Aufholjagd der Europäer hält an
ROLF FROBÖSE
Die Wachstumsperspektiven der Biotechnologie-Branche sind gut. In knapp 20 Jahren könnte allein schon die Hälfte aller Arzneimittel biotechnologischer Herkunft sein. Auch im Agrarsektor und im Umweltbereich sind die Aussichten für Biotech-Firmen blendend.
HANDELSBLATT, 26.9.2001
Ungeachtet drastischer Kursverluste diverser Internet-Aktien und anderer Technologiewerte auf dem Neuen Markt hat sich die Biotechnologie-Branche als Wachstumsmotor behaupten können. Dies belegen unter anderem die aktuellen Wirtschaftsdaten, die jetzt von der Biotechnologie-Vereinigung des Verbandes der Chemischen Industrie (DIB) vorgelegt worden sind. Danach stieg die Anzahl der kleinen und mittleren biotechnischen Unternehmen mit maximal 500 Mitarbeitern in Deutschland innerhalb eines Jahres von 279 (1999) auf 332 (2000). Gleichzeitig verdoppelte sich die Zahl der börsennotierten Unternehmen im gleichen Zeitraum von zehn auf 20. Ähnlich günstig entwickelten sich die europäischen Zahlen, wo nach 218 Neugründungen im vergangenen Jahr insgesamt 1 570 Biotech-Unternehmen mit 61 104 Beschäftigten gegen Ende 2000 gezählt wurden.
An der Anzahl der Unternehmen gemessen hat damit Europa gegenüber den USA, wo im vergangenen Jahr 1 273 Unternehmen registriert wurden, die Führung erlangt. Hierbei darf allerdings nicht übersehen werden, dass sich hinter den amerikanischen Zahlen 300 börsennotierte Unternehmen mit 162 000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von rund 24 Mrd. Euro verbergen.
In diesen Zahlen reflektiert sich die Tatsache wider, dass sich die europäische Biotech-Industrie immer noch inmitten einer erst gut fünf Jahre dauernden Aufholjagd befindet, während man in den USA die kommerziellen Potenziale der Biotechnologie wesentlich früher erkannt und wahrgenommen hat. „Realistisch betrachtet hat die Biotechnologie-Industrie der USA gegenüber Europa immer noch einen deutlichen Vorsprung“, resümiert Dr. Rüdiger Marquardt von der Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) in Frankfurt/M.
Besonders in den USA und in Großbritannien ist VBU-Angaben zufolge die Entwicklung hin zu einer biopharmazeutischen Industrie unverkennbar. „Auch in Deutschland tragen die Firmen dieser Entwicklung Rechnung“, erläutert Marquardt. Nach dem späten Start müssten die pharmazeutisch orientierten Unternehmen allerdings erst einmal versuchen, ihre potenziellen Wirkstoffe in eine vernünftige zeitliche Reihung zu bekommen, also eine attraktive „Pipeline“ aufzubauen. Vor dem Hintergrund langer Entwicklungszeiten gelinge dies in aller Regel nur durch Zukäufe von Lizenzen oder von Firmen, die bereits über Wirkstoffkandidaten mit entsprechendem Reifegrad verfügen. Eine andere Triebfeder sei die Internationalisierung des Geschäfts und dabei besonders der Wunsch, ein Standbein in dem großen und rasch expandierenden Markt der USA zu bekommen. Marquardt: „Die deutschen Firmen haben hier in den vergangenen Monaten wertvolles Terrain gutgemacht.“
Ein Beispiel für diesen Trend liefert die 1996 in München gegründete Morphochem AG, deren Geschäftsidee auf einem innovativen Konzept zur Suche nach neuen Leitsubstanzen für künftige Pharmazeutika mit Hilfe von Multikomponentenreaktionen (MCR) basiert.
Auf der Suche nach einem geeigneten Übernahmekandidaten in den USA wurde über das weit verzweigte Netzwerk des Joint-Venture-Partners TVM die in Princeton, New Jersey, ansässige „Small Molecules Therapeutics Inc.“ (SMT) als idealer Fusionspartner identifiziert. SMT hatte zuvor mit einem 25-köpfigen Biologen-Team innerhalb von zwei Jahren mehrere proprietäre und zur Morphochem-Chemie komplementäre Technologien, die die Umsetzung von Gen-Protein-Targets innerhalb funktionaler Testsysteme ermöglichen, entwickelt.
Dass gerade die Biotech-Industrie jungen Absolventen attraktive Arbeitsmöglichkeiten bietet, hat sich inzwischen auch an den Hochschulen herumgesprochen. „Früher war es für ein junges Biotech-Unternehmen schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden“, erinnert sich Morphochems CEO Dr. Lutz Weber. Vielmehr hätten es die qualifiziertesten Wissenschaftler vorgezogen, in der Großindustrie Karriere zu machen. „Unter anderem auch deshalb, weil der Mittelstand kaum Forschung betrieben hat“, argumentiert er. Inzwischen habe sich das Szenario jedoch grundlegend gewandelt. Ähnlich wie in den USA, wo die wesentlichsten Forschungsimpulse heute hauptsächlich von jungen Biotech-Unternehmen ausgingen, sei in Deutschland ein ähnlicher Trend erkennbar.
Die von der Unternehmensberatung Ernst & Young für das Jahr 2000 vorgelegten Zahlen bestätigen Webers Aussagen. Danach haben sich die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) bei den deutschen Biotech-Firmen überproportional erhöht. Lag der F&E-Aufwand der 279 Unternehmen 1999 bei 326 Mill. , so investierten die 332 im Jahre 2000 registrierten Unternehmen bereits 719 Mill. in F&E.
Nach DIB-Angaben wurden im Jahr 2000 rund 15 Mrd. mit gentechnisch hergestellten Arzneimitteln umgesetzt. Weit in die Zukunft reichende Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2018 etwa die Hälfte aller Arzneimittel biotechnologischer Herkunft sein werden.
Im Juni 2001 zählte der Verband 82 gentechnisch hergestellte Medikamente auf dem deutschen Markt, wovon neun aus hiesiger Produktion stammten. Mit diesen 82 Präparaten seien in deutschen Apotheken im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. umgesetzt worden, was 7,3 % des deutschen Arzneimittelmarktes entspreche. Einen größeren Anteil des Kuchens hat sich die moderne Biotechnologie bereits auf dem Diagnostika-Markt erobert. So betrug das Volumen des deutschen Marktes für biotechnologiebasierte Diagnostika rund 450 Mill. , was etwa 35 % des gesamten deutschen Diagnostika-Reagenzienmarktes ausmacht.
„Ein großer Wachstumsmarkt für die Biotechnologie ist auch der Agrarsektor“, prophezeit VBU-Mann Marquardt. Ungeachtet der aktuellen Situation gingen zahlreiche Studien davon aus, dass dieser künftig eine größere Marktbedeutung erlangen könnte als Pharma und Medizin. Bislang gebe es aber nur wenige deutsche Firmen, die sich dem weiten Feld der „grünen Gentechnik“ verschrieben hätten.
„Eine Reihe von Chancen bietet auch der gesamte Umweltbereich“, versichert Marquardt. Dies betreffe sowohl den „nachsorgenden“ als auch den „vorsorgenden“ Sektor. Im ersten Fall würden beispielsweise Mikroorganismen so verändert, dass sie bestimmte Problemstoffe im Boden besonders gut abbauen können. Im letzteren würde man sie einsetzen, um Problemstoffe erst gar nicht entstehen zu lassen, etwa durch den Einsatz biokatalytischer Reaktionen, die oft schonender seien als klassische chemische Verfahren.
Vom Aufwind der Biotech-Industrie profitiert auch die Deutsche Messe AG, Veranstalter der Biotechnica 2001, die vom 9. bis 11. Oktober in Hannover stattfindet. Angaben der Messegesellschaft zufolge seien insbesondere an der Schnittstelle Biotechnologie/Mikrosystemtechnik erhebliche Zuwächse zu verzeichnen. Entscheidend für den wirtschaftlichen Fortschritt ist eine wesentliche Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz.
Wenn man es hier zu Lande schafft, die Vorteile, die die Biotechnologie bietet, angemessen zu kommunizieren, dann wird sich die junge Branche rasch zu einer wertschöpfenden Industrie entwickeln und künftig auch weiter neue Arbeitsplätze schaffen.
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Wertpotenziale lassen sich sehr genau identifizieren
ULRICH KINZEL und CHRIS REDHEAD
HANDELSBLATT, 26.9.2001
Der zurückliegende massive Einbruch der Aktienmärkte hat auch den Biotech-Sektor nicht verschont. Im Sog des Markteinbruchs sind starke wie schwache Unternehmen unter Druck geraten, obwohl einige Firmen hervorragende Wertpotenziale bieten. Gerade im Biotech-Sektor aber finden es Anleger schwierig, die fundamental besten Werte zu identifizieren. Ein Ausgangspunkt ist es, zu prüfen, mit welchem Geschäftsmodell die Unternehmen von der Wertschöpfungskette der pharmazeutischen Industrie profitieren können. Im Wesentlichen ist dabei zwischen zwei kontrastierenden Geschäftsmodellen zu unterscheiden, die eingesetzt werden, um Chancen und Risiken adäquat zu managen: den Produktunternehmen und den Plattformtechnologie-/Serviceunternehmen.
Produktunternehmen entwickeln neue pharmazeutische Wirkstoffe. Sie entsprechen dem klassischen Risikoprofil, das mit „Biotech“ assoziiert wird, ein enormes Upside-Potenzial bei einem sehr hohen Risikoniveau. Das Potenzial resultiert daraus, dass die Wirkstoffentwickler auf der lukrativsten Stufe der pharmazeutischen Wertschöpfungskette positioniert sind, der Arzneimittelforschung und Entwicklung. Forschung und Entwicklung entsprechen zusammen etwa 20 % des Jahresumsatzes des Pharmamarktes von 300 Mrd. US-$ und stellen zugleich den wichtigsten Engpassfaktor von „Big Pharma“ dar, den Mangel an neuen Wirkstoffen.
Erfolge in der Arzneimittelentwicklung können den Unternehmen aber auch ermöglichen, in die Domäne der großen Pharmakonzerne, die Produktvermarktung, vorzudringen, in welcher der Hauptanteil der Wertschöpfung liegt. Das Potenzial dieses Geschäftsmodells verdeutlichen die hohen Börsenwerte der inzwischen reifen, amerikanischen Biotech-Firmen Amgen, Genentech oder Immunex. Auch eine Reihe europäischer Biopharma-Unternehmen, wie etwa Celltech, Medigene und Sanochemia, verfolgen dieses Geschäftsmodell.
Die Entwicklung neuer Arzneimittel ist jedoch mit hohen Risiken verbunden, wie durch Actelion, einem der reiferen europäischen Produktunternehmen, verdeutlicht wird, die im April dieses Jahres nach einem Rückschlag bei einem der beiden wichtigsten Produktkandidaten fast zwei Drittel ihres Börsenwertes verloren.
Vor einem Investment sollten Anleger die Unternehmen deshalb daraufhin untersuchen, dass sie möglichst viele der Erfolgsfaktoren erfüllen, die das Chancen/Risikoprofil entscheidend verbessern können.
Produktunternehmen müssen fähig sein, eine diversifizierte, patentgeschützte Produktpipeline zu generieren. Erste Produkte sollten sich bereits in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien, also in den klinischen Phasen befinden; in diesen sehr teuren Phasen sind dann das Studiendesign und die Auswahl der Indikationsfelder entscheidend für Länge und Erfolgswahrscheinlichkeit. Die Wahl der Indikationsfelder aber ist zugleich auch entscheidend für das Umsatzpotenzial, das durch den Verkauf der Arzneimittel später erzielt werden kann. Falls das Management plant, die Wertschöpfung weiter auszubauen und auch in die Produktvermarktung einzusteigen, ist der Erfolg oft davon abhängig, dass sie sich auf margenstarke Nischenmärkte konzentrieren kann, die auch bei einem begrenzten Marketing- und Vertriebsbudget hohe Renditen versprechen.
Der vielleicht bedeutendste einzelne Erfolgsfaktor aber ist ein kompetentes Managementteam mit nachgewiesener Erfahrung in Geschäftsführung, Business-Development und Forschung & Entwicklung. Die Managementqualität ist auch entscheidend für den Erfolg bei einem zweiten Geschäftsmodell, bei Plattformtechnologie- und Serviceunternehmen. Diese bieten anderen Biotech- und Pharma-Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen Technologien und Dienstleistungen zur Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Biopharmaka an. Dieses Geschäftsmodell hat den Vorteil, dass es frühzeitig Cash-Flows aus Lizenzverträgen erzeugt und im Gegensatz zu Produktunternehmen, die oft auf den Erfolg einzelner Projekte angewiesen sind, risikoärmer ist. Diese Vorteile werden jedoch dadurch relativiert, dass Technologieplattformen infolge kurzer Innovationszyklen schnell kommodisiert oder obsolet werden können.
Die unter diesen Rahmenbedingungen wichtigen Erfolgsfaktoren unterscheiden sich von denen der Produktunternehmen. Die Erfolgsstorys im Plattform-/Servicesektor sind oft Firmen, die ihre Kernkompetenz sehr effektiv nutzen, um in kommerziell interessante Bereiche vorzudringen. Beispiele dafür sind Qiagen, die ihre dominierende Stellung in der Nukleinsäure-Reinigung erfolgreich dafür eingesetzt haben, eine breite Produktpalette für den akademischen, biopharmazeutischen und diagnostischen Sektor zu schaffen, und Rhein Biotech, die ein integriertes Impfstoffentwicklungs- und Vertriebsgeschäft um ihre kosteneffektive Produktionstechnologie herumgebaut haben.
Aber auch bei einer sehr sorgfältigen Unternehmensanalyse und unabhängig von dem ausgewählten Geschäftsmodell verlassen sich professionelle Biotech-Investoren nie auf das Risikomanagement einer einzelnen Gesellschaft, sondern nehmen eine Risikostreuung durch Portfoliobildung vor.
Ulrich Kinzel und Chris Redhead, Life Sciences Group, West LB Panmure, London.
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Winzige Partikel bieten riesige Wachstumschancen
SIMONE SEBASTIAN und SABINE BRAND
HANDELSBLATT, 26.9.2001
Der internationale Wettlauf um die Marktanteile auf dem Erfolg versprechenden Gebiet der Nanotechnologie hat längst begonnen. Sie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und stößt mit ihren Größendimensionen im Bereich von millionstel Millimetern in kaum vorstellbare Regionen vor. Produkte, die etwa 80 000-mal kleiner sind als der Durchmesser eines Haares, sind zumindest theoretisch möglich. In Deutschland wie auch den USA, Großbritannien, der Schweiz und Japan wird die Nanotechnologie von einigen Fachleuten zwar durchaus kritisch beobachtet, im Gegensatz zur umstrittenen Gentechnik ist eine allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz jedoch gegeben.
Die Nanobiotechnologie ist das Bindeglied zwischen der Nanotechnologie und der Biotechnologie und agiert in einem interdisziplinären Umfeld von Biologie, Medizin, Pharmazie, Biochemie, Physik und Materialforschung. Hinsichtlich der Produktpalette steht die Nanobiotechnologie derzeit auf einer Entwicklungsstufe, die vergleichbar ist mit dem Stand Biotechnologie vor knapp einem Jahrzehnt. Marktforscher gehen von einem gewaltigen wirtschaftlichen Potenzial aus. Nach einer Einschätzung von Analysten des Bankhauses Sal. Oppenheim handelt es sich bei der Nanotechnologie bereits heute um einen Markt mit einem Umsatzvolumen von über 50 Milliarden Euro pro Jahr, bei Zuwachsraten von 15 % jährlich. Allein für den Bereich von biokompatiblen Beschichtungen, wie sie beispielsweise bei künstlichen Gelenken zum Einsatz kommen, gehen die Marktforscher von Frost und Sullivan von einem Marktpotenzial von 3 Mrd. aus. Anderen Bereichen wie der virtuellen Wirkstoffentwicklung werden Umsätze von 1,7 Mrd. vorausgesagt. Rosige Aussichten bestehen auch für Unternehmen aus dem Bereich Tissue Engineering, die beispielsweise Knorpelteile oder auch künstliche Haut herstellen. Das Weltmarktpotenzial wird hier mit etwa 400 Mrd. beziffert, wovon alleine 80 Mrd. in künstlichen Hautersatz fließen sollen. Andere Zukunftsprognosen sind noch optimistischer. So schätzt die amerikanische National Science Foundation das Marktpotenzial für die neue Technologie bis zum Jahr 2015 auf etwa 700 bis 800 Milliarden US-Dollar.
Bei diesen Aussichten wundert es nicht, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Biotechnologie im Zeitraum zwischen 2001 bis 2005 mit Fördermitteln in Höhe von knapp 1 Mrd. unterstützen will. Alleine für die Nanobiotechnologie stehen nach Aussage des Staatssekretärs im BMBF Wolf-Michael Catenhusen in Deutschland in einem sechs Jahre laufenden Förderprogramm insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung. In einer ersten, bereits laufenden Förderrunde wurden 21 Nanobiotechnologie-Projekte ausgewählt und mit einer Summe von 20 Millionen Euro unterstützt. Zudem sind in Deutschland drei Kompetenzzentren für Nanobiotechnologie in Münster, Freiburg und Saarbrücken entstanden.
Trotz aller Bemühungen ist in Deutschland die Zahl der Biotechnologie-Unternehmen, die auf dem Gebiet der Nanotechnologie tätig sind, noch recht klein. Ihren Schwerpunkt haben sie vor allem im medizinischen Bereich, so beispielsweise bei der Entwicklung von Biochips, der Krebstherapie oder bei innovativen Drug-Delivery-Systemen, bei denen winzige und körperverträgliche Nanoteilchen medizinische Wirkstoffe oder Erbsubstanz an ihren exakten Zielort im Körper des Patienten bringen. Ähnlich wie bei Produkten innovativer Biotech-Firmen finden diese Anwendungen bereits ein breites Interesse bei marktführenden Pharma-Unternehmen.
Obwohl in Deutschland gerade im Hinblick auf Nanotechnologie und Nanobiotechnologie eine Art Aufbruchstimmung herrscht, ist auch auf diesem Wissenschaftsgebiet ein waches Auge gefordert. Die Forschung im Nanobereich wird von anderen Nationen intensiver als in Deutschland gefördert. So werden in den USA alleine in diesem Jahr 500 Millionen Euro bereitgestellt, und Japan investiert in einem seit 1992 laufenden Förderprogramm 250 Millionen Euro in die Entwicklung von Nanotechnologie. Um die Nanobiotechnologie mit ihren verschiedensten industriellen Anwendungsfeldern zu einer Schlüsseltechnologie innerhalb der stark boomenden Biotech- Branche voranzutreiben und den Kampf um die lukrativen Märkte nicht zu verlieren, müssen Wissenschaftler, Kapitalgeber und Politik eng zusammenarbeiten. Die Erfahrungen aus der Biotechnologie können dabei für den Ausbau des Nanobiotech- Standorts Deutschland genutzt werden.
Dr. Simone Sebastian und Dr. Sabine Brand, Life Sciences/Biotech-Team der Mittelstandsberatung von Cap Gemini Ernst & Young, Stuttgart.