Damoklesschwert über AOL

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BigKea:

Damoklesschwert über AOL

 
23.10.02 22:06
Damoklesschwert über AOL

Mit Spannung wird der Bericht zum dritten Quartal von AOL Time Warner erwartet. Heute nach Börsenschluss in den USA wird der weltgrößte Medienkonzern dann für Klarheit sorgen.

Nach dem Vorwurf des Insidergeschäftes und den Ermittlungen der US Börsenaufsicht, Security and Exchange Commission (SEC), in den vergangenen Monaten, könnte eine Verfehlung der Planziele unabsehbare Folgen für den Aktienkurs haben.

Schwachpunkt AOL

Der Schwachpunkt des Konzerns liegt derzeit im skandalumwitterten Onlinegeschäft America Online (AOL), so die beinah einhellige Meinung der Analysten. Mitte des Jahres war bekannt geworden, dass es bei AOL zu Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung gekommen war.

Rund 49 Millionen Dollar soll der Konzern hierbei unrechtmäßig als Umsätze verbucht haben. Das Pikante hieran: Ein Großteil dieser "Luftbuchungen" sollen aus Geschäften mit Worldcom stammen.

Zudem ist bislang noch nicht abzusehen, ob es bei den von AOL Time Warner ausgewiesenen Fehlbuchungen von 49 Millionen Dollar bleiben wird. Analysten und amerikanische Medien befürchten, dass der Betrag weit darüber liegen könnte. Nach Informationen der Washington Post soll AOL seinen Umsatz in den Jahren 2000 bis 2002 um bis zu 270 Millionen Dollar aufgebläht haben.

Darüber hinaus ermittelt die US-Bösenaufsicht, ob Mitglieder der Konzernführung von AOL Time Warner in Insidergeschäfte verwickelt waren - unter ihnen die beiden ehemaligen AOL-Chefs Steve Case, der mittlerweile als Verwaltungsratsvorsitzender (Chairman) bei dem größten Medienkonzern Verantwortung trägt, und der zurückgetretene Bob Pittman.

Hoffnungen ruhen auf anderen Bereichen

Neben der Entwicklung im Onlinegeschäft dürften in diesem Quartal besonders auch die anderen Entertainment-Bereiche wie Kabel, Film, Magazine und TV im Mittelpunkt des Interesses stehen. Denn eines ist klar. Sollten sich diese Bereiche nicht wie geplant entwickelt haben, kann die Schwäche im Onlinegeschäft nicht wettgemacht werden. Eine Verfehlung der avisierten Zielmarken wäre somit wohl die unausweichliche Folge.

Im Mittel rechnen die Analysten mit einem Gewinn von 0,18 Dollar je Aktie. Die Streuung ist jedoch beträchtlich. Gordon Hodge, Analyst von Thomas Weisel Partner, rechnet mit einem Gewinn von nur 0,11 Dollar je Aktie.

Anders Stuart Linde von Lehman Brothers. Er prognostiziert ein Cash-Ergebnis von 0,20 Dollar je Anteilsschein. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen noch einen Gewinn von rund 0,30 Dollar je Aktie verbuchen.

Besondere Beachtung dürfte auch der Entwicklung der Abonnentenzahlen bei AOL zufallen. AOL liegt hinter T-Online und Freenet mit rund 2,6 Millionen Online-Abonnenten derzeit abgeschlagen auf dem dritten Platz auf dem deutschen Markt.


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BigKea:

schau dax o. T.

 
23.10.02 22:07
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AOL

 
23.10.02 22:12
4:10pm 10/23/02   [AOL] AOL TIME WARNER Q3 FIRST CALL EARNS EST. 18C  
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