Die Deutsche Bank hat eine Beteiligung an den National Discount Brokers (NDB) in der Bilanz. Doch der Posten, der noch mit 800 Millionen Dollar bewertet wird, ist praktisch wertlos.
Hamburg - Im Jahr 2000 hatte die Deutsche Bank den auf US-Technologiewerte spezialisierten Aktienhändler samt Online-Broker für rund eine Milliarde US-Dollar gekauft. Bereits im Jahr darauf wurde der Online-Broker für 154 Millionen Dollar wieder verkauft, das Unternehmen konzentrierte sich auf den in der Tochtergesellschaft NDB Capital Markets gebündelten Aktienhandel mit institutionellen Investoren.
Doch auch hier schrumpften die Provisionen. Am 13. Juni stellte NDB Capital Markets den Handel an der Nasdaq ein und meldete sich als Broker bei der US-Technologiebörse ab, womit ein Kerngeschäft des Unternehmens aufgelöst wurde. Bilanzexperten und einige Manager des Instituts sind deshalb der Meinung, dass die Beteiligung zumindest zu einem großen Teil abgeschrieben werden müsste.
Nach offizieller Darstellung der Deutschen Bank gingen die meisten Aktivitäten der NDB im Mutterhaus auf, daher gebe es keinen Abschreibungsbedarf.
Der Kauf der NDB hatte auch wegen hoher Zahlungen an das Management für Aufsehen gesorgt. So hat der ehemalige NDB-Chef Arthur Kontos ein Handgeld von umgerechnet 15 Millionen Euro bekommen. Außerdem sollen ihm für 2001 und 2001 Bezüge von 20 Millionen Euro zugesichert worden sein.
spiegel.de