permanent: Das wird die Börsen belasten
18.02.06 19:42
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HANDELSBLATT, Samstag, 18. Februar 2006, 19:31 Uhr |
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Weitere 28 offizielle Vogelgrippefälle auf Rügen
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Hunderte tote Vögel auf Rügen gesichtet
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Auf der Insel Rügen ist bei weiteren 28 Wildvögeln verschiedener Arten das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. Landwirtschaftsminister Till Backhaus hat jetzt ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr gerichtet.
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HB SCHWERIN. Auf der Insel Rügen ist bei weiteren 28 Wildvögeln verschiedener Arten das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. Die Fundorte verteilten sich über die gesamte Insel, sagte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) am Samstag in Schwerin. Auf Grund der neuen Lage habe er ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr gerichtet. Sie soll vor allem beim Absperren von Fundorten und der Ausschilderung von Schutzzonen helfen. Backhaus rechnete noch am Samstagnachmittag mit dem Eintreffen der ersten Bundeswehrhelfer. Ein Veterinär der Bundeswehr sei bereits seit Freitag auf der Insel. Die Zahl der infizierten Vögel auf Rügen ist damit auf 41 gestiegen. Die gesamte Ostseeinsel sei zum Beobachtungsgebiet erklärt worden, sagte Backhaus. Damit ist dort 15 Tage lang jeglicher Transport von Geflügel verboten. Die Fundorte der infizierten Vögel wurden nicht bekannt geben, um Absperrmaßnahmen nicht zu erschweren. Im Umkreis von drei Kilometern um die Fundorte gelten Schutzzonen mit strengen Vorsichtsmaßnahmen auch für Kleinstgeflügelhalter. Den Weg zum Einsatz der Bundeswehr habe Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) geebnet, sagte Backhaus. Rügens Landrätin Kerstin Kassner (Linkspartei.PDS) habe weiterhin nicht den Katastrophenfall ausgerufen. Ein Kamerateam des ZDF hat bei einem Flug über die Insel Rügen mehrere Hundert tote Vögel, vorwiegend Schwäne, entdeckt. Wie der Sender mitteilte, liegen die Fundorte an der Südspitze der Halbinsel Bug, zwischen Rügen und der Halbinsel Ummanz sowie einige hundert Meter entfernt von der Insel Riems, dem Sitz des Bundesforschungsinstitutes für Tiergesundheit. Seehofer sagte, Hubschrauberflüge über die Insel Rügen sollten in Zukunft unterbleiben. Der Präsident der Bundesforschungsinstitutes auf Riems, Thomas Mettenleiter, habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass die Überflüge Vögel aufscheuchen und vertreiben könnten. Infizierte Vögel könnten so das Virus in Regionen bringen, die bislang noch frei von Vogelgrippe sind. Seehofer war am Samstagvormittag selbst mit dem Hubschrauber nach Rügen geflogen.
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