Die Fluglinie Buzz setzt vor allem auf Geschäftsreisende
Berlin mf/cb - Buzz, die Billigfluglinie der niederländischen Fluggesellschaft KLM, hat eine britische Frühstückspension zum Vorbild. "Mein Vater betrieb ein Bed-and-Breakfast-Hotel in London. Die Zimmer waren günstig, der Service anständig, und er war mit Leidenschaft bei der Sache", sagt Buzz-Geschäftsführer Tony Camacho. "Deshalb waren seine Zimmer auch in der Konjunkturflaute immer ausgebucht."
Das familiäre Business-Modell überträgt Camacho jetzt auf die elitäre Welt der Luftfahrt, mit einigem Erfolg. Die Passagierzahlen wachsen nach Plan, und die Auslastung der zehn Buzz-Flugzeuge steigt langsam in profitable Höhen. Zwei Jahre nach der Gründung fliegt Buzz zwar noch rote Zahlen ein, doch für das nächste Geschäftsjahr, das im April beginnt, rechnet das Unternehmen mit dem ersten leichten Gewinn.
Für Geschäftsführer Tony Camacho ist das Grund genug, zufrieden zu sein. Vor allem freut ihn, den großen und seiner Meinung nach oft überflüssigen Staatsfliegern und Großkonkurrenten tüchtig den Luftraum streitig gemacht zu haben. Denn während bei mächtigen Fluggesellschaften wie der Deutschen Lufthansa oder British Airways nach dem 11. September die Passagiere ausblieben, kletterte der Umsatz seiner Billigfluggesellschaft um 35 Prozent.
Wenn sie schon bei den Großen nicht sicherer fliegen als bei den Kleinen, dann wollten die Passagiere das Risiko wenigstens zum günstigsten Preis in Kauf nehmen, spekuliert Camacho über die Motive seiner Kunden. Außerdem half die Krise in der Konjunktur, die Geschäftskunden von den Vorzügen des Billigfliegens zu überzeugen. Buzz hat nach eigenen Angaben seit 2000 europaweit 2,5 Millionen Passagiere befördert. Für das am 31. März endende Geschäftsjahr erwarte man 1,4 Millionen Fluggäste.
Der Buzz-Chef mit portugiesischem Vater und akzentfreiem Englisch, der für die Niederländer von London aus nach halb Europa fliegt, genießt sichtlich den Kampf mit den großen der Branche. Die fehlende Krawatte weist ihn als Mitglied der New-Economy-Generation aus, das bunt gestreifte Hemd schafft optische Distanz zum Schwarz und Weiß zweifelhafter Internet-Pioniere.
Von ihrer Basis am Flughafen Stansted fliegt Buzz in Deutschland die Flughäfen Berlin-Schönefeld, Frankfurt und Düsseldorf an. Für die Geschäftkunden macht Buzz auch schon mal eine Ausnahme vom klein Gedruckten. Wird der Kunde bei seiner Buchung per Internet scharf angewiesen, gefälligst zwei Stunden vor Abflug am Schalter zu sein, damit das Buzz-Personal genügend Zeit für die Abwicklung hat, gibt der Chef Entwarnung: "Ach was. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für Passagiere mit wenig Flugerfahrung. Es reicht auch eine Dreiviertel- bis eine Stunde vorher." Stammkunden wissen das und danken es mit vermehrter Frequenz.
Über 50 Prozent der Passagiere von und nach Deutschland sind bereits gehetzte Geschäftsreisende. Und die sollen auch dann bei der Stange gehalten werden, wenn die Konjunktur anzieht und die Unternehmen nicht mehr so gewaltig auf die Kostenbremse drücken. Denn dann könnte es sich für so manchen Businesskunden wieder lohnen, auf Firmenkosten Meilen zu sammeln. Damit ist der nächste Urlaubstrip praktisch gratis.
Der Feind sind die Kollegen von Lufthansa und Co. Dabei müht sich Buzz, der eigenen Muttergesellschaft KLM nicht in die Quere zu kommen und fliegt vorsichtshalber nicht auf den gleichen Routen. Im Fall der Billiggesellschaft Go, die einst von British Airways eigens zu dem Zweck gegründet worden war, um den Billigmarkt nicht anderen zu überlassen, ging der Mutter der Wettbewerb schließlich zu weit. British Airways verkaufte Go, um den Feind nicht mehr im eigenen Lager zu haben.
Berlin mf/cb - Buzz, die Billigfluglinie der niederländischen Fluggesellschaft KLM, hat eine britische Frühstückspension zum Vorbild. "Mein Vater betrieb ein Bed-and-Breakfast-Hotel in London. Die Zimmer waren günstig, der Service anständig, und er war mit Leidenschaft bei der Sache", sagt Buzz-Geschäftsführer Tony Camacho. "Deshalb waren seine Zimmer auch in der Konjunkturflaute immer ausgebucht."
Das familiäre Business-Modell überträgt Camacho jetzt auf die elitäre Welt der Luftfahrt, mit einigem Erfolg. Die Passagierzahlen wachsen nach Plan, und die Auslastung der zehn Buzz-Flugzeuge steigt langsam in profitable Höhen. Zwei Jahre nach der Gründung fliegt Buzz zwar noch rote Zahlen ein, doch für das nächste Geschäftsjahr, das im April beginnt, rechnet das Unternehmen mit dem ersten leichten Gewinn.
Für Geschäftsführer Tony Camacho ist das Grund genug, zufrieden zu sein. Vor allem freut ihn, den großen und seiner Meinung nach oft überflüssigen Staatsfliegern und Großkonkurrenten tüchtig den Luftraum streitig gemacht zu haben. Denn während bei mächtigen Fluggesellschaften wie der Deutschen Lufthansa oder British Airways nach dem 11. September die Passagiere ausblieben, kletterte der Umsatz seiner Billigfluggesellschaft um 35 Prozent.
Wenn sie schon bei den Großen nicht sicherer fliegen als bei den Kleinen, dann wollten die Passagiere das Risiko wenigstens zum günstigsten Preis in Kauf nehmen, spekuliert Camacho über die Motive seiner Kunden. Außerdem half die Krise in der Konjunktur, die Geschäftskunden von den Vorzügen des Billigfliegens zu überzeugen. Buzz hat nach eigenen Angaben seit 2000 europaweit 2,5 Millionen Passagiere befördert. Für das am 31. März endende Geschäftsjahr erwarte man 1,4 Millionen Fluggäste.
Der Buzz-Chef mit portugiesischem Vater und akzentfreiem Englisch, der für die Niederländer von London aus nach halb Europa fliegt, genießt sichtlich den Kampf mit den großen der Branche. Die fehlende Krawatte weist ihn als Mitglied der New-Economy-Generation aus, das bunt gestreifte Hemd schafft optische Distanz zum Schwarz und Weiß zweifelhafter Internet-Pioniere.
Von ihrer Basis am Flughafen Stansted fliegt Buzz in Deutschland die Flughäfen Berlin-Schönefeld, Frankfurt und Düsseldorf an. Für die Geschäftkunden macht Buzz auch schon mal eine Ausnahme vom klein Gedruckten. Wird der Kunde bei seiner Buchung per Internet scharf angewiesen, gefälligst zwei Stunden vor Abflug am Schalter zu sein, damit das Buzz-Personal genügend Zeit für die Abwicklung hat, gibt der Chef Entwarnung: "Ach was. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für Passagiere mit wenig Flugerfahrung. Es reicht auch eine Dreiviertel- bis eine Stunde vorher." Stammkunden wissen das und danken es mit vermehrter Frequenz.
Über 50 Prozent der Passagiere von und nach Deutschland sind bereits gehetzte Geschäftsreisende. Und die sollen auch dann bei der Stange gehalten werden, wenn die Konjunktur anzieht und die Unternehmen nicht mehr so gewaltig auf die Kostenbremse drücken. Denn dann könnte es sich für so manchen Businesskunden wieder lohnen, auf Firmenkosten Meilen zu sammeln. Damit ist der nächste Urlaubstrip praktisch gratis.
Der Feind sind die Kollegen von Lufthansa und Co. Dabei müht sich Buzz, der eigenen Muttergesellschaft KLM nicht in die Quere zu kommen und fliegt vorsichtshalber nicht auf den gleichen Routen. Im Fall der Billiggesellschaft Go, die einst von British Airways eigens zu dem Zweck gegründet worden war, um den Billigmarkt nicht anderen zu überlassen, ging der Mutter der Wettbewerb schließlich zu weit. British Airways verkaufte Go, um den Feind nicht mehr im eigenen Lager zu haben.