Die Bekleidungskette C&A, die mit ihrer umstrittenen Rabattaktion zur Euro-Einführung für heftigen Wirbel sorgte, ist ins Zwielicht geraten. Offensichtlich hat der Handelskonzern Preise im Vorfeld erhöht, um sie Anfang Januar publikumswirksam abzusenken.
Hamburg - C&A-Kunden, bestätigt Reiner Münker, Geschäftsführer der Wettbewerbszentrale, die die Rabattaktion per Gericht untersagen ließ, hätten unter dem Preisschild der vermeintlich billigen Ware noch einen anderen, günstigeren Preis gefunden. Ein Kunde aus Hamburg, so berichtet DER SPIEGEL, entdeckte zum Beispiel bei einer mit 55 Mark ausgezeichneten Hose, für die er nach Abzug des Rabatts 44 Mark hingeblättert hatte, noch eine ältere Preisangabe: 44,90 Mark. So gesehen schrumpfte der vermeintlich günstige Nachlass von 20 auf gerade mal zwei Prozent.
C&A-Sprecher Knut Brüggemann begründete auf Anfrage des Nachrichten-Magazins die in vielen Fällen höheren Preise mit "kleinen Auf- und Abrundungen bei der Euro-Umstellung im August". Anlass dazu sei der "Verzicht auf krumme Schwellenpreise" gewesen. Nach den neuen Erkenntnissen prüfen Juristen der Wettbewerbszentrale, ob C&A die Verbraucher nicht nur mit einer illegalen Sonderveranstaltung beglückt hat, sondern zusätzlich noch bei den Preisen in die Irre geführt hat. "Notfalls", betonte Vereinschef Münker, "ziehen wir den Fall bis zum Bundesgerichtshof durch."