Nun mal langsam, Shorty...
Bei den Hotlines stimme ich Dir ja völlig zu.
Aber dass die Analystenzunft wirklich wissentlich den letzten Dreck empfiehlt, um ihre Arbeitgeber, sprich Banken, froh zu stimmen, glaube ich nicht.
Ich glaube genausowenig den Verschwörungstheorien, nach denen zur Zeit die "Profis", sprich ebenfalls Banken, die Kurse drücken oder negative Stimmung verbreiten, um (Klein-)Anleger abzuzocken und sich selbst wieder billig einzudecken.
Ich kann aber in diesem Zusammenhang durchaus verstehen, dass (Klein-)Anleger (ist nicht bös gemeint, bin selbst auch einer) immer einen Sündenbock für eigene Fehlentscheidungen suchen. Da kommen einem solche Verschwörungstheorien natürlich gerade recht...
Grundsätzlich bestehen bei allen ordentlich organisierten Banken aber die sogenannten "Chinese Walls", d.h. z.B. Analysten und Händler dürfen keine Infos austauschen. Damit sollte ein bewusster Eigenhandel kurz vor einem "Strong Buy" eigentlich ausgeschlossen sein. Inwieweit diese Chinese Walls wirklich in der Praxis auch eingehalten werden können (gemeinsames Mittagessen etc.), ist vielleicht eine andere Geschichte.
Auch will ich nicht bestreiten, dass bei eigenen Konsortialführerschaften oder -teilnahmen bei den entsprechenden Analysten grundsätzlich eine gewisse Sympathie zu vermuten ist.
Ich kann mir aber eben nicht vorstellen, dass man wissentlich Falschaussagen verbreitet. Wir haben zwar schon einige eklatante Fehlurteile erlebt, aber Analysten sind eben auch nur Menschen und folgen oft auch dem Herdentrieb, vielleicht weil man sich gerade nicht traut, eine Aktie, die "in" ist, zum Verkauf zu empfehlen.
Probleme sehe ich schon eher bei den von Dir angesprochenen Förtsch&Co., also Fondsmanager, die in der Öffentlichkeit Aktien pushen, die sie selbst im Bestand haben. Bei einer Personenidentität von Fondsmanager und "Analyst" ist sowas m.E. schon eher als echte Manipulation anzusehen.
Wie Du schon sagtest, eigene Intuition und Recherche sind immer noch der beste Weg.
Gruß
mm