C&A-Rabatte führten zu einer Reform-Debatte

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sir charles:

C&A-Rabatte führten zu einer Reform-Debatte

 
08.01.02 09:22
C&A-Rabatte führten zu einer Reform-Debatte

In Deutschland soll das Wettbewerbsrecht reformiert werden, fordern Politiker.


BERLIN (ag./mk). Um in den ersten Euro-Tagen dem Verkaufspersonal nicht zu viel Streß durch zu lange Schlangen und zwei Währungen zuzumuten, entschloß sich die Textilhandelskette C&A, eine Woche lang in Deutschland allen Kunden, die mit Kredit- oder Bankomatkarte bezahlen, einen Rabatt von 20 Prozent zu gewähren.

Dieser Schritt hat nun eine große Diskussion ausgelöst: Das Landgericht Düsseldorf untersagte nämlich den Preisnachlaß, daraufhin gab die Textilkette allen Kunden bis Samstag 20 Prozent Rabatt. Doch auch diese Aktion wurde vom Gericht verboten, weil auf Basis des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) aus dem Jahr 1909 Preisnachlässe, die über begrenzte Sonderangebote hinausgehen, stark eingeschränkt sind: Erlaubt sind nur Sommer- und Winterschlußverkäufe, 25jährige Firmenjubiläen und Abverkäufe wegen eines Konkurses.


Diese Regelung sei nicht mehr zeitgemäß, meinen nun Vertreter des Verbraucherschutzministeriums. Im UWG herrsche immer noch die Vorstellung, "man müsse den Verbraucher vor niedrigen Preisen schützen", sagte Staatssekretär Matthias Berninger. Dies sei mit dem Bild des mündigen Kunden nicht vereinbar.


Der Chef der deutschen Monopolkommission, Martin Hellwig, meinte, die Bundesregierung solle das Wettbewerbsrecht weiter entschlacken. Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle kündigte eine Gesetzesinitiative an. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels hält dagegen die rechtliche Beschränkung von Rabatt-Aktionen für sinnvoll.


In Österreich ist die gesetzliche Lage liberaler: Aktionspreise aus welchem Anlaß auch immer, sind erlaubt, verboten ist nur ein Verkauf unter dem Einstandspreis.


Der Textilkette C&A wurde bei Zuwiderhandeln ein Ordnungsgeld bis zu 250.000 Euro (3,4 Mill. S) angedroht. Einem Zeitungsbericht zufolge, soll sich die Rabatt-Aktionen aber dennoch gelohnt haben: Die Ware, die jetzt den Händlern gleichsam aus den Händen gerissen wurden, wäre ohnehin zu wahrscheinlich noch niedrigeren Preisen im Rahmen des Winterschlußverkaufes angeboten wurden. Die Umsätze waren in der Rabatt-Woche außergewöhnlich hoch - und der Streß für das Verkaufspersonal wahrscheinlich auch.



Happy End:

Interessant

 
08.01.02 09:24
ist, dass C&A trotz der 20% Nachlass noch gute Gewinne gemacht hat.
Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken ;-)
SchwarzerLor.:

Natürlich freut man sich als Verbraucher...

 
08.01.02 09:45
...immer über solche Aktionen, und sie sind ja auch gut. Allerdings darf man die andere Seite des Wettbewerbs außer acht lassen. Eine Reform wäre sicher gut, allerdings bezweifle ich, daß die großen Ketten sich an die Sache mit den Einkaufspreisen halten. Somit werden kleinere Anbieter systematisch zerstört. Am Ende stehen vielleicht dann doch eher steigende Preise.
cap blaubär:

Überall Preise kaputtmachen isset nicht

 
08.01.02 09:52
schließlich sehen wir ja gerade im Lebensmittelbereich wo datt hinführt,von Konfektion(100-300%)kann Krauterin/Krauter noch leben mit hier 20 hier 50%Rabatt iss irgendwann schluss damit(+blaubären können solche Läden nicht mehr bauen,nach den umbaufaul gewordenen Ärzten der 2te zerbröselmarkt,da Aktiensparte nun auchnicht gerade...)
also führsicht
blaubärgrüsse  
Brummer:

Was wäre gewesen wenn die Aussage nicht

 
08.01.02 09:58
20% Rabatt bei bargeldloser Zahlung gewesen wäre, sondern bei bargeldloser
Zahlung können Sie mit uns bis zu 20% verhandeln. Handeln ist doch nun erlaubt.
daß C&A kostenvorteile hat wenn man keine DM tauschen muß war ja klar.

Gruß Brummer  
cap blaubär:

dann würd deren Buchhalter sich erschießen+ o.T.

 
08.01.02 10:03
Brummer:

@cap blaubär Wieso erschießen ?? o.T.

 
08.01.02 10:09
cap blaubär:

alte Kaufmannssitte bei auswegloser Situation

 
08.01.02 10:24
zu jedem der sicher im 2stelligen Mio Bereich liegenden Vorgängen........ne datt macht Ihm keinen spass+den anner Kasse feilschenmüssenden ooch nitt  
blaubärgrüsse
CrashPanther:

Das alles zeigt uns doch wieder einmal .....

 
08.01.02 10:30

wie sehr Deutschland Bananenrepublik ist. Da regen sich
Leute auf, wenn ein Minister oder Ministerpräsident einen
Rabatt aushandelt, obwohl wir alle gerne günstiger einkaufen
würden. Da gibt es bei Gerichten sog. Interessensurteile,
d.h. es wird nicht Recht gesprochen, sondern den Interessen
anderer genüge getan.
Recht haben in Deutschland heißt nach wie vor immer noch
nicht Recht bekommen. Zuviel Lobbyismus und Vetternwirtschaft.
Das lähmt den Wirtschaftsmotor.

Good times
CP
Jessyca:

Du sprichst mir aus der Seele, CrashPanther! o.T.

 
08.01.02 10:46
cap blaubär:

bei allem verzäll von CA

 
08.01.02 10:47
der drittoderviertgrößte Klamottenanbieter hier heißt naaaa richtig ALDI und das ohne 20%Aktion+soon Quatsch mit paar Aktionen im Jahr und fertig.
Iss ja auch immer die Frage von was geb ich 20%,alsoo Wettbewerb geht eh anders
blaubärgrüsse  
modeste:

Demnächst gibt's sowieso Winterschlußverkauf...

 
08.01.02 12:34
mit teils noch viel deutlicheren Abschlägen.

Die Aktion von C & A diente nur dazu, den Leuten, denen es gelungen war, im Weihnachtsgeschäft all den tollen Werbesprüchen ("Ich bin doch nich blöd"...."mehr billig, mehr Marke, mehr Spass"...."Download für nikolausige 2,90 DM"...."die Gelegenheit ist günstig..." usw.) standzuhalten, doch noch das Geld aus der Tasche zu holen...  

Unterstützt wird das von den Kurzschlüssigen im Lande, wie z.B. BILD, EXPRESS, DIE GRÜNEN...

Also: m.E. kann der Wettbewerb auf solch durchsichtige Aktionen verzichten...zumal das Angebot von C & A entgegen dem Medienwirbel so sensationell nicht ist.

salut
modeste
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