Broadcom-Chip verbindet Mobiltelefone mit VoIP und WLAN
Beim neu vorgestellten "Voice over wireless LAN"-Chipset (VoWLAN) hat Broadcom die Anzahl der Komponenten von vier auf zwei reduziert. Dennoch sollen Quality-of-Service (QoS) und Sicherheitsfunktionen nicht zu kurz kommen. Die Kalifornier werden den BCM91160 genannten Chipsatz auf der Fall 2004 VON Conference & Expo vom 18. bis 20. Oktober in Boston vorstellen.
Der BCM91160 basiert auf dem BCM1160 Mobile-Voice-over-IP-Prozessor und dem BCM4318 AirForce One 54g. Damit soll die Hardware auch zukünftige Anwendungen auf Basis einer WLAN-Verbindung nach 802.11g (maximal 54 MBit/s brutto bei 2,4 GH) unterstützen.Der BCM1160 VoIP-Processor soll dank Miniaturisierung und geringem Stromverbrauch für Mobiltelefone besonders geeignet sein. Er integriert eine ARM9-CPU, einen analogen Sprachwandler mit Mikrofon, einen Lautsprecherverstärker sowie Schnittstellen für Kameras bis 1,3 Megapixel, LCD-Displays und ein "Single-chip"-Interface für USB. Der BCM4318 ist Broadcoms kleinster und kosteneffizientester 54g-Transceiver. Auf einem Chip werden die Übertragungseinheit für das 2,4-GHz-Band, ein Baseband-Prozessor sowie der Medium Access Controller (MAC) integriert. Nach Herstellerangaben besteht Interoperabilität unter anderem mit den Standards 801.11b und 802.11g sowie den Sicherheitsstandards Wi-Fi Protected Access (WPA) und WPA2.
Keith Nissen, Senior Analyst bei den Marktforschern von In-Stat/MDR schätzt, dass die Zahl der Breitband-IP-Telefonienutzer zwischen 2004 und 2008 um 122 Prozent jährlich wachsen wird: "Es wird im Jahr 2008 in den USA vermutlich rund 75 Millionen Nutzer geben, die Sprachdienste auf WLAN-Basis nutzen werden. Weltweit werden es über 145 Millionen sein. WLAN-Telefone werden die Akzeptanz von Voice over IP vorantreiben, weil damit verbesserte VoIP-Services bereitgestellt werden, etwa UMS (Unified Messaging Services) und deren direkte Anzeige im Mobiltelefon." (ssu/c't)