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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/40
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 05. Oktober 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. EMPFEHLUNGEN INLAND
8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 41. Woche vom 8. bis zum 12. Oktober 2001
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag,
den 5. Oktober 2001 um 19:15 Uhr MESZ.)
--- 1. Europa ---
Nach anfänglich erwarteten Gewinnmitnahmen und dem nicht an der Börse
geltenden Feiertag am Mittwoch (Tag der Deutschen Einheit) konnte der
Deutsche Aktienindex DAX 30 rasch sein von uns definiertes "Klassen-
ziel" durch das Erreichen der Erholungszielzone (4360 - 4540) mit Aus-
zeichnung erreichen - auch wenn sich nach dem Freitagsverlaufhoch bei
4592 bis zuletzt "nur" eine Wochenperformance von plus 4,1 % auf 4486
Punkte ergab. Charttechnisch betrachtet markierte die eingangs erwähn-
te Erholungszielzone nun nach oben bei 4540 Widerstand und nach unten
bei 4360 Unterstützung. Unsere DAX-Risikomarke und damit den nächsten
wichtigen Support belassen wir zunächst bei 4035. Diese liegt inner-
halb der aus unserer Sicht erfolgreich eingeleiteten Bodenbildungspha-
se zwischen 3700 und 4100. Zwei spannende Ereignisse könnten dem DAX
demnächst ins Haus stehen: Zum einen die Rückkehr in den steilen Ab-
wärtstrendkanal, der Anfang Juli 2001 begründet wurde und aktuell zwi-
schen 4910 und 4585 verläuft. Zum anderen die Generierung eines klas-
sischen Kaufsignals, sollte die noch leicht fallende 38-Tage-Linie bei
4690 nachhaltig überwunden werden. Danach wäre der Weg frei in Rich-
tung des "alten" Abwärtstrendkanals vom September 2000 (derzeit 5710 -
4890) und damit möglicherweise verbunden auch die Schließung des am
9. August 2001 geöffneten Gaps (Kurslücke) bei 5595/5609. Die bislang
erfolgreiche Gap-Strategie für den DAX macht hierbei Mut. Unter-
xrstützung bekommen wir auch von den kurzfristig positiv tendierenden
Marktindikatoren. Allerdings ist zu beachten, daß diese sich bereits
in Extrempositionen befinden, aus denen heraus ein schneller Dreh
erfolgen kann. Die Umsatzentwicklung konnte in die DAX-Erholung hinein
tendenziell anziehen. Die Volatilität (Schwankungsbreite) hat sich
zuletzt von ihren bislang einmaligen Höhen zurückgebildet, befindet
sich aber weiterhin deutlich über ihrem langjährigen Durchschnitt. Die
extreme Nervosität der Investoren in der aktuellen Marktsituation
bleibt also wohl noch der Wegbegleiter des Aktienmarktes. Die für die
Aktienmarktstimmung als Kontraindikator verwendete Put/Call-Ratio der
Aktienoptionen hat nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern auch auf
geglätteter Drei-Wochen-Basis das "bearishe" Terrain verlassen und
taucht in den "bullishen" Bereich ein, was für sich genommen für eine
baldige kurzfristige Konsolidierung spricht.
Im Vergleich zu seinem deutschen Index-Bruder hat der DJ STOXX 50
Index zuletzt nur eine magere, allerdings ebenfalls positive
Wochenperformance von 1,3 % auf 3382 Punkte hingelegt. Die
Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 3434 und 3190. Die Bodenbildung
zwischen 2800 und 3300 läuft unverändert. Die von uns als
Risikobereich definierte 3260-Marke dient als Unterstützung. Als
Widerstände sehen wir aktuell 3400 und dann 3540. Geklappt hat die -
hoffentlich nachhaltige - Rückkehr in den Mitte September nach unten
verlassenen Abwärtstrendkanal, der Anfang Juni 2001 begründet wurde.
Die Begrenzungen liegen derzeit zwischen 3480 und 3220. Die obere
Marke ist unser Erholungsziel und gleichzeitig die aktuell untere
Begrenzung des "alten" Abwärtstrendkanals vom September 2000
(3480 - 3855). Unterstützung kommt von einigen Marktindikatoren, die
kurzfristig positive Signale senden. Ein klassisches Kaufsignal könnte
der Stoxx 50 demnächst generieren, wenn er seine schon greifbare, noch
leicht fallende 38-Tage-Linie bei 3415 nachhaltig überwinden kann.
Tote leben bekanntlich länger. Kaum einem anderen wurde in den letzten
Wochen soviel Schlechtes angehängt wie dem Neuen Markt. Doch die
NEMAX-Indizes straften zuletzt die Pessimisten mit kräftigen
Kurssprüngen. Allerdings gab es auch für diese "Spezies" wieder einen
neuen Skandal: Biodata, der Spezialist für Datensicherheit, hat seine
Prognosen kräftig gesenkt. Das exorbitante Wachstum, von dem früher
immer die Rede war, verwandelte sich zum "Null-Wachstum". Die Tatsa-
che, daß eine Ad-hoc-Meldung vom August 2000 gut ein Jahr später kor-
rigiert und der damals vermeldete Auftrag zurückgenommen wird, schafft
kaum mehr Vertrauen in Biodata. Für den Kleinanleger wieder einmal
besonders ärgerlich ist die Tatsache, daß wohl Insider bereits Tage
zuvor kräftig verkauft hatten. Biodata ist vom Hoch im April 2000 bei
146 Euro zuletzt bis auf 1,90 Euro gefallen, davon allein rund 68 %
seit vergangenem Montag. In den letzten Wochen haben einige Kandidaten
im Neuen Markt erkannt, wie sehr - mangels anderer Phantasien - die
Ankündigung von Aktienrückkaufprogrammen hilft, den Kurs nach oben zu
bringen. Nur wenn eine nachvollziehbare Strategie und ein positiver
Cash-flow bestehen, macht dies Sinn. Ansonsten ist eher von
"Marketingmaßnahmen" auszugehen. Aktien von Neuer-Markt-Unternehmen,
die keine schwarzen Zahlen schreiben (werden), verdienen insgesamt
kein Anlegerengagement. Solche Vorgänge zeigen, daß der Neue Markt
noch nicht über dem Berg ist, auch wenn der NEMAX All Share Index im
Wochenvergleich zuletzt mit 4,5 % im Plus bei 874 Punkten notierte.
Technisch prallte der Index am Widerstand bei 890 ab. Der kurzfristige
Abwärtstrend wäre erst bei 940 überwunden, dafür muß erst noch einmal
Anlauf genommen werden. Oder aber es kommen positive und vertrauens-
würdige fundamentale Daten. Bis dahin ist nicht auszuschließen, daß
sich der Nemax All Share nochmals in Richtung der alten Tiefs bewegt.
Die Aktienmärkte müssen weiterhin mit der Ungewissheit über einen
möglichen militärischen Vergeltungsschlag der USA leben. Nicht zuletzt
deshalb ist die Engagementbereitschaft der Marktteilnehmer vor den
Wochenenden stark eingeschränkt. Bemerkenswert ist dagegen die
zunehmende Investionstätigkeit seitens institutioneller Anleger über
das zum Quartalsende übliche Window-Dressing hinaus. Dies ist für uns
ein Zeichen, daß die Börse wieder an Stärke gewinnt. Im Rahmen der
beginnenden Berichtssaison für das dritte Quartal rechnen die meisten
Marktteilnehmer mit weiteren negativen Überraschungen bei den
Unternehmensergebnissen. Zudem stehen jede Konjunkturschätzung sowie
die Umsatz- und Ertragsprognosen der Aktiengesellschaften derzeit noch
unter dem Vorbehalt der Folgen einer drohenden kriegerischen
Auseinandersetzung in Afghanistan. Kein Wunder, wenn die nervlich
angeschlagenen Anlager jede positive Meldung dankbar aufnehmen und
schon zufrieden sind, wenn selbst moderate Prognosen zumindest
bestätigt werden können. Diese allgemein von Vorsicht geprägte
Stimmung sehen wir erfahrungsgemäß positiv, da daraus auf Sicht eine
Wende zum Besseren entstehen kann. Nicht zuletzt sind die "alten"
Börsen-Belastungsfaktoren wie Rezessionsängste in den USA, anhaltende
Konjunkturschwäche in Euroland und der anhaltend dramatische
Ertragsverfall der Unternehmen über die letzten Wochen hinweg in den
Kursen eingepreist worden. Die Absicht der US-Finanzpolitik, zur
Ankurbelung der Konjunktur Milliardenbeträge in die US-Wirtschaft zu
pumpen, läßt für Europa auf einen positiven "Mitnahmeeffekt" hoffen.
Für die europäischen Aktienmärkte erwarten wir, daß bis zum Jahresende
2001 das Baissestadium verlassen wird. Auf Basis der gesehenen Index-
tiefs vom "Schwarzen Freitag" am 21. September zeichnet sich eine er-
folgreiche Bodenbildung ab. Deshalb sehen wir den DAX 30 Index bis zum
Jahresende um 5000 Punkte. Damit verbunden ist eine Rückkehr in den
bis Anfang September 2001 dominanten Abwärtstrendkanal vom März 2000,
mit dem damals die Börsenwende nach der Euphoriephase eingeleitet
wurde. Für den STOXX 50 Index erwarten wir die Zielzone entsprechend
zwischen 3800 und 4000 Punkte. Deshalb sehen wir die jetzigen Aktien-
kurse bei den Werten im DAX, STOXX sowie im ausgewählten NEMAX-Sorti-
ment als günstige Einstiegsmöglichkeit für eine überdurchschnittliche
Performance in der Zukunft. Gefragt ist allerdings der langfristig
orientierte Anleger. Tradingorientierte Spekulanten können unter
Beachtung der Risikomarken bei 4035 DAX-Punkten bzw. 3260 STOXX-
Punkten ein Spiel mit zunächst 10 % kurzfristiger Chance wagen.
Dabei aber unbedingt beherzigen: KEIN Aktienkauf auf KREDIT!.
Ist für deutsche Standardaktien eine fundamentale Unterbewertung von
40 % gerechtfertigt? Nach unserem hauseigenem DAX-30-Bewertungsmodell
(rechnerisch faires Niveau: 7513 Punkte) notieren die Aktien im Durch-
schnitt nur noch bei sechs Zehntel ihres fairen Wertes. Eine solche
Bewertungssituation hat es seit 1980, dem Beginn der Messung unseres
Modells, noch nicht gegeben. Und in diesem Zeitraum ist ja Einiges
passiert: der Oktober-Crash von 1987, der Überfall Kuweits im August
1990 sowie die Asienkrise im Herbst 1998. Damals wie heute nimmt also
der Aktienmarkt einen Konjunktur- und Gewinneinbruch vorweg, wenn auch
auf Grund unterschiedlicher Anlässe und in unterschiedlicher
Pessimismusausprägung. Bisher wurde die Unterbewertungsspitze im
Januar 1988 gemessen. Damals zeigte unser Bewertungsmodell eine
Unterbewertung von 33 %. Dieser Zustand hielt aber gerade mal einen
Monat an. Bereits im Februar 1988 ging die Unterbewertung auf 24 %
zurück, und zwar hauptsächlich auf Grund gestiegener Aktienkurse. In
den letzten 22 Jahren gab es exzellente Kaufgelegenheiten für die
DAX-Aktien, wenn die fundamentale Unterbewertung größer als 20 % war.
Demzufolge müßte es heute also gar keiner Antwort bedürfen, was zu tun
ist: nämlich Kaufen. Wir erwarten, daß das jetzige Kursniveau nicht
lange Bestand haben wird. Der DAX dürfte sich, gemäß historischer
Erfahrung, nur wenige Wochen im Bereich zwischen 4000 und 4500 Punkte
aufhalten. Seitdem der DAX erstmals unter 4500 Punkte gefallen ist,
das war am 11. September, sind fast vier Wochen vergangen. Wir rechnen
bereits im Laufe dieses Monats mit dem Erreichen der 5000er Marke.
Eine Unterbewertungssituation, die eventuell von mehrmonatigem Bestand
sein könnte, sehen wir erst im Bereich zwischen 5000 und 5500 Punkte
und zeitlich für November und Dezember.
--- 2. Nordamerika ---
Die "Neunte von Greenspan" wurde marktkonform verabschiedet. Gemeint
ist damit, daß die US-Notenbank (FED) ihre Zielrate für Tagesgeld
unter Banken um weiter 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 % gesenkt
hat. Dies ist die neunte Zinssenkung in diesem Jahr und die zweite
nach dem 11. September. Kummuliert ist der US-Leitzins um vier
Prozentpunkte zurückgegangen und damit auf das niedrigsten Niveau seit
1962. Eine weitere Zinssenkung wird nicht ausgeschlossen (nächste
FOMC-Sitzung am 6. November). Die FED begründet ihren Schritt mit der
durch die Terroranschläge gestiegenen Unsicherheit in der ohnehin
geschwächten Wirtschaft. Die Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen
sind anhaltend gedämpft. Überrascht hatte deshalb der gegen die
allgemeinen Erwartungen im September gestiegene Einkaufsmanagerindex
NAPM. Allerdings ist zu beachten, daß die Folgen der Terroranschläge
noch nicht voll reflektiert werden können. Trotz Zinssenkungen und
reichlich Geldversorgung durch die FED will die US-Konjunktur bislang
nicht anspringen. Ungeduld und Zweifel kommen auf, ob Grennspan die
US-Wirtschaft mit billigem Geld noch vor der Rezession bewahren kann.
Das Vertrauen von Konsumenten und Unternehmen ist nachhaltig
erschüttert. Groß ist insbesondere die Furcht vor Arbeitplatzverlust.
Untermauert wird dies durch die am heutigen Freitag bekannt gegebenen
Zahl der offenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, die im
September überraschend deutlich gesunken ist. Analysten gehen davon
aus, daß diese Tendenz bis zum Jahresende anhält. Der
durchschnittliche US-Stundenlohn stieg im Monatsvergleich um 0,2 %.
Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 4,9 %, kann im Laufe dieses
Quartals allerdings noch die 5-%-Marke überschreiten. Erst zu Beginn
des nächsten Jahres sollen die Effekte aus Zinssenkungen und erhöhten
Staatsausgaben zu einer Stabilisierung führen.
Der Dow Jones industrial average notierte zuletzt mit 9010 Punkten
deutlich unter seinem Wochenverlaufshoch (9187), jedoch mit Abstand
vom Verlaufstief am Montag bei 8732 sowie um 1,8 % über dem Vorwochen-
schluß. Die furchtbaren Terroranschläge vom 11. September 2001 haben
sich zweifellos tief in unsere Erinnerung eingegraben. Die Schrecken
des "Schwarzen Freitag" am 21. September haben dagegen gute Aussich-
ten, in den Köpfen der Börsenakteure langsam zu verblassen. Kurzfris-
tig senden einige Marktindikatoren jedoch noch negative Signale. Die
Bodenbildung sehen wir eingeleitet. Die für uns als Risikomarke
dienende Unterstützung bei 8900 Dow-Punkten wurde zurückerobert. Der
nächste Widerstand wartet in Form eines "alten" Supports bei 9190,
bevor sich die 9400-Marke in den Weg stellt. Diese markierte die
Bodenbildung im März 2001 und diente bis Anfang September 2001 als
wichtige Unterstützung. Viel wäre aus unserer Sicht gewonnen, wenn die
Rückkehr in den am 11.9. nach unten verlassenen Abwärtstrendkanal vom
Januar 2000 gelänge: Dieser verläuft aktuell zwischen 10470 und 9325.
Technische Entwarnung geben wir erst bei Überwinden des steilen
Abwärtstrends vom Mai 2001, der jedoch noch ein gutes Stück entfernt
bei 9895 verläuft und als "Naherholungsziel" dient.
Auch an der Nasdaq hat die Saison der Gewinnmeldungen begonnen. Da
steigen die Aktienkurse von Cisco Systems und Dell Computer
kurzfristig kräftig an, nur weil die Prognosen bestätigt wurden. Die
Marktteilnehmer sind bescheiden geworden, denn noch vor rund zwei
Jahren waren hierzu exorbitante Wachstumsversprechen, visionäre
Geschäftsideen sowie kreative eloquente Investor-Relations-Teams
notwendig. Zugegeben etwas zynisch, aber aus unserer Sicht deutet die
aktuelle Beobachtung darauf hin, daß wohl kaum jemand noch irgend
etwas Positives vom Wachstumsmarkt erwartet, insbesondere nach den
Terroranschlägen. Investoren, die zuletzt im Bereich der Tiefstkurse
gekauft haben, werden deshalb in jede Erholung hinein Gewinnmitnahmen
überlegen. Wann kehrt den die Normalität zurück an die Nasdaq? Dazu
müßte erst einmal geklärt werden, was an der Börse "normal" bedeutet.
Charttechnisch konnte die Nasdaq, wie von uns erwartet, versuchen, das
am 11.09.2001 geöffnete Gap (Kurslücke) bei 1642/1669 zu schließen. Im
Wochenverlauf schaffte es der Index, vom Montagstief bei 1458 bis auf
1641 am Donnerstag zu klettern. Zuletzt notierte der Nasdaq Composite
bei 1580 Punkten um 5,5 % über dem Vorwochenniveau. Unterstützungen
finden sich bei 1525, 1500 und 1455 Punkten. Eine Bodenbildung nach
dem gesehenen Kurseinbruch dauert erfahrungsgemäß mindestens zwei bis
drei Monate. Für den Anleger bleibt also genügend Zeit, chancen- und
ertragbringende Titel herauszufiltern.
Die US-Geldpolitik hat zwischenzeitlich (mehr als...?) genug getan und
sollte nun eher die konjunkturellen Wirkungen abwarten. Gefordert ist
jetzt die US-Regierung, insbesondere die Konsumnachfrage anzukurbeln.
So will US-Präsident Bush nach Zustimmung des Kongresses insgesamt
130 Mrd. $ in die Wirtschaft pumpen, um die Konjunktur wieder in
Schwung zu bringen. Darin enthalten wären auch die bereits genehmigten
55 Mrd. $ Soforthilfe nach dem Terroranschlägen. Wiederholt sich damit
das "Deficit-Spending" der Reagan-Regierung? Wir meinen: nein. Die
guten Jahre hatten die USA genutzt, um das Haushaltsdefizit zu senken;
seit 1997 wurden Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, wodurch die US-
Staatsverschulgung auf rund 35 % des BIP schrumpfte (vgl. EU: rund
60 %). Die USA kann deshalb dem Rezessionsgespenst mutig
entgegentreten. Daneben sind für die kurzfristige Vertrauensbasis
besonnene sowie konsequente politische und militärische Entscheidungen
als Reaktion auf die Terroranschläge wichtig.
--- 3. Japan ---
Mit einer Wochenperformance von plus 4,4 % auf einen Freitagsschluß
bei 10205 Punkten hat der Nikkei-225-Index nach einem Wochenverlaufs-
tief bei 9604 nunmehr die 10000-Marke zurückerobert, auch wenn die Be-
geisterung zuletzt angesichts des bevorstehenden verlängerten Wochen-
endes und der Sorgen um mögliche militärische US-Vergeltungsaktionen
nachgelassen hatte. Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der hinter uns
liegenden Handelswoche hatten neben der notwendigen technischen
Erholung sowie der guten US-Vorgaben insbesondere die Aktien der
Automobilwerte, die von den Interventionen der japanischen Notenbank
zugunsten des US-Dollars und dem Absatzrückgang von Importfahrzeugen
profitierten. Auf der Kehrseite der Medaille stehen die Banken, die in
Anbetracht der faulen Kredite zunehmend Verluste für das abgelaufene
Halbjahr (30.09.) ankündigen. Allgemein rechnen die japanischen
Industriekonzerne mit einem Gewinnrückgang von durchschnittlich gut
18 % für das Gesamtjahr. Der Tankan-Bericht der Bank of Japan zur
Konjunkturlage für das dritte Quartal wurde von den Marktteilnehmern
nur wenig beachtet. Gemeldet wurde ein deutlicher Rückgang des
Vertrauens bei den Topmanagern in die Erholung der japanischen
Wirtschaft. Insbesondere wird mit einem Rückgang der US-Investitionen
in Japan gerechnet. Volkswirte sprechen mittlerweile nicht nur von
Rezession, sondern des Öfteren auch von Depression. Grund: Dem Staat,
der jetzt in der Verantwortung wäre, sind angesichts der notwendigen
Strukturreformen die Hände gebunden. Auch die Bank of Japan hat
angesichts der betriebenen Nullzins-Politik kaum mehr Spielraum.
Der Nikkei-225-Index bestätigte charttechnisch bislang die
Bodenbildung im Bereich zwischen 9500 und 10500. Unterstützung kommt
auch von einigen Marktindikatoren, die kurzfristig positive Signale
liefern. Geschlossen werden konnte das Gap (Kurslücke) vom 12.09.2001
bei 10140/10207. Zurückerobert und von unten nach oben durchlaufen
worden ist der im Mai 2001 begründete Abwärtstrendkanal zwischen
aktuell 10065 und 9330. Die insgesamt erfreuliche Entwicklung würde
uns noch mehr begeistern, wenn nun auch der "alte" Abwärtstrendkanal
vom Mai 2000 (derzeit 12920 - 10720) wieder erreicht werden könnte.
Auf dem weiteren Weg nach oben warten ein Widerstand bei 10500, ein
offenes Gap vom 30.08.2001 bei 10969/10973 und eine Widerstandszone
zwischen 11500 und 11900 als Hürden. Wir halten kurzfristig
orientierte Käufe am japanischen Aktienmarkt mit Zielrichtung des
genannten Gaps und Beachtung der Risikomarke um 9500 für vertretbar.
Der langfristig orientierte Anleger sollte Käufe bis zum nachhaltigen
Überwinden der Bodenbildungszone zurückzustellen.
--- 4. Schlussgedanke ---
Nicht nur im Hinblick auf die schrecklichen Terroranschläge in den
USA, sondern auch zum Verständnis der vielfach in der Kritik stehenden
Zunft der Börsenanalysten finden wir einen Tagesspruch aus dem Platow-
Brief passend, der Martin Luther King zitiert: "Wir müssen immerfort
Deiche des Mutes bauen gegen die Flut der Furcht".
In diesem Sinne herzliche Grüße aus Nürnberg
Ihr SchmidtBank-Researchteam
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Bernhard Mittermeier,
Markus Schmidt
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 28.09.2001 bis 05.10.2001 [15:13 Uhr]
Wochen-Hits 28.09.2001 05.10.2001 %
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Grenke Leasing 11,30 19,35 +71,24
Lambda Physik 16,70 25,00 +49,70
MorphoSys 27,00 40,20 +48,89
Parsytec 4,10 5,88 +43,41
Met@Box 0,39 0,55 +41,03
MediGene 11,00 15,19 +38,09
sunways 2,90 3,96 +36,55
Umweltkontor 8,80 11,90 +35,23
Jobpilot 1,75 2,35 +34,29
D.Logistics 5,62 7,50 +33,45
Wochen-Flops 28.09.2001 05.10.2001 %
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Biodata 5,65 2,02 -64,25
Kabel New Media 0,09 0,05 -44,44
Management Data Software 0,38 0,25 -34,21
ComputerLinks 18,80 12,40 -34,04
BKN International 9,30 6,18 -33,55
mb Software 0,21 0,14 -33,33
Prodacta 0,15 0,10 -33,33
Lipro 0,25 0,17 -32,00
Dywidag 2,10 1,51 -28,10
Gauss Interprise 0,38 0,28 -26,32
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (28.09.2001 - 04.10.2001)
1. SAP AG 716460
2. SIEMENS AG 723610
3. DAIMLERCHRYSLER AG 710000
4. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
5. INFINEON TECHNOLOGIES AG 623100
6. ALLIANZ AG 840400
7. DEUTSCHE LUFTHANSA AG 823212
8. DEUTSCHE BANK AG 514000
9. AIXTRON AG 506620
10. MEDIGENE AG 502090
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
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DAIMLERCHRYSLER 710000 1.050 38,30 36,70
SIEMENS 723610 870 46,00 43,10
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
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CUBIST PHARMA. 909594 350 46,10 39,80
IDEC PHARMA. CORP. 883218 350 61,40 54,50
IMCLONE SYS INC. 883074 350 55,50 62,00
NEWMONT MNG CORP. 853823 800 22,75 24,70
MEDAREX INC. 883040 1.800 16,35 17,80
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwenskys Neuer Markt Report:
Logistikdienstleister: Günstige Perspektiven trotz Gegenwind
Der Neue Markt birgt trotz der Kursstürze der vergangenen Monate
Wachstumspotenzial. Zu den Unternehmen, die bewiesen haben, dass sie
profitabel wirtschaften, zählt Thiel Logistik. Das Unternehmen glänzt
mit guten Halbjahreszahlen und bestätigt die Planzahlen für das
Gesamtjahr. Der Logistikdienstleister hat im Geschäftsjahr 2000 0,35
Euro je Anteilsschein verdient, in diesem Jahr dürfte sich der Gewinn
auf 0,76 Euro verdoppeln. Die Thiel-Gruppe setzt vor allem auf das
Gesundheitswesen, was sich als richtig erwiesen hat, denn im
wachstumsstarken Bereich der Health-Care-Logistik verzeichnete Thiel
im ersten Halbjahr 2001 die größten Zuwachsraten. Die Aktie zählt zu
den chancenreichen Papieren, weil die Geschäftsentwicklung vom
anhaltend schwierigen Konjunkturumfeld kaum beeinträchtigt wird. Thiel
konnte sich dem extrem schlechten Marktumfeld zwar nicht entziehen,
doch die Kursentwicklung der vergangenen Monate spiegelt die gute
Performance des Unternehmens nicht wider. Der Kundenstamm ist massiv
ausgedehnt worden, die Geschäftsbasis deutlich verbreitert. Thiel will
seine Dienste für Krankenhäuser durch weitere Zukäufe stärken. Der
umsatzschwache IT-Bereich dagegen wird aufgelöst und auf die
verbleibenden Sparten verteilt.
Auch Thiel-Konkurrent D.Logistics hat ein gutes Halbjahresergebnis
vorgelegt. Der Umsatz stieg um 159 % auf 324,9 Mill. Euro. Der Kon-
zernüberschuß beträgt 5,16 Mill. Euro (+146 %), das Ergebnis je Aktie
0,19 Euro. Der Vergleichswert im Vorjahr betrug 0,08 Euro. Mit gut 89
Mill. Euro macht der Bereich Airport Services den größten Umsatzanteil
aus. Mit dem Erwerb der KLM-Tochter CSC ist D.Logistics in eine
führende Position auf dem Weltmarkt im Ground Handling von Luftfracht
vorgedrungen. Bis zur Übernahme von CSC betrug das jährliche
Umschlagsvolumen im Luftfracht-Bereich von D.Logistics 500.000 Tonnen.
Jetzt rücken 2 Mill. Tonnen in greifbare Nähe. Dennoch dürfte
D.Logistics wegen der weltweiten Konjunkturabschwächung in diesem
Segment Gegenwind verspüren, denn ein Großteil der Geschäftsaktivi-
täten ist an die Entwicklung des US-Marktes gebunden. Wie bei Wett-
bewerber Thiel ist der IT-Bereich ein unerfreuliches Thema. Die Sparte
leidet unter der schwachen Marktentwicklung. Es bleibt abzuwarten, ob
D.Logistics wie Thiel die Sparte auf die anderen Bereiche verteilt.
Microlog Logistics ist ebenfalls gut aufgestellt und hat günstige Per-
spektiven für das Geschäftsjahr 2001. Im ersten Halbjahr 2001 wurden
Umsatz und Ergebnis gesteigert. Der konsolidierte Umsatz erhöhte sich
auf 83,2 Mill. Euro von 17,6 Mill. Euro in der vergleichbaren
Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf
2,8 Mill. Euro nach 0,6 Mill. Euro in der Vorjahresperiode. Einen
positiven Einfluß hat die Übernahme des Kontraktlogistikers Locton,
der die Geschäftsfelder von microlog ergänzt. Die Integration wird
allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Müller - Die lila Logistik hat im ersten Halbjahr 2001 einen Gewinn
vor Zinsen und Steuern von 0,7 Mill. Euro erwirtschaftet. Im ver-
gleichbaren Vorjahreszeitraum hatte die Gesellschaft noch einen EBIT-
Verlust von 0,3 Mill. Euro verzeichnet. Der Umsatz stieg um 90 % auf
12,4 Mill. Euro. Durch den hohen Auftragsbestand erwartet das Unter-
nehmen einen weiterhin positiven Geschäftsverlauf. Der Börsenneuling
ist allerdings noch ein Zwerg in der Branche und kämpft mit fehlender
Marktwahrnehmung. Fazit: Die Logistikdienstleister zählen zu den weni-
gen Top-Werten des Neuen Marktes. Die Spezialisten haben die Erwartun-
gen erfüllt, verdienen bereits Geld und dürften mittelfristig zulegen,
weil die Industrie sparen muß und ihre Logistikprozesse auslagert.
Risiken bergen aber nach wie vor die unberechenbaren Abgabetendenzen.
Tips und Termine
Wann kriegt der Neue Markt endlich die Kurve? Die Frage beschäftigt
viele Anleger - und die Antwort steht noch aus. Derzeit muß man die
Psychologie bemühen, denn an den Börsen sind Angst und Unsicherheit
nach wie vor die dominierenden Sentiments - sei es Angst vor weiteren
Turbulenzen an den Märkten nach möglichen Vergeltungsschlägen, sei es
Ungewissheit über die konjunkturelle Entwicklung. Der Pessimismus
erweist sich als größtes Hindernis auf dem Weg aus der Baisse. Somit
kann sich die Konsolidierungswelle bei nachlassender Abwärtsdynamik
fortsetzen. Zumindest der Terminkalender verheißt eine ruhige Woche.
Auf der Bilanzpressekonferenz am 10. Oktober berichtet Ejay über die
Geschäftsentwicklung. Den Jahresabschluß präsentiert St. Ives PLC am
9. Oktober.
Auf der Analystenkonferenz stehen MWG-Biotech und Genescan Europe am
9./10. Oktober Rede und Antwort.
Zur Jahreshauptversammlung trifft man sich bei der Ashtead Group Plc
am 9. Oktober.
Die Aktionäre von Farmatic Biotech, Ad Pepper Media, Enro und Conergy
werden ein wachsames Auge auf ihre Papiere haben, wenn am 9. Oktober
die Haltefrist endet.
Quelle: Czerwensky intern / www.czerwensky.de
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7. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Sanochemia: Kaufen (Metzler Equity Research)
Die Analysten von Metzler Equity Research stufen die Aktie von
Sanochemia mit Kaufen ein.
Sanochemia habe das Know-how und die technischen Vorraussetzungen,
Galantamin synthetisch herzustellen. Galantamin sei der Hauptwirkstoff
von Reminyl, einem Präparat zur Linderung von Alzheimer. Bisher habe
der Wirkstoff nur durch aufwendige Verfahren und in geringer Menge
hergestellt werden können.
Der Markt für Alzheimer-Medikamente wachse stetig, und so sei die
synthetische Gewinnung von Galantamin ein Meilenstein für Sanochemia.
Das Medikament Reminyl werde weltweit von Johnson & Johnson und von
Shire vertrieben.
Darüber hinaus habe das Unternehmen chemische Derivate des Galantamin
gegen weitere Krankheitsbil
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/40
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 05. Oktober 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. EMPFEHLUNGEN INLAND
8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 41. Woche vom 8. bis zum 12. Oktober 2001
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag,
den 5. Oktober 2001 um 19:15 Uhr MESZ.)
--- 1. Europa ---
Nach anfänglich erwarteten Gewinnmitnahmen und dem nicht an der Börse
geltenden Feiertag am Mittwoch (Tag der Deutschen Einheit) konnte der
Deutsche Aktienindex DAX 30 rasch sein von uns definiertes "Klassen-
ziel" durch das Erreichen der Erholungszielzone (4360 - 4540) mit Aus-
zeichnung erreichen - auch wenn sich nach dem Freitagsverlaufhoch bei
4592 bis zuletzt "nur" eine Wochenperformance von plus 4,1 % auf 4486
Punkte ergab. Charttechnisch betrachtet markierte die eingangs erwähn-
te Erholungszielzone nun nach oben bei 4540 Widerstand und nach unten
bei 4360 Unterstützung. Unsere DAX-Risikomarke und damit den nächsten
wichtigen Support belassen wir zunächst bei 4035. Diese liegt inner-
halb der aus unserer Sicht erfolgreich eingeleiteten Bodenbildungspha-
se zwischen 3700 und 4100. Zwei spannende Ereignisse könnten dem DAX
demnächst ins Haus stehen: Zum einen die Rückkehr in den steilen Ab-
wärtstrendkanal, der Anfang Juli 2001 begründet wurde und aktuell zwi-
schen 4910 und 4585 verläuft. Zum anderen die Generierung eines klas-
sischen Kaufsignals, sollte die noch leicht fallende 38-Tage-Linie bei
4690 nachhaltig überwunden werden. Danach wäre der Weg frei in Rich-
tung des "alten" Abwärtstrendkanals vom September 2000 (derzeit 5710 -
4890) und damit möglicherweise verbunden auch die Schließung des am
9. August 2001 geöffneten Gaps (Kurslücke) bei 5595/5609. Die bislang
erfolgreiche Gap-Strategie für den DAX macht hierbei Mut. Unter-
xrstützung bekommen wir auch von den kurzfristig positiv tendierenden
Marktindikatoren. Allerdings ist zu beachten, daß diese sich bereits
in Extrempositionen befinden, aus denen heraus ein schneller Dreh
erfolgen kann. Die Umsatzentwicklung konnte in die DAX-Erholung hinein
tendenziell anziehen. Die Volatilität (Schwankungsbreite) hat sich
zuletzt von ihren bislang einmaligen Höhen zurückgebildet, befindet
sich aber weiterhin deutlich über ihrem langjährigen Durchschnitt. Die
extreme Nervosität der Investoren in der aktuellen Marktsituation
bleibt also wohl noch der Wegbegleiter des Aktienmarktes. Die für die
Aktienmarktstimmung als Kontraindikator verwendete Put/Call-Ratio der
Aktienoptionen hat nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern auch auf
geglätteter Drei-Wochen-Basis das "bearishe" Terrain verlassen und
taucht in den "bullishen" Bereich ein, was für sich genommen für eine
baldige kurzfristige Konsolidierung spricht.
Im Vergleich zu seinem deutschen Index-Bruder hat der DJ STOXX 50
Index zuletzt nur eine magere, allerdings ebenfalls positive
Wochenperformance von 1,3 % auf 3382 Punkte hingelegt. Die
Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 3434 und 3190. Die Bodenbildung
zwischen 2800 und 3300 läuft unverändert. Die von uns als
Risikobereich definierte 3260-Marke dient als Unterstützung. Als
Widerstände sehen wir aktuell 3400 und dann 3540. Geklappt hat die -
hoffentlich nachhaltige - Rückkehr in den Mitte September nach unten
verlassenen Abwärtstrendkanal, der Anfang Juni 2001 begründet wurde.
Die Begrenzungen liegen derzeit zwischen 3480 und 3220. Die obere
Marke ist unser Erholungsziel und gleichzeitig die aktuell untere
Begrenzung des "alten" Abwärtstrendkanals vom September 2000
(3480 - 3855). Unterstützung kommt von einigen Marktindikatoren, die
kurzfristig positive Signale senden. Ein klassisches Kaufsignal könnte
der Stoxx 50 demnächst generieren, wenn er seine schon greifbare, noch
leicht fallende 38-Tage-Linie bei 3415 nachhaltig überwinden kann.
Tote leben bekanntlich länger. Kaum einem anderen wurde in den letzten
Wochen soviel Schlechtes angehängt wie dem Neuen Markt. Doch die
NEMAX-Indizes straften zuletzt die Pessimisten mit kräftigen
Kurssprüngen. Allerdings gab es auch für diese "Spezies" wieder einen
neuen Skandal: Biodata, der Spezialist für Datensicherheit, hat seine
Prognosen kräftig gesenkt. Das exorbitante Wachstum, von dem früher
immer die Rede war, verwandelte sich zum "Null-Wachstum". Die Tatsa-
che, daß eine Ad-hoc-Meldung vom August 2000 gut ein Jahr später kor-
rigiert und der damals vermeldete Auftrag zurückgenommen wird, schafft
kaum mehr Vertrauen in Biodata. Für den Kleinanleger wieder einmal
besonders ärgerlich ist die Tatsache, daß wohl Insider bereits Tage
zuvor kräftig verkauft hatten. Biodata ist vom Hoch im April 2000 bei
146 Euro zuletzt bis auf 1,90 Euro gefallen, davon allein rund 68 %
seit vergangenem Montag. In den letzten Wochen haben einige Kandidaten
im Neuen Markt erkannt, wie sehr - mangels anderer Phantasien - die
Ankündigung von Aktienrückkaufprogrammen hilft, den Kurs nach oben zu
bringen. Nur wenn eine nachvollziehbare Strategie und ein positiver
Cash-flow bestehen, macht dies Sinn. Ansonsten ist eher von
"Marketingmaßnahmen" auszugehen. Aktien von Neuer-Markt-Unternehmen,
die keine schwarzen Zahlen schreiben (werden), verdienen insgesamt
kein Anlegerengagement. Solche Vorgänge zeigen, daß der Neue Markt
noch nicht über dem Berg ist, auch wenn der NEMAX All Share Index im
Wochenvergleich zuletzt mit 4,5 % im Plus bei 874 Punkten notierte.
Technisch prallte der Index am Widerstand bei 890 ab. Der kurzfristige
Abwärtstrend wäre erst bei 940 überwunden, dafür muß erst noch einmal
Anlauf genommen werden. Oder aber es kommen positive und vertrauens-
würdige fundamentale Daten. Bis dahin ist nicht auszuschließen, daß
sich der Nemax All Share nochmals in Richtung der alten Tiefs bewegt.
Die Aktienmärkte müssen weiterhin mit der Ungewissheit über einen
möglichen militärischen Vergeltungsschlag der USA leben. Nicht zuletzt
deshalb ist die Engagementbereitschaft der Marktteilnehmer vor den
Wochenenden stark eingeschränkt. Bemerkenswert ist dagegen die
zunehmende Investionstätigkeit seitens institutioneller Anleger über
das zum Quartalsende übliche Window-Dressing hinaus. Dies ist für uns
ein Zeichen, daß die Börse wieder an Stärke gewinnt. Im Rahmen der
beginnenden Berichtssaison für das dritte Quartal rechnen die meisten
Marktteilnehmer mit weiteren negativen Überraschungen bei den
Unternehmensergebnissen. Zudem stehen jede Konjunkturschätzung sowie
die Umsatz- und Ertragsprognosen der Aktiengesellschaften derzeit noch
unter dem Vorbehalt der Folgen einer drohenden kriegerischen
Auseinandersetzung in Afghanistan. Kein Wunder, wenn die nervlich
angeschlagenen Anlager jede positive Meldung dankbar aufnehmen und
schon zufrieden sind, wenn selbst moderate Prognosen zumindest
bestätigt werden können. Diese allgemein von Vorsicht geprägte
Stimmung sehen wir erfahrungsgemäß positiv, da daraus auf Sicht eine
Wende zum Besseren entstehen kann. Nicht zuletzt sind die "alten"
Börsen-Belastungsfaktoren wie Rezessionsängste in den USA, anhaltende
Konjunkturschwäche in Euroland und der anhaltend dramatische
Ertragsverfall der Unternehmen über die letzten Wochen hinweg in den
Kursen eingepreist worden. Die Absicht der US-Finanzpolitik, zur
Ankurbelung der Konjunktur Milliardenbeträge in die US-Wirtschaft zu
pumpen, läßt für Europa auf einen positiven "Mitnahmeeffekt" hoffen.
Für die europäischen Aktienmärkte erwarten wir, daß bis zum Jahresende
2001 das Baissestadium verlassen wird. Auf Basis der gesehenen Index-
tiefs vom "Schwarzen Freitag" am 21. September zeichnet sich eine er-
folgreiche Bodenbildung ab. Deshalb sehen wir den DAX 30 Index bis zum
Jahresende um 5000 Punkte. Damit verbunden ist eine Rückkehr in den
bis Anfang September 2001 dominanten Abwärtstrendkanal vom März 2000,
mit dem damals die Börsenwende nach der Euphoriephase eingeleitet
wurde. Für den STOXX 50 Index erwarten wir die Zielzone entsprechend
zwischen 3800 und 4000 Punkte. Deshalb sehen wir die jetzigen Aktien-
kurse bei den Werten im DAX, STOXX sowie im ausgewählten NEMAX-Sorti-
ment als günstige Einstiegsmöglichkeit für eine überdurchschnittliche
Performance in der Zukunft. Gefragt ist allerdings der langfristig
orientierte Anleger. Tradingorientierte Spekulanten können unter
Beachtung der Risikomarken bei 4035 DAX-Punkten bzw. 3260 STOXX-
Punkten ein Spiel mit zunächst 10 % kurzfristiger Chance wagen.
Dabei aber unbedingt beherzigen: KEIN Aktienkauf auf KREDIT!.
Ist für deutsche Standardaktien eine fundamentale Unterbewertung von
40 % gerechtfertigt? Nach unserem hauseigenem DAX-30-Bewertungsmodell
(rechnerisch faires Niveau: 7513 Punkte) notieren die Aktien im Durch-
schnitt nur noch bei sechs Zehntel ihres fairen Wertes. Eine solche
Bewertungssituation hat es seit 1980, dem Beginn der Messung unseres
Modells, noch nicht gegeben. Und in diesem Zeitraum ist ja Einiges
passiert: der Oktober-Crash von 1987, der Überfall Kuweits im August
1990 sowie die Asienkrise im Herbst 1998. Damals wie heute nimmt also
der Aktienmarkt einen Konjunktur- und Gewinneinbruch vorweg, wenn auch
auf Grund unterschiedlicher Anlässe und in unterschiedlicher
Pessimismusausprägung. Bisher wurde die Unterbewertungsspitze im
Januar 1988 gemessen. Damals zeigte unser Bewertungsmodell eine
Unterbewertung von 33 %. Dieser Zustand hielt aber gerade mal einen
Monat an. Bereits im Februar 1988 ging die Unterbewertung auf 24 %
zurück, und zwar hauptsächlich auf Grund gestiegener Aktienkurse. In
den letzten 22 Jahren gab es exzellente Kaufgelegenheiten für die
DAX-Aktien, wenn die fundamentale Unterbewertung größer als 20 % war.
Demzufolge müßte es heute also gar keiner Antwort bedürfen, was zu tun
ist: nämlich Kaufen. Wir erwarten, daß das jetzige Kursniveau nicht
lange Bestand haben wird. Der DAX dürfte sich, gemäß historischer
Erfahrung, nur wenige Wochen im Bereich zwischen 4000 und 4500 Punkte
aufhalten. Seitdem der DAX erstmals unter 4500 Punkte gefallen ist,
das war am 11. September, sind fast vier Wochen vergangen. Wir rechnen
bereits im Laufe dieses Monats mit dem Erreichen der 5000er Marke.
Eine Unterbewertungssituation, die eventuell von mehrmonatigem Bestand
sein könnte, sehen wir erst im Bereich zwischen 5000 und 5500 Punkte
und zeitlich für November und Dezember.
--- 2. Nordamerika ---
Die "Neunte von Greenspan" wurde marktkonform verabschiedet. Gemeint
ist damit, daß die US-Notenbank (FED) ihre Zielrate für Tagesgeld
unter Banken um weiter 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 % gesenkt
hat. Dies ist die neunte Zinssenkung in diesem Jahr und die zweite
nach dem 11. September. Kummuliert ist der US-Leitzins um vier
Prozentpunkte zurückgegangen und damit auf das niedrigsten Niveau seit
1962. Eine weitere Zinssenkung wird nicht ausgeschlossen (nächste
FOMC-Sitzung am 6. November). Die FED begründet ihren Schritt mit der
durch die Terroranschläge gestiegenen Unsicherheit in der ohnehin
geschwächten Wirtschaft. Die Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen
sind anhaltend gedämpft. Überrascht hatte deshalb der gegen die
allgemeinen Erwartungen im September gestiegene Einkaufsmanagerindex
NAPM. Allerdings ist zu beachten, daß die Folgen der Terroranschläge
noch nicht voll reflektiert werden können. Trotz Zinssenkungen und
reichlich Geldversorgung durch die FED will die US-Konjunktur bislang
nicht anspringen. Ungeduld und Zweifel kommen auf, ob Grennspan die
US-Wirtschaft mit billigem Geld noch vor der Rezession bewahren kann.
Das Vertrauen von Konsumenten und Unternehmen ist nachhaltig
erschüttert. Groß ist insbesondere die Furcht vor Arbeitplatzverlust.
Untermauert wird dies durch die am heutigen Freitag bekannt gegebenen
Zahl der offenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, die im
September überraschend deutlich gesunken ist. Analysten gehen davon
aus, daß diese Tendenz bis zum Jahresende anhält. Der
durchschnittliche US-Stundenlohn stieg im Monatsvergleich um 0,2 %.
Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 4,9 %, kann im Laufe dieses
Quartals allerdings noch die 5-%-Marke überschreiten. Erst zu Beginn
des nächsten Jahres sollen die Effekte aus Zinssenkungen und erhöhten
Staatsausgaben zu einer Stabilisierung führen.
Der Dow Jones industrial average notierte zuletzt mit 9010 Punkten
deutlich unter seinem Wochenverlaufshoch (9187), jedoch mit Abstand
vom Verlaufstief am Montag bei 8732 sowie um 1,8 % über dem Vorwochen-
schluß. Die furchtbaren Terroranschläge vom 11. September 2001 haben
sich zweifellos tief in unsere Erinnerung eingegraben. Die Schrecken
des "Schwarzen Freitag" am 21. September haben dagegen gute Aussich-
ten, in den Köpfen der Börsenakteure langsam zu verblassen. Kurzfris-
tig senden einige Marktindikatoren jedoch noch negative Signale. Die
Bodenbildung sehen wir eingeleitet. Die für uns als Risikomarke
dienende Unterstützung bei 8900 Dow-Punkten wurde zurückerobert. Der
nächste Widerstand wartet in Form eines "alten" Supports bei 9190,
bevor sich die 9400-Marke in den Weg stellt. Diese markierte die
Bodenbildung im März 2001 und diente bis Anfang September 2001 als
wichtige Unterstützung. Viel wäre aus unserer Sicht gewonnen, wenn die
Rückkehr in den am 11.9. nach unten verlassenen Abwärtstrendkanal vom
Januar 2000 gelänge: Dieser verläuft aktuell zwischen 10470 und 9325.
Technische Entwarnung geben wir erst bei Überwinden des steilen
Abwärtstrends vom Mai 2001, der jedoch noch ein gutes Stück entfernt
bei 9895 verläuft und als "Naherholungsziel" dient.
Auch an der Nasdaq hat die Saison der Gewinnmeldungen begonnen. Da
steigen die Aktienkurse von Cisco Systems und Dell Computer
kurzfristig kräftig an, nur weil die Prognosen bestätigt wurden. Die
Marktteilnehmer sind bescheiden geworden, denn noch vor rund zwei
Jahren waren hierzu exorbitante Wachstumsversprechen, visionäre
Geschäftsideen sowie kreative eloquente Investor-Relations-Teams
notwendig. Zugegeben etwas zynisch, aber aus unserer Sicht deutet die
aktuelle Beobachtung darauf hin, daß wohl kaum jemand noch irgend
etwas Positives vom Wachstumsmarkt erwartet, insbesondere nach den
Terroranschlägen. Investoren, die zuletzt im Bereich der Tiefstkurse
gekauft haben, werden deshalb in jede Erholung hinein Gewinnmitnahmen
überlegen. Wann kehrt den die Normalität zurück an die Nasdaq? Dazu
müßte erst einmal geklärt werden, was an der Börse "normal" bedeutet.
Charttechnisch konnte die Nasdaq, wie von uns erwartet, versuchen, das
am 11.09.2001 geöffnete Gap (Kurslücke) bei 1642/1669 zu schließen. Im
Wochenverlauf schaffte es der Index, vom Montagstief bei 1458 bis auf
1641 am Donnerstag zu klettern. Zuletzt notierte der Nasdaq Composite
bei 1580 Punkten um 5,5 % über dem Vorwochenniveau. Unterstützungen
finden sich bei 1525, 1500 und 1455 Punkten. Eine Bodenbildung nach
dem gesehenen Kurseinbruch dauert erfahrungsgemäß mindestens zwei bis
drei Monate. Für den Anleger bleibt also genügend Zeit, chancen- und
ertragbringende Titel herauszufiltern.
Die US-Geldpolitik hat zwischenzeitlich (mehr als...?) genug getan und
sollte nun eher die konjunkturellen Wirkungen abwarten. Gefordert ist
jetzt die US-Regierung, insbesondere die Konsumnachfrage anzukurbeln.
So will US-Präsident Bush nach Zustimmung des Kongresses insgesamt
130 Mrd. $ in die Wirtschaft pumpen, um die Konjunktur wieder in
Schwung zu bringen. Darin enthalten wären auch die bereits genehmigten
55 Mrd. $ Soforthilfe nach dem Terroranschlägen. Wiederholt sich damit
das "Deficit-Spending" der Reagan-Regierung? Wir meinen: nein. Die
guten Jahre hatten die USA genutzt, um das Haushaltsdefizit zu senken;
seit 1997 wurden Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, wodurch die US-
Staatsverschulgung auf rund 35 % des BIP schrumpfte (vgl. EU: rund
60 %). Die USA kann deshalb dem Rezessionsgespenst mutig
entgegentreten. Daneben sind für die kurzfristige Vertrauensbasis
besonnene sowie konsequente politische und militärische Entscheidungen
als Reaktion auf die Terroranschläge wichtig.
--- 3. Japan ---
Mit einer Wochenperformance von plus 4,4 % auf einen Freitagsschluß
bei 10205 Punkten hat der Nikkei-225-Index nach einem Wochenverlaufs-
tief bei 9604 nunmehr die 10000-Marke zurückerobert, auch wenn die Be-
geisterung zuletzt angesichts des bevorstehenden verlängerten Wochen-
endes und der Sorgen um mögliche militärische US-Vergeltungsaktionen
nachgelassen hatte. Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der hinter uns
liegenden Handelswoche hatten neben der notwendigen technischen
Erholung sowie der guten US-Vorgaben insbesondere die Aktien der
Automobilwerte, die von den Interventionen der japanischen Notenbank
zugunsten des US-Dollars und dem Absatzrückgang von Importfahrzeugen
profitierten. Auf der Kehrseite der Medaille stehen die Banken, die in
Anbetracht der faulen Kredite zunehmend Verluste für das abgelaufene
Halbjahr (30.09.) ankündigen. Allgemein rechnen die japanischen
Industriekonzerne mit einem Gewinnrückgang von durchschnittlich gut
18 % für das Gesamtjahr. Der Tankan-Bericht der Bank of Japan zur
Konjunkturlage für das dritte Quartal wurde von den Marktteilnehmern
nur wenig beachtet. Gemeldet wurde ein deutlicher Rückgang des
Vertrauens bei den Topmanagern in die Erholung der japanischen
Wirtschaft. Insbesondere wird mit einem Rückgang der US-Investitionen
in Japan gerechnet. Volkswirte sprechen mittlerweile nicht nur von
Rezession, sondern des Öfteren auch von Depression. Grund: Dem Staat,
der jetzt in der Verantwortung wäre, sind angesichts der notwendigen
Strukturreformen die Hände gebunden. Auch die Bank of Japan hat
angesichts der betriebenen Nullzins-Politik kaum mehr Spielraum.
Der Nikkei-225-Index bestätigte charttechnisch bislang die
Bodenbildung im Bereich zwischen 9500 und 10500. Unterstützung kommt
auch von einigen Marktindikatoren, die kurzfristig positive Signale
liefern. Geschlossen werden konnte das Gap (Kurslücke) vom 12.09.2001
bei 10140/10207. Zurückerobert und von unten nach oben durchlaufen
worden ist der im Mai 2001 begründete Abwärtstrendkanal zwischen
aktuell 10065 und 9330. Die insgesamt erfreuliche Entwicklung würde
uns noch mehr begeistern, wenn nun auch der "alte" Abwärtstrendkanal
vom Mai 2000 (derzeit 12920 - 10720) wieder erreicht werden könnte.
Auf dem weiteren Weg nach oben warten ein Widerstand bei 10500, ein
offenes Gap vom 30.08.2001 bei 10969/10973 und eine Widerstandszone
zwischen 11500 und 11900 als Hürden. Wir halten kurzfristig
orientierte Käufe am japanischen Aktienmarkt mit Zielrichtung des
genannten Gaps und Beachtung der Risikomarke um 9500 für vertretbar.
Der langfristig orientierte Anleger sollte Käufe bis zum nachhaltigen
Überwinden der Bodenbildungszone zurückzustellen.
--- 4. Schlussgedanke ---
Nicht nur im Hinblick auf die schrecklichen Terroranschläge in den
USA, sondern auch zum Verständnis der vielfach in der Kritik stehenden
Zunft der Börsenanalysten finden wir einen Tagesspruch aus dem Platow-
Brief passend, der Martin Luther King zitiert: "Wir müssen immerfort
Deiche des Mutes bauen gegen die Flut der Furcht".
In diesem Sinne herzliche Grüße aus Nürnberg
Ihr SchmidtBank-Researchteam
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Bernhard Mittermeier,
Markus Schmidt
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 28.09.2001 bis 05.10.2001 [15:13 Uhr]
Wochen-Hits 28.09.2001 05.10.2001 %
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Grenke Leasing 11,30 19,35 +71,24
Lambda Physik 16,70 25,00 +49,70
MorphoSys 27,00 40,20 +48,89
Parsytec 4,10 5,88 +43,41
Met@Box 0,39 0,55 +41,03
MediGene 11,00 15,19 +38,09
sunways 2,90 3,96 +36,55
Umweltkontor 8,80 11,90 +35,23
Jobpilot 1,75 2,35 +34,29
D.Logistics 5,62 7,50 +33,45
Wochen-Flops 28.09.2001 05.10.2001 %
--------------------------------------------------
Biodata 5,65 2,02 -64,25
Kabel New Media 0,09 0,05 -44,44
Management Data Software 0,38 0,25 -34,21
ComputerLinks 18,80 12,40 -34,04
BKN International 9,30 6,18 -33,55
mb Software 0,21 0,14 -33,33
Prodacta 0,15 0,10 -33,33
Lipro 0,25 0,17 -32,00
Dywidag 2,10 1,51 -28,10
Gauss Interprise 0,38 0,28 -26,32
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (28.09.2001 - 04.10.2001)
1. SAP AG 716460
2. SIEMENS AG 723610
3. DAIMLERCHRYSLER AG 710000
4. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
5. INFINEON TECHNOLOGIES AG 623100
6. ALLIANZ AG 840400
7. DEUTSCHE LUFTHANSA AG 823212
8. DEUTSCHE BANK AG 514000
9. AIXTRON AG 506620
10. MEDIGENE AG 502090
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
DAIMLERCHRYSLER 710000 1.050 38,30 36,70
SIEMENS 723610 870 46,00 43,10
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
CUBIST PHARMA. 909594 350 46,10 39,80
IDEC PHARMA. CORP. 883218 350 61,40 54,50
IMCLONE SYS INC. 883074 350 55,50 62,00
NEWMONT MNG CORP. 853823 800 22,75 24,70
MEDAREX INC. 883040 1.800 16,35 17,80
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwenskys Neuer Markt Report:
Logistikdienstleister: Günstige Perspektiven trotz Gegenwind
Der Neue Markt birgt trotz der Kursstürze der vergangenen Monate
Wachstumspotenzial. Zu den Unternehmen, die bewiesen haben, dass sie
profitabel wirtschaften, zählt Thiel Logistik. Das Unternehmen glänzt
mit guten Halbjahreszahlen und bestätigt die Planzahlen für das
Gesamtjahr. Der Logistikdienstleister hat im Geschäftsjahr 2000 0,35
Euro je Anteilsschein verdient, in diesem Jahr dürfte sich der Gewinn
auf 0,76 Euro verdoppeln. Die Thiel-Gruppe setzt vor allem auf das
Gesundheitswesen, was sich als richtig erwiesen hat, denn im
wachstumsstarken Bereich der Health-Care-Logistik verzeichnete Thiel
im ersten Halbjahr 2001 die größten Zuwachsraten. Die Aktie zählt zu
den chancenreichen Papieren, weil die Geschäftsentwicklung vom
anhaltend schwierigen Konjunkturumfeld kaum beeinträchtigt wird. Thiel
konnte sich dem extrem schlechten Marktumfeld zwar nicht entziehen,
doch die Kursentwicklung der vergangenen Monate spiegelt die gute
Performance des Unternehmens nicht wider. Der Kundenstamm ist massiv
ausgedehnt worden, die Geschäftsbasis deutlich verbreitert. Thiel will
seine Dienste für Krankenhäuser durch weitere Zukäufe stärken. Der
umsatzschwache IT-Bereich dagegen wird aufgelöst und auf die
verbleibenden Sparten verteilt.
Auch Thiel-Konkurrent D.Logistics hat ein gutes Halbjahresergebnis
vorgelegt. Der Umsatz stieg um 159 % auf 324,9 Mill. Euro. Der Kon-
zernüberschuß beträgt 5,16 Mill. Euro (+146 %), das Ergebnis je Aktie
0,19 Euro. Der Vergleichswert im Vorjahr betrug 0,08 Euro. Mit gut 89
Mill. Euro macht der Bereich Airport Services den größten Umsatzanteil
aus. Mit dem Erwerb der KLM-Tochter CSC ist D.Logistics in eine
führende Position auf dem Weltmarkt im Ground Handling von Luftfracht
vorgedrungen. Bis zur Übernahme von CSC betrug das jährliche
Umschlagsvolumen im Luftfracht-Bereich von D.Logistics 500.000 Tonnen.
Jetzt rücken 2 Mill. Tonnen in greifbare Nähe. Dennoch dürfte
D.Logistics wegen der weltweiten Konjunkturabschwächung in diesem
Segment Gegenwind verspüren, denn ein Großteil der Geschäftsaktivi-
täten ist an die Entwicklung des US-Marktes gebunden. Wie bei Wett-
bewerber Thiel ist der IT-Bereich ein unerfreuliches Thema. Die Sparte
leidet unter der schwachen Marktentwicklung. Es bleibt abzuwarten, ob
D.Logistics wie Thiel die Sparte auf die anderen Bereiche verteilt.
Microlog Logistics ist ebenfalls gut aufgestellt und hat günstige Per-
spektiven für das Geschäftsjahr 2001. Im ersten Halbjahr 2001 wurden
Umsatz und Ergebnis gesteigert. Der konsolidierte Umsatz erhöhte sich
auf 83,2 Mill. Euro von 17,6 Mill. Euro in der vergleichbaren
Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf
2,8 Mill. Euro nach 0,6 Mill. Euro in der Vorjahresperiode. Einen
positiven Einfluß hat die Übernahme des Kontraktlogistikers Locton,
der die Geschäftsfelder von microlog ergänzt. Die Integration wird
allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Müller - Die lila Logistik hat im ersten Halbjahr 2001 einen Gewinn
vor Zinsen und Steuern von 0,7 Mill. Euro erwirtschaftet. Im ver-
gleichbaren Vorjahreszeitraum hatte die Gesellschaft noch einen EBIT-
Verlust von 0,3 Mill. Euro verzeichnet. Der Umsatz stieg um 90 % auf
12,4 Mill. Euro. Durch den hohen Auftragsbestand erwartet das Unter-
nehmen einen weiterhin positiven Geschäftsverlauf. Der Börsenneuling
ist allerdings noch ein Zwerg in der Branche und kämpft mit fehlender
Marktwahrnehmung. Fazit: Die Logistikdienstleister zählen zu den weni-
gen Top-Werten des Neuen Marktes. Die Spezialisten haben die Erwartun-
gen erfüllt, verdienen bereits Geld und dürften mittelfristig zulegen,
weil die Industrie sparen muß und ihre Logistikprozesse auslagert.
Risiken bergen aber nach wie vor die unberechenbaren Abgabetendenzen.
Tips und Termine
Wann kriegt der Neue Markt endlich die Kurve? Die Frage beschäftigt
viele Anleger - und die Antwort steht noch aus. Derzeit muß man die
Psychologie bemühen, denn an den Börsen sind Angst und Unsicherheit
nach wie vor die dominierenden Sentiments - sei es Angst vor weiteren
Turbulenzen an den Märkten nach möglichen Vergeltungsschlägen, sei es
Ungewissheit über die konjunkturelle Entwicklung. Der Pessimismus
erweist sich als größtes Hindernis auf dem Weg aus der Baisse. Somit
kann sich die Konsolidierungswelle bei nachlassender Abwärtsdynamik
fortsetzen. Zumindest der Terminkalender verheißt eine ruhige Woche.
Auf der Bilanzpressekonferenz am 10. Oktober berichtet Ejay über die
Geschäftsentwicklung. Den Jahresabschluß präsentiert St. Ives PLC am
9. Oktober.
Auf der Analystenkonferenz stehen MWG-Biotech und Genescan Europe am
9./10. Oktober Rede und Antwort.
Zur Jahreshauptversammlung trifft man sich bei der Ashtead Group Plc
am 9. Oktober.
Die Aktionäre von Farmatic Biotech, Ad Pepper Media, Enro und Conergy
werden ein wachsames Auge auf ihre Papiere haben, wenn am 9. Oktober
die Haltefrist endet.
Quelle: Czerwensky intern / www.czerwensky.de
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7. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Sanochemia: Kaufen (Metzler Equity Research)
Die Analysten von Metzler Equity Research stufen die Aktie von
Sanochemia mit Kaufen ein.
Sanochemia habe das Know-how und die technischen Vorraussetzungen,
Galantamin synthetisch herzustellen. Galantamin sei der Hauptwirkstoff
von Reminyl, einem Präparat zur Linderung von Alzheimer. Bisher habe
der Wirkstoff nur durch aufwendige Verfahren und in geringer Menge
hergestellt werden können.
Der Markt für Alzheimer-Medikamente wachse stetig, und so sei die
synthetische Gewinnung von Galantamin ein Meilenstein für Sanochemia.
Das Medikament Reminyl werde weltweit von Johnson & Johnson und von
Shire vertrieben.
Darüber hinaus habe das Unternehmen chemische Derivate des Galantamin
gegen weitere Krankheitsbil