Der Tec-Dax befindet sich in einem stabilen Aufwärtstrend
Singulus findet einen Weg aus der Baisse / Technische Analyse / Von Achim Matzke
FRANKFURT, 6. Oktober. Nachdem der deutsche Technologiewerteindex TecDax den Hausse-Trends in den europäischen Standard- und Nebenwerteindizes monatelang nur unterdurchschnittlich folgen konnte, sprang er im Spätsommer aus technischer Sicht doch noch an. Inzwischen haben sich stabile Aufwärtstrends herausgebildet, wobei das zuletzt aufgetretene höhere mittelfristige Aufwärtsmomentum auf weiteres deutliches technisches Kurspotential hindeutet.
Der Tec-Dax hatte im März 2003 seine ausgeprägte dreijährige Baisse nach einem Kursrückgang von 9694 auf 306 Punkte mit einem Investment-Kaufsignal in einen ersten "Comeback-Trend" verlassen. Dieser einjährige Trend sorgte im Tec-Dax für eine Kursverdoppelung, wobei im März 2004 bei 655 Punkten das bisherige Zwischenhoch etabliert wurde. Der Bereich von 650 bis 655 Punkten stellt aus technischer Sicht damit eine kräftige mittelfristige Widerstandszone dar.
Parallel zur einsetzenden Korrektur der Standardwerteindizes ergab sich auch im Tec-Dax ab dem ersten Quartal 2004 ein Korrekturtrend, wobei es besonders im Juli/August 2004 zu einer kräftigen Abwärtsrallye mit einem Kursrutsch bis auf etwa 431 Punkte kam. Wieder parallel, diesmal zu den Aufwärtstrends in den europäischen Standardwerteindizes, hat sich seit August 2004 dann ein neuer langfristiger Aufwärtstrend mit einer Aufwärtstrendlinie bei derzeit etwa 540 Punkten herausgebildet. Zwar wies der Tec-Dax hierbei monatelang eine mittelfristige relative Schwäche gegenüber den Standardwerteindizes auf. Es hat sich aber trotzdem ein idealtypisches Wechselspiel von mittelfristigen Aufwärtstrends, trendbestätigenden Konsolidierungen und Kaufsignalen ergeben.
Seit Mitte April 2005 hat sich ausgehend von 496 Punkten ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend herausgebildet, wobei der Tec-Dax in den vergangenen Tagen die trendbestätigende Konsolidierung um 600 Punkte mit einem neuen Kaufsignal verlassen hat. Einerseits befindet sich der Tec-Dax damit weiterhin auf dem Weg zum Test der Widerstandszone bei 650 bis 655 Punkten, andererseits deutet die mittel- und langfristige technische Gesamtsituation - eventuell nach mehreren Anläufen - auf ein Überwinden dieser Hürde und damit auf deutlich höhere Kurse hin.
Die Software AG hatte im März 2000 mit 205 Euro ihr bisheriges Allzeithoch markiert, wobei die Aktie damals sogar zum erweiterten Kreis der Dax-Kandidaten zählte. Durch den danach folgenden, fast dreijährigen Baisse-Trend fiel die Aktie - begleitet von mehreren Verkaufssignalen und mittelfristigen Abwärtstrends - bis auf ein Kursniveau um 7,90 Euro, so daß sich ein Gesamtbaisse-Verlust von etwa 96,2 Prozent ergab.
Im März 2003 kam die Aktie mit einem ersten Kaufsignal aus der Bodenformation, die sich ab dem Sommer 2002 herausgebildet hatte, und etablierte danach einen 18 Monate dauernden "Comeback-Trend" mit einem Kursanstieg von 8 auf 28,40 Euro. Danach ergab sich bei der Software AG ein sechsmonatiger "Seitwärts-Trading-Markt" im Bereich um 25 Euro, der aus technischer Sicht als mittelfristige Konsolidierung auf die vorherige Hausse-Bewegung des Jahres 2003 anzusehen ist.
Im Mai 2005 lief die Software AG mit einem neuen Kaufsignal aus der vorherigen Konsolidierung heraus und hat danach einen neuen mittelfristigen Aufwärtstrend herausgebildet. In den vergangenen Wochen steckte die Aktie in einer typischen kurzfristigen trendbestätigenden Konsolidierung. Da die technische Gesamtlage bei der Software AG auf eine mittelfristige Fortsetzung des technischen "Comebacks" hindeutet, bleibt die Aktie nach einem neuen Kaufsignal, das beim Verlassen der Konsolidierung beziehungsweise bei Kursen über 40 Euro auftritt, interessant für Zukäufe. Das mittel- und langfristige technische Kurspotential sollte weiterhin im Test der Widerstandszone um 49 Euro liegen.
Singulus hat ausgehend von dem Kurshoch im Juli 2000 bei etwa 76,50 Euro eine über fünfjährige Baisse durchlaufen, wobei mehrere mittelfristige Abwärtsschübe die Aktie bis auf ein Kurstief bei etwa 8,80 Euro drückten, das bereits im März 2003 gesetzt wurde. Der Bereich zwischen 8,80 und 10 Euro ist aus technischer Sicht eine langfristige Unterstützungszone. Der mittelfristige "Comeback-Trend" des Jahres 2003 mit einem Kursanstieg von 8,80 auf 21,50 Euro führte Singulus zunächst nicht aus der Baisse-Bewegung heraus. Ab September 2003 bildete Singulus wieder einen - diesmal fast zweijährigen - Baisse-Trend heraus, der erst im Juni 2005 bei Kursen in der langfristigen Unterstützungszone um 8,80 Euro sein Tief setzte. Seit Februar 2005 war Singulus unterhalb der Widerstandszone um 11,50 und 12 Euro in eine sogenannte Trading-Kopf-Schulter-Kaufformation hineingelaufen.
Anfang Oktober 2005 ist die Aktie mit einem Kaufsignal aus dieser "Trading-Bodenformation" und aus dem zweijährigen Baisse-Trend herausgelaufen, wobei zusätzlich noch die 200-Tage-Linie überwunden wurde. Da die technische Gesamtsituation bei Singulus ein Auslaufen der seit über fünf Jahren bestehenden Baisse andeutet und das Investment-Kaufsignal auf einen mittelfristigen Test der Widerstandszone zwischen 14,50 und 15,10 Euro hindeutet, unterstreicht auch Singulus die verbesserte Marktbreite unter den Standardwerten im Tec-Dax.
Der Autor leitet das europäische Indexresearch von Commerzbank Corporates & Markets.
Text: F.A.Z., 07.10.2005, Nr. 233 / Seite 22
Singulus findet einen Weg aus der Baisse / Technische Analyse / Von Achim Matzke
FRANKFURT, 6. Oktober. Nachdem der deutsche Technologiewerteindex TecDax den Hausse-Trends in den europäischen Standard- und Nebenwerteindizes monatelang nur unterdurchschnittlich folgen konnte, sprang er im Spätsommer aus technischer Sicht doch noch an. Inzwischen haben sich stabile Aufwärtstrends herausgebildet, wobei das zuletzt aufgetretene höhere mittelfristige Aufwärtsmomentum auf weiteres deutliches technisches Kurspotential hindeutet.
Der Tec-Dax hatte im März 2003 seine ausgeprägte dreijährige Baisse nach einem Kursrückgang von 9694 auf 306 Punkte mit einem Investment-Kaufsignal in einen ersten "Comeback-Trend" verlassen. Dieser einjährige Trend sorgte im Tec-Dax für eine Kursverdoppelung, wobei im März 2004 bei 655 Punkten das bisherige Zwischenhoch etabliert wurde. Der Bereich von 650 bis 655 Punkten stellt aus technischer Sicht damit eine kräftige mittelfristige Widerstandszone dar.
Parallel zur einsetzenden Korrektur der Standardwerteindizes ergab sich auch im Tec-Dax ab dem ersten Quartal 2004 ein Korrekturtrend, wobei es besonders im Juli/August 2004 zu einer kräftigen Abwärtsrallye mit einem Kursrutsch bis auf etwa 431 Punkte kam. Wieder parallel, diesmal zu den Aufwärtstrends in den europäischen Standardwerteindizes, hat sich seit August 2004 dann ein neuer langfristiger Aufwärtstrend mit einer Aufwärtstrendlinie bei derzeit etwa 540 Punkten herausgebildet. Zwar wies der Tec-Dax hierbei monatelang eine mittelfristige relative Schwäche gegenüber den Standardwerteindizes auf. Es hat sich aber trotzdem ein idealtypisches Wechselspiel von mittelfristigen Aufwärtstrends, trendbestätigenden Konsolidierungen und Kaufsignalen ergeben.
Seit Mitte April 2005 hat sich ausgehend von 496 Punkten ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend herausgebildet, wobei der Tec-Dax in den vergangenen Tagen die trendbestätigende Konsolidierung um 600 Punkte mit einem neuen Kaufsignal verlassen hat. Einerseits befindet sich der Tec-Dax damit weiterhin auf dem Weg zum Test der Widerstandszone bei 650 bis 655 Punkten, andererseits deutet die mittel- und langfristige technische Gesamtsituation - eventuell nach mehreren Anläufen - auf ein Überwinden dieser Hürde und damit auf deutlich höhere Kurse hin.
Die Software AG hatte im März 2000 mit 205 Euro ihr bisheriges Allzeithoch markiert, wobei die Aktie damals sogar zum erweiterten Kreis der Dax-Kandidaten zählte. Durch den danach folgenden, fast dreijährigen Baisse-Trend fiel die Aktie - begleitet von mehreren Verkaufssignalen und mittelfristigen Abwärtstrends - bis auf ein Kursniveau um 7,90 Euro, so daß sich ein Gesamtbaisse-Verlust von etwa 96,2 Prozent ergab.
Im März 2003 kam die Aktie mit einem ersten Kaufsignal aus der Bodenformation, die sich ab dem Sommer 2002 herausgebildet hatte, und etablierte danach einen 18 Monate dauernden "Comeback-Trend" mit einem Kursanstieg von 8 auf 28,40 Euro. Danach ergab sich bei der Software AG ein sechsmonatiger "Seitwärts-Trading-Markt" im Bereich um 25 Euro, der aus technischer Sicht als mittelfristige Konsolidierung auf die vorherige Hausse-Bewegung des Jahres 2003 anzusehen ist.
Im Mai 2005 lief die Software AG mit einem neuen Kaufsignal aus der vorherigen Konsolidierung heraus und hat danach einen neuen mittelfristigen Aufwärtstrend herausgebildet. In den vergangenen Wochen steckte die Aktie in einer typischen kurzfristigen trendbestätigenden Konsolidierung. Da die technische Gesamtlage bei der Software AG auf eine mittelfristige Fortsetzung des technischen "Comebacks" hindeutet, bleibt die Aktie nach einem neuen Kaufsignal, das beim Verlassen der Konsolidierung beziehungsweise bei Kursen über 40 Euro auftritt, interessant für Zukäufe. Das mittel- und langfristige technische Kurspotential sollte weiterhin im Test der Widerstandszone um 49 Euro liegen.
Singulus hat ausgehend von dem Kurshoch im Juli 2000 bei etwa 76,50 Euro eine über fünfjährige Baisse durchlaufen, wobei mehrere mittelfristige Abwärtsschübe die Aktie bis auf ein Kurstief bei etwa 8,80 Euro drückten, das bereits im März 2003 gesetzt wurde. Der Bereich zwischen 8,80 und 10 Euro ist aus technischer Sicht eine langfristige Unterstützungszone. Der mittelfristige "Comeback-Trend" des Jahres 2003 mit einem Kursanstieg von 8,80 auf 21,50 Euro führte Singulus zunächst nicht aus der Baisse-Bewegung heraus. Ab September 2003 bildete Singulus wieder einen - diesmal fast zweijährigen - Baisse-Trend heraus, der erst im Juni 2005 bei Kursen in der langfristigen Unterstützungszone um 8,80 Euro sein Tief setzte. Seit Februar 2005 war Singulus unterhalb der Widerstandszone um 11,50 und 12 Euro in eine sogenannte Trading-Kopf-Schulter-Kaufformation hineingelaufen.
Anfang Oktober 2005 ist die Aktie mit einem Kaufsignal aus dieser "Trading-Bodenformation" und aus dem zweijährigen Baisse-Trend herausgelaufen, wobei zusätzlich noch die 200-Tage-Linie überwunden wurde. Da die technische Gesamtsituation bei Singulus ein Auslaufen der seit über fünf Jahren bestehenden Baisse andeutet und das Investment-Kaufsignal auf einen mittelfristigen Test der Widerstandszone zwischen 14,50 und 15,10 Euro hindeutet, unterstreicht auch Singulus die verbesserte Marktbreite unter den Standardwerten im Tec-Dax.
Der Autor leitet das europäische Indexresearch von Commerzbank Corporates & Markets.
Text: F.A.Z., 07.10.2005, Nr. 233 / Seite 22
