Die Geschichte der Erdölindustrie und ihrer Machenschaften ist von Anfang an gekennzeichnet durch den Machtkampf von Kartellen um die Kontrolle des Ölflusses und den damit verbundenen Machteinfluss auf die ganze Weltwirtschaft. Die Zahl der Toten, die in den Konflikten um den Schmierstoff des Kapitalismus zum Opfer gefallen sind, ist kaum erfassbar. Wer die Geschichte der Erdölindustrie und ihres Kampfes ums Öl kennt, wird erkennen, dass die zukünftigen Konflikte immer wieder die des Kampfes um die Kontrolle des heute wichtigsten Rohstoffs der Welt sein werden.
"Junge Anaconda" John D. Rockefeller (Gründerzeit der Ölindustrie)
Zwischen 1865 und 1867 wurden über tausend Ölfirmen in Philadelphia gegründet. Jedes Ölfeld und jede Quelle wurde ausgebeutet. So kam es bald zu einer Überproduktion an Öl. Die Folge waren große Schwankungen im Faßpreis. 1859 Kostet ein Faß zum Beispiel noch 20 Dollar, zwei Jahre später kostete es nur noch 10 Cents. Die "junge Anaconda" John D. Rockefeller, wie er von seinen Gegner genannt wurde, nutzte dises Chaos aus. 1870 gründete der Hilfsbuchhalter Rockefeller die Standard Oil Esso in Cleveland. Das Unternehmen verfolgte nicht das Ziel die Produktion (Upstream) zu kontrollieren, sondern seine Vermarktung (Downstream) möglichst ganz zu beherrschen.
1869 kam es wieder zu neue Ölfunde. Diese drückten den Ölpreis und entfachten einen ruinösen Preiskampf der die Ölbranche erschütterte und auf die privaten Eisenbahnen übergriff. Wie günstig das geförderte Rohöl zu den Raffinerien und dann als Leuchtmittel oder Schmiermittel an Kunden endverkauft wurde, hing damals von den Frachttarifen und Rabattgewährungen der Eisenbahnen ab. Das Pipeline System war noch nicht schnell, kostengünstig und betriebssicher umgesetzt worden. Während des Ölbooms waren noch enorme Investitionen für Öltransporte getätigt worden. Durch den Preiskampf am Ölmarkt kamen nun die Eisenbahngesellschaften stark in Bedrängnis, dar sie bei dem Kampf um die Öltransporte sich gegenseitig mit ruinösen Tarifen und Rabatten bis an den Bankrott trieben.
1872 wurde die Southern Improvement Company (SIC) gegründet. Sie sollte die Transportprobleme der Ölindustrie, wie der einbezogenen Eisenbahngesellschaften lösen und nebenbei alle Konkurrenz ausstechen. Die Initiative für die SIC kam von Tom Scott den Boß von der Pennsylvania Bahn. Nach internen Absprachen sollten die Raffinerien besondere Rabatte erhalten, die sie konkurrenzlos günstig machen und den Bankrott der Gegner bedeuteten sollten. Regelungen im Kartellrecht waren noch nicht im Gesetzt vorhanden. Rockefeller und seine Partner der SIC sahen die Möglichkeit der Bereinigung des Ölmarktes. Rockefeller wollte so eine Stabilisierung des Ölpreises erreichen. Dies hätte einen Vorteil für seine Stammkunden und für seinem dann sichern Profit von dem seine Investitionen abhingen, bedeutet. Rockefeller strebte eine Kooperation mit schwächeren Partnern allerdings unter seinem prägenden Einfluß an. Es bot sich die Möglichkeit ein doppeltes Kartell zu schaffen: eines für die Ölvermarktung und eines von Eisenbahngesellschaften. Bei dieser Holding sollte die Standard Oil das Hauptkontigent halten aber kein entscheidendes Übergewicht. Das SIC Projekt wurde aber vorzeitig in der Öffentlichkeit bekannt und löste einen Sturm der Entrüstung in der Bevölkerung aus. In der Region um Titusville kam es fast zu einem Aufstand und Bürgerkriegs ähnlichen Zuständen. Der militante Kampf der Ölproduzenten gegen den Plan ein Kartell bei der Vermarktung zu schaffen, ging als das Cleveland Massaker in die Geschichte ein. Die Verwirklichung des SIC Plans hätte eine totale Abhängigkeit der Ölproduzenten bedeutet und Rockefeller hätte mit seinen Partnern allein über den Petroleum Preis bestimmt. Rockefeller machte seine Geschäfte weiter, er kaufte nun kleinere Wettbewerber auf und betrieb eine fortlaufende Modernisierung seiner Kesseltransporter und seiner Raffinerien. Seine Plan war ein inneres Wachstum durch Qualitätssteigerung seiner Ölprodukte. Durch das bekannt werden des SIC Plans schlossen sich nun die meisten Ölproduzenten zu einem Zweckverband zusammen, um im Ölkrieg von 1872 gegen die Vermarkter bestehen zu können. Die Ölproduzenten versuchten sich mit Maßnahmen wie Bohrstopps und der Aussperrung von Standard Öl an Ölkäufen sowie eine Blockierung der Ölbörse von Titusville. So hatten die Produzenten selbst ein Kartell mit einem Startkapital von 1 Mrd Dollar gegründet. Ziel des Kartells der Produzenten war einen Faßpreis von 5 Dollar zu sichern. Rockefeller nahm die Kampfansage ernst und gründete einen nationalen Zweckverband der Raffineriebesitzer. Der Zusammenschluß besaß so viel Macht, dass es 1873 zum historisch Vertrag von Titusville kam. Aus der Konfrontation entstand eine Kooperation zu Nutzen aller. Trotz des gegenseitigen Bemühens den Preisverfall zu stabilisieren scheiterte dies immer wieder. Der Hauptgrund war die Disziplinlosigkeit der Produzenten, der Raffineriebesitzer und Rockefeller selbst, der mit Sonderrabatten unter der Hand für die Eisenbahngesellschaften, das Abkommen zur Preisstabilisierung platzen ließen. Die Suche nach einer Optimierung der Struktur von Upstream und Downstream war notwendig für die Ölgesellschaften um nicht in den zyklischen Ölschwemmen im Überfluß zugrunde zu gehen. Ab 1873 war das Ziel Rockefellers ein integriertes Unternehmen zu schaffen das Produktion und Vermarktung beherrscht. Problematisch für Rockefeller globale Machterstrebungen war Thomas A. Edisons Erfindung der elektrischen Glühlampe und die Gebrüder Nobel, die von Baku aus ihr Ölimperium aufbauten und mit billigen Öl Europa belieferten, sowie der wachsende Widerstand gegen das Kartell-Verhalten auf Seiten der Regierung, die den angestrebten und betriebenen Monopolismus als verfassungswiedrig ansah.
Die sieben Schwestern entstehen
Am 15 Mai 1911 entschied der Oberster Gerichtshof das ESSO Imperium zu zerschlagen. Eine Aufgliederung in mehrere Einzelunternehmen sollte erfolgen. Die EInzelunternehmen sollten eigenverantwortlich wirtschaften und als Wettbewerber in Konkurrenz zum Mutterkonzern stehen. 1998 wurde dies teilweise revidiert als Exxon und Mobil Oil fusionierten. Rockefeller hatte es zugelassen, dass die Aktien Basis seines Imperiums aufgeteilt wurde. Von 983.383 Anteile an Standar Oil hielt Rockefeller 244.385 sein Bruder William 6.000 Anteile (zusammen 25 %) den großen Rest hielten die Familien Flager, Harkness, Payne, Bratt und Rogers. 1910 hielten 6006 Aktionäre das gesamte Kapital von Esso, dass die höchsten Dividenden aller Unternehmen abwarf, aber nicht an New Yorker Börse gehandelt wurde. Die Aufspaltung lies sogar den Markwert der Aktien um 200 Millionen Dollar steigen. Die Auto, Schiff und Flugzeug - Entwicklung löste den Leuchtstoff als Hauptprodukt des Öls ab. Durch die Umstrukturierung in Einzelunternehmen strebten die Firmen danach ihr eigenes Potenzial zu steigern durch Ergänzung von Transport, Raffinerien, Tankstellen, Bohrbetriebe und Förderanlagen. 1919 war das Integrieren von Upstream und Downstream in einem Kartell verwirklicht worden, als Ölschwemme und die Inflation des Dollars als Rückstau auf den Krieg einen dramatischer Preisverfall auslösten.
Exxon
Exxon ist die frühere Standard Oil Campany und stammt aus dem Rockefeller Imperium. Exxon bildete mit ihren vielen Essso Töchtern den größten und mächtigsten Ölkonzern. Ihre Macht stammt aus der Beherrschung der Absatzmärkte und auch zum Teil aus dem Kolonialen ÖL, schon sehr früh Konzessionen in Mexiko und Venezuela erwarb. Die Exxon konnte zwischen den 30er und bis 1973 sich eineinhalb Milliarden Tonnen Öl aus Venezuela sichern, wobei sie bis zum zweiten Weltkrieg nur sehr geringe Abgaben zahlten. Nach 1928 war die Exxon mit 11,875 % an der Irak Petroleum Company IPC beteiligt. Bis zur Verstaatlichungen 1972 wurden 150 Millionen Tonnen gesichert. Auch in Indonesien konnte die Exxon Fuß fassen. Die ehemals holländische Kolonie konnte aber nur über Erpresssung der Shell in Amerika geöffnet werden. Bis 1973 wurden in Indonesien 50 Millionen Tonnen Öl von Exxon gefördert. Nach dem zweiten Weltkrieg beherrschte Exxon die Märkte und hatte die größten Absatzmöglichkeiten. Darum bot die Socal eine 30% Beteiligung an der Arabien American Company Amarco an, diese war in Saudi Arabien tätig. Bis 1973 holte die Exxon mehr als 800 Millionen Tonnen Öl heraus. Insgesamt hat die Exxon an die 3 Milliarden Tonnen spottbilliges Öl aus dem persischen Raum und anderen Konzessionen aus Kolonien.
Reingewinne der Standard Oil of New Jersey (Exxon): 1900 - 1980 : 50,973 Mrd. $
Shell
Früher die Royal Dutch. Chef war der Holländer Henrie Deterning das Hauptfördergebiet war Indonesien (Sumatra). 1906 fusionierten die holländische Royal Dutch mit der englischen Shell, dessen Hauptfördergebiet auf Borneo war. Chef des Konzern wurde Deterning. Von 1893 bis 1965 als dann vom unabhägigen Indonesien ihr Priveleg beendet wurde, sicherte sich die Shell mehr als 300 Millionen Tonnen. Insgesamt durfte die Abgaben an Indonesien nicht 20% ueberschreiten. Mit dem Profit kaufte sich Shell in Rumänien ein und kaufte Konzessionen in Russland. 1913 kaufte sie von einem Engländer eine Konzession in Mexiko. 1919 wurde sie auch in Venezuela Shell kaufte sich auch in den USA (Californien) ein. Viele dieser Quellen verlor die Shell in Laufe der Zeit. Andere Quellen sorgten für Ersatz. Im Irak war die Shell Gesellschafterin der IPC und wurde so zum zweitgrößten Produzenten im Nahen Osten. 1939 erwarb sie einen Anteil in Oman und 1955 beteiligte sie sich mit 14 % am persischen Öl. Insgesamt konnte Shell so 2,3 Milliarden Tonnen billiges Öl fördern.
Reingewinne der Royal Dutch / Shell : 1909 -1980 mindestens 108 Mrd. DM
British Petroleum (BP)
Die BP verdankt ihren Reichtum ausschließlich dem Öl des Mittlern und Nahen Osten. William Knox d'Arcay erwarb 1901 Konzessionen für ein Großes Gebiet in Persien. Es kostet 20.000 Pfund und 20000 Aktien und eine Beteiligung von 16% am Nettoertrag. D´Arcy erhielt dafür ein absolute Vollmacht über das Gebiet und seine Bodenschätze. Die britische Regierung beteiligte sich an der Anglo-Persien um eine sichere Ölversorgung für die Flotte zu haben. 1935 wurde die Gesellschaft in Anglo-Iranian umbenannt. Bis 1950 förderte die Gesellschaft 330 Millionen Tonnen billiges Öl. 1950 enteignete die Regierung Mossadegh die Gesellschaft. Die Regierung konnte aber wegen eines weltweiten Boykotts ihr Öl nicht verkaufen. Die Briten und Amerikaner inszenierten einen Putsch und brachten den Schah an die Macht. Das persische Öl wurde neu verteilt alle sieben Schwestern wurden beteiligt. Die BP bekam nun 40 % des iranischen Öls. Bis 1973 förderte die BP 835 Millionen Tonnen aus dem Iran. Seit 1928 war die BP auch an der IPC beteiligt und hatte so auch einen Anteil an der Vermarktung des Irakischen Öls. Bis 1973 vermarktet die BP von dort 300 Millionen Tonnen. Seit 1946 war die BP auch an einer ergiebigen Quelle in Kuwait beteiligt. Sie verkaufte 1,125 Millionen Tonnen Öl aus Kuwait. Insgesamt hat die BP 2,25 Milliarden Tonnen Öl aus dem mittleren und Nahen Osten vermarkten Können.
Reingewinne The Britisch Petroleum Company : 1914 -1980 41,20 Mrd DM
Mobil
Die Mobil stammt aus mehren Firmen der Rockefeller Standard-Oil-Trust. Rockefeller kaufte die Vacuum Oil und gliederte sie in die Socony ein. Nach der Zerschlagung des Trust waren sie zunächst getrennt und wuchsen aber schnell indem sie Fördergesellschaften und Verarbeiter aufkauften. 1931 fusionierten beide Unternehmen wieder. Die entstandene Soncony Vacuum änderten ihren Namen mehrmals bis zum Namen Mobil.
Mobil hat in den Siebzigern Zukäufe von Versandgeschäften, Ladenketten, Restaurants, Bauentwicklung, Papierfabrikation, Verpackung und Grundstücksfirmen. Trotzdem ist der größte Anteil nach wie vor das Öl Geschäft. 1928 wurde sie Teilhaber der Irak Petroleum und konnte so bis zur Verstaatlichung 150 Millionen Tonnen vermarkten. Ab 1955 war Mobil mit 7% auch am persischen Öl beteiligt und konnte von dort 147 Millionen Tonnen vermarkten. Mobil wurde auch an der Aramco (Saudi Arabien) mit 10 % beteiligt. Mobil vermarktet 270 Millionen Tonnen vom saudi- arabischen Öl. Mobil konnte nach dem zweiten Weltkrieg von den Amarco Partnern verbilligtes Öl über seine Quote hinaus beziehen. 1978 konnte sie ihre Beteiligung auf 14% und 1979 auf 15% erhöhen. Dann verstaatlichte Saudi Arabien die ganze Gesellschaft.
Reingewinne von Mobil Corporation: 1950 - 1980 17,2 Mrd $
Socal (Standard Oil of California)
Socal ist auch unter den Handelsnamen Chevron bekannt. Socal ist aus dem Standard – Oil- Empire Rockefellers hervorgegangen. 1919 war sie mit 26% der größte Ölproduzent in den USA. Anfang der 30 erwarb sie Konzessionen für 50000 $ in Bahrain. 1936 wurde Texaco mit reingenommen und Caltex entstand.
1933 zahlte die Socal 30.000 Pfund an Ibn Saud den König von Saudi Arabien. Anderthalb Jahre später nochmals 20.000 Pfund und einen jährlichen Pachtvertrag von 5.000 Pfund. Nach der Entdeckung des Erdöls zahlten sie nochmals 50.000 Pfund. Von 1936 bis 1940 wurde die Förderung von 67.530 Tonnen auf 692.360 Tonnen Öl erhöht. 1936 hatte sie die Texaco als 50% Partner aufgenommen für eine Eintrittsgebühr von 3 Millionen Dollar und noch 18 Millionen $ aus der Produktion. Um bei der Vermarktung der riesigen Ölmengen voran zu kommen wurde noch Exxon in die Amorco aufgenommen. Nun hielt jeder Partner 30%. 10% der Amarco gingen an die Mobil die nicht mehr gefordert hatte. Insgesamt förderte Socal 820 Millionen Tonnen aus Saudi Arabien. Socal erhielt auch eine 7% Beteiligung an dem Iran Konsortium und fördert dort weiter 147 Millionen Tonnen billiges Kolonialöl.
Reingewinne Socal : 1900 – 1980 : 55,33 Mrd. DM
Gulf
Gulf ist eine der wenigen Unternehmungen die sich gegen Rockefeller behaupten konnten. Sie hat eine starke amerikanische Basis und setzte sich schon Ende der zwanziger Jahre in Venezuela fest. Sie war zwar der kleinste Partner im Trio Standard – Shell – Gulf beherrschte aber immerhin 14% der Ölproduktion Venezuelas.
Gemeinsam mit der Anglo - Persien gelang es ihr 1934 die Kuwait Konzessionen zu erstehen. Die Konzessionen waren sogar deutlich billiger als in den Ländern Persien , Irak oder Saudi Arabien. Nur zehn Cent pro Tonne und eine Anfangszahlung von 475.000 Rupien und jedes Jahr bis zum Auffinden lohnender Ölquellen 95.000 Rupien (Eine Rupie war damals ein Mark wert). mussten gezahlt werden. Beide Partner förderten bis 1973 jeweils 1,125 Milliardentonnen also insgesamt 2,5 Mrd. Tonnen Öl. Die Gulf hielt auch noch sieben Prozent am Iran- Konsortium wo sie bis 1973 147 Millionen Tonnen förderte. Weitere 49 Millionen Tonnen förderte die Gulf bis 1975 aus Angola.
Reingewinne Gulf OIL: 1907 - 1980 52,591 Mrd DM
Texaco
Texaco ist auch in den USA beheimatet stammt aber nicht aus dem Rockefeller Imperium. Bis in die dreißiger wuchs sie durch die Förderung in USA. Schon frühzeitig baute sie Ein Vertriebnetz in Asien auf. Deswegen beteiligte Socal sie in Bahrain und in Saudi Arabien. Sie hat auch Konzessionen in Kanada, der Nordsee, Australien, Westafrika und Indonesien.
Reingewinne der Texaco Inc.: 1903 - 1980 71,286 Mrd. DM
Die OPEC (Organisation Erdöl fördernder Länder)
1918 wurde eine Neuordnung des Nahen Osten durch die Auflösung des Osmanischen Reiches in unabhängige Einzelländer erzwungen. Bei dem Ringen um Marktanteile und Bodenschätze im Nahen Osten, kam es im Juli 1928 zu einem historischen Abkommen zur ökonomischer Neuordnung. Das sogenannte Rotstift Abkommen wurde im belgischen Ostende ausgehandelt. Bei den Verhandlungen zeigte London seine Bereitschaft USA für ihre geleistete Kriegshilfe entgegenzukommen und die globale Ölwirtschaft dem Freihandel ein Stück zu öffnen. Eine Umstrukturierung der Turkey Petroleum Company. Die Förderquoten der OPEC Staaten waren von 31 Mio. Barrel pro Tag 1979 auf 18 Mio. Barrel 1984 zurückgegangen. (TPC) trat an die Stelle der Irak Petroleum Company (IPQ). Die Britische BP und die Royal Dutch gestanden der amerikanischen Exxon einen Anteil von 23,7 % zu. Frankreichs CFP (Compagnie Francaise de Petrole), ein staatsbeherrschter Konzern und der Vorläufer von Elf Aquitaine, räumte man 24% an der IPC ein. Brisant war, dass die Westmächte über die Köpfe der eigentlichen Öleigentümer hinweg die Bodenschätze unter sich aufteilten. Der Öl Zar Gulbenkian hatte auf einer Landkarte mit einem roten Stift ein Gebiet von der Türkei bis Saudi Arabien markiert. In diesem Gebiet sollte nur die gemeinsame Fördergesellschaft IPC tätig werden. Das Königreich Ägypten, das Kaiserreich Persien und das unter Schutz GB stehende Erb Emirat Kuwait blieben bei dem Rotstift Abkommen ausgeschlossen.
Die wichtigsten Ölkonzerne trafen sich im September 1928 in Schottland und trafen die AS-IS-Reglung. So wurde ein global gerichtetes Preiskartell organisiert. Es wurden feste Marktanteile, die Produktion und die Vermarktung reguliert. Damit wurde es geschafft das teure amerikanische Öl zu sichern und mit dem billigen Nahost Öl horrende Gewinne zu machen. Die Sieben Schwestern kontrollierten nun Up und Downstream alleine.
Krise am Suez Kanal
Der Suez Kanal hatte mit der Ausbeutung des Nahost Öl immer mehr an Bedeutung für die Ölwirtschaft gewonnen. Der Kanal war die kürzeste Verbindung für Öl vom persischen Golf nach Europa. Zwei Drittel des nach Europa gelieferten Öls kamen über den Suez Kanal. 1952 hatte General Mohammed Nagib den König Faruk gestürzt und 1953 Ägypten zur Republik erklärt. 1954 putschte Oberst Gamal Abdel Nasser gegen Nagib und wurde zum neuen Staatspräsidenten. Nasser rief die panarabische Bewegung ins Leben. Er forderte die Zerschlagung Israels und versuchte den Sudan Ägypten einzuverleiben. Nasser schaffte es, dass sich die britischen Truppen aus Suez Kanal Zone zurück zogen. Die Beziehungen zu Grossbritannien verschlechterten sich. USA und GB wollten Nasser mit einem Weltbankkredit für den Assuan Staudamm beschwichtigen. Nachdem aber Nasser sich bei der Sowjetunion um Waffenkäufe bemüht hatte, entschlossen sich USA und GB 1956 im Rahmen der Weltbank eine stärkere Unterstützung für Tito und gegen Nasser. Daraufhin verstaatlichte Nasser den Suez Kanal um mit den Einnahmen den Assuan Staudamm zu finanzieren. Am 24 September 1956 trafen sich britische und französische Militärs mit einer Delegation Israel in Villa in Serves bei Paris. Dort wurden Pläne für einen Einmarsch Israelischer Truppen im Sinai unter Hilfe von Großbritannien und Frankreich. AM 29 Oktober begann der Vormarsch der Israelis. Am 30 Oktober stellten London und Paris ein Ultimatum und verkündeten die Absicht die Kanalzone zu besetzten. Am 31 Oktober bombardierten Briten ägyptische Flugplätze. Die Ägyptischen Truppen zogen sich aus dem Sinai zurück. Dann machten aber die Briten und Franzosen einen Fehler, die Besatzung der Kanal Zone verzögerte sich. Nasser ließ Schiffe, die mit Steinen beladen war, im Suez Kanal versenken und machten den Kanal unpassierbar. Zudem wurde auf Nassers Anweisung von syrischen Ingenieure die Pipelines der IPC sabotieren. Der Ölfluss aus dem Nahen Osten war somit gestoppt. Großbritannien und Frankreich hatten auf die Hilfe der Amerikaner gehofft. USA war aber darüber verstimmt, dass sie über die Suez Pläne vorher nicht informiert worden sind. So forderte Eisenhower, dass alle britischen und französischen Truppen sich aus dem Suez Kanal Zone sich zurückziehen müssen bevor USA Europa hilft. Damit hatte Nasser den Suez Konflikt zunächst gewonnen.
Gründung der OPEC
1959 fand in Kairo auf Initiative von Venezuela ein Treffen der Ölförderländer statt. Dort protestierten sie gegen die Ausbeutung durch die Sieben Schwestern und gründeten deshalb die OIL Consulting Commission .Um 1960 gab es ein Überangebot an billigen Öl auf dem Weltmarkt. Um die Profite zu sichern mussten die Sieben Schwestern ihre Abgaben an die Förderländer senken. Im August 1960 senkten die Sieben Schwestern den Rohölpreis von 2,12 auf 1,80 Dollar pro Barrel ohne ein Förderland vorher konsultiert zu haben. Vier Wochen später am 14 Sep. 1960 trafen sich die wichtigsten Ölförderländer ( Saudi Arabien, Iran , Irak, Kuwait und Venezuela) und gründeten die , Organisation of the Petroleum exporting Countries, (OPEC). In ihrer Satzung wurden ihre Ziele und Pläne für die Zukunft deutlich festgelegt.
Koordination und Vereinheitlichung der nationalen Ölpolitik der jeweiligen Mitgliederländer und Festlegung der geeigneten Wege, und die Interessen der einzelnen Mitglieder und des Ganzen (OPEC) zu sichern.
Heute sind 15 Länder Mitglieder in der OPEC : (Venezuela 1960; Irak 1960; Iran 1960; Kuwait 1960; Saudi Arabien 1960; Katar 1960; Indonesien 1961; Indonesien 1962; Libyen 1962; Abu - Dahabi 1967 (Vereinigten Emiraten ab 1974); Algerien 1969; Nigeria 1973; Ecuador 1973; Vereinigte Arabische Emirate 1974; Gabun 1975)
Der Sechs-Tagekrieg
Nach der Suez Krise ergab sich eine deutliche Machtverschiebung im Nahen Osten. Moskau positionierte sich mehr und mehr als Schutzmacht der arabischen Staaten. Damit geriet Israel, dass militärisch und wirtschaftlich von USA abhängig war, zunehmend in eine Isolation. 1963 begann sich die Beziehung zwischen Israel und den arabischen Staaten zu verschärfen, als Israel begann das Wasser aus dem Oberlauf des Jordan umzuleiten. Für die arabischen Staaten stellte diese Handlung einen Kriegsgrund dar. Im Mai 1967 häuften sich Grenzzwischenfälle zwischen Israel und Syrien. Israel drohte mit einer Invasion. Nasser entsandte zur Unterstützung Syriens ägyptische Truppen in den Sinai und sperrte die Meerenge von Tiran für die israelische Schiffahrt. Am 5. Juni 1967 begann der Sechs Tage Krieg. Die Israelische Luftwaffe zerstörte die Luftwaffe Ägyptens, Jordaniens, Syriens und von Irak noch am Boden. In einer riesigen Panzerschlacht wurde die ägyptische Armee vernichtend geschlagen. Israel besetzt die Altstadt Jerusalems, die Halbinsel Sinais, den Suez Kanal und die Golan Höhlen. Nach den dramatischen militärischen Niederlage packten die arabischen Staaten die Ölwaffe aus. Einen Tag nach dem Angriff Israels stellten Saudi Arabien, Kuwait , Irak, Libyen und Algerien ihre Lieferungen an USA, Großbritannien, Niederlande und Deutschland ein. Der Ölfluss war innerhalb von drei Tagen um 40 % zurückgegangen. USA schafften daraufhin die rechtlichen Rahmenbedingungen zur engen Zusammenarbeit der Ölkonzerne. Die Förderung von Venezuela und Iran wurde deutlich angehoben. So wurde auch durch eine zielgerichtet Verteilung des Öls das Embargo der arabischen Staaten abgeschwächt. So waren die wahren Verlieren die arabischen Staaten die riesige Verluste machten. Auf Druck von Saudi Arabien wurde das Embargo im September 1967 wieder ausgesetzt.
Zwischen den Kriegen
Anfang der 70er stieg der Ölverbrauch drastisch an, er lag 2/1/2 mal höher als 1960. Der Steigende Energieverbrauch war auf den Aufschwung in den Industrienationen, der durch den Koreakrieg und die damit verbundenen Aufschwung der Kriegsgüterindustrie, zurückzuführen. Dies bedeutet die Wende für die OPEC. Die Ausgangslage war gut : Stagnation der amerikanischen Ölproduktion bei gleichzeitigen steigender Bedarf der Industrie.
So gelang es zunächst Libyen und Algerien den Ölgesellschaften drastische Preiserhöhungen und höhere Steuersätze abzutrotzen. Dies wirkte sich auf die ganze OPEC aus. Nach einigen Preisverhandlungen kam es 1971 zum Abkommen von Teheran und Tripolis. In diesem Abkommen wurde der Richtpreis für Arabien Light von 1,8 auf 2,18 Dollar angehoben und regelmäßige Erhöhungen für die nächsten Jahre vereinbart.
Gleichzeitig versuchten die Ölförderländer eine grundlegende Veränderung der Besitzverhältnisse zu erreichen. Einerseits wurde dies durch Verstaatlichungen 1969/70 Algerien und anderseits durch sog. Partizipationsmodelle (Saudi Arabien) geschafft.
1972 wurde die Konzessionsverträge durch das "General Agreement on participation" abgelöst, eine Beteiligung der arabischen Länder von 25% und sollte innerhalb von zehn Jahren stufenweise zu einer Mehrheitsbeteiligung von 51% werden.
Der Jom - Kippur Krieg und die Ölkrise
Nach Nassers Tod war Anwar el Sadat an die Macht in Ägypten gekommen. Zunächst versuchte Sadat eine Aussöhnung mit Israel, dar Ägypten auf Grund seiner enormen Aufrüstung keine wirtschaftlichen Fortschritte machen konnte. Sadat wies 1972 20.000 sowjetische Militärberater aus Ägypten aus. Eine positive Reaktion aus dem Westen oder Israels blieb aber aus. Deshalb übernahm nun Sadat die Führungsrolle in der Palästinenserfrage. Er beschloss gemeinsam mit Syrien gegen Israel vorzugehen. Am 6 Oktober 1973, als Israel sich in den Festlichkeiten des Jom Kippur Festes befand, griff Kairo in einen Überraschungsangriff Israel an. Ägypten griff die Israelischen Truppen am Suez Kanal und auf der Halbinsel Sinai an. Syrien griff die besetzten Golan Höhlen an. Zur selben Zeit fand in Wien eine Konferenz der OPEC statt. Sadat hatte schon im voraus den König Saudi Arabiens Feisal um die Unterstützung durch die Ölwaffe gebeten. Die Ausgangslage bot sich deutlich besser als 1967, so beschloss die OPEC am 17 Oktober 1973 umfassende Lieferbeschränkungen, ein Embargo und Preiserhöhungen. USA unter Nixxon reagierte mit einem 2,2 Milliarden Dollar Militärpakt für Israel. Noch am selben Tag wurde von Libyen (Gaddafi) ein vollständiger Lieferstopp über die USA verhängt. Das Embargo traf die Industrienationen stark. Das Abkommen von Teheran und Tripolis wurde aufgekündigt und die OPEC erhöhte den Ölpreis um 70% auf 5,11$ pro Barrel. Boykott Drohungen an Unterstützer Israels (USA, NL) führten zu Angstkäufen auf Spotmärkten (Rotterdam), wo 17$ pro Barrel bezahlt wurden. Im Dezember 1973 erhöhten die OPEC auf Initiative des Schahs von Iran den Preis auf 11,65$, eine Erhöhung um 130%.
Sollte die Wirtschaft des Westens nicht zusammenbrechen musste eine Lösung des Konfliktes gefunden werden. So wurde Mitte November 1973 von der Europäischen Gemeinschaft eine Resolution verabschiedet die eine pro arabische Position hatte. Am 22. November 1973 erklärte Japan seine Unterstützung der Sache der arabischen Länder. Am 31. Mai 1974 wurde zwischen Israel und Ägypten ein Vertrag unterzeichnet, der den Rückzug der israelischen Truppen und die Positionierung von UN Truppen vorsah. Am 18 März 1974 wurde das Embargo aufgehoben.
Die Gewinner der Ölkrise waren die ölexportierenden Länder. Nach der ersten Ölkrise lag die Entscheidung über Förderquoten und Preisentwicklung bei der OPEC.
Durch Ölkrise wurde eine weltweite Rezession ausgelöst bzw verstärkt. Der Energieverbrauch in den Industrienationen ging zurück. Die Folge war die Erschließung neuer Ölquellen und neuer Energiequellen ( Nordseeöl, Kohlenhydrierung ) . 1974 wurde die IEA in Paris von den großen Industrienationen als eine Art gegen Kartell gegründet. Ziel war sich vor Boykotts und Ölkrisen, die als politische Waffe der arabischen Staaten dienten, zu schützen. 1974 bis 78 war die Blütezeit der OPEC, Betriebsanlagen von Ölgesellschaften wurden verstaatlicht und so wurde die volle Souveränität der OPEC erreicht. Eine relative Preisstabilität entstand durch Erschließung neuer Ölquelle (Mexiko, Alaska, Nordsee), die unabhängig von der OPEC waren. Der OPEC Anteil an der Weltproduktion fiel von 54% 1973 auf ca. 48% 1978 .
Die Zweite Ölkrise
Die Instabilität des Ölpreis ende 1978 wurde durch Veränderung des politischen Gesamtgefüges erzeugt. Die islamische Revolution in Iran bedeutet den zeitweiligen Gesamtausfall der iranischen Produktion von Dez. 1978 bis März 1979, der einen Anteil an der Weltförderung 1978 von 8 % hatte. Starke Preisschwankungen waren die Folge. 1978 kostet das Barrel Öl 13 $ im Juni 1979 waren es schon 20,5 Dollar. Dies hatte eine Signalwirkung auf Förderländer die nun individuelle Preisaufschläge durchsetzten konnten. Die Gewinne wurden nicht wie Mitte der 70er in Fabrikanlagen investiert sondern mittel und langfristig auf den internationalen Finanzmärkten und Europäischen Märkten angelegt.
Die zweite Ölkrise war ein herber Rückschlag für die Weltkonjunktur. Die Nachfrage nach OPEC öl ging drastisch zurück und damit auch ihre Förderquoten. Die OPEC hatte in den 80er ihre Machtposition eingebüßt, die Preissteigerungen hatte den Verbrauch stagnieren lassen und Ölvorräte war nun in den Industrienationen vorhanden. Die Förderquoten der OPEC Staaten waren von 31 Mio. Barrel pro Tag 1979 auf 18 Mio. Barrel 1984 zurückgegangen. Der OPEC Anteil an der Welterdölförderung ging auf 40 % zurück. Eine weiter Verknappung trat auch deshalb nicht ein, weil einzelne OPEC Länder ihre Förderquoten nicht einhielten und so den Markt sättigten. 1982 wurde an den Spotmärkten unter dem offizielle OPEC Richtpreis verkauft. 1985 riefen die Saudis zu mehr Preisdisziplin auf, dar einige Länder unter Richtpreis verkauften. Im Herbst 1985 verkaufte dann Saudi Arabien selber unter Richtpreis. Die OPEC Konferenz 1986 in Genf wurde ohne Quotenfestlegung abgebrochen.
Die Geschichte des Persischen Öls (IRAN)
Nach dem Rückzug der britischen Regierung ende der 50er aus dem Nahen Osten, eröffnete sich für USA der Zugriff auf riesige Ölreserven.
1941 wurde der Schah Reza Pahlewi, der mit den Nazis sympathisierte, gestürzt als Britische und Russische Streitkräfte nach Persien einmarschierten um die Raffenerie von Ababan zu schützen. Sein 21jähirger Sohn folgte auf den Thron. Als der Koreakrieg ausbrach bekam das persische Öl eine noch wichtigere Bedeutung für den Krieg. Schah General Ali Razmara ernannte sich zum neuen Premierminister. Mohammed Mossadegh, der Vorsitzende des Ölausschusses, forderte die Verstaatlichung der Ölindustrie. Razmara sprach sich aber gegen eine Verstaatlichung aus und fiel wenige Tage nach diesem Entschluss einem Mordanschlag zum Opfer. Mossadegh wurde zum neuen Premierminister und so wurde im Iran die Erdölindustrie verstaatlicht, die Anglo – Iranian – Oil Company wurde enteignet. Bis dahin war der Iran das Protektorat der Briten gewesen. Die Entscheidung von Mossadegh (Nationale Front) zur Verstaatlichung löste Panik in GB aus . Man entschloss sich Kriegsschiffe zur Rückeroberung zu schicken. Bevor es dazu kam schaltet sich die USA als Vermittler ein. Als die Verhandlungen Scheiterten wurde ein Boykott von USA und Großbritannien gegen den Iran verhängt.
1953 wurde mit Hilfe der CIA ein Militärputsch gemacht und der Schah Reza Pahlewi aus dem Exil auf den Thron von Iran gesetzt. Mit einem 45 Millionen Dollar Kredit an den Schah wurde der Geheimdienst SAVAK aufgebaut der das Regime stützte. 1954 wurde dann ein neues Ölkonsortium gebildet. In diesem Konsortium hielten die Briten nur noch 40 %, die Standart sichert sich die Kontrolle über die Ausbeutung und Verwaltung des Gebiets.
Für die nächsten 25 Jahre war der Iran der Vorposten der USA im Nahen Osten. 1978 verschärfte sich die Situation im Iran. Demonstrationen wurden immer wieder niedergeschlagen. Die Erdölförderung kam fast zum Erliegen auch eine Militärregierung konnte die Revolte nicht stoppen. Im Dez. 1978 wurde die Ausländer evakuiert, im Jan. 1979 floh der Schah Pahlewi. Der 60jährige Ayatollah Khomeini kehrte aus seinem Exil nach Teheran zurück. Die Ausfälle aus der iranischen Ölproduktion sollten durch Fördererhöhungen in den anderen arabischen Ländern ausgeglichen werden. Die Verknappung des iranischen Öls, dass eigentlich nur einen 4 bis % Anteil am Weltverbrauch hatte, löste eine Panik an den Ölmärkten aus. Durch Hamsterkäufe und einer explodierenden Nachfrage von Ölgesellschaften wie Konsumenten verschärfte sich die Verknappung so sehr, dass der Ölpreis von 13 auf 34 Dollar stieg. Die zweite Ölkrise erschütterte die Welt. Im März 1979 wurde die Produktion wieder aufgenommen, so dass sich die Märkte begannen sich zu entspannen. Am 4. Nov. 1979 besetzten islamische Revolutionäre die amerikanische Botschaft in Teheran und nahmen 444 Botschaftsangehörige als Geiseln. Im Nov. 1979 stürmten islamische Fundamentalisten die Große Moschee von Mekka. Aber das Amerika freundlich gesinnte Saudi Arabien schlug den Versuch die Revolution aus dem Iran nach Saudi Arabien und so in die ganze arabische Welt zu tragen blutig nieder.
Irak
Der Irak hatte früher zum Osmanischen Reich gehört. 1917 wurde Bagdad von Großbritannien erobert. Feisal ibn Hussein wurde unter Hilfe GB zum König des Iraks. 1927 fand die Irak Petroleum Company große Erdölfelder im Gebiet Kirkuk. 1958 Abdel Karim Kassem in der Volksrevolution an die Macht gekommen. Die IPC wurde verstaatlicht. Die CIA gründete daraufhin ein "Komitee zur gesundheitlichen Veränderung", dessen Ziel die Ermordung des neuen Staatschef war. Unter den Codenamen "Cannonbone" arbeiteten damals schon US Generäle an einem Plan zur Besetzung der nordirakischen Ölfelder. 1963 wurde Kassem mit Tausenden seiner Anhänger in einem von der CIA inszenierten Putsch ermordet. Als 1972 Irak die Ölindustrie verstaatlichte wurde es auf die Liste der Länder, die Terrorismus unterstützen, gesetzt. 1975 kam es zum Abkommen von Algier, in diesem erklärte sich Irak bereit, die Kontrolle über die Wasserstraße des Schatt-al-Arab mit dem Iran zu teilen. Dafür stellten die USA und der Iran ihre Unterstützung für die kurdische Aufstandsbewegung im Irak ein.
Im Jahr 1969 wurde Saddam Hussein zum stellvertretenden Vorsitzenden des Revolutionsrates. Damit hatte er die Parteiführung der Baath, die Armeeführung und die Geheimdienste unter seiner Kontrolle. Anfang der siebziger erkrankte Hassan al-Bakr schwer und Saddam begann die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. 1979 trat Bark zurück, Saddam ernannte sich zum Präsidenten, Ministerpräsidenten, Vorsitzenden des Revolutionsrates und Generalsekretär der Baath Partei. Noch 1979 ließ Saddam 21 Offiziere und Funktionäre sowie sieben Mitglieder des Revolutionsrates ermorden. Er war von Anfang an ein grausamer und brutaler Zentralist, der jede Opposition im Keim erstickte. Mit dem Geld aus der Ölproduktion wurde mit einem umfassendes Rüstungsprogramm begonnen. Die Waffen kamen aus dem Westen wie auch aus der Sowjetunion, mit der man seit 1972 einen Freundschaftsvertrag hatte. Aber Irak machte neben seinem Rüstungsprogramm auch Unternehmungen zur Anhebung des Lebensstandards der Bevölkerung. Saddam engagierte sich auch für die Gleichberechtigung der Frauen oder um die Alphabetisierung der Bevölkerung. Von 1970 bis 1980 stiegen die Öleinnahmen des Iraks von 512 Millionen$ auf 26 Milliarden $.
Der Irak – Iran Krieg
Das größte Problem des Iraks war der Zugang zum Meer. Der Schatt el Arab (wo Euphrat und Tigris zusammenfließen) wurde vom Iran und dem Irak beansprucht. Der Ölexport war an der Meerenge ständig bedroht. Deswegen versuchte man das Problem in den 70er und 80er durch den Bau von Pipelines über die Türkei und Saudi Arabien zu überwinden. Diese Staaten waren aber keine sicheren Partner. Die Türkei drang bei der Verfolgung der Kurden immer wieder auf irakisches Gebiet vor und es gab andauernde Streitigkeiten über große Staudamm Projekte. 1975 hatte der Iran unter Regie der USA sich mit dem Irak auf den Vertrag von Algier geeinigt. Als Gegenleistung stellten USA und der Iran ihre Unterstützung der kurdischen Aufstandsbewegung im Nordirak ein. Im Winter 1974/75 starben darum um 10.000 Kurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem irakischen Militär. Nach der Machtübernahme Khomeinis im Iran verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Iran und Irak. Irak forderte den Iran auf, die drei besetzten Inseln vor Bahrain entsprechend dem Vertrag von Algier zu räumen. An der Grenze zwischen den Staaten häuften sich Zwischenfälle. USA ermutigte Bagdad öffentlich den Iran anzugreifen um die Wasserstraße des Schatt – al – Arab zurück zu erobern. Am 17 September 1980 kündigte Saddam den Vertrag von Algier offiziell auf und forderte die gesamte Wasserstraße. Am 22 September wurde Teheran von Irak bombardiert, die Invasionsarmee besetzte die Stadt Khoramschar. Im Mai 1981 schaffte es die iranische Armee die Irakische Armee zurückzudrängen und das Hinterland des Frontabschnitts und ein Territorium im Zentralirak zu besetzten. Mitte 1984 setzte Irak Raketen gegen die Öltanker von Iran ein. Der Tankerkrieg beeinflusste auch die Öllieferungen von Kuwait und Saudi Arabien. Im selben Jahr ( 1984 ) verstärkte USA die Hilfe für Irak. USA erhöhte ihre Ölkäufe deutlich beim Irak und ermutigte Europa und Japan dasselbe zu tun. 1985 kam es zum " Städtekrieg", Angriffe auf Bagdad und Teheran forderten viele zivile Opfer. 1986 entsendet USA ein CIA Team zur militärischen Beratung nach Bagdad. USA ermöglichte es das billig Waffen aus den USA an Irak verkauft werden konnten. 1987 eskalierten die Kämpfe. Kuwait ersuchte USA um Schutz für seine Tankerflotte. So kam es das bald amerikanische Kriegsschiffe im arabischen Golf kreuzten. Am 17 Mai 1987 griff Irakische Luftwaffe das US Schiff USS Stark an. Die US Navy zerschoß daraufhin irakische Ölplattformen und irakische Schnellboote. Am 3. Juli 1987 schoß der amerikanische Kreuzer USS Vincennes eine iranische Verkehrsmaschine ab. 290 Zivilisten kamen bei diesen Angriff ums Leben. Am 17. Juli 1987 wurde zwischen Iran und Irak ein Waffenstillstand vereinbart. Die Kosten pro Kriegspartei beliefen sich auf 150 bis 200 Milliarden Dollar. Die zerstörte Infrastruktur kostet den Irak 450 Milliarden Dollar und den Iran 650 Milliarden Dollar. Der Iran hatte zu dem unzählige Menschen in den Krieg geworfen und war militärisch wie wirtschaftlich ausgeblutet. Der Irak hatte aber auch nicht die Kontrolle über den Schatt al- Arab gewonnen. Am Ende des Krieges war am wieder bei der Ausgangssituation angelangt. Der Einzige Gewinner des Krieges war die USA, sie hatte hohe Profit mit dem Verkauf von Rüstungsgütern gemacht und gleichzeitig den Iran und den Irak deutlich geschwächt.
Der Kuwait Krieg
Seit Mitte der 30er Jahre gab es Streitigkeiten über die Grenzziehung zwischen Irak und Kuwait. Besonders umstritten war das Erdölfeld Rumailah, dass sowohl in Kuwait wie in Irak lag. Irak beschuldigte Kuwait das irakische Öl unterirdisch abzuzapfen. Das geklaute Öl sollte einen Gegenwert von 2,4 Milliarden $ haben. Zudem beschuldigte Saddam Kuwait, die von der OPEC festgelegten Förderquoten nicht einzuhalten, und so dem internationalen Rohölpreis zu schaden. Der Barrelpreis lag bei 18 $, ein Preis von 25 $ wie Sadaam es wollte wäre möglich gewesen. Dies war für Irak sehr wichtig, dar sie 80 Milliarden $ Schulden durch den Iran Irak Krieg noch zu zahlen hatten. Die Schutzmacht Sowjetunion begann zu zerfallen und konnte auch keinen Schutz für Irak mehr bieten. Später stimmte die Sowjetunion im UN Sicherheitsrat dem Angriff auf Irak auch zu.
Während des Iran-Irak Krieg planten die USA schon die militärisch Intervention in der Region um die Vorherrschaft im Gebiet zu erobern. 1980 hatte das Pentagon die vereinigte Schnelle Einsatztruppe (Rapid Deployment Joint Task Force) geschaffen. 1983 wurde sie zur CENTCOM umgewandelt. Sie baute ein Netzwerk von Militärstützpunkten und Aufklärungsbasen in Saudi Arabien auf. Anfang 1990 forderte General Schwarzkopf eine deutliche Verstärkung der CENTCOM in der Golfregion. 1990 wurden einige Kriegsszenarien durchgespielt, die von einer Invasion irakischer Truppen in Kuwait ausgingen. Direkt nach Ende des Iran Irak Krieg hatte USA mit der Verteufelung Saddams begonnen. So beschuldigte USA Irak Giftgas gegen kurdische Freiheitskämpfer eingesetzt zu haben. Ein anderes Gesicht zeigte USA am 25 Juli 1990, zwei Wochen vor dem Einmarsch in Kuwait versicherte die US Botschafterin April Glaspie Saddam, dass die USA in einem Konflikt zwischen Irak und Kuwait sich neutral verhalten werde. Am 2 August begann die Invasion Iraks in Kuwait mit 100.000 Soldaten. Am 6 August verhängte der UN Sicherheitsrat Wirtschaftssanktionen gegen Irak. Am 29 Nov. räumte der UN Sicherheitsrat Irak ein Ultimatum, dass einen Rückzug irakischer Truppen bis zum 15 Januar 1991 vorsah. Am 17 Januar 1991 griffen die alliierten Streitkräfte Irak an. Der Krieg konnte nur mit Zustimmung Saudi Arabiens von statten gehen.
600000 Soldaten wurden nach Saudi Arabien verlegt und die Kriegskosten von 100 Milliarden Dollar wurden zur Hälfte von Saudi Arabien getragen. Besonders zu betrachten ist die Kriegspropaganda, die fast alle westlichen Medien ohne Scham propagierten. Zum Beispiel wurde behauptet Irakische Soldaten hätten in Krankenhäusern kuwaitische Babys aus ihren Brutkästen genommen und auf Steinböden geschmissen. Später stellte sich heraus, dass die Werbeagentur Hill und Knowlton 10,8 Millionen Dollar für die Greuelmärchen erhalten hatte. Oder es wurde behauptet der Krieg sei notwendig, dar Irak kurz vor der Fertigstellung der arabischen Atombombe sei. Später wurde vom Stockholmer Friedensforschungsinsitut festgestellt, dass Irak mindestens noch zehn Jahre für die Entwicklung einer so A Bombe benötigt hätte. Eine weitere Lüge war die Behauptung Irak hätte Giftraketen, die bis nach Europa reichen würden. Auch absolut übertrieben war die Behauptung Irak hätte 250.000 Soldaten in Kuwait stehen. Nach Wochenlangen Flächenbombardements war die Situation so, dass halb verhungerte und verdurstete Soldaten sich sogar vor unbemanten Aufklärungsrobotern ergaben haben sollen und bei Einmarsch amerikanischer Truppen weit und breit kaum ein Irakischer Soldat auffindbar war. Deutliche Zeichen für die wahren Interessen der USA im Krieg gegen Irak, war dass nie ernsthaft versucht wurde Saddam zu fassen oder zu liquidieren. So wurde im Krieg die Bombardierung von Schutzbunkern der Zivilbevölkerung als die Liquidierung der Führungselite Saddams verkauft obwohl hunderte von Zivilisten in diesen Bunkern umkamen. Die USA hatte immer die Möglichkeit gehabt, Saddam mit einer ihrer Raketen zu erwischen, doch dafür war in keiner Weise Bedarf. Dann wäre nämlich auch die spätere Stationierung amerikanischer Truppen in Kuwait und Saudi Arabien nicht zu rechtfertigen gewesen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die USA niemals Saddam ernsthaft liquidieren wollte war ein dilettantische Alibiaktion. Ende 1996 hatte CIA einer unbekannten Oppositionsgruppe 6 Millionen Dollar gezahlt. Damit wurden mehr als 1000 Kurden aus Nordirak angekauft. Der irakische Geheimdienst entdeckte den Plan und ließ alle beteiligten Soldaten und Kurden zu Tode foltern. Der Plan wurde so dilettantisch durchgeführt, dass das Scheitern schon vor Beginn klar war. USA konnten zwar die nordirakischen Ölfelder nicht unter ihre Kontrolle bringen, da dass den Sturz Saddams vorausgesetzt hätte und dann aber die Legitimation für amerikanische Truppen in Saudi Arabien und Kuwait gefehlt hätte. USA gewann mit dem Krieg die Kontrolle über Kuwait und Saudi Arabien und kann seit dem ihre Vormachtstellung in der Welt besser ausnutzen. Irak wurde nach dem Krieg mit UN Sanktionen belegt. So dass nun amerikanische und britische Düsenjäger über die Flugverbotszone, die natürlich sich hauptsächlich auf Nordirak bezieht, wachen. Ausserdem wurden die Ölverkäufe von Irak deutlich eingeschränkt. Seit Ende des Krieges sind auf Grund der UN Sanktionen mehr als 1 Millionen Menschen und darunter hauptsächlich Kinder gestorben.