BHW: Katzenjammer bei Short-Sellern
BHW-Pressesprecher Norbert L. Esser sieht Expansionspläne der Hamelner unbeeinflusst
In den frühen Morgenstunden platzte die Bombe: Die BHW und ihre Großaktionäre verzichten auf die geplante Sekundärplatzierung von bis zu 32,5 Prozent des Hamelner Finanzdienstleisters. Das sollte der Aktie in den nächsten Tagen massive Kursgewinne bescheren.Es sei ein „kompletter Verzicht“, sagt BHW-Pressesprecher Norbert L. Esser auf Nachfrage von wallstreet:online. Der Grund hierfür dürfte klar sein: Nachdem die Hamelner die Absicht zur Sekundärplatzierung bekannt gegeben haben, ist die Aktie um mehr als 20 Prozent in den Keller gegangen. Weit mehr, als bei solchen Transaktionen in der Regel üblich ist.
Marktteilnehmer führen den Kurssturz vor allem auf massive Short-Selling-Aktivitäten durch
Hedge-Fonds
zurück. Diese hätten die Aktien verkauft, um sich im Rahmen der Sekundärplatzierung mit den dann billiger gewordenen Aktien wieder einzudecken. Eine durchaus gängige Handlungsweise, nur diesmal haben sich die Spekulanten zu weit aus dem Fenster gelehnt. Der Preis, der im Rahmen der Platzierung hätte erzielt werden können, repräsentiert nach Auffassung der Verkäufer in keinem Fall den eigentlichen Wert der Aktie.
Der Katzenjammer in den Handelsabteilungen der Short-Seller dürfte nun groß sein, wenn die Theorien stimmen. Die leer verkauften Aktien müssen nun über den Markt gekauft werden. Dies sollte sich in den Kursen der nächsten Tage zeigen. Händler erwarten, dass die Notiz der BHW-Aktie mindestens auf das Niveau ansteigt, dass sie vor der Bekanntgabe der Platzierungs-Pläne inne gehabt hat – dies entspräche einem Anstieg von rund 30 Prozent vom gestrigen Schlusskurs.
Am Aktionärskreis der BHW wird sich nun erst einmal nichts ändern. Auch die Hamelner haben vorerst keine Pläne mehr, die eigenen, zurückgekauften Aktien zu platzieren, wie Esser sagt. Auf die zukünftigen Planungen hat der abgesagte Verkauf ebenfalls keine großen Auswirkungen. Die BHW plant unter anderem, mittelfristig einen Lebensversicherer zu übernehmen (w:o berichtete ). Man könne „bar oder in Aktien zahlen“, sagt Esser, der aber darauf verweist, dass die Übernahme eines Lebensversicherers kein kurzfristiges Ziel sei. Wermutstropfen einer Zahlung in Aktien ist, dass der Übernahmepreis in der Regel höher ausfällt als bei einem Kauf mit Baranteil.
Autor: Michael Barck, 09:23 15.02.02
Handelsvolumen bis 9.54 Uhr schon über 40 Mill.€
Da haben sich einige Hedgefonds eine blutige Nase geholt!
@Star Ikone: Dein Tipp ging ausnahmsweise daneben?