Gestern ein vertrauliches Gespräch mit dem Anlageberater einer deutschen Großbank. Wie es unten aussieht, nicht auf der Fischer-Ebene. Zur Zeit die fünfundzwanzigste Umstrukturierung und Umschlüsselung der Kunden binnen weniger Jahre. Hier wird das Management am lebenden Objekt erlernt – leider jedoch vergeblich. Dass man immer noch nicht pleite ist, liegt vielleicht nur an den saftigen Standardprodukten, die der schon verschreckten Kundschaft immer noch brutal hinein gedrückt werden. Die Formen werden immer skurriler: 5 Prozent Garantieverzinsung, steigt der EuroStoxx um 10 Prozent, dann gibt es 10 Prozent Verzinsung, steigt er jedoch um 15 Prozent, dann gibt es wieder nur 5 Prozent. Verstanden? Ich nicht. Soll man ja wohl auch nicht. Schließlich geht es ums Verdienen und nicht ums Verstehen. Vielleicht kommt ja bald die 5 Prozent-Hahn-Anleihe. Anleihebedingung: „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann gibt es 5 Prozent – oder eben nicht!“
Genau passend dazu die heutige Meldung von dpa: Vor einer türkischen Moschee wurde ein Hamster ausgesetzt – mit einem Zettel um den Hals, dass seine Besitzer aufgrund der Wirtschaftskrise nicht mehr für seinen Unterhalt aufkommen können. Ist dieser Hamster nicht irgendwie wir alle? Manchmal fühlt man sich fast so. Und die anderen sehen genau so aus! Und trotzdem bin ich der Meinung, dass der Dax jetzt erst einmal weiter aufwärts läuft. Bevor er dann wieder ins Mauseloch fällt. Irgendwie tierisch, oder?
Gruß