Wer kann dazu schon nein sagen? Nachdem der Mittwoch den US-Börsen Kursgewinne bescherte, wie sie die Wall Street lange nicht gesehen hat, deutet vieles auf Gewinnmitnahmen am Donnerstag hin. Kein Wunder: Die Cisco-Zahlen waren zwar sehr erfreulich, doch sie werden nicht dauerhaft die herrschenden Unsicherheiten vom Markt vertreiben. Da auch die US-Märkte den Tag ohne impulsgebende Nachrichten beginnen, dürfte die Reaktion auf die Cisco-Rally das bestimmende Thema sein.
Die Futures der US-Indizes deuten auf sinkende Kurse zum Handelsstart hin. Allerdings sollte sich die Einbußen im Verhältnis zu den Kursgewinnen vom Mittwoch in Grenzen halten. Im europäischen Handel haben einige der großen Kursgewinner wie Cisco und IBM wieder leicht abgeben müssen. Wahrscheinlich ist, dass schon in kürze die Themen der vergangenen Wochen das Börsengeschehen wieder bestimmen. Und die heißen: Konjunkturzweifel und Unsicherheiten über die Erholung der Unternehmensgewinne.
Auch die Daten vom Arbeitsmarkt werden daran nichts ändern. Zwar sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche weiter auf 411.000 gefallen, doch die Zahl bewegt sich nach wie vor auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Die Beunruhigung, die die vergangene Woche veröffentlichten April-Arbeitsmarktdaten ausgelöst haben, lassen sich mit solchen Zahlen jedenfalls nicht beseitigen. Zudem die Folgeanträge den höchsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht haben.
Bei den Einzelwerten lohnt heute ein Blick auf die Biotechnologiefirma NaPro Biotherapeutics und den Pharmakonzern Abbott Laboratories, die eine Zulassung für ihr Generikum zum Krebsmedikament Taxol erhalten haben. Speziell bei NaPro Biotherapeutics sollte der Kurs auf die Meldung anspringen. Eine 3,3prozentige Umsatzsteigerung im April im Vergleich zum Vorjahr hat der Einzelhandelsriese vor Börseneröffnung vermeldet. Im Vorjahr war die Steigerungsrate allerdings noch doppelt so hoch. Auch der Marktführer bekommt allmählich die Zurückhaltung der US-Konsumenten zu spüren.
An Amerikas Aktienmärkten kehrt nach dem Ausnahmetag wieder Normalität ein. Um einen dauerhaften Umschwung zu bewerkstelligen bräuchte es deutlich mehr an positiven Signalen. Doch darauf müssen die Anleger wohl noch länger warten.
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