Die Rache der Kleinanleger!! :-(((

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Die Rache der Kleinanleger!! :-(((

 
19.06.01 22:31
Von Frank Markowski
Meuterei! Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei. Erboste Kleinanleger gehen in die Offensive und zeigen ihre Zähne. Mit dem Einbruch des Neuen Marktes kam der Unmut auf. Er wuchs, als sich herausstellte, dass die Aktienkurse etlicher Gesellschaften nicht grundlos in den Keller sanken: Falsche Versprechungen, fahrlässige Prognosen, gescheiterte Akquisitionen - viele Vorstände haben ihren Job offensichtlich zu leicht genommen. Von persönlichen Bereicherungen ganz zu schweigen.

Kein Wunder, dass Otto Normalanleger sich betrogen fühlt. Geködert mit verlockenden Gewinnaussichten, steckte er sein Erspartes in Unternehmen, die mit schönen Worten und Visionen handelten. Als die nackte Wahrheit zu Tage trat, war sein Kapital futsch. Verzockt, verpulvert, vernichtet. Aber wen trifft die Schuld?

Natürlich: Wer an der Börse spekuliert, sollte wissen, dass er auch verlieren kann. Aber er muss darauf vertrauen können, dass diejenigen, die das Geschick des Unternehmens lenken - nämlich Vorstand und Aufsichtsrat - verantwortungsvoll mit seinem Geld umgehen. Dies ist oft nicht geschehen. Die Liste der Skandale am Neuen Markt ist lang und lang nicht am Ende.

Was bleibt, ist der Zorn der Aktionäre - und ihre Rache. Ein neues Bewusstsein bricht sich Bahn: Ich, Otto Normalanleger, bin Miteigentümer des Unternehmens, an dem ich Aktien halte! Und ich bin nicht gewillt, alles hinzunehmen, was mit meinem Geld gemacht wurde! Welche Mittel habe ich? Zum Beispiel die Hauptversammlung. Ich werde Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigern. Selbst wenn sich dafür keine Mehrheit findet, habe ich zumindest ein Zeichen gesetzt

Doch diese eher symbolische Keule ist nicht immer die angemessene Waffe. Für besondere Fälle wird inzwischen ein weit schärferes Schwert geschmiedet: Die Kleinanleger fordern ihr Geld zurück und sind sogar bereit, dafür vor Gericht zu ziehen. Anzeigen wurden unter anderem gegen Intershop und - als prominentestes Beispiel - gegen EM.TV erstattet. Falsche Angaben in Verkaufsprospekt, Ad-hoc- und Pressemeldungen lauten die Vorwürfe gegen Haffa & Co. Rund 2000 Aktionäre, die sich geschädigt fühlen, haben sich über den Prozessfinanzierer Foris zusammengeschlossen und ihre möglichen Ansprüche in zwei Klagen gebündelt.

Sollten diese Klagen vom Gericht positiv beschieden werden, könnte jeder einzelne Kläger die wirtschaftliche Rückabwicklung seines Aktienkaufs verlangen - und zwar von EM.TV. Im Klartext: Das Haffa-Imperium müsste die Aktien vom Anleger zu dem von ihm gezahlten Preis zurückkaufen. Das könnte selbst einem Konzern wie EM.TV die Existenz kosten. Denn kommen die jetzt anhängigen Klagen durch, wäre ein Präzedenzfall geschaffen. Tausende weiterer Anleger könnten nachziehen und ebenfalls vor Gericht gehen.

Wie auch immer die Prozesse ausgehen - allein die Klagen sind ein klares Signal an die Unternehmenslenker: Mehr Lauterkeit und Verantwortungsbewusstsein sind gefragt. Und zwar auch gegenüber Otto Normanleger, dem Miteigentümer der Gesellschaft und damit Arbeitgeber des Managements. Sonst kann es teuer werden.

Quelle:gatrixx
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