ein Marketing-Motor werden
Yahoo-Chef Terry Semel setzt auf Hollywood. Der ehemalige Boss der Warner Brothers Filmstudios will das Internet-Portal als Marketingpartner für die Filmindustrie an der Westküste der USA etablieren– und so dessen Überleben sichern.
PALO ALTO. Semel setzt mit seinem Konzept auf die Rivalität zwischen den beiden Yahoo-Konkurrenten AOL Time Warner Inc. und Microsoft Corp. Filmkonzerne wie Walt Disney Co. und Sony Pictures sind direkte Konkurrenten des New Yorker Medienkonzerns AOL Time Warner. Gleichzeitig will sich die Filmindustrie nach Ansicht von Beobachtern nicht zu sehr mit dem machthungrigen Softwarekonzern Microsoft verbinden, der in einem Kartellverfahren monopolistischer Praktiken für schuldig befunden wurde. Die Yahoo Inc. aus Sunnyvale/Kalifornien könnte die Alternative sein.
Erste Erfolge seiner Strategie kann Semel vorweisen: Mit der Sony Corp. hat Yahoo einen breit angelegten Vertrag über einen gemeinsamen Werbeauftritt abgeschlossen. Für Disney hat Yahoo beim Start des Films „Pearl Harbor“ eine große Werbekampagne für den emotionsgeladenen Streifen durchgeführt.
Mittelfristig will Yahoo nach Angaben des General Managers für Unterhaltung, David Mandelbrot, noch einen Schritt weiter gehen. Dann soll Yahoo als neutraler Dienstleister nicht nur Hollywood unterstützen, sondern als eigener Anbieter von Musik- oder Videoinhalten auftreten. Dazu hat das Unternehmen vor kurzem die Firma Launch Media – eine Internetfirma für Musikangebote mit Sitz in Santa Monica – übernommen.
Zweifel an der Zahlungsbereitschaft der Kunden
Analysten wie Scott Reamer von SG Cowen bezweifeln jedoch, dass mehr als fünf bis zehn Prozent der 200 Millionen registrierten Yahoo-Kunden bereit sind, für Angebote eine Gebühr zu bezahlen. Bisher sind fast alle Versuche gescheitert, im Internet für Inhalte Gebühren zu erheben.
Semel hat Erfahrung in der Filmbranche. 24 Jahre lang hat er bei Warner die Fäden gezogen, zunächst als Vertriebsspezialist der Filmstudios, seit Mitte der 90er Jahre zusammen mit Robert Daly als Boss des heute zu AOL Time Warner gehörenden Unterhaltungsimperiums.
Daly und Semel war es innerhalb weniger Jahre gelungen, aus dem ehemaligen reinen Filmstudio mit seinen ausschließlich auf die Produktion und den Vertrieb von Filmen beschränkten Geschäften ein Unternehmen aufzubauen, das seine Einkünfte mit einer Reihe zusätzlicher Kanäle – von Studioläden bis zu Unterhaltungsparks – kräftig aufbesserte. Der Umsatz stieg in dieser Zeit von einer auf elf Milliarden Dollar. Nun soll der erfahrene Vertriebsmann bei Yahoo ein ähnliches strategisches Wunder vollbringen.
Neben der angestrebten Rolle als neuer Anbieter von Unterhaltungspaketen will Semel Yahoo auch als Auktionshaus im Internet platzieren. Dabei ist ein gesicherter zweiter Platz hinter dem unbestrittenen Marktführer E-Bay Inc. das Ziel. Konkurrent um diesen Platz ist hier der Online-Buchhändler Amazon.com, der seine Angebotspalette ebenfalls verbreitern muss, um schwarze Zahlen zu schreiben. Yahoo führt einzig in Japan den Markt für Online-Auktionen an, mit weitem Abstand vor der Konkurrenz.
Yahoo-Chef Terry Semel setzt auf Hollywood. Der ehemalige Boss der Warner Brothers Filmstudios will das Internet-Portal als Marketingpartner für die Filmindustrie an der Westküste der USA etablieren– und so dessen Überleben sichern.
PALO ALTO. Semel setzt mit seinem Konzept auf die Rivalität zwischen den beiden Yahoo-Konkurrenten AOL Time Warner Inc. und Microsoft Corp. Filmkonzerne wie Walt Disney Co. und Sony Pictures sind direkte Konkurrenten des New Yorker Medienkonzerns AOL Time Warner. Gleichzeitig will sich die Filmindustrie nach Ansicht von Beobachtern nicht zu sehr mit dem machthungrigen Softwarekonzern Microsoft verbinden, der in einem Kartellverfahren monopolistischer Praktiken für schuldig befunden wurde. Die Yahoo Inc. aus Sunnyvale/Kalifornien könnte die Alternative sein.
Erste Erfolge seiner Strategie kann Semel vorweisen: Mit der Sony Corp. hat Yahoo einen breit angelegten Vertrag über einen gemeinsamen Werbeauftritt abgeschlossen. Für Disney hat Yahoo beim Start des Films „Pearl Harbor“ eine große Werbekampagne für den emotionsgeladenen Streifen durchgeführt.
Mittelfristig will Yahoo nach Angaben des General Managers für Unterhaltung, David Mandelbrot, noch einen Schritt weiter gehen. Dann soll Yahoo als neutraler Dienstleister nicht nur Hollywood unterstützen, sondern als eigener Anbieter von Musik- oder Videoinhalten auftreten. Dazu hat das Unternehmen vor kurzem die Firma Launch Media – eine Internetfirma für Musikangebote mit Sitz in Santa Monica – übernommen.
Zweifel an der Zahlungsbereitschaft der Kunden
Analysten wie Scott Reamer von SG Cowen bezweifeln jedoch, dass mehr als fünf bis zehn Prozent der 200 Millionen registrierten Yahoo-Kunden bereit sind, für Angebote eine Gebühr zu bezahlen. Bisher sind fast alle Versuche gescheitert, im Internet für Inhalte Gebühren zu erheben.
Semel hat Erfahrung in der Filmbranche. 24 Jahre lang hat er bei Warner die Fäden gezogen, zunächst als Vertriebsspezialist der Filmstudios, seit Mitte der 90er Jahre zusammen mit Robert Daly als Boss des heute zu AOL Time Warner gehörenden Unterhaltungsimperiums.
Daly und Semel war es innerhalb weniger Jahre gelungen, aus dem ehemaligen reinen Filmstudio mit seinen ausschließlich auf die Produktion und den Vertrieb von Filmen beschränkten Geschäften ein Unternehmen aufzubauen, das seine Einkünfte mit einer Reihe zusätzlicher Kanäle – von Studioläden bis zu Unterhaltungsparks – kräftig aufbesserte. Der Umsatz stieg in dieser Zeit von einer auf elf Milliarden Dollar. Nun soll der erfahrene Vertriebsmann bei Yahoo ein ähnliches strategisches Wunder vollbringen.
Neben der angestrebten Rolle als neuer Anbieter von Unterhaltungspaketen will Semel Yahoo auch als Auktionshaus im Internet platzieren. Dabei ist ein gesicherter zweiter Platz hinter dem unbestrittenen Marktführer E-Bay Inc. das Ziel. Konkurrent um diesen Platz ist hier der Online-Buchhändler Amazon.com, der seine Angebotspalette ebenfalls verbreitern muss, um schwarze Zahlen zu schreiben. Yahoo führt einzig in Japan den Markt für Online-Auktionen an, mit weitem Abstand vor der Konkurrenz.