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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/18
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 11. Mai 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 20. Woche vom 14. bis zum 18. Mai 2001
Die vorsommerlichen Temperaturen fordern derzeit reinigende Gewitter
regelrecht heraus. Übertragen auf die Börse heißt dies: Konsolidierung
ist angesagt und notwendig. Am deutschen Aktienmarkt sahen wir in der
hinter uns liegenden Handelswoche eine insgesamt gut behauptete
Entwicklung, in die hinein die vom Zeitpunkt her unerwartete
Leitzinssenkung der EZB zusätzlich stützend wirkte. Dieses Ereignis
konnte bzw. kann allerdings der noch bis in den Juni hinein
dominierenden Quartalsberichtsaison nicht den Rang als
trendbestimmender Faktor ablaufen.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag, den 11. Mai
2001 um 21:00 Uhr MESZ).
--- 1. Deutscher Aktienindex ---
Der Deutsche Aktienindex DAX 30 hält sich zuletzt seit dem 11. April
2001 wacker über der 6000-Punkte-Marke und damit innerhalb einer
bewährten Widerstandszone zwischen 5960 und 6220. Der Wochenschluß von
zuletzt 6141 Punkten spiegelte mit einer "Wochenperformance" von plus/
minus null die eher richtungslose und umsatzschwache Grundtendenz
wider. Mit Blick auf die Entwicklung einzelner DAX-Titel beobachtete
man, daß sich der Bankensektor infolge der neuerlichen Zinssenkungs-
phantasien am Geldmarkt gut behaupten konnte. Einen positiven Eindruck
hinterließ der Pharmabereich (v. a. Schering), ausgelöst durch die
Bekanntgabe, daß die schweizerische Novartis beim Konkurrenten Roche
einsteigen will. Der Automobilsektor freute sich über den gemeldeten
Zuwachs bei Neuzulassungen im April. Besonders glänzte dabei BMW nach
Vorlage von sehr guten Quartalszahlen, bevor Gewinnmitnahmen einsetz-
ten. Teils durch gute US-Vorgaben, teils durch positive Charttechnik
bedingt, fanden sich z. B. Deutsche Post, Epcos, Infineon, Preussag
und SAP auf der Gewinnerseite. Enttäuschende Quartalszahlen und nach
unten revidierte Analystenbewertungen drückten auf die Kurse u. a. von
Degussa, E.ON, Lufthansa, Metro und ThyssenKrupp.
Der DAX 30 Index bewegte sich im Wochenverlauf zwischen den
Extremwerten 6025 und 6222. Diese Spanne von gut 3 % entspricht auch
dem seit Mitte April 2001 erkennbaren Konsolidierungsband. Wir
erwarten, daß der Index diese notwendige Verschnaufpause zum
Kräftesammeln nutzt, um anschließend den Vorstoß Richtung 6500-Marke
zu wagen. Der Candlestick-Chart signalisierte am Donnerstag ein
kurzfristiges Kaufsignal, woraus sich eine positive Tendenz für die
nächsten zwei bis drei Handelstage ergibt. Allerdings bleibt der DAX
weiterhin in seinem Abwärtstrendkanal zwischen 6410 und 5610 gefangen.
Erst, wenn dieser Kanal nachhaltig verlassen wird, ist die
Bodenbildung erfolgreich abgeschlossen. Wir erwarten, daß sich die
Konsolidierung fortsetzt, solange der Widerstand bei 6220 nicht
überschritten wird. Das Konsolidierungspotential sehen wir in der
Nackenlinie bei 5940, die sich aus einer W-Umkehrformation nach der
Bodenbildung um 5400 DAX-Punkte im März/April ergibt. Gleich darunter
schließt sich die Unterstützungszone zwischen 5940 und 5670 an, die
nicht mehr nachhaltig unterschritten werden darf, ansonsten würde die
gesehene Bodenbildung als Fehlversuch gelten.
Eine eindeutige Trendbestimmung ist infolge der dünnen
Umsatzentwicklung schwierig. Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt,
gemessen an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen (auf geglätteter
Ein-Wochen-Basis), schwankt orientierungslos um den neutralen Bereich.
Andere Marktindikatoren senden ebenfalls negative Signale. Die
Volatilität (Schwankungsbreite) ist unter den Durchschnitt gefallen
und bestätigt für sich genommen die Konsolidierung.
--- 2. Neuer Markt Deutschland ---
In eigener Sache bitten wir um Ihr Verständnis, daß wir uns
urlaubsbedingt bis Ende Mai unter dieser Rubrik schwerpunktmäßig auf
die technische Betrachtung des NEMAX-50-Index konzentrieren werden.
Der Blue-Chip-Index des Neuen Marktes wurde von einem Widerstand bei
2150 in seiner seit Anfang April 2001 währenden Aufwärts-Euphorie aus-
gebremst. Zuletzt notierte der NEMAX 50 faktisch auf Wochenverlaufs-
tiefniveau bei 1793 Punkten auf einem kurzfristigen Unterstützungsni-
veau sowie um 3,8 % unter dem Vorwochenniveau. Einen weiteren Support
sehen wir um 1750. In diesem Bereich verläuft auch ein seit Anfang
April 2001 intakter Aufwärtstrendkanal zwischen derzeit 1890 und 2140.
Der Index korrigiert weiterhin die hohen Kurszuwächse der letzten
Wochen, die sich bereits auf gut 45 % summiert hatten. Insgesamt
bleibt der NEMAX 50 im Bann des "großen US-Bruders" Nasdaq, der sich
ebenfalls mitten in einer Konsolidierung befindet. Wir raten daher,
Gewinne abzusichern und weitere Käufe vorerst zurückzustellen.
--- 3. Europäischer Aktienmarkt ---
Der europäische DJ STOXX 50 Index notierte zuletzt bei 4262 Punkten um
1,7 % über dem Vorwochenniveau. Hier wirkt die neu belebte
Zinssenkungsphantasie für Euroland. Die Wochenverlaufsextremwerte
lagen bei 4293 und 4168. Besonders die Sektoren Healthcare und Retail
konnten mit einem Wochenplus von über 4 % bzw. über 3 % zu der
erfreulichen Gesamtperformance beitragen. Einzig der Telekomsektor
mußte im Wochenverlauf rund 0,5 % abgeben. Das europäische
Aktienmarktbarometer schickt sich aus technischer Sicht an, aus dem
seit September 2000 bestehenden Abwärtstrendkanal zwischen aktuell
4335 und 3965 auszubrechen. Unterstützt wird er dabei vom steilen
Aufwärtstrend vom 22.03.2001 bei derzeit 4240. Seit Mitte April 2001
bewegt sich der STOXX 50 in einem schmalen Seitwärtsband zwischen dem
Widerstand bei 4270 und der Unterstützung bei 4160, das er derzeit
oben antestet. Als anschließendes Erholungsziel wartet geduldig eine
Widerstandszone zwischen 4350 und 4460. Einige Marktindikatoren geben
noch positive Signale, befinden sich aber bereits in Extrempositionen.
--- 4. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average nimmt nach dem steilen Anstieg seit
Anfang April 2001 (zuletzt +15 % Wertzuwachs) und dem Wochenverlaufs-
hoch bei 10995 deutlich "Gas" weg. Zuletzt notierte der Index bei
10805 Punkten um 1,3 % unter Vorwochenniveau. Über der flachen 200-
Tage-Linie, die bei 10620 Unterstützung bietet, sollte die angestrebte
Mission über die 11000-Marke und damit quer durch die Widerstandszone
zwischen 10980 und 11290 gehen. Damit wäre der seit Januar 2000
bestehende Abwärtstrendkanal zwischen 10750 und 9610 nachhaltig
überschritten. Zuvor war und ist eine Konsolidierung auf dem erreich-
ten hohem Niveau notwendig, bevor der Anstieg fortgesetzt werden kann.
Andernfalls fällt der Index wieder in den genannten Abwärtstrendkanal
und die "alte" Unterstützungszone zwischen 10500 und 10300 zurück.
Eventuell muß auch noch das offene Gap (Kurslücke) vom 18.04.2001 bei
10226/10219 geschlossen werden. Einige Marktindikatoren geben weiter-
hin negative Signale, befinden sich aber bereits in Extrempositionen.
Wie schwierig sich die Orientierungsfindung für die Börse gestaltet,
sieht man exemplarisch an der Kursentwicklung der Cisco-Aktie
(weltgrößter Netzwerkausstatter). Vor Bekanntgabe der Quartalszahlen
klettete die Notierung aufgrund positiver Analystenerwartungen,
nachher belasteten die gemeldeten Verluste und die markant sinkenden
Umsätze infolge der Konjunkturschwäche einschließlich der trüben
Aussichten für den weiteren Jahresverlauf. Wir schauen gemeinsam mit
dem Dow Jones positiv in die Zukunft. Positionen können um 10500 Dow-
Jones-Punkte sukzessive eingegangen werden.
Die letzten US-Konjunkturindikatoren geben, im Gegensatz zu denen der
Vorwoche, nunmehr wieder Hoffnung auf konjunkturelle Erholungstenden-
zen, lassen damit aber Leitzinssenkungserwartungen schwinden. Für die
bevorstehende FOMC-Sitzung der US-Notenbank am 15. Mai wurde bislang
eine fünfte Senkung um bis zu 50 Basispunkte für möglich gehalten. Das
US-Konjunkturpflänzchen braucht auf alle Fälle noch viel Pflege.
Sollte die erhoffte Wirtschaftserholung einsetzen, wird sie wohl
langsamer als allgemein erwartet verlaufen. Eine der wichtigen
Unbekannten bleibt das "Verbrauchervertrauen/Sparverhalten" im
Hinblick auf die negativen Vermögenseffekte infolge der Aktienbaisse
und der US-Arbeitsmarktlage. Eine mögliche Denkkette dabei lautet:
"Konsumzurückhaltung wirkt sich negativ auf die Unternehmenserlöse
aus. Diese reagieren mit Kosteneinsparungen, insbesondere
Stellenabbau, was über den Arbeitsmarkt die Stimmung der Verbraucher
belastet". Der Markt sucht weiter nach konkreten Mosaiksteinen einer
konjunkturellen Verbesserung im weiteren Jahresverlauf - durch die
wechselnden Interpretationen der Wirtschaftsindikatoren läßt sich
allerdings noch kein deutliches Zukunftsbild erkennen.
--- 5. Nasdaq ---
In eigener Sache bitten wir um Ihr Verständnis, daß wir uns
urlaubsbedingt bis Ende Mai unter dieser Rubrik nur kurz auf die
technische Betrachtung konzentrieren werden.
Der US-Wachtumsmarkt erreichte zuletzt ein Niveau von 2111 Punkten
nach dem Verlaufstief (2104) und lag damit im Wochenvergleich 3,7 % im
Minus. Das Wochenverlaufshoch wurde zuvor mit 2215 erreicht.
Nach einem kräftigen Anstieg ist die Nasdaq nun am langfristigen Ab-
wärtstrend vom September 2000 bei derzeit 2260 angelangt. Eine Konso-
liderung um 10 % wäre normal und notwendig, bevor das mittelfristige
Ziel um 2900 (200-Tage-Linie) erreichbar wird. Einige Marktindikatoren
geben negative Signale. Auf kurze Sicht sehen wir den Index seitwärts
zwischen der Widerstandszone 2250/2400 und der Unterstützungszone
2060/1960. Seit Jahresbeginn 2001 warten einige offene Gaps (Kurslüc-
ken) auf Schließung: 16. Februar bei 2457/2536, 10. April bei 1757/
1771 und 18. April bei 1941/1995. Daraus definieren sich unsere Konso-
lidierungs- und Erholungs-Zielzonen. Der Technologiesektor hat sich
insgesamt noch nicht aus seinem Formtief erholen können. Die Kursver-
luste bei schlechten Quartalsmeldungen reichen zuletzt aber bei weiter
nicht mehr an die Einbrüche heran, die noch zum Jahresanfang "üblich"
waren. Mit Käufen sollte bis nach der Konsolidierung gewartet werden.
--- 6. Japanischer Aktienmarkt ---
Der Nikkei-225-Index beschloß die Woche im Vergleich um 2,6 % tiefer
bei 14043 Punkten. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 14556
(neuerliches Jahreshoch) und 13957. Die Serie von positiven Wochenent-
wicklungen ist damit unterbrochen. Die vergangene Handelswoche war für
die Nippon-Börse geprägt von Gewinnmitnahmen. Zunächst startete der
Nikkei-225-Index freundlich, nachdem der neue Regierungschef Koizumi
in seiner Antrittsrede erneut seinen Reformwillen bekräftigt hatte, um
die japanische Wirtschaft nach rund zehn Jahren Stagnation wieder auf
Kurz zu bringen. Er will die Staatsverschuldung reduzieren, die
derzeit bei 140 % des BIP liegt, und den Bankensektor entschulden, der
mit faulen Krediten in Höhe von 1000 Mrd. $ kämpft. Dazu soll die Post
privatisiert und eine Verfassungsreform zur Direktwahl des Minister-
präsidenten eingeleitet werden. Jetzt müssen die Vorschußlorbeeren,
die sowohl in- als zuletzt verstärkt auch ausländische Investoren ver-
teilt haben, auch verdient werden nach dem Motto "Fakten statt Phanta-
sie". Im Wochenverlauf waren bei Aktien Gewinnmitnahmen dominierend.
Die Anleger wollen erst einmal das geplante Reformpaket abwarten, um
die Zukunft Japans neu einschätzen zu können. Nach einem Indexanstieg
um bis zu 27 % seit Mitte März 2001 hatten wir bereits letzte Woche
eine einsetzende Konsolidierung erwartet. Besonders stark waren die
Gewinnmitnahmen im Technologiebereich zu spüren. Die statistische
Erhebung im Technologiesektor belastete. Die Produktivität ist erst-
mals seit sechs Jahren rückläufig, und dies bei deutlich gestiegenen
Arbeitskosten. Grundsätzlich bleiben wir bei unserer Aussage, daß die
Chancen für einen Neubeginn der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt
so gut wie schon lange nicht mehr stehen. Verbunden mit der Hoffnung
auf eine weltwirtschaftliche Stabilisierung ab 2002 erwartet man für
Japan zumindest ab 2003 deutliche Erholungszeichen.
Aus technischer Sicht gönnt sich der Nikkei kurz vor seiner fallenden
200-Tage-Linie bei 14570 die längst fällige Verschnaufpause innerhalb
der erreichten Widerstandszone zwischen 13800 und 14600. Damit wurde
ein offenes Gap vom 1. Mai (14096/14065) geschlossen, und der seit
Mitte März 2001 bestehende Aufwärtstrend bei 13620 kommt wieder ins
Blickfeld. Es ist möglich, daß der Index mit einem sogenannten Pull-
back nochmals an diese Trendlinie heranläuft, bevor sich die Konsoli-
dierung fortsetzt. Spätestens die Unterstützungszone zwischen 13300
und 12900 muß eine Abwärtsbewegung stoppen. Einige Marktindikatoren
geben negative Signale. Wir sehen eine Seitwärtsbewegung zwischen
13600 und dem offenen Gap vom 15.12.2000 bei 14832/14883 und
empfehlen, in japanischen Werten engagiert zu bleiben.
--- 7. Rentenmärkte und Euro ---
Die Europäische Zentralbank (EZB) schwor die Finanzmärkte in den letz-
ten Wochen und Monaten darauf ein, daß es nicht notwendig wäre, die
Leitzinsen zu senken. Zwar lief die Wachstumsrate der Geldmenge bis
vor kurzem sukzessive auf die Zielmarke der EZB zu, doch dies war für
sie noch kein Argument für eine Zinssenkung. Die Inflationsentwicklung
und die -perspektiven waren für die EZB der ausschlaggebende Faktor,
die Zinsen vorerst stabil zu halten. Somit trimmte die Notenbank die
Finanzmarktteilnehmer dahingehend, daß diese mittlerweile die feste
Haltung der EZB eher geschätzt als kritisiert haben. Als Gegenpart
erwies sich die US-Notenbank, die ihre letzte Leitzinssenkung wiederum
überraschend und somit für die Marktteilnehmer nicht kalkulierbar
beschloß. Ein wenig Entspannung setzte daraufhin beim Euro gegen
US-Dollar ein. Der US-Bondmarkt straft die Geldpolitik der Fed bereits
seit mehreren Monaten mit einem spürbaren Anstieg der Kapitalmarkt-
zinsen ab. Die Steilheit der Renditestrukturkurve in den USA mit einer
Differenz von 200 Basispunkten zwischen der Rendite der einjährigen
T-Bills (3,75 %) und den 30jährigen T-Bonds (5,77 %) ist Beleg dafür.
Und nun das: die EZB senkte völlig überraschend die Leitzinsen. Zwei
Gründe führte sie an: 1. Eigentlich liegt die Wachstumsrate der
Geldmenge schon bei 4,3 % und nicht wie zuletzt verkündet bei 4,8 %
und damit unterhalb der Zielwachstumsrate von 4,5 %. Die "korrigierte"
Wachstumsrate resultiert daraus, dass bei der EZB zwei "verzerrende"
Größen des Geldmengenaggregates entdeckt wurden, die wohl da nicht
hingehören. 2. Die Inflationsperspektiven haben sich verbessert. Die
EZB geht jetzt von einer Inflationsrate im nächsten Jahr von unter 2 %
aus, wodurch also künftig auch die Preisstabilität gewahrt wäre.
Unser Fazit: Die Argumentation zur Geldmengenentwicklung überzeugt in
der von der EZB bzw. Herrn Duisenberg präsentierten Art nicht. Die
Finanzmärkte haben die nachlassenden Wachstumsraten der Geldmenge M3
in den letzten Monaten bereits als Zinssenkungsargument einkalkuliert.
Nachdem die Wachstumsrate der Geldmenge im März wieder angestiegen
war, können die Finanzmärkte schwerlich der Argumentation der EZB
folgen. Zuletzt hat die EZB die Finanzmärkte auf die bestehenden
Preisrisiken eingeschworen. Nun macht sie einen drastischen Schwenk
und begründet ihre Haltung mit neuesten Konjunkturprognosen
internationaler und privater Organisationen. Diese Argumentation
überzeugt ebenfalls nicht, weil solches Datenmaterial in den
vergangenen Monaten bereits bebekannt war. Zu allem Überfluß hatte
sich die EZB am Finanzmarkt als transparenteste Notenbank profilieren
wollen, die dem Markt rechtzeitig Einblicke in ihr Gedankengut gibt,
damit sich diese auf geldpolitische Maßnahmen einstellen können und
die EZB damit kalkulierbar wird. Nach der letzten Zinssenkung bleibt
jedoch festzuhalten: Die EZB ist nicht kalkulierbar, sie hat ihre
Hausaufgaben noch nicht gemacht, und Anspruchsdenken und Wirklichkeit
klaffen auseinander. Die Folgen dieser Geldpolitik sind ein weiterer
Makel für den Euro und eine höhere Risikoprämie am Rentenmarkt. Die
Euroland-Aktienmärkte sollten dagegen profitieren können.
Der Euro hat seine Gewinne nach dem kurzem "EZB-Adrenalinschub"
schnell wieder eingebüßt und fiel anschließend sogar unter sein
Tagestief bei 0,88 USD. Der nächste Support verläuft um 0,87 USD. Die
Widerstände sehen wir bei 0,89 sowie 0,93 und 0,96 USD.
Die Kapitalmarktrendite in Deutschland ist an der 5-%-Marke angekommen
und wird diese nicht mehr signifikant unterbieten. Die Rentenkurse
pendeln richtungssuchend hin und her, zuletzt mit einer negativen
Tendenz. Am langen Ende sehen wir die Zinssenkungsphantasie
verbraucht. Das Potential am kurzen Laufzeitenende kann die Renditen
bis auf die 4-%-Marke zurückführen. Wir empfehlen Festgelder oder
Laufzeiten von bis zu zwei Jahren. Ein Einstig in längere Laufzeiten
drängt sich noch nicht auf.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Am Aktienmarkt geht die Konsolidierung weiter. Gönnen wir DAX & Co.
eine Verschnaufpause, in der auch die Fülle an Quartalsberichten
verdaut werden kann. Die Entwicklung in den USA zeigt sich hin- und
hergerissen zwischen Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnung bzw.
konjunktureller Erholungssignale bis Jahresende und
unzufriedenstellenden Quartalsberichten sowie steigenden Preisen. Die
Eurolandkonjunktur kühlt sich spürbar ab, da helfen kurzfristig auch
die Steuersenkungsbemühungen und die EZB-Leitzinssenkung nichts.
Besondere Beachtung fanden zuletzt eine Reihe von deutschen
Wirtschaftsdaten. Gemeldet wurde ein Nachfrageeinbruch bei
Industriegütern. Insbeosndere bei Auslandsbestellungen sieht man sich
im Sog des weltweiten Konjunkturabschwungs. Dies läßt auf Sicht auch
eine Abschwächung bei Produktion und Exporten erwarten. Die
Konjunkturdelle hat auch den deutschen Arbeitsmarkt erreicht und
hinterläßt deutliche Bremsspuren beim Rückgang der Arbeitslosenzahlen
- saisonbereinigt erhöhte sich die Arbeitlosenquote im April sogar zum
vierten Mal in Folge. Kaum zu glauben, daß sich vor noch gut einem
Jahr kaum einer der Marktteilnehmer um solche fundamentalen Daten
gekümmert hatte, jetzt kommen sie wieder in "Mode".
An der Börse werden negative Nachrichten allerdings nicht mehr
übertbewertet. Dies deutet darauf hin, daß die Stimmung zwar noch
nicht endgültig gedreht hat, aber moderat geworden ist. Die insgesamt
dünne Umsatzentwicklung führt dazu, daß oftmals schon vergleichweise
geringe Kauf-/Verkaufsorders für auffällige Kursschwankungen sorgen.
Dies bringt den Aktienmakt aber natürlich nicht nachhaltig voran. Nach
der Bodenbildung bleibt man auf der Suche nach Orientierung und
Handelsvolumina. Auf den DAX bezogen ist für uns eine Korrektur bis in
den Bereich um 5700 Punkte kein ernsthaftes Problem, da auf der
anderen Seite ein Angriff auf die 6500-Marke zur Debatte steht.
Am Aktienmarkt beobachten insbesondere die institutionellen Investoren
die Entwicklung anhaltend kritisch und halten sich vornehm zurück.
Wann wird der Performancedruck groß genug, um die Liquiditätsschleusen
aufzudrücken? Das Quartals- bzw. Halbjahresende und damit die
Wertentwicklungsnachweise gegenüber den betreuten Anlegern rückt
unweigerlich näher.
Wir raten dem kurzfristig orientierten Spekulanten, auch mal an
Gewinnmitnahmen zu denken, solange der Abwärtstrendkanal
richtungsbestimmend bleibt. Der mittel- bis langfristige Investor kann
spätestens unter der 6000-DAX-Marke - bei Beachtung der Risikomarke um
5700 - in ausgewählten Qualitätstiteln am "alten" und Neuen Markt
anlegen, um langfristige Chancen nicht zu verpassen.
Wir wünschen ein sonniges und harmonisches Muttertags-Wochenende.
Herzliche Grüße aus Nürnberg von Ihrem SchmidtBank-Researchteam!
Verfasser: Alois Bauer, Thomas Brodehl, Dieter Mäckler
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 04.05.2001 bis 11.05.2001 [14:33 Uhr]
Wochen-Hits 04.05.01 11.05.01 %
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artnet.com 0,95 2,10 +121,05
Cor Insurance Technologies 5,41 9,70 +79,30
Beko Holding 7,80 11,20 +43,59
Blue-C 0,72 0,99 +37,50
MWG Biotech 3,50 4,81 +37,43
Alphaform 5,10 7,00 +37,25
Doag Holding 3,07 4,19 +36,48
CAA 2,70 3,60 +33,33
BinTec 2,33 3,10 +33,05
Brainpower 1,82 2,42 +32,97
Wochen-Flops 04.05.01 11.05.01 %
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AmaTech 3,30 2,01 -39,09
Constantin Film 21,00 14,80 -29,52
Eurobike 7,58 5,79 -23,61
Infomatec 1,02 0,79 -22,55
Freenet.de 22,40 18,20 -18,75
Ehlebracht VZ 4,40 3,60 -18,18
Lipro 1,89 1,56 -17,46
CyBio 41,50 34,30 -17,35
WWL Internet 2,20 1,84 -16,36
Consors Discount-Broker 34,00 28,60 -15,88
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (04.05.2001 - 10.05.2001)
1. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
2. SAP AG 716463
3. BROKAT AG 522190
4. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
5. THIEL LOGISTIK AG 931705
6. COMROAD AG 544940
7. BROADVISION INC. 901599
8. SIEMENS AG 723610
9. BIODATA INFORM.TECH. AG 542270
10. KONTRON EMBEDDED COMP. 523990
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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Citigroup 871904 880 56,00 56,50
Süss Microtec 722670 1.750 28,00 39,35
DaimlerChrysler 710000 1.000 51,50 57,00
Highlight Comm. 920305 5.000 10,00 9,89
Boewe Systec AG 523970 2.000 24,50 25,00
Compaq Computer 868576 2.500 19,50 18,40
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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MILLENNIUM PHARMAC. 900625 380 36,50 40,40
COMROAD AG 544940 1.000 21,30 15,50
DEAG DT. ENTERTAINM 551390 1.000 20,02 20,65
REALNETWORKS DL. 910681 1.250 8,00 10,45
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Ein Engagement in deutschen Aktien lohnt derzeit nicht
Nicht nur im Freien hielt in den vergangenen Wochen allmählich der
Sommer Einzug. Es scheint so, als driftet auch der deutsche
Aktienmarkt allmählich in die Sommerflaute. Die sprunghaften
Kursgewinne des DAX bis auf über 6000 Punkte (aktuell 6163) haben den
Markt an sein Limit gebracht, prophezeiten wir Ihnen bereits vor
Wochen. Selbst der Überraschungseffekt der Leitzinssenkung durch die
EZB verpuffte bereits nach wenigen Stunden. Börsenhändler berichten
von nur geringen Umsätzen. Aufgrund der geschilderten
Konjunkturschwäche, die sich fortsetzen wird, schätzen wir die
Abwärtsrisiken derzeit höher als das Aufwärtspotential ein.
Gleiches gilt für den Neuen Markt, der sein Pulver mit dem
kurzfristigen Überschreiten der Marke von 2000 Punkten im NEMAX ALL
SHARE zunächst verschossen zu haben scheint. Notwendig für eine
Fortsetzung der Erholung wäre nunmehr neben Impulsen der Nasdaq, von
der sich Frankfurt nach wie vor nicht abkoppeln kann, insbesondere
weiterer positiver Newsflow aus den Unternehmen. Damit ist unterdessen
nur in Einzelfällen zu rechnen, spiegeln doch bei vielen Unternehmen
erst die kommenden Quartalsergebnisse die konjunkturelle Delle wider.
Auch in dieser Woche überwogen wieder die Schreckensmeldungen, zuletzt
durch Lipro und RTV Family Entertainment.
Unsere Empfehlung: Wer langfristig investiert ist, bleibt dabei,
Neuengagements sollten Sie auch weiterhin zurückstellen.
Windwelt: Solarworld bringt Windaktivitäten an die Börse
Auch ohne ein Listing am Neuen Markt steht die Aktie der Windwelt auf-
grund ihrer Zugehörigkeit zum Segment "regenerative Energien" auch bei
am Wachstumssegment engagierten Anlegern auf der Watchlist. Die Solar-
world AG (akt. 65,50 Euro, H/T 100/41) bringt damit nach der eigenen
Aktie, die bislang alle Stürme an der Börse bravourös überstand, ihre
Windaktivitäten an die Börse. Investoren werden vom 11. bis 25. Mai
(Führung WGZ-Bank) rund 1,5 Millionen Aktien - davon eine Million neue
- zu 19,75 Euro zur Zeichnung angeboten. Solarworld-Aktionäre erhalten
einen Bonus von 1 Euro. Zweifellos zählt die Windenergie zu den
Zukunftsbranchen, Analysten prophezeien für die nächsten Jahre
sprunghafte Zuwächse, wovon auch Windwelt profitieren wird. Wir geben
indes zu bedenken, daß der IPO-Kandidat im Gegensatz zu den am Neuen
Markt gelisteten Plambeck, Umweltkontor und Energiekontor, die ihre
projektierten Windparks an Fonds veräußern, die Windparks auch selber
betreibt. Den Investitionskosten, die sich für die schwerpunktmäßig in
Sachsen und der Eifel befindlichen Parks bis Ende 2003 auf rund 320
Mill. DM summieren sollen, werden jährliche Erlöse von etwa 49 Mill.
gegenüberstehen. Beim Anleger ist somit ein langer Atem gefragt.
Wichtig: Mit rund 230 Mill. DM ist die Bewertung von Windwelt wahrlich
kein Pappenstiel, im Kurs mithin bereits viel zukünftiges Potential
enthalten. Fazit: Ein Engagement drängt sich nicht auf.
Tips und Termine
Die Quartalsberichterstattung am Neuen Markt ist nach wie vor in
vollem Gange. Dabei berichten in der kommenden Woche einige
Unternehmen, aus deren Analysten Rückschlüsse für ganze Branchen
ziehen werden. Eine solche Leitfunktion billigt man beispielsweise den
reinrassigen Internetunternehmen Fortunecity, die am Montag über das
erste Vierteljahr berichten, und dem Portalanbieter Lycos Europe zu.
Beide fielen bislang immer wieder in Ungnade, da sie tiefrote Zahlen
präsentierten. Bei dem Software-Unternehmen Gauss Interprise (Q1 am
14.5.) sieht es nicht anders auf.
Auf einer anderen Qualitätsstufe stehen der Windparkprojektierer
Plambeck, der seinen Zwischenbericht ebenfalls am Montag vorlegt, und
der Neuer-Markt-Musterknabe Aixtron. Das Aachener Vorzeigeunternehmen
verblüffte in dieser Woche die Analysten in gewohnter Manier mit
überragenden Zahlen, eine Anhebung der Planzahlen liegt mithin schon
wieder in der Luft. Vorstandsvorsitzer Kim Schindelhauer dürfte auf
der Jahreshauptversammlung am 15. Mai leichtes Spiel haben.
Weniger gut werden die Quartalszahlen der Bernd-Eichinger-Schmiede
Constantin (16.5.) ausfallen, die soeben aus dem NEMAX50 verdammt
wurde. Bereits am Donnerstag bereiteten die Münchener die Anleger auf
schwache Ergebnisse vor. Verluste werden vermutlich auch das
Biotech-Unternehmen Evotec, der Online-Broker Consors sowie die
Multimedia-Agentur WWL Internet ausweisen, die ebenfalls am Mittwoch
berichten.
Vorsicht: Unter Druck kommen könnten in der kommenden Woche die Aktien
von Unternehmen, bei denen die Sperrfrist für die Aktien der
Altaktionäre ausläuft. Bei Biolitec, Funkwerk und Valor Systems ist
dies am 15. Mai der Fall. Material könnte ab dem 16.5. verstärkt bei
Girindus und Softing auf den Markt kommen. Die Lock-Up-Frist der IM
Internationalmedia endet am 18. Mai.
Quelle: Czerwensky intern
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7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
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NICE*Letter vom 11.5.01
Data Modul: wieder zurück zur Ertragsstärke
Nach mehreren Umstrukturierungen innerhalb der letzten drei Jahre
untergliedert sich die Data Modul AG nunmehr in die beiden
Geschäftsbereiche Display-Technik und Systemtechnik. Der Kernbereich
Display-Technik ist für rund drei Viertel der Erlöse verantwortlich.
Hier gibt es alphanumerische und grafische LCD-Module, passive S/W-
und Farbdisplays sowie aktive Farbdisplays (TFT) bis hin zu Color-
Plasma-Flachbildschirmen. Im Bereich Systemtechnik sind die Münchner
bei industriellen Druckern, Dateneingabegeräten, Baugruppen und
Kartenleser aktiv. Ein Ausflug in die USA, der letztendlich zu teuer
war, leitete die umfassende Neustrukturierung ein. Das US-
Vertriebsbüro generiert jetzt echte Gewinne. Parallel kam im
Turnaround-Zeitraum auch der Börsenkurs gehörig unter Druck. Vom Hoch
bei 70 EUR hat sich die Notiz vorübergehend mehr als geviertelt. Doch
die schlimmsten Zeiten hat Data Modul offensichtlich hinter sich. Im
letzten Jahr kletterten die Erlöse um 23,5 % auf 111,2 Mio. EUR, und
der Jahresüberschuss explodierte um 57,1 % auf 2,4 Mio. EUR. Am 23.
Mai dürften die Aktionäre sogar über eine Dividendenerhöhung um 30 %
auf 0,66 EUR abstimmen. Bei einem aktuellen Kurs von 23,00 EUR ergibt
sich ein lächerlich niedriges KGV von 11 auf Basis der 2002er
Prognosen, das KUV liegt gerade mal bei 0,35. Damit ist der SMAX-Wert
im Vergleich zu diversen Neuer-Markt-Titeln krass unterbewertet. Dabei
wäre das Unternehmen den hohen Anforderungen eines Segmentwechsels je-
derzeit gewachsen: Öffentlichkeitsarbeit und Quartalsberichterstattung
sind seit jeher ebenso makellos wie die hervorragende Marktstellung
und der Pure-Play-Charakter - und das bei Profitabilitätskennzahlen,
die nicht nur am Neuen Markt ihresgleichen suchen.
Unsere Meinung: Auf dem derzeitigen Kursniveau halten wir Data Modul
für signifikant unterbewertet. Auch charttechnisch spricht nach dem
jüngsten Erholungstrend einiges für den Wert. Sollten weitere SMAX-
Fonds aufgelegt werden, gilt der Titel als erste Wahl, entdeckt zu
werden - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Metro: Verkaufen (ABN Amro)
Die Analysten von ABN Amro empfehlen, die Aktie von Metro zu
reduzieren.
Die Ergebniszahlen für das vergangenen Geschäftsjahr von Metro seien
alles andere als gut. Mit einem Umsatzwachstum von 10,7 % seien die
Erwartungen weit verfehlt worden. Für das laufende Geschäftsjahr
erwarte der Konzern ein Wachstum von weniger als 10 %.
Die ständig steigenden Kosten und die niedrigen Margen in allen
Geschäftsbereichen würden nach Meinung der Analysten Schuld an der
Misere sein. In naher Zukunft sei aber keine Besserung zu erwarten.
Erfolgversprechende Restrukturierungskonzepte gebe es noch nicht.
Metro (WKN 725750)
Quelle: Aktienresearch
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Degussa: Kaufen (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers raten dazu, Aktien von Degussa zu
kaufen.
Die Aktie biete einen überzeugenden Wert und einen positiven Newsflow,
da Degussa weiterhin sein Portfolio restrukturiere und seine
Kerngeschäftsfelder neu ausrichte. Das Papier sei einer der
interessantesten europäischen Chemie-Werte.
Die ersten Quartalsergebnisse haben sich gut innerhalb der
Sektorspanne positioniert, so die Analysten. Es gebe eine 7%ige
zyklische Herabstufung im Kern-EBITDA in 2001. Das EPS stufe man in
2001 um 19 % und in 2002 um 7 % herab, was die neuesten
Portfolio-Änderungen und höhere Einmal-Beträge widerspiegele.
Die Analysten von Lehman Brothers vollziehen keine Änderung des
Kurszieles von 48 Euro, was sich abgeschwächt habe, im Zuge der vor
kurzem gemachten Ankündigungen von Veräußerungen.
Degussa (WKN 542190)
Quelle: Aktienresearch
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BMW: Market Outperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien von BMW als Market
Outperformer ein.
Die ersten Quartalsergebnisse von BMW haben solide Zahlen in Bezug auf
die Einkünfte gezeigt und liegen im Rahmen der Erwartungen. Somit
zeige das massive Provisioning im Cashflow-Statement, daß die
zugrundeliegenden Einkünfte von BMW möglicherweise höher als
festgesetzt seien.
Die Analysten glauben, daß das Provisioning BMW erlauben werde, die
veröffentlichten Margen trotz eines wahrscheinlichen Rückgangs der
zugrundeliegenden Profitabilität zu unterstützen.
Die Analysten von Goldman Sachs lassen die Schätzungen für das
Gesamtjahr unverändert und behalten das Rating Market Outperformer
bei. Man warne allerdings, daß die zugrundeliegenden Margen unter
Umständen einen Hochpunkt erreicht haben und sehe die Aktie nahe an
ihrer fairen Bewertung.
BMW (WKN 519000)
Quelle: Aktienresearch
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Constantin Film: Halten (Berenberg Bank)
Constantin Film habe heute die vorläufigen Zahlen für das erste
Quartal 2001 bekannt gegeben, so die Analysten der Berenberg Bank.
Umsatz und Ergebnis hätten deutlich unter der Planung der Analysten
gelegen. Der Umsatz habe sich stark auf EUR 22 Mio. nach EUR 43 Mio.
im Vorjahresquartal (-48,5 %) reduziert, das EBIT sei mit EUR -1,5
Mio. in die roten Zahlen gerutscht. Einzig Video und DVD hätten eine
deutliche Umsatzsteigerung YoY verzeichnet und sich nahezu auf EUR 2,2
Mio. verdoppelt, da die Blockbuster aus Q1 des letzten Jahres zur
Video-/DVD-Auswertung gelangt seien (zwölf Monate nach Kinostart). Der
Umsatzrückgang mit TV-Lizenzen um über 30 % YoY auf EUR 6,2 Mio. habe
in der Planung gelegen.
Aufgrund der enttäuschenden Besucherentwicklung bei "Duell - Enemy at
the Gates" und "Eine Nacht bei McCool's" habe Constantin seine Planung
für das Gesamtjahr 2001 von ursprünglich EUR 143 Mio. auf EUR 118 Mio.
zurückgenommen. Für das EBIT rechne die Gesellschaft nun mit EUR 9,2
Mio. nach zuvor EUR 14,2 Mio.
Durch die verschobenen Kinostarts werde sich erst das dritte Quartal
wieder als starkes Quartal präsentieren. Auch der Vergleich zum
Vorjahr falle dann mit mehr als doppelt so vielen Kinostarts wieder
günstiger aus. Die mehr als 1,7 Millionen weniger als geplanten
Besucher bei "Duell - Enemy at the Gates" und "Eine Nacht bei
McCool's" hätten einen negativen Umsatzeffekt bei Constantin von über
EUR 5 Mio. gehabt. Die vom Unternehmen vorgenommene deutlich höhere
Planungsrevision im Umsatz von EUR 25 Millionen für das Gesamtjahr
2001 betreffe insbesondere den Kinoumsatz. Der Titel werde von Kaufen
auf Halten zurückgestuft.
Constantin Film (WKN 580080)
Quelle: Aktienresearch
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Internationalmedia: Kaufen (ABN Amro)
Die Analysten von ABN Amro empfehlen, die Aktie von Internationalmedia
zu kaufen.
Der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs von
Internationalmedia belaufe sich auf 10,3 Mio. Euro. Das sei niedriger
als die 36 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, aber mehr
als die prognostizierten 9 Mio. Euro. Allerdings seien im letzten Jahr
im gleichen Zeitraum zwei Filme verkauft worden und dieses Jahr nicht
ein einziger. Das EBIT sei mit 0,3 Mio. Euro ebenfalls besser als die
prognostizierten minus 1 Mio. Euro.
Die Filmepipelinie sei mit acht Filmen gefüllt, die alle im zweiten
Halbjahr verkauft werden sollen. Somit seien die Zahlen des ersten
Quartals nicht aussagekräftig für die Entwicklung des gesamten
Geschäftsjahres. Insgesamt werde 2001 ein Umsatz in Höhe von 359 Mio.
Euro erwartet.
Internationalmedia (WKN 548880)
Quelle: Aktienresearch
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Bilfinger & Berger: Trading Buy (Hornblower Fischer)
Die Analysten von Hornblower Fischer stufen die Aktie von Bilfinger &
Berger als Trading Buy ein.
Bilfinger & Berger sei ein führender deutscher Baukonzern. Der
markante Kursaufschwung im Februar im Aktienchart bei dem Unternehmen
scheine auf den ersten Blick im Widerspruch zu stehen zu der
anhaltenden flauen Baukonjunktur in Deutschland. Jedoch habe die
schlechte Stimmung für den Sektor dazu geführt, dass Aktien aus diesem
Bereich stark überverkauft und ausgesprochen günstig gewesen seien.
Eine Reaktion nach oben erscheine folgerichtig.
Interessant sei, dass der Kurs nach kurzer Konsolidierung nach dem
ersten Kursschub bereits wieder nach oben gedreht habe und knapp unter
dem im Februar erreichten Hoch stehe. Ein Überschreiten wäre ein
starkes Trendbestätigendes Kaufsignal, so die Analysten.
Dank einer guten internationalen Positionierung und der Fähigkeit,
zahlreiche lukrative Großaufträge akquirieren zu können, habe
Bilfinger & Berger 2000 den Gewinn gegen den deutschen Branchentrend
steigern können und plane dies auch für 2001. Mit einem KGV um 11 für
2002 sei die Aktie auch noch günstig bewertet. Die Analysten bleiben
bei ihrer Trading-Buy-Einstufung.
Bilfinger & Berger (WKN 590900)
Quelle: Aktienresearch
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Carlsberg: Strong Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers stufen die Aktien von Carlsberg als
"Strong Buy" ein.
Das Wetter in Nordeuropa sei, wie erwartet, recht schlecht, was die
Umsätze negativ beeinflusse. Die Restrukturierung des Unternehmens sei
allerdings auf dem Weg, und man sei schon in Vertragsverhandlungen mit
Swedish Unions, um Brauereien zu schließen.
Die Region Osteuropa zeige sich von einer starken Seite, getrieben vom
Kerngeschäft. Die Joint Ventures in Asien tragen mehr und mehr zum
Gewinn bei und generieren ein starkes organisches Wachstum, so die
Analysten.
Die Prognosen der Analysten von Lehman Brothers bleiben unverändert,
und der sehr gute Eindruck von der Aktie bleibe auch weiter bestehen.
Carlsberg (WKN 854095)
Quelle: Aktienresearch
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Accor: Kaufen (Credit Suisse First Boston)
Die Analysten der Credit Suisse First Boston stufen die Aktie von
Accor mit "Kaufen" ein.
Accor habe Donnerstag nach Börsenschluss seine konsolidierten
Umsatzzahlen, die um 10,5 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,65 Mrd. Euro
gestiegen seien, vorgelegt. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer im
Geschäfts- und Freizeithotelbereich habe ein Wachstum von 8,8 %
erreicht, während der Umsatz pro verfügbarem Zimmer der Europäischen
Economy Hotels um 9,8 % gewachsen sei. Ein Wachstum von 3,3 % habe das
US-Economy-Segment verzeichnen können. Diese Zahlen befänden sich über
den Gesamtjahreserwartungen der Analysten, die mit einem Wachstum von
2,5 % in den USA und 5 % in Europa rechneten. Man sei zuversichtlich,
dass Accor diese Wachstumsziele erreichen könne. Die Umsätze von
Accors weiteren Geschäftsbereichen wären ebenfalls stark ausgefallen,
insbesondere der Bereich Corporate Service, der ein Umsatzwachstum von
18,7 % zeigte.
Weiterhin glaube man, dass Accor in der Lage sei, jede Steigerung der
US-Energiekosten durch Synergieeffekte, günstige Wechselkurse und
niedrigere Zinssätze zu kompensieren. Auf Basis der starken
Umsatzzahlen erwarte man einen Jahresumsatz von 7,6 Mrd. Euro und
einen Gewinn von 837 Millionen Euro. Aufgrund der
Umsatzwachstumsschätzungen für das Gesamtjahr von 12 % bleibe man bei
der Kaufempfehlung und lege das Kursziel auf 56 Euro fest.
Accor (WKN 860206)
Quelle: Aktienresearch
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Ericsson: Kaufen (M.M.Warburg & CO)
Die Analysten von M.M. Warburg & Co empfehlen, die Aktie von Ericsson
zu kaufen.
Seit der technischen Kaufempfehlung vom 24. April - damals bezogen auf
den Wochenchart - habe die Ericsson-Aktie 8,5 % zulegen können (STOXX-
50 seither +2,6 %). In der Konsolidierung der letzten Handelstage
entwickle sich das Umsatzvolumen in diesem Wert dabei wünschenswert
(deutlich) rückläufig. Neben diesem Tatbestand befinde sich der Titel
nun nach dem Verlassen des Tiefstandes von 48,4 SKR in seiner ersten
Trendbruchsituation.
Die Abwärtstrendlinie vom Januar des Jahres laufe - von einem 50 %
höheren Kursniveau kommend - zum Zeitpunkt des heutigen
Wochenschlusses exakt mit dem aktuellen Aktienpreis von 64 SKR
zusammen. Die Trendgerade falle handelstäglich recht exakt um einen
Prozentpunkt und mache es dem Kursverlauf nun immer leichter, einen
Schnittpunkt und damit ein weiteres, markantes Kaufsignal zu erzeugen.
Die markttechnischen Indikatoren würden bei Ericsson bereits - aus dem
neutralen Bereich der Mitte kommend - wieder nach oben abdrehen und
einen bevorstehenden Trendausbruch avisieren, der dann als nächstes
den horizontal ausgeprägten Widerstandsbereich um 80 SKR wieder auf
die Agenda bringe. Ansonsten bleibe es bei den markttechnischen
Argumenten des weekly-chartings vom 24. April und (zunächst) bei einem
Aufwärtspotential von weiteren 25 %.
Ericsson (WKN 850001)
Quelle: Aktienresearch
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ASM Lithography: Strong Buy (Morgan Stanley Dean Witter)
Die Analysten von Morgan Stanley Dean Witter stufen ASM Lithography
von Outperformer auf Strong Buy hoch.
Neben der Aufstufung der Wertes hebe man zusätzlich das Kursziel von
30 Euro auf 42 Euro. Morgan Stanley Dean Witter glaube, dass ASM sich
kurz vor einer Aufwärtsbewegung befinde. Laut Morgan Stanley Dean
Witter habe der kürzlich erfolgte Kursrückgang neue Möglichkeiten für
Kursgewinne geschaffen.
ASM Lithography (WKN 894248)
Quelle: Aktienresearch
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Genentech: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten von Delbrück AssetManagement bewerten die Aktie von
Genentech als neutral.
Positive Produktmeldungen seien zunehmend, so die Analysten von
Delbrück AssetManagement. Das Krebsmittel "Rituxan" stünde auch im
großen japanischen Markt kurz vor der Einführung. Nach Meinung der
Analysten führe dies auch dazu, daß sich das Umsatzpotential deutlich
erhöht. Die Analysten von Delbrück AssetManagement setzen daher auch
das Rating von untergewichten auf neutral.
Das Urteil der Analysten lautet daher "neutral".
Genentech (WKN 924632)
Quelle: Aktienresearch
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10. DISCLAIMER
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HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen
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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/18
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 11. Mai 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 20. Woche vom 14. bis zum 18. Mai 2001
Die vorsommerlichen Temperaturen fordern derzeit reinigende Gewitter
regelrecht heraus. Übertragen auf die Börse heißt dies: Konsolidierung
ist angesagt und notwendig. Am deutschen Aktienmarkt sahen wir in der
hinter uns liegenden Handelswoche eine insgesamt gut behauptete
Entwicklung, in die hinein die vom Zeitpunkt her unerwartete
Leitzinssenkung der EZB zusätzlich stützend wirkte. Dieses Ereignis
konnte bzw. kann allerdings der noch bis in den Juni hinein
dominierenden Quartalsberichtsaison nicht den Rang als
trendbestimmender Faktor ablaufen.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag, den 11. Mai
2001 um 21:00 Uhr MESZ).
--- 1. Deutscher Aktienindex ---
Der Deutsche Aktienindex DAX 30 hält sich zuletzt seit dem 11. April
2001 wacker über der 6000-Punkte-Marke und damit innerhalb einer
bewährten Widerstandszone zwischen 5960 und 6220. Der Wochenschluß von
zuletzt 6141 Punkten spiegelte mit einer "Wochenperformance" von plus/
minus null die eher richtungslose und umsatzschwache Grundtendenz
wider. Mit Blick auf die Entwicklung einzelner DAX-Titel beobachtete
man, daß sich der Bankensektor infolge der neuerlichen Zinssenkungs-
phantasien am Geldmarkt gut behaupten konnte. Einen positiven Eindruck
hinterließ der Pharmabereich (v. a. Schering), ausgelöst durch die
Bekanntgabe, daß die schweizerische Novartis beim Konkurrenten Roche
einsteigen will. Der Automobilsektor freute sich über den gemeldeten
Zuwachs bei Neuzulassungen im April. Besonders glänzte dabei BMW nach
Vorlage von sehr guten Quartalszahlen, bevor Gewinnmitnahmen einsetz-
ten. Teils durch gute US-Vorgaben, teils durch positive Charttechnik
bedingt, fanden sich z. B. Deutsche Post, Epcos, Infineon, Preussag
und SAP auf der Gewinnerseite. Enttäuschende Quartalszahlen und nach
unten revidierte Analystenbewertungen drückten auf die Kurse u. a. von
Degussa, E.ON, Lufthansa, Metro und ThyssenKrupp.
Der DAX 30 Index bewegte sich im Wochenverlauf zwischen den
Extremwerten 6025 und 6222. Diese Spanne von gut 3 % entspricht auch
dem seit Mitte April 2001 erkennbaren Konsolidierungsband. Wir
erwarten, daß der Index diese notwendige Verschnaufpause zum
Kräftesammeln nutzt, um anschließend den Vorstoß Richtung 6500-Marke
zu wagen. Der Candlestick-Chart signalisierte am Donnerstag ein
kurzfristiges Kaufsignal, woraus sich eine positive Tendenz für die
nächsten zwei bis drei Handelstage ergibt. Allerdings bleibt der DAX
weiterhin in seinem Abwärtstrendkanal zwischen 6410 und 5610 gefangen.
Erst, wenn dieser Kanal nachhaltig verlassen wird, ist die
Bodenbildung erfolgreich abgeschlossen. Wir erwarten, daß sich die
Konsolidierung fortsetzt, solange der Widerstand bei 6220 nicht
überschritten wird. Das Konsolidierungspotential sehen wir in der
Nackenlinie bei 5940, die sich aus einer W-Umkehrformation nach der
Bodenbildung um 5400 DAX-Punkte im März/April ergibt. Gleich darunter
schließt sich die Unterstützungszone zwischen 5940 und 5670 an, die
nicht mehr nachhaltig unterschritten werden darf, ansonsten würde die
gesehene Bodenbildung als Fehlversuch gelten.
Eine eindeutige Trendbestimmung ist infolge der dünnen
Umsatzentwicklung schwierig. Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt,
gemessen an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen (auf geglätteter
Ein-Wochen-Basis), schwankt orientierungslos um den neutralen Bereich.
Andere Marktindikatoren senden ebenfalls negative Signale. Die
Volatilität (Schwankungsbreite) ist unter den Durchschnitt gefallen
und bestätigt für sich genommen die Konsolidierung.
--- 2. Neuer Markt Deutschland ---
In eigener Sache bitten wir um Ihr Verständnis, daß wir uns
urlaubsbedingt bis Ende Mai unter dieser Rubrik schwerpunktmäßig auf
die technische Betrachtung des NEMAX-50-Index konzentrieren werden.
Der Blue-Chip-Index des Neuen Marktes wurde von einem Widerstand bei
2150 in seiner seit Anfang April 2001 währenden Aufwärts-Euphorie aus-
gebremst. Zuletzt notierte der NEMAX 50 faktisch auf Wochenverlaufs-
tiefniveau bei 1793 Punkten auf einem kurzfristigen Unterstützungsni-
veau sowie um 3,8 % unter dem Vorwochenniveau. Einen weiteren Support
sehen wir um 1750. In diesem Bereich verläuft auch ein seit Anfang
April 2001 intakter Aufwärtstrendkanal zwischen derzeit 1890 und 2140.
Der Index korrigiert weiterhin die hohen Kurszuwächse der letzten
Wochen, die sich bereits auf gut 45 % summiert hatten. Insgesamt
bleibt der NEMAX 50 im Bann des "großen US-Bruders" Nasdaq, der sich
ebenfalls mitten in einer Konsolidierung befindet. Wir raten daher,
Gewinne abzusichern und weitere Käufe vorerst zurückzustellen.
--- 3. Europäischer Aktienmarkt ---
Der europäische DJ STOXX 50 Index notierte zuletzt bei 4262 Punkten um
1,7 % über dem Vorwochenniveau. Hier wirkt die neu belebte
Zinssenkungsphantasie für Euroland. Die Wochenverlaufsextremwerte
lagen bei 4293 und 4168. Besonders die Sektoren Healthcare und Retail
konnten mit einem Wochenplus von über 4 % bzw. über 3 % zu der
erfreulichen Gesamtperformance beitragen. Einzig der Telekomsektor
mußte im Wochenverlauf rund 0,5 % abgeben. Das europäische
Aktienmarktbarometer schickt sich aus technischer Sicht an, aus dem
seit September 2000 bestehenden Abwärtstrendkanal zwischen aktuell
4335 und 3965 auszubrechen. Unterstützt wird er dabei vom steilen
Aufwärtstrend vom 22.03.2001 bei derzeit 4240. Seit Mitte April 2001
bewegt sich der STOXX 50 in einem schmalen Seitwärtsband zwischen dem
Widerstand bei 4270 und der Unterstützung bei 4160, das er derzeit
oben antestet. Als anschließendes Erholungsziel wartet geduldig eine
Widerstandszone zwischen 4350 und 4460. Einige Marktindikatoren geben
noch positive Signale, befinden sich aber bereits in Extrempositionen.
--- 4. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average nimmt nach dem steilen Anstieg seit
Anfang April 2001 (zuletzt +15 % Wertzuwachs) und dem Wochenverlaufs-
hoch bei 10995 deutlich "Gas" weg. Zuletzt notierte der Index bei
10805 Punkten um 1,3 % unter Vorwochenniveau. Über der flachen 200-
Tage-Linie, die bei 10620 Unterstützung bietet, sollte die angestrebte
Mission über die 11000-Marke und damit quer durch die Widerstandszone
zwischen 10980 und 11290 gehen. Damit wäre der seit Januar 2000
bestehende Abwärtstrendkanal zwischen 10750 und 9610 nachhaltig
überschritten. Zuvor war und ist eine Konsolidierung auf dem erreich-
ten hohem Niveau notwendig, bevor der Anstieg fortgesetzt werden kann.
Andernfalls fällt der Index wieder in den genannten Abwärtstrendkanal
und die "alte" Unterstützungszone zwischen 10500 und 10300 zurück.
Eventuell muß auch noch das offene Gap (Kurslücke) vom 18.04.2001 bei
10226/10219 geschlossen werden. Einige Marktindikatoren geben weiter-
hin negative Signale, befinden sich aber bereits in Extrempositionen.
Wie schwierig sich die Orientierungsfindung für die Börse gestaltet,
sieht man exemplarisch an der Kursentwicklung der Cisco-Aktie
(weltgrößter Netzwerkausstatter). Vor Bekanntgabe der Quartalszahlen
klettete die Notierung aufgrund positiver Analystenerwartungen,
nachher belasteten die gemeldeten Verluste und die markant sinkenden
Umsätze infolge der Konjunkturschwäche einschließlich der trüben
Aussichten für den weiteren Jahresverlauf. Wir schauen gemeinsam mit
dem Dow Jones positiv in die Zukunft. Positionen können um 10500 Dow-
Jones-Punkte sukzessive eingegangen werden.
Die letzten US-Konjunkturindikatoren geben, im Gegensatz zu denen der
Vorwoche, nunmehr wieder Hoffnung auf konjunkturelle Erholungstenden-
zen, lassen damit aber Leitzinssenkungserwartungen schwinden. Für die
bevorstehende FOMC-Sitzung der US-Notenbank am 15. Mai wurde bislang
eine fünfte Senkung um bis zu 50 Basispunkte für möglich gehalten. Das
US-Konjunkturpflänzchen braucht auf alle Fälle noch viel Pflege.
Sollte die erhoffte Wirtschaftserholung einsetzen, wird sie wohl
langsamer als allgemein erwartet verlaufen. Eine der wichtigen
Unbekannten bleibt das "Verbrauchervertrauen/Sparverhalten" im
Hinblick auf die negativen Vermögenseffekte infolge der Aktienbaisse
und der US-Arbeitsmarktlage. Eine mögliche Denkkette dabei lautet:
"Konsumzurückhaltung wirkt sich negativ auf die Unternehmenserlöse
aus. Diese reagieren mit Kosteneinsparungen, insbesondere
Stellenabbau, was über den Arbeitsmarkt die Stimmung der Verbraucher
belastet". Der Markt sucht weiter nach konkreten Mosaiksteinen einer
konjunkturellen Verbesserung im weiteren Jahresverlauf - durch die
wechselnden Interpretationen der Wirtschaftsindikatoren läßt sich
allerdings noch kein deutliches Zukunftsbild erkennen.
--- 5. Nasdaq ---
In eigener Sache bitten wir um Ihr Verständnis, daß wir uns
urlaubsbedingt bis Ende Mai unter dieser Rubrik nur kurz auf die
technische Betrachtung konzentrieren werden.
Der US-Wachtumsmarkt erreichte zuletzt ein Niveau von 2111 Punkten
nach dem Verlaufstief (2104) und lag damit im Wochenvergleich 3,7 % im
Minus. Das Wochenverlaufshoch wurde zuvor mit 2215 erreicht.
Nach einem kräftigen Anstieg ist die Nasdaq nun am langfristigen Ab-
wärtstrend vom September 2000 bei derzeit 2260 angelangt. Eine Konso-
liderung um 10 % wäre normal und notwendig, bevor das mittelfristige
Ziel um 2900 (200-Tage-Linie) erreichbar wird. Einige Marktindikatoren
geben negative Signale. Auf kurze Sicht sehen wir den Index seitwärts
zwischen der Widerstandszone 2250/2400 und der Unterstützungszone
2060/1960. Seit Jahresbeginn 2001 warten einige offene Gaps (Kurslüc-
ken) auf Schließung: 16. Februar bei 2457/2536, 10. April bei 1757/
1771 und 18. April bei 1941/1995. Daraus definieren sich unsere Konso-
lidierungs- und Erholungs-Zielzonen. Der Technologiesektor hat sich
insgesamt noch nicht aus seinem Formtief erholen können. Die Kursver-
luste bei schlechten Quartalsmeldungen reichen zuletzt aber bei weiter
nicht mehr an die Einbrüche heran, die noch zum Jahresanfang "üblich"
waren. Mit Käufen sollte bis nach der Konsolidierung gewartet werden.
--- 6. Japanischer Aktienmarkt ---
Der Nikkei-225-Index beschloß die Woche im Vergleich um 2,6 % tiefer
bei 14043 Punkten. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 14556
(neuerliches Jahreshoch) und 13957. Die Serie von positiven Wochenent-
wicklungen ist damit unterbrochen. Die vergangene Handelswoche war für
die Nippon-Börse geprägt von Gewinnmitnahmen. Zunächst startete der
Nikkei-225-Index freundlich, nachdem der neue Regierungschef Koizumi
in seiner Antrittsrede erneut seinen Reformwillen bekräftigt hatte, um
die japanische Wirtschaft nach rund zehn Jahren Stagnation wieder auf
Kurz zu bringen. Er will die Staatsverschuldung reduzieren, die
derzeit bei 140 % des BIP liegt, und den Bankensektor entschulden, der
mit faulen Krediten in Höhe von 1000 Mrd. $ kämpft. Dazu soll die Post
privatisiert und eine Verfassungsreform zur Direktwahl des Minister-
präsidenten eingeleitet werden. Jetzt müssen die Vorschußlorbeeren,
die sowohl in- als zuletzt verstärkt auch ausländische Investoren ver-
teilt haben, auch verdient werden nach dem Motto "Fakten statt Phanta-
sie". Im Wochenverlauf waren bei Aktien Gewinnmitnahmen dominierend.
Die Anleger wollen erst einmal das geplante Reformpaket abwarten, um
die Zukunft Japans neu einschätzen zu können. Nach einem Indexanstieg
um bis zu 27 % seit Mitte März 2001 hatten wir bereits letzte Woche
eine einsetzende Konsolidierung erwartet. Besonders stark waren die
Gewinnmitnahmen im Technologiebereich zu spüren. Die statistische
Erhebung im Technologiesektor belastete. Die Produktivität ist erst-
mals seit sechs Jahren rückläufig, und dies bei deutlich gestiegenen
Arbeitskosten. Grundsätzlich bleiben wir bei unserer Aussage, daß die
Chancen für einen Neubeginn der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt
so gut wie schon lange nicht mehr stehen. Verbunden mit der Hoffnung
auf eine weltwirtschaftliche Stabilisierung ab 2002 erwartet man für
Japan zumindest ab 2003 deutliche Erholungszeichen.
Aus technischer Sicht gönnt sich der Nikkei kurz vor seiner fallenden
200-Tage-Linie bei 14570 die längst fällige Verschnaufpause innerhalb
der erreichten Widerstandszone zwischen 13800 und 14600. Damit wurde
ein offenes Gap vom 1. Mai (14096/14065) geschlossen, und der seit
Mitte März 2001 bestehende Aufwärtstrend bei 13620 kommt wieder ins
Blickfeld. Es ist möglich, daß der Index mit einem sogenannten Pull-
back nochmals an diese Trendlinie heranläuft, bevor sich die Konsoli-
dierung fortsetzt. Spätestens die Unterstützungszone zwischen 13300
und 12900 muß eine Abwärtsbewegung stoppen. Einige Marktindikatoren
geben negative Signale. Wir sehen eine Seitwärtsbewegung zwischen
13600 und dem offenen Gap vom 15.12.2000 bei 14832/14883 und
empfehlen, in japanischen Werten engagiert zu bleiben.
--- 7. Rentenmärkte und Euro ---
Die Europäische Zentralbank (EZB) schwor die Finanzmärkte in den letz-
ten Wochen und Monaten darauf ein, daß es nicht notwendig wäre, die
Leitzinsen zu senken. Zwar lief die Wachstumsrate der Geldmenge bis
vor kurzem sukzessive auf die Zielmarke der EZB zu, doch dies war für
sie noch kein Argument für eine Zinssenkung. Die Inflationsentwicklung
und die -perspektiven waren für die EZB der ausschlaggebende Faktor,
die Zinsen vorerst stabil zu halten. Somit trimmte die Notenbank die
Finanzmarktteilnehmer dahingehend, daß diese mittlerweile die feste
Haltung der EZB eher geschätzt als kritisiert haben. Als Gegenpart
erwies sich die US-Notenbank, die ihre letzte Leitzinssenkung wiederum
überraschend und somit für die Marktteilnehmer nicht kalkulierbar
beschloß. Ein wenig Entspannung setzte daraufhin beim Euro gegen
US-Dollar ein. Der US-Bondmarkt straft die Geldpolitik der Fed bereits
seit mehreren Monaten mit einem spürbaren Anstieg der Kapitalmarkt-
zinsen ab. Die Steilheit der Renditestrukturkurve in den USA mit einer
Differenz von 200 Basispunkten zwischen der Rendite der einjährigen
T-Bills (3,75 %) und den 30jährigen T-Bonds (5,77 %) ist Beleg dafür.
Und nun das: die EZB senkte völlig überraschend die Leitzinsen. Zwei
Gründe führte sie an: 1. Eigentlich liegt die Wachstumsrate der
Geldmenge schon bei 4,3 % und nicht wie zuletzt verkündet bei 4,8 %
und damit unterhalb der Zielwachstumsrate von 4,5 %. Die "korrigierte"
Wachstumsrate resultiert daraus, dass bei der EZB zwei "verzerrende"
Größen des Geldmengenaggregates entdeckt wurden, die wohl da nicht
hingehören. 2. Die Inflationsperspektiven haben sich verbessert. Die
EZB geht jetzt von einer Inflationsrate im nächsten Jahr von unter 2 %
aus, wodurch also künftig auch die Preisstabilität gewahrt wäre.
Unser Fazit: Die Argumentation zur Geldmengenentwicklung überzeugt in
der von der EZB bzw. Herrn Duisenberg präsentierten Art nicht. Die
Finanzmärkte haben die nachlassenden Wachstumsraten der Geldmenge M3
in den letzten Monaten bereits als Zinssenkungsargument einkalkuliert.
Nachdem die Wachstumsrate der Geldmenge im März wieder angestiegen
war, können die Finanzmärkte schwerlich der Argumentation der EZB
folgen. Zuletzt hat die EZB die Finanzmärkte auf die bestehenden
Preisrisiken eingeschworen. Nun macht sie einen drastischen Schwenk
und begründet ihre Haltung mit neuesten Konjunkturprognosen
internationaler und privater Organisationen. Diese Argumentation
überzeugt ebenfalls nicht, weil solches Datenmaterial in den
vergangenen Monaten bereits bebekannt war. Zu allem Überfluß hatte
sich die EZB am Finanzmarkt als transparenteste Notenbank profilieren
wollen, die dem Markt rechtzeitig Einblicke in ihr Gedankengut gibt,
damit sich diese auf geldpolitische Maßnahmen einstellen können und
die EZB damit kalkulierbar wird. Nach der letzten Zinssenkung bleibt
jedoch festzuhalten: Die EZB ist nicht kalkulierbar, sie hat ihre
Hausaufgaben noch nicht gemacht, und Anspruchsdenken und Wirklichkeit
klaffen auseinander. Die Folgen dieser Geldpolitik sind ein weiterer
Makel für den Euro und eine höhere Risikoprämie am Rentenmarkt. Die
Euroland-Aktienmärkte sollten dagegen profitieren können.
Der Euro hat seine Gewinne nach dem kurzem "EZB-Adrenalinschub"
schnell wieder eingebüßt und fiel anschließend sogar unter sein
Tagestief bei 0,88 USD. Der nächste Support verläuft um 0,87 USD. Die
Widerstände sehen wir bei 0,89 sowie 0,93 und 0,96 USD.
Die Kapitalmarktrendite in Deutschland ist an der 5-%-Marke angekommen
und wird diese nicht mehr signifikant unterbieten. Die Rentenkurse
pendeln richtungssuchend hin und her, zuletzt mit einer negativen
Tendenz. Am langen Ende sehen wir die Zinssenkungsphantasie
verbraucht. Das Potential am kurzen Laufzeitenende kann die Renditen
bis auf die 4-%-Marke zurückführen. Wir empfehlen Festgelder oder
Laufzeiten von bis zu zwei Jahren. Ein Einstig in längere Laufzeiten
drängt sich noch nicht auf.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Am Aktienmarkt geht die Konsolidierung weiter. Gönnen wir DAX & Co.
eine Verschnaufpause, in der auch die Fülle an Quartalsberichten
verdaut werden kann. Die Entwicklung in den USA zeigt sich hin- und
hergerissen zwischen Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnung bzw.
konjunktureller Erholungssignale bis Jahresende und
unzufriedenstellenden Quartalsberichten sowie steigenden Preisen. Die
Eurolandkonjunktur kühlt sich spürbar ab, da helfen kurzfristig auch
die Steuersenkungsbemühungen und die EZB-Leitzinssenkung nichts.
Besondere Beachtung fanden zuletzt eine Reihe von deutschen
Wirtschaftsdaten. Gemeldet wurde ein Nachfrageeinbruch bei
Industriegütern. Insbeosndere bei Auslandsbestellungen sieht man sich
im Sog des weltweiten Konjunkturabschwungs. Dies läßt auf Sicht auch
eine Abschwächung bei Produktion und Exporten erwarten. Die
Konjunkturdelle hat auch den deutschen Arbeitsmarkt erreicht und
hinterläßt deutliche Bremsspuren beim Rückgang der Arbeitslosenzahlen
- saisonbereinigt erhöhte sich die Arbeitlosenquote im April sogar zum
vierten Mal in Folge. Kaum zu glauben, daß sich vor noch gut einem
Jahr kaum einer der Marktteilnehmer um solche fundamentalen Daten
gekümmert hatte, jetzt kommen sie wieder in "Mode".
An der Börse werden negative Nachrichten allerdings nicht mehr
übertbewertet. Dies deutet darauf hin, daß die Stimmung zwar noch
nicht endgültig gedreht hat, aber moderat geworden ist. Die insgesamt
dünne Umsatzentwicklung führt dazu, daß oftmals schon vergleichweise
geringe Kauf-/Verkaufsorders für auffällige Kursschwankungen sorgen.
Dies bringt den Aktienmakt aber natürlich nicht nachhaltig voran. Nach
der Bodenbildung bleibt man auf der Suche nach Orientierung und
Handelsvolumina. Auf den DAX bezogen ist für uns eine Korrektur bis in
den Bereich um 5700 Punkte kein ernsthaftes Problem, da auf der
anderen Seite ein Angriff auf die 6500-Marke zur Debatte steht.
Am Aktienmarkt beobachten insbesondere die institutionellen Investoren
die Entwicklung anhaltend kritisch und halten sich vornehm zurück.
Wann wird der Performancedruck groß genug, um die Liquiditätsschleusen
aufzudrücken? Das Quartals- bzw. Halbjahresende und damit die
Wertentwicklungsnachweise gegenüber den betreuten Anlegern rückt
unweigerlich näher.
Wir raten dem kurzfristig orientierten Spekulanten, auch mal an
Gewinnmitnahmen zu denken, solange der Abwärtstrendkanal
richtungsbestimmend bleibt. Der mittel- bis langfristige Investor kann
spätestens unter der 6000-DAX-Marke - bei Beachtung der Risikomarke um
5700 - in ausgewählten Qualitätstiteln am "alten" und Neuen Markt
anlegen, um langfristige Chancen nicht zu verpassen.
Wir wünschen ein sonniges und harmonisches Muttertags-Wochenende.
Herzliche Grüße aus Nürnberg von Ihrem SchmidtBank-Researchteam!
Verfasser: Alois Bauer, Thomas Brodehl, Dieter Mäckler
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 04.05.2001 bis 11.05.2001 [14:33 Uhr]
Wochen-Hits 04.05.01 11.05.01 %
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artnet.com 0,95 2,10 +121,05
Cor Insurance Technologies 5,41 9,70 +79,30
Beko Holding 7,80 11,20 +43,59
Blue-C 0,72 0,99 +37,50
MWG Biotech 3,50 4,81 +37,43
Alphaform 5,10 7,00 +37,25
Doag Holding 3,07 4,19 +36,48
CAA 2,70 3,60 +33,33
BinTec 2,33 3,10 +33,05
Brainpower 1,82 2,42 +32,97
Wochen-Flops 04.05.01 11.05.01 %
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AmaTech 3,30 2,01 -39,09
Constantin Film 21,00 14,80 -29,52
Eurobike 7,58 5,79 -23,61
Infomatec 1,02 0,79 -22,55
Freenet.de 22,40 18,20 -18,75
Ehlebracht VZ 4,40 3,60 -18,18
Lipro 1,89 1,56 -17,46
CyBio 41,50 34,30 -17,35
WWL Internet 2,20 1,84 -16,36
Consors Discount-Broker 34,00 28,60 -15,88
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (04.05.2001 - 10.05.2001)
1. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
2. SAP AG 716463
3. BROKAT AG 522190
4. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
5. THIEL LOGISTIK AG 931705
6. COMROAD AG 544940
7. BROADVISION INC. 901599
8. SIEMENS AG 723610
9. BIODATA INFORM.TECH. AG 542270
10. KONTRON EMBEDDED COMP. 523990
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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Citigroup 871904 880 56,00 56,50
Süss Microtec 722670 1.750 28,00 39,35
DaimlerChrysler 710000 1.000 51,50 57,00
Highlight Comm. 920305 5.000 10,00 9,89
Boewe Systec AG 523970 2.000 24,50 25,00
Compaq Computer 868576 2.500 19,50 18,40
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
MILLENNIUM PHARMAC. 900625 380 36,50 40,40
COMROAD AG 544940 1.000 21,30 15,50
DEAG DT. ENTERTAINM 551390 1.000 20,02 20,65
REALNETWORKS DL. 910681 1.250 8,00 10,45
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Ein Engagement in deutschen Aktien lohnt derzeit nicht
Nicht nur im Freien hielt in den vergangenen Wochen allmählich der
Sommer Einzug. Es scheint so, als driftet auch der deutsche
Aktienmarkt allmählich in die Sommerflaute. Die sprunghaften
Kursgewinne des DAX bis auf über 6000 Punkte (aktuell 6163) haben den
Markt an sein Limit gebracht, prophezeiten wir Ihnen bereits vor
Wochen. Selbst der Überraschungseffekt der Leitzinssenkung durch die
EZB verpuffte bereits nach wenigen Stunden. Börsenhändler berichten
von nur geringen Umsätzen. Aufgrund der geschilderten
Konjunkturschwäche, die sich fortsetzen wird, schätzen wir die
Abwärtsrisiken derzeit höher als das Aufwärtspotential ein.
Gleiches gilt für den Neuen Markt, der sein Pulver mit dem
kurzfristigen Überschreiten der Marke von 2000 Punkten im NEMAX ALL
SHARE zunächst verschossen zu haben scheint. Notwendig für eine
Fortsetzung der Erholung wäre nunmehr neben Impulsen der Nasdaq, von
der sich Frankfurt nach wie vor nicht abkoppeln kann, insbesondere
weiterer positiver Newsflow aus den Unternehmen. Damit ist unterdessen
nur in Einzelfällen zu rechnen, spiegeln doch bei vielen Unternehmen
erst die kommenden Quartalsergebnisse die konjunkturelle Delle wider.
Auch in dieser Woche überwogen wieder die Schreckensmeldungen, zuletzt
durch Lipro und RTV Family Entertainment.
Unsere Empfehlung: Wer langfristig investiert ist, bleibt dabei,
Neuengagements sollten Sie auch weiterhin zurückstellen.
Windwelt: Solarworld bringt Windaktivitäten an die Börse
Auch ohne ein Listing am Neuen Markt steht die Aktie der Windwelt auf-
grund ihrer Zugehörigkeit zum Segment "regenerative Energien" auch bei
am Wachstumssegment engagierten Anlegern auf der Watchlist. Die Solar-
world AG (akt. 65,50 Euro, H/T 100/41) bringt damit nach der eigenen
Aktie, die bislang alle Stürme an der Börse bravourös überstand, ihre
Windaktivitäten an die Börse. Investoren werden vom 11. bis 25. Mai
(Führung WGZ-Bank) rund 1,5 Millionen Aktien - davon eine Million neue
- zu 19,75 Euro zur Zeichnung angeboten. Solarworld-Aktionäre erhalten
einen Bonus von 1 Euro. Zweifellos zählt die Windenergie zu den
Zukunftsbranchen, Analysten prophezeien für die nächsten Jahre
sprunghafte Zuwächse, wovon auch Windwelt profitieren wird. Wir geben
indes zu bedenken, daß der IPO-Kandidat im Gegensatz zu den am Neuen
Markt gelisteten Plambeck, Umweltkontor und Energiekontor, die ihre
projektierten Windparks an Fonds veräußern, die Windparks auch selber
betreibt. Den Investitionskosten, die sich für die schwerpunktmäßig in
Sachsen und der Eifel befindlichen Parks bis Ende 2003 auf rund 320
Mill. DM summieren sollen, werden jährliche Erlöse von etwa 49 Mill.
gegenüberstehen. Beim Anleger ist somit ein langer Atem gefragt.
Wichtig: Mit rund 230 Mill. DM ist die Bewertung von Windwelt wahrlich
kein Pappenstiel, im Kurs mithin bereits viel zukünftiges Potential
enthalten. Fazit: Ein Engagement drängt sich nicht auf.
Tips und Termine
Die Quartalsberichterstattung am Neuen Markt ist nach wie vor in
vollem Gange. Dabei berichten in der kommenden Woche einige
Unternehmen, aus deren Analysten Rückschlüsse für ganze Branchen
ziehen werden. Eine solche Leitfunktion billigt man beispielsweise den
reinrassigen Internetunternehmen Fortunecity, die am Montag über das
erste Vierteljahr berichten, und dem Portalanbieter Lycos Europe zu.
Beide fielen bislang immer wieder in Ungnade, da sie tiefrote Zahlen
präsentierten. Bei dem Software-Unternehmen Gauss Interprise (Q1 am
14.5.) sieht es nicht anders auf.
Auf einer anderen Qualitätsstufe stehen der Windparkprojektierer
Plambeck, der seinen Zwischenbericht ebenfalls am Montag vorlegt, und
der Neuer-Markt-Musterknabe Aixtron. Das Aachener Vorzeigeunternehmen
verblüffte in dieser Woche die Analysten in gewohnter Manier mit
überragenden Zahlen, eine Anhebung der Planzahlen liegt mithin schon
wieder in der Luft. Vorstandsvorsitzer Kim Schindelhauer dürfte auf
der Jahreshauptversammlung am 15. Mai leichtes Spiel haben.
Weniger gut werden die Quartalszahlen der Bernd-Eichinger-Schmiede
Constantin (16.5.) ausfallen, die soeben aus dem NEMAX50 verdammt
wurde. Bereits am Donnerstag bereiteten die Münchener die Anleger auf
schwache Ergebnisse vor. Verluste werden vermutlich auch das
Biotech-Unternehmen Evotec, der Online-Broker Consors sowie die
Multimedia-Agentur WWL Internet ausweisen, die ebenfalls am Mittwoch
berichten.
Vorsicht: Unter Druck kommen könnten in der kommenden Woche die Aktien
von Unternehmen, bei denen die Sperrfrist für die Aktien der
Altaktionäre ausläuft. Bei Biolitec, Funkwerk und Valor Systems ist
dies am 15. Mai der Fall. Material könnte ab dem 16.5. verstärkt bei
Girindus und Softing auf den Markt kommen. Die Lock-Up-Frist der IM
Internationalmedia endet am 18. Mai.
Quelle: Czerwensky intern
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7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
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NICE*Letter vom 11.5.01
Data Modul: wieder zurück zur Ertragsstärke
Nach mehreren Umstrukturierungen innerhalb der letzten drei Jahre
untergliedert sich die Data Modul AG nunmehr in die beiden
Geschäftsbereiche Display-Technik und Systemtechnik. Der Kernbereich
Display-Technik ist für rund drei Viertel der Erlöse verantwortlich.
Hier gibt es alphanumerische und grafische LCD-Module, passive S/W-
und Farbdisplays sowie aktive Farbdisplays (TFT) bis hin zu Color-
Plasma-Flachbildschirmen. Im Bereich Systemtechnik sind die Münchner
bei industriellen Druckern, Dateneingabegeräten, Baugruppen und
Kartenleser aktiv. Ein Ausflug in die USA, der letztendlich zu teuer
war, leitete die umfassende Neustrukturierung ein. Das US-
Vertriebsbüro generiert jetzt echte Gewinne. Parallel kam im
Turnaround-Zeitraum auch der Börsenkurs gehörig unter Druck. Vom Hoch
bei 70 EUR hat sich die Notiz vorübergehend mehr als geviertelt. Doch
die schlimmsten Zeiten hat Data Modul offensichtlich hinter sich. Im
letzten Jahr kletterten die Erlöse um 23,5 % auf 111,2 Mio. EUR, und
der Jahresüberschuss explodierte um 57,1 % auf 2,4 Mio. EUR. Am 23.
Mai dürften die Aktionäre sogar über eine Dividendenerhöhung um 30 %
auf 0,66 EUR abstimmen. Bei einem aktuellen Kurs von 23,00 EUR ergibt
sich ein lächerlich niedriges KGV von 11 auf Basis der 2002er
Prognosen, das KUV liegt gerade mal bei 0,35. Damit ist der SMAX-Wert
im Vergleich zu diversen Neuer-Markt-Titeln krass unterbewertet. Dabei
wäre das Unternehmen den hohen Anforderungen eines Segmentwechsels je-
derzeit gewachsen: Öffentlichkeitsarbeit und Quartalsberichterstattung
sind seit jeher ebenso makellos wie die hervorragende Marktstellung
und der Pure-Play-Charakter - und das bei Profitabilitätskennzahlen,
die nicht nur am Neuen Markt ihresgleichen suchen.
Unsere Meinung: Auf dem derzeitigen Kursniveau halten wir Data Modul
für signifikant unterbewertet. Auch charttechnisch spricht nach dem
jüngsten Erholungstrend einiges für den Wert. Sollten weitere SMAX-
Fonds aufgelegt werden, gilt der Titel als erste Wahl, entdeckt zu
werden - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Metro: Verkaufen (ABN Amro)
Die Analysten von ABN Amro empfehlen, die Aktie von Metro zu
reduzieren.
Die Ergebniszahlen für das vergangenen Geschäftsjahr von Metro seien
alles andere als gut. Mit einem Umsatzwachstum von 10,7 % seien die
Erwartungen weit verfehlt worden. Für das laufende Geschäftsjahr
erwarte der Konzern ein Wachstum von weniger als 10 %.
Die ständig steigenden Kosten und die niedrigen Margen in allen
Geschäftsbereichen würden nach Meinung der Analysten Schuld an der
Misere sein. In naher Zukunft sei aber keine Besserung zu erwarten.
Erfolgversprechende Restrukturierungskonzepte gebe es noch nicht.
Metro (WKN 725750)
Quelle: Aktienresearch
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Degussa: Kaufen (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers raten dazu, Aktien von Degussa zu
kaufen.
Die Aktie biete einen überzeugenden Wert und einen positiven Newsflow,
da Degussa weiterhin sein Portfolio restrukturiere und seine
Kerngeschäftsfelder neu ausrichte. Das Papier sei einer der
interessantesten europäischen Chemie-Werte.
Die ersten Quartalsergebnisse haben sich gut innerhalb der
Sektorspanne positioniert, so die Analysten. Es gebe eine 7%ige
zyklische Herabstufung im Kern-EBITDA in 2001. Das EPS stufe man in
2001 um 19 % und in 2002 um 7 % herab, was die neuesten
Portfolio-Änderungen und höhere Einmal-Beträge widerspiegele.
Die Analysten von Lehman Brothers vollziehen keine Änderung des
Kurszieles von 48 Euro, was sich abgeschwächt habe, im Zuge der vor
kurzem gemachten Ankündigungen von Veräußerungen.
Degussa (WKN 542190)
Quelle: Aktienresearch
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BMW: Market Outperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien von BMW als Market
Outperformer ein.
Die ersten Quartalsergebnisse von BMW haben solide Zahlen in Bezug auf
die Einkünfte gezeigt und liegen im Rahmen der Erwartungen. Somit
zeige das massive Provisioning im Cashflow-Statement, daß die
zugrundeliegenden Einkünfte von BMW möglicherweise höher als
festgesetzt seien.
Die Analysten glauben, daß das Provisioning BMW erlauben werde, die
veröffentlichten Margen trotz eines wahrscheinlichen Rückgangs der
zugrundeliegenden Profitabilität zu unterstützen.
Die Analysten von Goldman Sachs lassen die Schätzungen für das
Gesamtjahr unverändert und behalten das Rating Market Outperformer
bei. Man warne allerdings, daß die zugrundeliegenden Margen unter
Umständen einen Hochpunkt erreicht haben und sehe die Aktie nahe an
ihrer fairen Bewertung.
BMW (WKN 519000)
Quelle: Aktienresearch
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Constantin Film: Halten (Berenberg Bank)
Constantin Film habe heute die vorläufigen Zahlen für das erste
Quartal 2001 bekannt gegeben, so die Analysten der Berenberg Bank.
Umsatz und Ergebnis hätten deutlich unter der Planung der Analysten
gelegen. Der Umsatz habe sich stark auf EUR 22 Mio. nach EUR 43 Mio.
im Vorjahresquartal (-48,5 %) reduziert, das EBIT sei mit EUR -1,5
Mio. in die roten Zahlen gerutscht. Einzig Video und DVD hätten eine
deutliche Umsatzsteigerung YoY verzeichnet und sich nahezu auf EUR 2,2
Mio. verdoppelt, da die Blockbuster aus Q1 des letzten Jahres zur
Video-/DVD-Auswertung gelangt seien (zwölf Monate nach Kinostart). Der
Umsatzrückgang mit TV-Lizenzen um über 30 % YoY auf EUR 6,2 Mio. habe
in der Planung gelegen.
Aufgrund der enttäuschenden Besucherentwicklung bei "Duell - Enemy at
the Gates" und "Eine Nacht bei McCool's" habe Constantin seine Planung
für das Gesamtjahr 2001 von ursprünglich EUR 143 Mio. auf EUR 118 Mio.
zurückgenommen. Für das EBIT rechne die Gesellschaft nun mit EUR 9,2
Mio. nach zuvor EUR 14,2 Mio.
Durch die verschobenen Kinostarts werde sich erst das dritte Quartal
wieder als starkes Quartal präsentieren. Auch der Vergleich zum
Vorjahr falle dann mit mehr als doppelt so vielen Kinostarts wieder
günstiger aus. Die mehr als 1,7 Millionen weniger als geplanten
Besucher bei "Duell - Enemy at the Gates" und "Eine Nacht bei
McCool's" hätten einen negativen Umsatzeffekt bei Constantin von über
EUR 5 Mio. gehabt. Die vom Unternehmen vorgenommene deutlich höhere
Planungsrevision im Umsatz von EUR 25 Millionen für das Gesamtjahr
2001 betreffe insbesondere den Kinoumsatz. Der Titel werde von Kaufen
auf Halten zurückgestuft.
Constantin Film (WKN 580080)
Quelle: Aktienresearch
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Internationalmedia: Kaufen (ABN Amro)
Die Analysten von ABN Amro empfehlen, die Aktie von Internationalmedia
zu kaufen.
Der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs von
Internationalmedia belaufe sich auf 10,3 Mio. Euro. Das sei niedriger
als die 36 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, aber mehr
als die prognostizierten 9 Mio. Euro. Allerdings seien im letzten Jahr
im gleichen Zeitraum zwei Filme verkauft worden und dieses Jahr nicht
ein einziger. Das EBIT sei mit 0,3 Mio. Euro ebenfalls besser als die
prognostizierten minus 1 Mio. Euro.
Die Filmepipelinie sei mit acht Filmen gefüllt, die alle im zweiten
Halbjahr verkauft werden sollen. Somit seien die Zahlen des ersten
Quartals nicht aussagekräftig für die Entwicklung des gesamten
Geschäftsjahres. Insgesamt werde 2001 ein Umsatz in Höhe von 359 Mio.
Euro erwartet.
Internationalmedia (WKN 548880)
Quelle: Aktienresearch
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Bilfinger & Berger: Trading Buy (Hornblower Fischer)
Die Analysten von Hornblower Fischer stufen die Aktie von Bilfinger &
Berger als Trading Buy ein.
Bilfinger & Berger sei ein führender deutscher Baukonzern. Der
markante Kursaufschwung im Februar im Aktienchart bei dem Unternehmen
scheine auf den ersten Blick im Widerspruch zu stehen zu der
anhaltenden flauen Baukonjunktur in Deutschland. Jedoch habe die
schlechte Stimmung für den Sektor dazu geführt, dass Aktien aus diesem
Bereich stark überverkauft und ausgesprochen günstig gewesen seien.
Eine Reaktion nach oben erscheine folgerichtig.
Interessant sei, dass der Kurs nach kurzer Konsolidierung nach dem
ersten Kursschub bereits wieder nach oben gedreht habe und knapp unter
dem im Februar erreichten Hoch stehe. Ein Überschreiten wäre ein
starkes Trendbestätigendes Kaufsignal, so die Analysten.
Dank einer guten internationalen Positionierung und der Fähigkeit,
zahlreiche lukrative Großaufträge akquirieren zu können, habe
Bilfinger & Berger 2000 den Gewinn gegen den deutschen Branchentrend
steigern können und plane dies auch für 2001. Mit einem KGV um 11 für
2002 sei die Aktie auch noch günstig bewertet. Die Analysten bleiben
bei ihrer Trading-Buy-Einstufung.
Bilfinger & Berger (WKN 590900)
Quelle: Aktienresearch
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Carlsberg: Strong Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers stufen die Aktien von Carlsberg als
"Strong Buy" ein.
Das Wetter in Nordeuropa sei, wie erwartet, recht schlecht, was die
Umsätze negativ beeinflusse. Die Restrukturierung des Unternehmens sei
allerdings auf dem Weg, und man sei schon in Vertragsverhandlungen mit
Swedish Unions, um Brauereien zu schließen.
Die Region Osteuropa zeige sich von einer starken Seite, getrieben vom
Kerngeschäft. Die Joint Ventures in Asien tragen mehr und mehr zum
Gewinn bei und generieren ein starkes organisches Wachstum, so die
Analysten.
Die Prognosen der Analysten von Lehman Brothers bleiben unverändert,
und der sehr gute Eindruck von der Aktie bleibe auch weiter bestehen.
Carlsberg (WKN 854095)
Quelle: Aktienresearch
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Accor: Kaufen (Credit Suisse First Boston)
Die Analysten der Credit Suisse First Boston stufen die Aktie von
Accor mit "Kaufen" ein.
Accor habe Donnerstag nach Börsenschluss seine konsolidierten
Umsatzzahlen, die um 10,5 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,65 Mrd. Euro
gestiegen seien, vorgelegt. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer im
Geschäfts- und Freizeithotelbereich habe ein Wachstum von 8,8 %
erreicht, während der Umsatz pro verfügbarem Zimmer der Europäischen
Economy Hotels um 9,8 % gewachsen sei. Ein Wachstum von 3,3 % habe das
US-Economy-Segment verzeichnen können. Diese Zahlen befänden sich über
den Gesamtjahreserwartungen der Analysten, die mit einem Wachstum von
2,5 % in den USA und 5 % in Europa rechneten. Man sei zuversichtlich,
dass Accor diese Wachstumsziele erreichen könne. Die Umsätze von
Accors weiteren Geschäftsbereichen wären ebenfalls stark ausgefallen,
insbesondere der Bereich Corporate Service, der ein Umsatzwachstum von
18,7 % zeigte.
Weiterhin glaube man, dass Accor in der Lage sei, jede Steigerung der
US-Energiekosten durch Synergieeffekte, günstige Wechselkurse und
niedrigere Zinssätze zu kompensieren. Auf Basis der starken
Umsatzzahlen erwarte man einen Jahresumsatz von 7,6 Mrd. Euro und
einen Gewinn von 837 Millionen Euro. Aufgrund der
Umsatzwachstumsschätzungen für das Gesamtjahr von 12 % bleibe man bei
der Kaufempfehlung und lege das Kursziel auf 56 Euro fest.
Accor (WKN 860206)
Quelle: Aktienresearch
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Ericsson: Kaufen (M.M.Warburg & CO)
Die Analysten von M.M. Warburg & Co empfehlen, die Aktie von Ericsson
zu kaufen.
Seit der technischen Kaufempfehlung vom 24. April - damals bezogen auf
den Wochenchart - habe die Ericsson-Aktie 8,5 % zulegen können (STOXX-
50 seither +2,6 %). In der Konsolidierung der letzten Handelstage
entwickle sich das Umsatzvolumen in diesem Wert dabei wünschenswert
(deutlich) rückläufig. Neben diesem Tatbestand befinde sich der Titel
nun nach dem Verlassen des Tiefstandes von 48,4 SKR in seiner ersten
Trendbruchsituation.
Die Abwärtstrendlinie vom Januar des Jahres laufe - von einem 50 %
höheren Kursniveau kommend - zum Zeitpunkt des heutigen
Wochenschlusses exakt mit dem aktuellen Aktienpreis von 64 SKR
zusammen. Die Trendgerade falle handelstäglich recht exakt um einen
Prozentpunkt und mache es dem Kursverlauf nun immer leichter, einen
Schnittpunkt und damit ein weiteres, markantes Kaufsignal zu erzeugen.
Die markttechnischen Indikatoren würden bei Ericsson bereits - aus dem
neutralen Bereich der Mitte kommend - wieder nach oben abdrehen und
einen bevorstehenden Trendausbruch avisieren, der dann als nächstes
den horizontal ausgeprägten Widerstandsbereich um 80 SKR wieder auf
die Agenda bringe. Ansonsten bleibe es bei den markttechnischen
Argumenten des weekly-chartings vom 24. April und (zunächst) bei einem
Aufwärtspotential von weiteren 25 %.
Ericsson (WKN 850001)
Quelle: Aktienresearch
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ASM Lithography: Strong Buy (Morgan Stanley Dean Witter)
Die Analysten von Morgan Stanley Dean Witter stufen ASM Lithography
von Outperformer auf Strong Buy hoch.
Neben der Aufstufung der Wertes hebe man zusätzlich das Kursziel von
30 Euro auf 42 Euro. Morgan Stanley Dean Witter glaube, dass ASM sich
kurz vor einer Aufwärtsbewegung befinde. Laut Morgan Stanley Dean
Witter habe der kürzlich erfolgte Kursrückgang neue Möglichkeiten für
Kursgewinne geschaffen.
ASM Lithography (WKN 894248)
Quelle: Aktienresearch
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Genentech: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten von Delbrück AssetManagement bewerten die Aktie von
Genentech als neutral.
Positive Produktmeldungen seien zunehmend, so die Analysten von
Delbrück AssetManagement. Das Krebsmittel "Rituxan" stünde auch im
großen japanischen Markt kurz vor der Einführung. Nach Meinung der
Analysten führe dies auch dazu, daß sich das Umsatzpotential deutlich
erhöht. Die Analysten von Delbrück AssetManagement setzen daher auch
das Rating von untergewichten auf neutral.
Das Urteil der Analysten lautet daher "neutral".
Genentech (WKN 924632)
Quelle: Aktienresearch
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10. DISCLAIMER
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HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen
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noch deren Informationslieferanten können die Verantwortung für die
Richtigkeit der Angaben übernehmen. Wir weisen ausdrücklich darauf
hin, dass dies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapie-
ren oder Rechten darstellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen
bedeuten keine Empfehlung oder Beratung der Consors Discount-Broker AG.
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