Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete McPhy Energy, ein wichtiger Akteur in der Elektrolyseurtechnologie, einen Umsatzanstieg von 35 % auf 9,5 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Anstieg der Elektrolyseuraktivität zurückzuführen, die um 120 % zulegte. Das Auftragswachstum mit einem Gesamtauftragsbestand von 27,7 Millionen Euro bestätigt die strategische Positionierung der Gruppe auf dem Wasserstoffmarkt.
Der Wandel hin zu Elektrolyseuren wurde durch mehrere Großprojekte deutlich. So lieferte McPhy beispielsweise einen 4-MW-Elektrolyseur an AAK, einen weltweit führenden Anbieter in der Ölverarbeitungsindustrie, zur kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktion. Weitere Verträge wurden mit Partnern wie Hype und der Plansee Group abgeschlossen, die auf „grüne Metalllösungen“ in Österreich und Wasserstoffmobilität in Frankreich abzielen.
Eine Reorganisation mit Fokus auf Elektrolyseure
Im Rahmen seiner Neuausrichtungsstrategie verkaufte McPhy sein Geschäft mit Wasserstofftankstellen an Atawey, um sich ausschließlich auf die Produktion von Elektrolyseuren zu konzentrieren. Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen dar, das mit der Fertigstellung seiner Gigafactory seine industriellen Kapazitäten stärkt. Die Gigafactory wird es McPhy ermöglichen, große Elektrolyseure in Massenproduktion herzustellen und so seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt für grünen Wasserstoff zu steigern.
Darüber hinaus eröffnet eine Vereinbarung mit dem indischen Mischkonzern Larsen & Toubro (L&T) über den Technologietransfer des Produkts McPhy XL (4 MW) McPhy neue internationale Perspektiven. Diese exklusive Partnerschaft wird als strategischer Hebel angesehen, insbesondere da Wasserstoff zunehmend durch staatliche Initiativen unterstützt wird.
Finanzielle und betriebliche Herausforderungen
Trotz dieses Wachstums spiegelt die Bilanz von McPhy anhaltende Herausforderungen wider. Die Anschaffungskosten verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr und erreichten 10,3 Millionen Euro, und die Personalkosten stiegen aufgrund der Teamerweiterung um 21 %. Diese Faktoren trugen zu einem EBITDA von -24,7 Millionen Euro bei, was darauf hindeutet, dass die Gruppe weiterhin Schwierigkeiten hat, positive Betriebsmargen zu erzielen.
Das Nettoergebnis für das Halbjahr beträgt -32,0 Millionen Euro und ist durch Abschreibungen auf Vermögenswerte, darunter den Verkauf des Wasserstofftankstellengeschäfts, beeinträchtigt. Dennoch verfügt McPhy zum 30. Juni 2024 über einen soliden Kassenbestand von 57,6 Millionen Euro und bietet dank der erhaltenen Finanzierungen und Subventionen ausreichend Flexibilität, um den Betrieb bis 2026 fortzuführen.
Projekte und Zukunftsaussichten
McPhy prognostiziert für 2024 einen Jahresumsatz zwischen 18 und 22 Millionen Euro, unterstützt durch laufende Aufträge und den Ausbau seines industriellen Aufbaus. Der Auftragsbestand umfasst mehrere Großprojekte, darunter das Djewels-Projekt für grünen Wasserstoff in den Niederlanden und Phase I des HMS-Projekts, einer 16-MW-Wasserstoffpipeline. Obwohl diese Projekte derzeit nicht Teil der festen Aufträge sind, könnten sie die Position der Gruppe stärken.
Mittelfristig will McPhy seine kommerziellen Anstrengungen intensivieren, um seine Präsenz insbesondere im Industriesektor auszubauen, wo die Nachfrage nach grünem Wasserstoff voraussichtlich steigen wird. Die erhöhte Produktionskapazität in Verbindung mit strategischen Partnerschaften positioniert das Unternehmen als wichtigen Akteur in einem expandierenden Sektor.
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