Die Aussichten auf ein schnelles Ende des Irak-Kriegs haben die Börsen in den letzten Tagen nach oben getrieben. Viele Anleger hoffen darauf, dass die Unternehmen ihre Investitionszurückhaltung nach einem Sieg der Alliierten beenden und damit die Weichen für eine wieder anziehende Konjunktur stellen. Mit Alan Greenspan können die Optimisten dabei auf einen prominenten Anhänger dieser These verweisen: Der Chef der amerikanischen Notenbank hat zuletzt ebenfalls ein Anziehen der Konjunktur nach einem Ende des Nahost-Konflikts in Aussicht gestellt. Die Risiken für die Aktienmärkte dürfen aber nicht unterschätzt werden.
Zahlreiche Ökonomen sind weitaus pessimistischer als Greenspan und sehen auch nach einem Sieg im Irak-Krieg noch erhebliche Gefahren für die weitere Entwicklung der Konjunktur. Zum einen verweisen sie darauf, dass immense finanzielle Mittel benötigt werden, um das besiegte Land wieder aufzubauen. Doch Geld ist derzeit überall knapp. Erste Meinungsverschiedenheiten über die Verteilung der Folgekosten zwischen Amerikanern und Europäern gibt es bereits.
Die Vereinigten Staaten dürften kaum in der Lage sein, sämtliche Ausgaben alleine zu tragen. Schon jetzt droht das Staatsdefizit auszuufern. Der hohe Fehlbetrag in der Handelsbilanz zeigt, dass die USA bereits in den letzten Jahren auf Kosten anderer Staaten gelebt haben.
Weitere Hemmnisse für den Aufschwung
Doch Geld alleine ist nicht das einzige Hemmnis für einen Aktienaufschwung nach einem Irak-Krieg: Das Risiko für Terroranschläge bleibt auch nach einem Sieg. Dazu befürchten Experten, dass die Kämpfe zwischen verfeindeten irakischen Gruppierungen auf Jahre hinaus anhalten und den Aufbau des Landes erschweren könnten.
Dabei gibt es auch ohne die Irak-Krise genug Probleme für die Konjunktur. Nach Ansicht vieler Ökonomen sind die Überkapazitäten, die während der New Economy-Bubble aufgebaut wurden, noch nicht beseitigt. Unabhängig von der Entwicklung im Nahen Osten seien daher kaum Investitionen von Unternehmen zu erwarten.
Und ob die Konsumenten wie in den letzten Jahren in die Bresche springen, ist mehr als fraglich. Die steigenden Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten laden nicht zum unbeschwerten Konsum ein, zumal die US-Haushalte ohnehin hoch verschuldet sind. Bislang profitierte der Konsum noch von den fallenden Zinsen: Durch die Refinanzierung der Kredite zu günstigeren Konditionen wurde der finanzielle Spielraum erweitert. In Anbetracht der hohen Staatsverschuldung drohen mittelfristig aber steigende Zinsen. Diese Einnahmequelle fiele dann weg.
Gefahr einer weltweiten Rezession
Ebenfalls stimulierend für die US-Konjunktur wirkte bislang der starke Immobilienmarkt. Wegen der höheren Preise für Häuser und Gründstücke waren die US-Bürger zumindest auf dem Papier reicher. Doch auch im Immobiliensektor wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Experten warnen schon seit langem vor einer neuen Spekulationsblase, zuletzt hat es erste Anzeichen für eine Abschwächung gegeben.
Zu allem übel droht durch die SARS-Seuche jetzt auch noch das Wachstum in den asiatischen Ländern unter Druck zu geraten, der einzigen noch verbliebenen Wachstumsregion. Wie weit sich die Krankheit ausbreiten wird und welche Auswirkungen sich daraus auf die Konjunktur ergeben, lässt sich derzeit kaum abschätzen. Stephen Roach, Chefökonom bei Morgan Stanley, hält aber ein recht düsteres Szenario für denkbar: Seiner Ansicht nach könnte SARS eine globalen Rezession verursachen.
Fazit: Zunächst dürften Erfolgsmeldungen von der Irak-Front die Kurse noch weiter beflügeln. Ist der Krieg erst einmal gewonnen, droht der Aufschwung an den Börsen aber zumindest ins Stocken zu geraten.
Zahlreiche Ökonomen sind weitaus pessimistischer als Greenspan und sehen auch nach einem Sieg im Irak-Krieg noch erhebliche Gefahren für die weitere Entwicklung der Konjunktur. Zum einen verweisen sie darauf, dass immense finanzielle Mittel benötigt werden, um das besiegte Land wieder aufzubauen. Doch Geld ist derzeit überall knapp. Erste Meinungsverschiedenheiten über die Verteilung der Folgekosten zwischen Amerikanern und Europäern gibt es bereits.
Die Vereinigten Staaten dürften kaum in der Lage sein, sämtliche Ausgaben alleine zu tragen. Schon jetzt droht das Staatsdefizit auszuufern. Der hohe Fehlbetrag in der Handelsbilanz zeigt, dass die USA bereits in den letzten Jahren auf Kosten anderer Staaten gelebt haben.
Weitere Hemmnisse für den Aufschwung
Doch Geld alleine ist nicht das einzige Hemmnis für einen Aktienaufschwung nach einem Irak-Krieg: Das Risiko für Terroranschläge bleibt auch nach einem Sieg. Dazu befürchten Experten, dass die Kämpfe zwischen verfeindeten irakischen Gruppierungen auf Jahre hinaus anhalten und den Aufbau des Landes erschweren könnten.
Dabei gibt es auch ohne die Irak-Krise genug Probleme für die Konjunktur. Nach Ansicht vieler Ökonomen sind die Überkapazitäten, die während der New Economy-Bubble aufgebaut wurden, noch nicht beseitigt. Unabhängig von der Entwicklung im Nahen Osten seien daher kaum Investitionen von Unternehmen zu erwarten.
Und ob die Konsumenten wie in den letzten Jahren in die Bresche springen, ist mehr als fraglich. Die steigenden Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten laden nicht zum unbeschwerten Konsum ein, zumal die US-Haushalte ohnehin hoch verschuldet sind. Bislang profitierte der Konsum noch von den fallenden Zinsen: Durch die Refinanzierung der Kredite zu günstigeren Konditionen wurde der finanzielle Spielraum erweitert. In Anbetracht der hohen Staatsverschuldung drohen mittelfristig aber steigende Zinsen. Diese Einnahmequelle fiele dann weg.
Gefahr einer weltweiten Rezession
Ebenfalls stimulierend für die US-Konjunktur wirkte bislang der starke Immobilienmarkt. Wegen der höheren Preise für Häuser und Gründstücke waren die US-Bürger zumindest auf dem Papier reicher. Doch auch im Immobiliensektor wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Experten warnen schon seit langem vor einer neuen Spekulationsblase, zuletzt hat es erste Anzeichen für eine Abschwächung gegeben.
Zu allem übel droht durch die SARS-Seuche jetzt auch noch das Wachstum in den asiatischen Ländern unter Druck zu geraten, der einzigen noch verbliebenen Wachstumsregion. Wie weit sich die Krankheit ausbreiten wird und welche Auswirkungen sich daraus auf die Konjunktur ergeben, lässt sich derzeit kaum abschätzen. Stephen Roach, Chefökonom bei Morgan Stanley, hält aber ein recht düsteres Szenario für denkbar: Seiner Ansicht nach könnte SARS eine globalen Rezession verursachen.
Fazit: Zunächst dürften Erfolgsmeldungen von der Irak-Front die Kurse noch weiter beflügeln. Ist der Krieg erst einmal gewonnen, droht der Aufschwung an den Börsen aber zumindest ins Stocken zu geraten.