Aufsteiger des Jahres

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Aufsteiger des Jahres

 
03.01.05 09:49
Schön wieder einmal positive Nachrichten zu lesen:

Europäische Top-Manager: Standort D ist deutlich attraktiver geworden

Deutschland holt im globalen Wettbewerb auf

Der Standort Deutschland hat bei europäischen Top-Managern im vergangenen Jahr deutlich an Ansehen gewonnen. Das zeigt der Handelsblatt Business-Monitor International, eine regelmäßige Repräsentativ-Umfrage unter Führungskräften in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. In den Augen der Unternehmenslenker hat Deutschland bei seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit im vergangenen Jahr so große Fortschritte gemacht wie kein anderes Land.


ost DÜSSELDORF. „Der Standort D ist der Aufsteiger des Jahres“, sagt Hans-Jürgen Hoffmann, Chef des Meinungsforschungsinstituts Psephos. Besonders deutlich hat sich das Deutschland-Bild im Ausland verbessert.

Für die in dieser Form einzigartige Umfrage hat Psephos mit dem Meinungsforschungsinstitut Innofact im Dezember in den vier Ländern 1 028 Führungskräfte von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten telefonisch befragt.

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bewerteten die Top-Manager deutlich besser als vor einem Jahr: Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) kommt das Land jetzt auf eine Durchschnittsnote von 2,9. Damit liegt der Standort D nun gleichauf mit Frankreich und dem EU-Durchschnitt.

Im vergangenen Jahr rangierte die Bundesrepublik noch weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. „Die europäischen Führungskräfte würdigen, dass sich in Deutschland spürbar etwas bewegt hat“, sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). In diesem Jahr geht die rote Laterne an Italien, das sich als einziges Land im Vergleich zu 2003 nicht verbessern konnte. Von den europäischen Ländern kommt Großbritannien – wie im Vorjahr – am besten weg.

Auffällig ist: Deutschland hat sein deutlich besseres Abschneiden fast ausschließlich den positiveren Stimmen der Manager aus Großbritannien, Frankreich und Italien zu verdanken. Bei den ausländischen Führungskräften kommt die Bundesrepublik auf eine Durchschnittsnote von 2,8 nach 3,3 im Vorjahr. Das Votum der deutschen Manager verbesserte sich dagegen nur minimal von 3,4 auf 3,3. Auch fällt ihr Urteil über die Rahmenbedingungen für Unternehmen in ihrem Land deutlich schlechter aus als das der anderen Führungskräfte über ihr jeweiliges Heimatland: Fast zwei Drittel der deutschen Top-Manager bezeichnen die Bedingungen in Deutschland als schlecht oder eher schlecht. So negativ sind in den drei anderen Ländern nur zwischen 22 und 40 Prozent der Befragten gestimmt.

Wirtschaftsexperten werteten diese Diskrepanz als Zeichen für mangelndes Selbstvertrauen der deutschen Wirtschaft: „In diesem Jahr ist in Deutschland mehr passiert, als wir selbst im Lande wahrgenommen haben“, sagt HWWA-Präsident Thomas Straubhaar. „Das Ausland erkennt an, dass in Deutschland einiges in Bewegung geraten ist.“ Nicht nur auf dem Arbeitsmarkt seien mit Hartz IV weit reichende Reformen in Gang gekommen – „das Tarifkartell der Gewerkschaften ist de facto gesprengt worden“.

DIHK-Chef Wansleben sieht die schlechten Noten, die deutsche Manager ihrem Standort geben, als Reaktion auf die Strukturkrise, in die das Land gerutscht ist: „Der Verlust der Spitzenposition, die Deutschland jahrzehntelang wie selbstverständlich innehatte, hat Deutschland nachhaltig verunsichert. Dadurch laufen wir Gefahr zu übersehen, welche Substanz und welches Potenzial dieses Land hat.“ Alfred Oberholz, Vorstandsmitglied des Chemiekonzerns Degussa, betont: „Der Standort Deutschland ist gut und hat viele Stärken – wir sollten aufhören, das Land schlecht zu reden.“

Das im Ausland bessere Deutschland-Bild bestätigt das Standort-Ranking des World Economic Forums (WEF), das die Bundesrepublik im Herbst überraschend zu einem der zehn besten Standorte der Welt erklärte. Im erstmals veröffentlichten „Global Competitiveness Index“ des WEF rangiert der Standort D auf dem sechsten Platz – vor allem dank der hohen Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Auf makroökonomischer Ebene wurden dagegen deutliche Mängel attestiert – besonders schlecht kam das komplizierte Steuersystem weg.

„Den deutschen Managern mangelt es an dem Vertrauen, dass die Politik den eingeschlagenen Reformkurs nachhaltig fortsetzen wird“, sagt Christian Horn, geschäftsführender Partner bei der Unternehmensberatung Droege & Comp. Die Skepsis der deutschen Unternehmen schlägt sich auch in den Investitions- und Beschäftigungsplänen nieder, zeigt der Business-Monitor – heimische Firmen wollen auch 2005 deutlich vorsichtiger agieren als ihre Wettbewerber in Großbritannien, Frankreich und Italien. „Einen durchgreifenden Aufschwung wird es daher in diesem Jahr nicht geben“, fürchtet Horn.

Nur Mittelmaß in Europa

Wachsender Abstand: Für die Europäische Union ist das offizielle Ziel, bis 2010 die wettbewerbsfähigste Region der Welt zu werden, im vergangenen Jahr weiter in die Ferne gerückt. Nach Ansicht der europäischen Top-Manager haben sowohl China wie auch die Vereinigten Staaten und Japan 2004 ihren Vorsprung gegenüber der EU ausgebaut. Im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr verbesserten sich die Noten für diese drei Regionen jeweils um 0,3 Punkte, während die EU ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit nur minimal um 0,1 Zähler verbessern konnte.
Führung verteidigt: Das mit Abstand beste Image hat wie im vergangenen Jahr China – es ist das einzige Land, dessen Wettbewerbsfähigkeit die Top-Manager uneingeschränkt als gut bezeichnen. Selbst die USA kommen schlechter weg.

HANDELSBLATT, Montag, 03. Januar 2005, 07:10 Uhr
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Noch kein Aufschwung aber der Abwärtstrend

 
03.01.05 09:52
ist gebrochen.

Erstmals seit drei Jahren mehr Beschäftigung in Deutschland

Arbeitsmarktreformen wirken

Wegen der Arbeitsmarktreformen ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals seit drei Jahren gestiegen.

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HB WIESBADEN. Im Jahresdurchschnitt hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag 38,4 Mill. Menschen hier zu Lande einen Arbeitsplatz, das waren 128 000 oder 0,3 % mehr als 2003. Die Arbeitsmarkt-Reformen wie Ich-AGs, Mini- und Zusatzjobs hätten die Entwicklung der Erwerbstätigkeit vor allem in Dienstleistungsbranchen wie Handel, Gastgewerbe und Verkehr begünstigt, erklärten die Statistiker. In den Jahren 2003 und 2002 war die Zahl der Erwerbstätigen noch um ein Prozent beziehungsweise um 0,6 % gesunken.

Neue Jobs entstanden ausschließlich in der Service-Branche, während in Industrie, Bau und Landwirtschaft erneut Arbeitsplätze verloren gingen. Auch in diesen Branchen verlangsamte sich jedoch im vergangenen Jahr der Stellenabbau. Damit setzte sich der Strukturwandel fort: Inzwischen sind 71 % der Erwerbstätigen in Dienstleistungsfirmen beschäftigt, im Produzierenden Gewerbe dagegen weniger als 21 %, beim Bau knapp sechs Prozent und in der Landwirtschaft gut zwei Prozent.

Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger kletterte 2004 um 3,3 % auf 4,3 Millionen, während die Zahl der Arbeitnehmer mit rund 34,1 Mill. fast konstant blieb.

HANDELSBLATT, Montag, 03. Januar 2005, 09:24 Uhr
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