Donges - Zinssenkung in der Euro-Zone nicht nötig
' Berlin, 03. Jul (Reuters) - Der Wirtschaftsweise Juergen Donges hat sich am Dienstag dem Fernsehsender n-tv zufolge gegen eine Zinssenkung in der Euro-Zone ausgesprochen. "Die monetären Rahmenbedingungen in Euroland und auch in Deutschland sind gar nicht restriktiv, sondern sie sind eher anregend", zitierte n-tv den Vorsitzenden des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Auch die Realzinsen seien niedriger als der langfristige Durchschnitt. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet am Donnerstag das nächste Mal über die Leitzinsen in der Euro-Zone. Bis ein Zinsschritt auf die Wirtschaft wirke, werde die Konjunktur wieder aufwärts gerichtet sein, sagte Donges dem Sender zufolge in einem Interview und warnte: "Nichts wäre gewonnen, wenn durch eine voreilige Zinssenkung neues Inflationspotenzial ... entstünde." Die Finanzmärkte erwarteten dann, dass die EZB früher oder später die Leitzinsen wieder anheben müsse. Während die US-Notenbank wegen der schwachen Konjunktur in den USA die Leitzinsen schon sechs Mal um insgesamt 2,75 Prozentpunkte gesenkt hat, reduzierte die EZB sie erst ein Mal im Mai um 25 Basispunkte. Volkswirte halten wegen der erlahmenden Konjunktur in der Euro-Zone weitere Zinssenkungen zwar für angebracht. Den Währungshütern sind nach ihrer Einschätzung aber wegen der vergleichsweise hohen Inflationsrate die Hände gebunden. Die Inflation in der Euro-Zone hatte im Mai mit 3,4 Prozent den höchsten Stand seit acht Jahren erreicht. Die EZB erwartet, dass die Teuerung im kommenden Jahr wieder unter die von ihr mit unter 2,0 Prozent definierte Toleranzgrenze sinkt, wenn es keine externen Schocks gibt. Nach Äußerungen von EZB-Präsident Wim Duisenberg vor dem Europäischen Parlament in Straßburg erwartet inzwischen eine Mehrheit von Analysten, dass die Notenbank in dieser Woche noch nicht die Zinsen senken wird. Duisenberg hatte am Dienstag gesagt, die Leitzinsen seien seit der Zinssenkung im Mai einem stabilen Preisniveau angemessen. Und seit der vergangenen Ratssitzung am 21. Juni habe es keine neuen Informationen gegeben, die eine andere Einschätzung rechtfertigten. Vor Duisenbergs Aussagen war das Meinungsbild der Volkswirte noch nicht so klar gegen eine Lockerung der Geldpolitik in dieser Woche gewesen. iws '
Quelle: REUTERS
' Berlin, 03. Jul (Reuters) - Der Wirtschaftsweise Juergen Donges hat sich am Dienstag dem Fernsehsender n-tv zufolge gegen eine Zinssenkung in der Euro-Zone ausgesprochen. "Die monetären Rahmenbedingungen in Euroland und auch in Deutschland sind gar nicht restriktiv, sondern sie sind eher anregend", zitierte n-tv den Vorsitzenden des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Auch die Realzinsen seien niedriger als der langfristige Durchschnitt. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet am Donnerstag das nächste Mal über die Leitzinsen in der Euro-Zone. Bis ein Zinsschritt auf die Wirtschaft wirke, werde die Konjunktur wieder aufwärts gerichtet sein, sagte Donges dem Sender zufolge in einem Interview und warnte: "Nichts wäre gewonnen, wenn durch eine voreilige Zinssenkung neues Inflationspotenzial ... entstünde." Die Finanzmärkte erwarteten dann, dass die EZB früher oder später die Leitzinsen wieder anheben müsse. Während die US-Notenbank wegen der schwachen Konjunktur in den USA die Leitzinsen schon sechs Mal um insgesamt 2,75 Prozentpunkte gesenkt hat, reduzierte die EZB sie erst ein Mal im Mai um 25 Basispunkte. Volkswirte halten wegen der erlahmenden Konjunktur in der Euro-Zone weitere Zinssenkungen zwar für angebracht. Den Währungshütern sind nach ihrer Einschätzung aber wegen der vergleichsweise hohen Inflationsrate die Hände gebunden. Die Inflation in der Euro-Zone hatte im Mai mit 3,4 Prozent den höchsten Stand seit acht Jahren erreicht. Die EZB erwartet, dass die Teuerung im kommenden Jahr wieder unter die von ihr mit unter 2,0 Prozent definierte Toleranzgrenze sinkt, wenn es keine externen Schocks gibt. Nach Äußerungen von EZB-Präsident Wim Duisenberg vor dem Europäischen Parlament in Straßburg erwartet inzwischen eine Mehrheit von Analysten, dass die Notenbank in dieser Woche noch nicht die Zinsen senken wird. Duisenberg hatte am Dienstag gesagt, die Leitzinsen seien seit der Zinssenkung im Mai einem stabilen Preisniveau angemessen. Und seit der vergangenen Ratssitzung am 21. Juni habe es keine neuen Informationen gegeben, die eine andere Einschätzung rechtfertigten. Vor Duisenbergs Aussagen war das Meinungsbild der Volkswirte noch nicht so klar gegen eine Lockerung der Geldpolitik in dieser Woche gewesen. iws '
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