Die Deutsche Börse hat nach scharfer Kritik eines Großteils ihrer Aktionäre die Übernahme des Konkurrenten London Stock Exchange (LSE) abgebrochen. Für Börsenchef Werner Seifert bedeutet das eine herbe Niederlage.
Zoom Börsenchef Werner Seifert ist gescheitert
Die Deutsche Börse teilte am späten Sonntagabend mit, "dass sie ihren Vorschlag für ein bedingt abgegebenes Barangebot von mindestens 530 Pence für jede Stammaktie der London Stock Exchange zurückzieht, den sie am 27. Januar gemacht hat." Damit beugte sich Vorstandschef Werner Seifert dem offenen Widerstand einer anschwellenden Zahl seiner Aktionäre.
Über das Wochenende war ihr Anteil auf rund 50 Prozent gestiegen. Angetrieben von den Hedge-Fonds TCI und Atticus, hatte sich auch der Versicherungskonzern Generali am Wochenende gegen eine Fusion gestellt.
Mehrheit der Anteilseigner dagegen
In der vergangenen Woche hatten sich mit Fidelity und Merrill Lynch erstmals zwei traditionelle Großinvestoren offen gegen die Übernahme ausgesprochen. Sie hatten den Übernahmepreis von umgerechnet rund 1,95 Mrd. Euro als zu hoch kritisiert. Sie forderten, dass der Konzern stattdessen seine Barreserve über mehrere Hundert Mio. Euro an die Aktionäre ausschüttet.
Er sei weiterhin der Auffassung, dass die Aktionäre, Emittenten und Investoren von einer Konsolidierung der europäischen Börsenlandschaft profitieren würden, sagte Seifert. Jetzt werde ein Konzept entwickelt, "Barmittel in signifikantem Umfang an die Aktionäre über die vorgeschlagene Dividende für das Jahr 2004 hinaus auszukehren". Seifert hatte in den vergangenen Wochen vergeblich versucht, der LSE-Spitze eine Empfehlung für sein Angebot abzuringen.
Am Sonntag kritisierte er deren stumme Zurückhaltung: Die LSE sehe sich nicht in der Lage, "eine Transaktion zu einem Preis zu empfehlen, den wir als akzeptabel ansehen". Die Übernahme der LSE gilt als Seiferts strategisches Kernziel. Ob er trotz des Scheiterns der Übernahme seinen Posten behält, blieb am Abend offen.
Nach dem Rückzug stehen die LSE und die paneuropäische Börse Euronext unter Zugzwang. Euronext hatte nach dem Vorstoß Seiferts ebenfalls Interesse an der LSE angemeldet, bislang aber keinen Kaufpreis genannt. Für den Fall einer Euronext-Offerte kündigte Seifert an, ein erneutes Angebot für die LSE zu prüfen. Nach Rekordwerten vor einigen Wochen pendelt die LSE-Aktie derzeit um den Angebotspreis der Deutschen Börse von 530 Pence.
Zoom Börsenchef Werner Seifert ist gescheitert
Die Deutsche Börse teilte am späten Sonntagabend mit, "dass sie ihren Vorschlag für ein bedingt abgegebenes Barangebot von mindestens 530 Pence für jede Stammaktie der London Stock Exchange zurückzieht, den sie am 27. Januar gemacht hat." Damit beugte sich Vorstandschef Werner Seifert dem offenen Widerstand einer anschwellenden Zahl seiner Aktionäre.
Über das Wochenende war ihr Anteil auf rund 50 Prozent gestiegen. Angetrieben von den Hedge-Fonds TCI und Atticus, hatte sich auch der Versicherungskonzern Generali am Wochenende gegen eine Fusion gestellt.
Mehrheit der Anteilseigner dagegen
In der vergangenen Woche hatten sich mit Fidelity und Merrill Lynch erstmals zwei traditionelle Großinvestoren offen gegen die Übernahme ausgesprochen. Sie hatten den Übernahmepreis von umgerechnet rund 1,95 Mrd. Euro als zu hoch kritisiert. Sie forderten, dass der Konzern stattdessen seine Barreserve über mehrere Hundert Mio. Euro an die Aktionäre ausschüttet.
Er sei weiterhin der Auffassung, dass die Aktionäre, Emittenten und Investoren von einer Konsolidierung der europäischen Börsenlandschaft profitieren würden, sagte Seifert. Jetzt werde ein Konzept entwickelt, "Barmittel in signifikantem Umfang an die Aktionäre über die vorgeschlagene Dividende für das Jahr 2004 hinaus auszukehren". Seifert hatte in den vergangenen Wochen vergeblich versucht, der LSE-Spitze eine Empfehlung für sein Angebot abzuringen.
Am Sonntag kritisierte er deren stumme Zurückhaltung: Die LSE sehe sich nicht in der Lage, "eine Transaktion zu einem Preis zu empfehlen, den wir als akzeptabel ansehen". Die Übernahme der LSE gilt als Seiferts strategisches Kernziel. Ob er trotz des Scheiterns der Übernahme seinen Posten behält, blieb am Abend offen.
Nach dem Rückzug stehen die LSE und die paneuropäische Börse Euronext unter Zugzwang. Euronext hatte nach dem Vorstoß Seiferts ebenfalls Interesse an der LSE angemeldet, bislang aber keinen Kaufpreis genannt. Für den Fall einer Euronext-Offerte kündigte Seifert an, ein erneutes Angebot für die LSE zu prüfen. Nach Rekordwerten vor einigen Wochen pendelt die LSE-Aktie derzeit um den Angebotspreis der Deutschen Börse von 530 Pence.