Bernd W. Klöckner
Wer reich werden will, darf nicht zur Schule gehen
Geldunterricht an Schulen – Für keine Zielgruppe wäre Geldunterricht so wichtig wie für Schüler. Doch die Verantwortlichen für Bildungspolitik zeigen keinerlei Interesse. Ein Fehler mit fatalen Folgen.
Zum Vermögensaufbau gibt es zwei grundsätzliche Wege: Entweder man hat viel Zeit und braucht nur wenig Geld. Oder man hat nur wenig Zeit und braucht viel Geld. Wer so über 65 Jahre eine Million Euro ansparen will, braucht lediglich – eine effektive Verzinsung von durchschnittlich 9 Prozent unterstellt - eine Sparrate von monatlich rund 27 Euro. Wer die Million in 10 Jahren erreichen will, muss bereits 5.300 Euro monatlich zur Seite legen. Jedes Jahr, dass also Kinder und Jugendliche früher sinnvoll zu sparen beginnen, lohnt sich also auf Dauer. Auch hier einige Zahlen: Wer mit 16 Jahren durch Geldunterricht den richtigen Umgang mit Geld lernt und monatlich 50 Euro zur Seite legt, kommt bis zum 60 Lebensjahr auf ein Vermögen von 300.000 Euro. Wer dagegen erst mit 24 Jahren die 50 Euro monatlich spart, kommt auf gerade mal 147.000 Euro, also weniger als die Hälfte. Grund genug, Geldunterricht zu forcieren. Voller Illusionen wandte ich mich als „erster Geldlehrer Deutschlands“ (n-tv GELD) am 10.Januar 2000 an Willi Lembke, damals seines Zeichens Senator für Bildung und Wissenschaft. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Es sollte der Start zu einer bürokratischen Odyssee werden. Unglaublich, aber wahr: Trotz mehrfacher Rückfragen mit der Mitteilung zum Stand der Sache meldete sich im November 2001 eine verantwortliche Leiterin eines Instituts für die Schule aus Bremen. Es folgte eine Entschuldigung für die nicht erfolgte Beantwortung meines Vorschlages. Und: Bis zum Jahresende 2001, noch vor Weihnachten, wollte diese nette Dame sich melden. Doch auch das Institut für die Schule ließ auf sich warten. Dann, am 21.Januar 2002 fragte ich erneut nach. Am gleichen Tag erreichte mich die Antwort via mail „...Nach Prüfung durch den zuständigen Fachbereich muss ich Ihnen leider mitteilen, dass für ein solches Kooperationsvorhaben leider keine Arbeitskapazität vorhanden ist...“. Ende der Odyssee. Fazit: Wer reich werden will, darf nicht zur Schule gehen. Denn: Für die Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien für den richtigen Umgang mit Geld fehlen Arbeitskapazitäten. Das ganze ist deswegen fatal, weil die heute Jungen mehr denn je eine Generation zuvor rechtzeitig fürs Alter vorsorgen müssen. Sie Sozialsysteme kollabieren, das Rentensystem wackelt. Jedes Jahr, wo Kinder und Jugendliche früher etwas über den richtigen Umgang mit Geld erfahren, zählt. Doch bis Kinder und Jugendliche eine Lobby haben, wird noch so mancher Senator für Bildung und Wissenschaft untätig seine Amtszeit abgesessen haben. Aus meinem Geldunterricht in der Praxis ein letztes Beispiel, was solch eine Initiative bewegen kann. Vor zwei Jahren trainierte ich Jugendliche einer 10.Realschulklasse. Ein Teilnehmer, 17 Jahre jung, rauchte in der Pause vor meinem Unterricht eine Zigarette nach der anderen. Wir rechneten gemeinsam im Unterricht aus, was ein 17-jähriger Raucher, der monatlich etwa 75 Euro verqualmt, bis zum 65.Lebensjahr an Vermögen in die Luft bläst: Würde dieser Junge das Geld in einen international anlegenden, erfolgreichen Aktienfonds anlegen, sind es am Ende rund eine Million Euro. Mein schönstes Erlebnis war jedoch, als dieser Junge mich Mitte 2001 anrief und mir voller Stolz erzählte, wie er seit einem Jahr das Rauchen aufgegeben hätte und seitdem die 75 Euro monatlich tatsächlich sparen würde. Die Botschaft lautet: Fordern Sie Geldunterricht an Schulen. Lehren Sie Ihre Kinder den richtigen Umgang mit Geld!
© Bernd W. Klöckner,
www.berndwkloeckner.de
Wer reich werden will, darf nicht zur Schule gehen
Geldunterricht an Schulen – Für keine Zielgruppe wäre Geldunterricht so wichtig wie für Schüler. Doch die Verantwortlichen für Bildungspolitik zeigen keinerlei Interesse. Ein Fehler mit fatalen Folgen.
Zum Vermögensaufbau gibt es zwei grundsätzliche Wege: Entweder man hat viel Zeit und braucht nur wenig Geld. Oder man hat nur wenig Zeit und braucht viel Geld. Wer so über 65 Jahre eine Million Euro ansparen will, braucht lediglich – eine effektive Verzinsung von durchschnittlich 9 Prozent unterstellt - eine Sparrate von monatlich rund 27 Euro. Wer die Million in 10 Jahren erreichen will, muss bereits 5.300 Euro monatlich zur Seite legen. Jedes Jahr, dass also Kinder und Jugendliche früher sinnvoll zu sparen beginnen, lohnt sich also auf Dauer. Auch hier einige Zahlen: Wer mit 16 Jahren durch Geldunterricht den richtigen Umgang mit Geld lernt und monatlich 50 Euro zur Seite legt, kommt bis zum 60 Lebensjahr auf ein Vermögen von 300.000 Euro. Wer dagegen erst mit 24 Jahren die 50 Euro monatlich spart, kommt auf gerade mal 147.000 Euro, also weniger als die Hälfte. Grund genug, Geldunterricht zu forcieren. Voller Illusionen wandte ich mich als „erster Geldlehrer Deutschlands“ (n-tv GELD) am 10.Januar 2000 an Willi Lembke, damals seines Zeichens Senator für Bildung und Wissenschaft. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Es sollte der Start zu einer bürokratischen Odyssee werden. Unglaublich, aber wahr: Trotz mehrfacher Rückfragen mit der Mitteilung zum Stand der Sache meldete sich im November 2001 eine verantwortliche Leiterin eines Instituts für die Schule aus Bremen. Es folgte eine Entschuldigung für die nicht erfolgte Beantwortung meines Vorschlages. Und: Bis zum Jahresende 2001, noch vor Weihnachten, wollte diese nette Dame sich melden. Doch auch das Institut für die Schule ließ auf sich warten. Dann, am 21.Januar 2002 fragte ich erneut nach. Am gleichen Tag erreichte mich die Antwort via mail „...Nach Prüfung durch den zuständigen Fachbereich muss ich Ihnen leider mitteilen, dass für ein solches Kooperationsvorhaben leider keine Arbeitskapazität vorhanden ist...“. Ende der Odyssee. Fazit: Wer reich werden will, darf nicht zur Schule gehen. Denn: Für die Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien für den richtigen Umgang mit Geld fehlen Arbeitskapazitäten. Das ganze ist deswegen fatal, weil die heute Jungen mehr denn je eine Generation zuvor rechtzeitig fürs Alter vorsorgen müssen. Sie Sozialsysteme kollabieren, das Rentensystem wackelt. Jedes Jahr, wo Kinder und Jugendliche früher etwas über den richtigen Umgang mit Geld erfahren, zählt. Doch bis Kinder und Jugendliche eine Lobby haben, wird noch so mancher Senator für Bildung und Wissenschaft untätig seine Amtszeit abgesessen haben. Aus meinem Geldunterricht in der Praxis ein letztes Beispiel, was solch eine Initiative bewegen kann. Vor zwei Jahren trainierte ich Jugendliche einer 10.Realschulklasse. Ein Teilnehmer, 17 Jahre jung, rauchte in der Pause vor meinem Unterricht eine Zigarette nach der anderen. Wir rechneten gemeinsam im Unterricht aus, was ein 17-jähriger Raucher, der monatlich etwa 75 Euro verqualmt, bis zum 65.Lebensjahr an Vermögen in die Luft bläst: Würde dieser Junge das Geld in einen international anlegenden, erfolgreichen Aktienfonds anlegen, sind es am Ende rund eine Million Euro. Mein schönstes Erlebnis war jedoch, als dieser Junge mich Mitte 2001 anrief und mir voller Stolz erzählte, wie er seit einem Jahr das Rauchen aufgegeben hätte und seitdem die 75 Euro monatlich tatsächlich sparen würde. Die Botschaft lautet: Fordern Sie Geldunterricht an Schulen. Lehren Sie Ihre Kinder den richtigen Umgang mit Geld!
© Bernd W. Klöckner,
www.berndwkloeckner.de