Artikel über Deflation/Inflation/Geld ...

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Artikel über Deflation/Inflation/Geld ...

 
17.05.03 11:39
Wie das Geldsytem funktioniert  
- eine einfache Darstellung für jedermann –  


Kapitel 1


Der Staat erbringt Leistungen. Staatliche Leistungen können beispielsweise sein: Zurverfügungstellung einer Landesverteidigung (Heer), Gewährleistung der inneren Sicherheit (Polizei), Schaffung von Verkehrswegen (Straßen, Bahn), Bereitstellung eines kulturellen Angebotes (Oper).  


Das alles kostet Geld. Beispielsweise müssen die Staatsbediensteten (Berufssoldaten, Polizei, Beamte) bezahlt werden. Oder: das Errichten von Straßen geschieht von Firmen, die dafür Geld verlangen (mit dem Geld kaufen diese Firmen die Materialien und bezahlen ihre Angestellten).  


Woher hat der Staat das Geld dafür? Er holt es sich von den Staatsbürgern : vom Volk. Man nennt das Steuern und Abgaben.  


Das ist an sich ein sinnvolles und gesundes System. Reiche zahlen (prozentuell) mehr, Arme zahlen (prozentuell) weniger Steuern. Der Staat nimmt dieses Geld und erbringt damit Leistungen, verteilt es um: Er erbringt damit einerseits Leistungen, die allen nützen (z. B. Polizei), andererseits gibt der Staat jenen Geld, die es besonders benötigen.  


Beispiel für klassische Umverteilung:






Nun begibt es sich aber, daß der Staat heute weniger Geld hat, als er ausgeben muß oder will. Man nennt das Budgetdefizit: Der Staat gibt mehr Geld aus, als er einnimmt. Du hast DM 20,- in der Brieftasche, willst aber DM 30,- ausgeben.  


Woher nimmt der Staat das fehlende Geld? Er könnte etwa Staatsanleihen ausgeben. Eine Staatsanleihe ist wie jede Anleihe ein Zahlungsversprechen, etwa in der Art: "Gib mir jetzt DM 1.000. Dafür gebe ich Dir in 5 Jahren DM 1.500,-- zurück." Die Differenz von DM 500,-- nennt man Zinsen.  


Wenn man ein Geldsystem so aufbaut, wie es heute der Fall ist, dann muß es Zinsen geben. Für nichts würde ja niemand sein Geld herborgen, um es (vielleicht) in 5 Jahren wiederzubekommen. Da wäre es besser, es gleich zu behalten. Die Sicherheit wäre größer ("wer weiß, ob ich es überhaupt wieder bekomme?") und die Verfügbarkeit wäre garantiert ("was ist, wenn ich das Geld in zwei Jahren doch brauche?").  


Der Staat gibt also Anleihen aus. Und dann gibt es Leute, die diese Anleihen kaufen, aus folgender Überlegung heraus: "Ich habe jetzt DM 1.000, die ich gar nicht brauche. Wenn ich sie jetzt herborge, dann bekomme ich in 5 Jahren DM 1.500,- zurück, und das auch noch ohne zu arbeiten. Klasses Geschäft, das mache ich."  


Wer kauft solche Anleihen? Natürlich nicht die kinderreichen Familien und armen Leute - die haben ohnehin kein Geld und brauchen jeden Pfennig selbst. Sondern: die reichen Leute; in der Realität wird die große Masse von Staatsanleihen heute fast ausschließlich von internationalen Banken, Trusts und Investmentgesellschaften gezeichnet - die ihrerseits wieder untereinander verbandelt sind.  


Die Zeit vergeht ... 5 Jahre sind vorbei.  


Dann klopfen die Banken natürlich an beim Staat und sagen: "Hallo, ich habe Dir vor 5 Jahren DM 1.000 geborgt, jetzt will ich DM 1.500 zurück."  


Der Staat zahlt das Geld - und steht dadurch vor folgendem Problem: Er hatte ohnehin schon weniger Geld, als er ausgeben mußte. Und jetzt muß er ZUSÄTZLICH auch noch einen Kredit zurückzahlen (die Staatsanleihe tilgen) und die Zinsen dafür berappen.  


Was macht der Staat, damit er das zahlen kann?  


Er erhöht einerseits die Steuern ("Steuerreform"). Die Masse des Steueraufkommens (absolut) wird aber von den Armen ("dem Volk") aufgebracht, die die große Mehrheit sind. Mit diesen Mehreinnahmen zahlt er einen Teil der Zinsen.  


Dadurch kommt es zu einer negativen Umverteilung:  




Andererseits verringert der Staat die Auszahlungen und Leistungen an das Volk: er kürzt die Beihilfen für Familien, das Arbeitslosengeld, den Forschungsetat, die Gehälter der Beamten und Staatsbediensteten; er baut weniger Straßen und Kommunikationswege. Er "verschiebt" die Restauration von historischen Bauwerken.  


Drittens nimmt er neue Schulden auf. Er geht wieder zu den Banken und sagt: "Hey, borg' mir doch DM 1.500. Ich zahle Dir in 5 Jahren dann DM 2.250,- zurück."  


Die Zeit vergeht ... und in 5 Jahren klopfen die Banken wieder an. Und nun ist das Problem noch größer geworden.  


Das ist ein Teufelskreis: Mit jedem Jahr und durch jede Neuverschuldung wird der Handlungsspielraum des Staates geringer.  
Immer mehr Geld muß er nur für die Zurückzahlungen von alten Schulden und Zinsen aufgeben.  


Fazit:  


 Für die klassische (richtige) Umverteilung bleibt immer weniger Geld.

-
Für die negative (falsche) Umverteilung geht immer mehr Geld drauf.

-
Die Masse des Volkes wird immer ärmer: sie zahlen immer mehr Steuern  
bei immer weniger staatlicher Gegenleistung.

-
Die Bankiers werden immer reicher: sie kassieren in immer größerem Ausmaß  
die Steuern des Volkes über den Mittler Staat.




Ohne Änderung dieses Systems wäre irgendwann die große Masse des Geldes (und Vermögens) des Volkes nach folgendem Schema umverteilt:  



Und dabei sind viele andere Aspekte noch gar nicht berücksichtigt, etwa: Was macht eine kinderreiche Familie, deren Beihilfe vom Staat gekürzt oder aufgelassen wurde?  


Richtig: Sie geht zur Bank und nimmt sich selbst 'nen Kredit ...  


Am Ende steht die Versklavung des Volkes durch die Banken. Das Volk arbeitet nur mehr, um (privaten und staatlichen) Zinsverpflichtungen nachzukommen. Der Staat existiert nur mehr, um vom Volk Steuern zur Deckung von staatlichen Zinsverpflichtungen einzutreiben.  


Im nächsten Teil werden wir erläutern, warum die Versuche des Staates, da gegenzusteuern (Erhöhung von  
Kapitalertragssteuern, Erhöhung der Höchststeuersätze...) vollkommen vergeblich sind.  




Kapitel 2


Wir haben im letzten Teil dargestellt, wieso das vor allem durch die Zinsen bestimmte, etablierte Geldsystem zu einer Bereicherung der Banken und zu einer Verarmung des Volkes führt. Im nachfolgenden wollen wir begründen, wieso die heute gängigen Maßnahmen, dem entgegenzusteuern, nicht greifen können. Und diesen Ausführungen wollen wir ein Beispiel voranstellen.  


Nimm' an, Du wärst ein innovativer, kluger Geist, dem das Schicksal deiner Mitbürger am Herzen liegt. Du willst nicht nur einfach abzocken, sondern etwas schaffen, was auch nützlich ist. Du denkst lange darüber nach und arbeitest wie ein Besessener. Jahrelang schuftest Du, um etwas wirklich Großartiges zu schaffen - manchmal auch 16 Stunden am Tag. In all der Zeit lebst Du von kleinen Gelegenheitsjobs - viel ist es nicht, was da zusammenkommt, aber was soll's? Du bist jung, gesund und anspruchslos. Und Deine eigentliche Arbeit läßt Dich aufleben.  


Und schließlich sind Deine Bemühungen von Erfolg gekrönt: Du hast es erfunden: ein Gerät, mit dessen Hilfe Blinde sehen können. Ein solches Gerät wäre wirklich nützlich, da es Tausenden Menschen ein neues Leben verschafft. Zusammen mit ein paar Freunden schaffst Du es auch, eine Firma auf die Beine zu stellen, die den Vertrieb Deiner Erfindung übernimmt. Produzieren läßt Du es von einem lokalen Industriebetrieb.  


Deine Erfindung ist ein Bombenerfolg. Alle wollen so ein Gerät haben; private Vereine und staatliche Institutionen übernehmen für bedürftige Blinde dann auch noch einen erheblichen Teil der Kosten - sodaß es sich wirklich jeder leisten kann. Und schon rollt die Knete auf Dein Bankkonto. - Und die hast Du Dir wirklich verdient.  


Jahre der Entbehrungen liegen hinter Dir, Jahre des Risikos, Jahre der Ungewißheit; alle haben Dich verlacht, haben gesagt, man könnte sowas gar nicht machen. Doch nun hast Du es ihnen gezeigt, und es ist auch etwas Nützliches ... Du freust Dich über das Werk und das Geld, und nun willst Du Dir erstmals in Deinem Leben etwas gönnen...  


Doch Deine Freude wird schnell getrübt. Papa Staat schickt Dir eine Steuervorschreibung - und will 60 % Deines Einkommens haben. 60 Prozent! Du tobst! Ist es nicht genug, daß Du für das Volk etwas Nützliches geschaffen hast? Daß du deine Angestellten weit über dem Kollektivvertrag beschäftigst? Daß Du bei jedem Verkauf ohnehin 20 % Umsatzsteuer abführen mußt? Daß Du für Deine Arbeitnehmer einen Gutteil der Sozialversicherung übernimmst? Daß Du Lohnnebenkosten von 98 Prozent hast? Daß Du eine Reihe von sonstigen Abgaben, von der Lohnsummensteuer, über die Taxen bis hin zur Kammerumlage hast? Daß die Bank von Dir 11 % Zinsen kassiert? Nicht zuletzt: Daß Dein innovativer Geist die Wirtschaft belebt, einigen Leuten Arbeit gibt und durch Deine Aufträge auch die Arbeitsplätze im Industriebetrieb, bei dem Du produzierst - und bei dessen Lieferanten - gesichert werden?  


Dieses - sicherlich pathetische - Beispiel soll zeigen, daß das Problem der negativen Umverteilung durch das Zins-Geldsystem nicht so einfach zu lösen ist. Besorgte Geister hatten zunächst vorgeschlagen: "Na, wenn die Reichen immer reicher werden, dann besteuern wir die Reichen eben bis zum geht nicht mehr."  


Das wurde tatsächlich durchgeführt, in Deutschland, Österreich und anderswo: der Spitzensteuersatz in Schweden lag bei 90 Prozent. Im ganzen war es aber ein Ablenkungsmanöver und zeitigte nur negative Effekte. Besteuert wurden nämlich nicht die Bankiers, Trusts und Investmentgesellschaften, sondern der schaffende, produktive Unternehmer - zu Lasten der gesamten Wirtschaft. Ohne Unternehmer keine Arbeit. Massenweise schlitterten sie in den Konkurs.  


Sie wurden so hoch besteuert, um dem Staat Geld für seine Zinszahlungen an die Banken zu beschaffen - und zu nichts anderem. Die Sozialisten aber waren zufrieden, denn endlich sahen sie, daß "gegen das Kapital" etwas getan wird. Und das ist etwas, was Sozialisten nicht verstehen: Es gibt einen Unterschied zwischen dem schaffenden Unternehmer und "demKapital". Nicht jeder, der zu einem hohen Wohlstand gelangt, wird zu unrecht reich. Der schaffende Unternehmer, der kleine Gewerbebetrieb, der verantwortungsbewußte Industrielle - sie alle stecken in die Volkswirtschaft immer mehr hinein, als sie herausnehmen. Sie produzieren nützliche Güter und Dienstleistungen, sie schaffen Arbeitsplätze, sie halten das Getriebe der Wirtschaft in Gang -- kurz: sie sind die Ursache allen Wohlstandes. Die übermäßige Besteuerung dieser geschmähten Reichen nützt nichts, sondern schadet nur.  


Während der schaffende, innovative Unternehmer solcherart besteuert wurde - und immer noch wird, lachen sich die wahren Nutznießer und Übeltäter ins Fäustchen. Sie liegen auf der faulen Haut und zocken ab. Noch immer gibt es in vielen Ländern keine Steuern auf Zinserträge.  


Das wurde natürlich auch erkannt; und als Antwort begann man, in einigen Ländern die Kapitalerträge (Zinsen) zu besteuern. Der Staat dachte sich : "Na, wenn die schon soviel abzocken, und das auch noch von mir, dann soll zumindest ein Teil des Geldes wieder in meine Kassen zurückfließen." Gemeint sind Konzeptionen wie "Quellensteuer" oder "Kapitalertragssteuer".  


Nun sind diese im Vergleich zur Besteuerung des innovativen Unternehmers (in vielen Ländern bis 50 % oder mehr) natürlich lächerlich gering (in vielen Ländern zwischen 10 % und 20 %). Wer es sich richten kann, der richtet es sich.  


Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Hauptproblem ist, daß diese Steuern nämlich vollkommen wirkungslos sind! Nein mehr: im Grunde sind auch sie nur ein Vehikel, um die Zinszahlungen des Staates an die Banken zu finanzieren - und nicht umgekehrt.  


Konzeption  
Der Staat borgt sich Geld von den Banken.  
Der Staat zahlt den Banken dafür Zinsen.  
Einen Teil der Zinsen müssen die Banken  
dem Staat wieder zurückgeben.

Konsequenz: Der Staat zahlt nicht ganz so hohe Zinsen (Zinsen minus Kapitalerstragssteuer).  


Unschwer auszumalen, warum das nicht funktioniert: die internationalen Banken heben einfach das Zinsniveau, wenn ihr Bedarf dannach ist - und kassieren soviel wie vorher. Wer es sich richten kann, der richtet es sich.  


Auf der Strecke bleiben aber all jene, die es sich nicht richten können: die Großmutter, die sich von ihrer Rente Geld vom Munde abspart. Die Familie, die für die Ausbildung ihrer Kinder Geld zurücklegt. Das junge Ehepaar, das auf ein Eigenheim hofft.  


Sie alle müssen plötzlich einen Teil ihres hart erarbeiteten Geldes dem Staat abliefern; der Staat verwendet es seinerseits, um seine Zinsschuld bei den Banken zu begleichen. Und so finanziert und sichert ausgerechnet die Versteuerung des Zinsertrages die Erträge aus Zinswirtschaft.  




Ein Paradoxon?  


Kaum: Das Problem ist systemimmanent. Es gibt keinen Ausweg innerhalb des Zinssystems; nicht einmal über die direkte Besteuerung der Kapitalgeber. - Die würden diese "erhöhten Kosten" ohnehin nur auf ihre Kunden umlegen.  


Die Kunden?  


Vater Staat und das Volk.  


Im nächsten Teil werden wir beleuchten, was Banken so treiben. Dabei werden wir eine seltsame Entdeckung machen.  



Kapitel 3


Im zweiten Teil haben wir beschrieben, warum auch die Besteuerung der Zinserträge oder "des Kapitals" kein Ausweg aus der Misere sein kann. Heute wollen wir überprüfen, woher die Banken das Geld, das sie dem Staat und dem Volk verleihen, überhaupt haben. Auf Bäumen wächst es bekanntlich nicht.  


Viele Leute gehen davon aus, daß der Staat selbst das Geld irgendwie "macht". Er hat eine Notenbank mit Druckpresse und die schaltet er in Würdigung seiner Verantwortung für die Stabilität des Geldwertes ein oder aus. Sie nehmen ferner an, daß die Banken so wie andere Leute auch in letzter Konsequenz nur Geld verwenden können, daß der Staat "gemacht" hat. Und damit das Geld etwas wert ist und angenommen wird, nehmen sie drittens an, daß es durch feste Werte gedeckt ist: vor allem durch Gold.  


Keine einzige dieser Annahmen stimmt.  


Früher, und auch nur in einigen Staaten (z. B. den USA) war das Geld tatsächlich durch Gold gedeckt. Deckung bedeutet: Du kannst jederzeit zum Staat gehen und Dein Geld gegen Gold zu einem genau definierten, unveränderlichem Kurs umtauschen (in den USA waren es 1 $ für 1/73 Unze Gold). Bedeutet auch: Für jeden ausgegebenen Dollar müssen entsprechende Goldreserven vorhanden sein. Von jeder anderen angeblichen "Deckung" hast Du nichts. Dieses System wurde aufgelassen, damit der Beschiß seinen Lauf nehmen kann.  


Heute ist das Geld gerade das Papier wert, aus dem es besteht. Daß Dein Geld trotzdem akzeptiert wird, beruht nur auf dem V e r t r a u e n der Leute in den Umstand, daß es auch alle anderen akzeptieren werden. Dieses Vertrauen beruht auch nicht zuletzt auf dem Vertrauen darauf, daß das Geld etwas wert ist (gedeckt ist) - was es aber nicht ist. Darum das Verwirrspiel mit den Gold- und Devisenreserven (wertloses Papier anderer Staaten). Wenn dieses Vertrauen erschüttert werden würde, kannst Du aus Deinen DM 100,- Scheinen Papierflieger machen. - Niemand wird es nehmen, weder Dein Nachbar und schon gar nicht der Staat.  


Die Herstellung von Geld selbst ist also etwas sehr Sensibles. Man druckt ein paar Zahlen auf ein Blatt Papier - und schwupps, kann man sich ein Bier, einen Fernseher, ein Auto oder gar ein Haus kaufen. Ja, klar, das muß dem Staat vorbehalten sein. Denn das Geld soll für uns alle da sein. Und wenn ein Privater das macht, wird er wegen "Geldfälscherei" hinter Gitter gebracht. Ja, sicher, nicht einmal Banken dürfen das machen, sondern nur eine einzige "Staatsbank".  


Vergessen wir die Details für den Augenblick, dann ist das richtig. Nur: diese "Staatsbank" ist nicht staatlich. Die Deutsche Bundesbank, die Österreichische Nationalbank, die US-amerikanische Federal Reserve Bank, sie alle sind in Privatbesitz.  
Da haben einige das Goldene Los gezogen, vom Staat das Recht zugesprochen bekommen zu haben, das Geld zu erzeugen. - Wir wollen hier nicht darauf eingehen, wer das ist.  


Die Eigentümer der Staatsbank können zwar nicht willkürlich Geld schöpfen (was sie aber über Umwege trotzdem tun), sondern nur nach Maßgabe der Gesetze. Aber das Entscheidende ist : Der Staat selbst kann kein Geld mehr schöpfen ("machen"). Daher muß er sich benötigtes Geld stets von den Banken ausborgen - und dafür feste Zinsen berappen. Das ist der Grundstein zum Zins-Geldsystem, dessen Konsequenzen wir schon zart angedeutet haben. Ihr dürft dreimal raten, wer diese Zinsen zahlt: natürlich das Volk, von dem immer neue und höhere Steuern eingehoben werden!  


Ein denkbar dummes System möchte man meinen. Wie wird es begründet?  


Gar nicht, weil niemand dannach fragt. Aber historisch betrachtet: den Bürgern wurde eingeredet, der Staat könnte sein Geldschöpfungsmonopol "mißbrauchen" - etwa durch willkürliches Anwerfen der Notenpresse. Und daher wäre es klüger, dieses Monopol in die Hände von verantwortungsbewußten "Experten" (private Bankiers) zu legen - die sich da auskennen und das natürlich nie mißbrauchen würden.  


Indem der Staat so verpflichtet sei, für aufgenommenes Geld Zinsen zu bezahlen, wie jeder andere auch, werde er gezwungen, verantwortungsbewußt zu wirtschaften. Das Geld wird selbst zur Ware erhoben, für die man zu bezahlen hat (Zinsen). Der Erfinder dieses Systems war übrigens Kaynes - der mit "deficit spending" einen ungeahnten Wohlstand prophezeite.  


Die Schöpfungskraft der Banken beschränkt sich aber nicht nur auf das Drucken von Noten - tatsächlich sind diese gemessen an der gesamten Geldmenge heute unbedeutend.  


Nein, mehr noch: Die Banken - und zwar jede Bank (!) - schöpft Geld buchstäblich aus dem Nichts, in Form von Scheckgeld und Buchgeld. Und das funktioniert so:  


Herr Maier geht zur Bank und nimmt sich einen Kredit von DM 10.000,-. Nachdem Herr Maier eine Hypothek auf sein Haus unterschrieben hat, gewährt die Bank diesen Kredit. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer und - welch wundersamer Zauber - auf dem Konto des Herrn Maier befinden sich plötzlich DM 10.000,-.  


Diese DM 10.000,- sind reales Geld, das aus dem Nichts entstand. Es war vorher n i c h t d a . Ihm stehen insbesondere auch keine Einlagen entgegen, wie oft angenommen wird.  


Viele glauben, eine Bank funktioniert so: Herr Huber legt DM 10.000,- ein. Dieses Geld darf die Bank nun nehmen und damit Kredite vergeben: alles bis auf eine Rücklage, die gesetzlich bestimmt ist, z. B. 20 Prozent. In diesem Falle dürfte die Bank also DM 8.000,- als Kredit vergeben.  


Nein, aber so läuft es nicht: die mit der Rücklagenquote verbundene Schöpfungsmacht der Bank bezieht sich auf die Gesamteinlage. Bei einer Rücklagenquote von 20 Prozent dürfte die Bank in diesem Falle DM 50.000,- als Kredit vergeben (!). DM 10.000,- steht eine Einlage in selber Höhe entgegen, das könnte man noch irgendwie rechtfertigen; bleiben aber die restlichen DM 40.000,-. Diese werden aus dem Zauberhut geschöpft (in Form von Buchgeld- und Scheckgeld) und in den Wirtschaftskreislauf gepumpt - es gab sie vorher nicht (!).  


Die tatsächliche Rücklagenquote wird immer niederer (sie muß immer niederer werden; siehe dazu später); und liegt in den meisten Ländern heute zwischen fünf und fünfundzwanzig Prozent.  


Aber mit diesem durch Zauber geschöpften Geld kann Herr Maier sehr reale Dinge tun. Er kauft sich einen Fernseher und überweist die DM 2.000,- auf das Konto des Händlers. Er läßt sein Auto reparieren und überweist DM 3.000,- auf das Konto des Mechanikers. Und auch die restlichen DM 5.000,-- sind schnell verprasst.  


Konsequenz: Die Bank hat aus dem Nichts DM 10.000,- geschöpft, reales Geld, das nun im Verkehr ist. Für dieses Geld, für das sie n i e gearbeitet hat, das ihr Nichts gekostet hat - verlangt sie nun auch noch Zinsen (!), nicht zu wenig: 10 Prozent.  


Nach einem Jahr hat Herr Maier genug verdient, um das Geld zurückzuzahlen, inzwischen DM 11.000,-. Die DM 10.000,- wandern in den Computer, die DM 1.000,- Zinsen steckt die Bank ein - als Gewinn.  


Ergebnis: Keine Arbeit, keine Mühe, aber DM 1.000,- Gewinn. Ja, nicht einmal ein Risiko gibt es bei diesem wunderbaren Geschäft. Hätte Herr Maier nicht zahlen können - dann wäre sein Haus eben im Schlund der Bank verschwunden.  


So schön kann Geld sein, wenn man weiß, wie man's macht ...  


Im vierten Teil werden wir beleuchten, was dieser Hokuspokus für katastrophale Auswirkungen hat - das gibt dem Zins-Geldsystem den Rest.  



Kapitel 4

Im dritten Teil haben wir erläutert, wie die Banken aus dem Nichts Geld schöpfen und damit satte Gewinne einfahren - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne etwas zu produzieren, ohne Risiko und alles auf Kosten des arbeitenden Volkes.  
Verwerflich genug wäre das schon alleine. Aber heute wollen wir uns damit beschäftigen, welche furchtbaren Auswirkungen das hat.

"Den Bankern gehört die Erde. Nehmt ihnen die Erde, aber laßt ihnen die Macht,  
Rücklagen zu bilden, und mit einem Federstrich werden sie genügend  
Rücklagen schöpfen, um sie wieder zurückzukaufen.  
Immerhin, nehmt sie ihnen weg, dann würden alle großen Vermögen  
der Banker gleich dem meinen verschwinden.  
Dann würden wir in einer glücklicheren und besseren Welt leben.  
Aber wenn Sie wünschen, die Knechte der Bankleute zu bleiben und  
ihnen noch die Kosten für ihre eigene Knechtschaft zu zahlen,  
dann laßt sie weiter Rücklagen schöpfen."

(Sir Josiah STAMP, Präsident der Bank of England)  



Viele Leute verlieren den Überblick, wenn es um große Zahlen geht. Darum wollen wir die Konsequenzen an einer kleinen Volkswirtschaft zeigen, die nur aus einer Bank und drei Personen besteht.  


Unsere kleine Volkswirtschaft besteht aus einer gesamten Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) von DM 360.000. Herr Maier hat DM 160.000, Herr Huber hat DM 200.000, Herr Schmidt ist ein armer Schlucker und hat gar kein Geld.  


Also geht Herr Schmidt zur Bank und pumpt sich DM 40.000, auf 30 Jahre, zu einem Zinssatz von 15,25 %. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer - und auf dem Konto von Herrn Schmidt befinden sich plötzlich DM 40.000 - Geld das es vorher nicht gab, es wurde originär geschöpft (siehe Teil 3).  



Damit haben wir folgende Situation:



Und siehe da: Die gesamte Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) ist plötzlich von DM 360.000 auf DM 400.000 gewachsen. Jedoch ist der Warenmenge (Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen) gleich geblieben.  


Konsequenz: Inflation.  


Inflation bedeutet:
Die Geldmenge wird größer als die Warenmenge.

Inflation bedeutet:
Du bekommst für jede erarbeitet Mark weniger als früher  
(als Du sie verdient hast).

Inflation bedeutet:
Du wirst um einen erheblichen Teil der Früchte deiner  
Arbeit betrogen.


Das ist die Situation, die wir laufend haben. - Beschiß im Reinformat.  


Aber es geht noch weiter: Herr Schmidt wirtschaftet nun 30 Jahre lang mit seinem Geld. Wirtschaften bedeutet: Er produziert Güter (z. B. Schnitzen von Holzfiguren) oder Dienstleistungen (z. B. Schneiden von Haaren) und verkauft diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft. Dafür bekommt er von diesen Geld.  


In den 30 Jahren hat Herr Schmidt, fleißig wie er ist, eine Menge Dienstleistungen produziert, und diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft - Herrn Maier und Herrn Huber - verkauft. Dafür hat er ordentlich Geld kassiert.  


Nach 30 Jahren herrscht also beispielsweise folgende Situation:  



Herr Maier hat Herrn Schmidt insgesamt Güter und Dienstleistungen im Wert von DM 100.000 abgekauft, Herr Huber im Wert von DM 60.000,-. Das führt zu einer entsprechenden Verminderung des Geldes von Maier und Huber, und zu einer entsprechenden Erhöhung des Geldes von Schmidt. Es kommt beim Kauf nur zu einer Verschiebung des Geldes - es wird aber kein Geld neu geschaffen, noch geht Geld aus dem Wirtschaftskreislauf verloren. Die gesamte Geldmenge der Volkswirtschaft beträgt weiterhin DM 400.000,-.  


Und nun, nach 30 Jahren, klopft die Bank bei Herrn Schmidt an und will das Geld zurück, das sie ihm geborgt hatte, mit Zins & Zinseszinsen: DM 180.000,-. Herr Schmidt zahlt das Geld. DM 40.000,- wandern in den Computer, DM 140.000,- sind der Gewinn der Bank.  




Damit haben wir zwei Effekte:  


1.
Herr Schmidt, der fleißige Arbeiter, wurde um einen wesentlichen Teil  
seines Arbeitsertrages betrogen.

2.
Die Geldmenge ist wieder so groß, wie sie vorher war: DM 360.000,-


DAS JEDOCH NUR DANN, wenn die Bank dieses Geld nimmt und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Und das tut sie zu einem großen Teil auch: sie bezahlt ihre Angestellten, baut neue Bankniederlassungen, kauft Wirtschaftsunternehmen, beteiligt sich an Aktiengesellschaften usw.  


ABER SIE FÜHRT NICHT ALLES GELD WIEDER IN DEN WIRTSCHAFTSKREISLAUF ZURÜCK!  


Einen Teil des Geldes nimmt sie und bildet Rücklagen, um neue (höhere) Kredite vergeben zu können. Und dieses Geld ist dann dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Nehmen wir an, die Bank würde von den DM 140.000 Zinsertrag nur DM 20.000,- nehmen und als Rücklage verwenden.  



Dann hätten wir folgendes Bild:  


Konsequenz: Die Geldmenge der Volkswirtschaft wäre von DM 360.000 auf DM 340.000 gesunken.  


Sinkende Geldmenge bedeutet: Deflation  


Deflation bedeutet:  Die Geldmenge wird kleiner als die Warenmenge.

Deflation bedeutet:  Dein erarbeitetes Geld wird von Tag zu Tag mehr wert.

Deflation bedeutet:  Wirtschaftskrise. Wenn das Geld ohne irgendwas zu tun,

immer mehr wert wird, flüchtet alles in Geld. Niemand kauft  

mehr Waren, die er nicht unbedingt benötigt. Denn morgen  

würde er um dasselbe Geld schon doppelt soviele Waren bekommen.  

Deflation bedeutet:  Aufgrund der sinkenden Nachfrage können die Unternehmer  

ihre Güter und Dienstleistungen nicht mehr absetzen.  

Konkurse, Kündigungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge.  



Glücklicherweise haben wir aber nie Deflation. Dafür sorgen schon die Banken. Was machen sie?  


Sie schöpfen Geld aus dem Nichts und vergeben neue Kredite!  


Und hier ist der teuflische Effekt:

Um die vorherige Geldmenge von DM 400.000,- wiederherzustellen, müssen sie nun nicht mehr DM 40.000,-- sondern schon DM 60.000,- als Kredit vergeben! Und beim nächsten Mal ist es noch mehr, und dann wieder mehr. Mit jeder Kreditrückzahlung - und mit jeder Rücklage, die die Bank bildet - muß mehr an Krediten ausgegeben werden, um die vorherige Geldmenge wiederherzustellen, damit die Deflation verhindert wird!  


Dieser Effekt wird durch die von Jahr zu Jahr steigende Gütermenge (Summe der erzeugten Dienstleistungen & Güter = BSP) noch erheblich beschleunigt, da die Geldmenge auch an die wachsende Gütermenge angepaßt werden muß.  


Konsequenz:

Es müssen immer mehr und immer höhere Kredite vergeben (genommen) werden, um die Deflation zu verhindern. Irgendwann sind die Leute aber schon so verschuldet, daß kaum mehr etwas geht. Sie leiden schon an den alten Zinslasten und können neue Kredite nur mehr schwerlich nehmen.  


Das ist die Situation, die wir heute haben.  


Und was machen dann die Banken?  


Die Kredite müssen billiger werden - damit man es sich noch leisten kann. Die Banken senken also die Zinsen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Durch die zusätzlichen Kredite wird einfach wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, mit dem Arbeiter, Dienstleistungen und Güter bezahlt werden können.  


Das funktioniert eine Zeit lang, aber nur bis zu einem gewissen Punkt:  


 1.  Der Teufelskreis wird lediglich verlangsamt; die drohende Wirtschaftskrise wird nur verzögert, aber nicht aufgehalten.

2.  Immer niederere Zinsen bedeuten auch, daß die Banken immer weniger verdienen. Das ist für die Banken natürlich höchst unbefriedigend.  



Und wenn das der Fall ist, wechseln die Banken die Strategie.  


Dem Strategiewechsel gehen stets einige wirtschaftliche Kennzahlen voran: -  hohe Verschuldung des Staates und des Volkes (Verschuldete können  

keine weiteren Kredite nachfragen)

-  hohe Arbeitslosigkeit (Arbeitslose können keine Kredite nachfragen)  

-  eine hohe Zahl von Konkursen und Ausgleichen (kaputte  

Wirtschaftsunternehmen können keine Kredite mehr nachfragen)  

-  sehr niedrige Zinsen (man kann sie nicht mehr senken, um dadurch  

eine erhöhte Kreditnachfrage zu erzeugen)  

-  geringe Inflation (da zu wenig Kredite nachgefragt werden, schafft man  

es gerade noch, die Geldmenge an die Gütermenge anzupassen; da  

keine Kredite nachgefragt werden, wird die Geldmenge aber nicht viel größer)  



Da geht dann einfach nichts mehr.  


Im fünften Teil werden wir feststellen, daß das schon mal passiert ist. Es war die Große Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre. Dabei wurden die Banken reicher als jemals zuvor: sie machten Kasse und tauschten ihr Geld gegen handfeste Vermögenswerte. Die restlose Verarmung der Völker war die Folge.  


Kapitel 5


Im vierten Teil haben wir beschrieben, wie das Zins-Geldsystem einerseits dazu führt, daß das Volk um einen guten Teil der Früchte seiner Arbeit betrogen wird. Andererseits haben wir ausgeführt, wie das Zins-Geldsystem den Staat und das Volk zu immer höherer Verschuldung nötigt - bis nichts mehr geht. Heute wollen wir darstellen, was die Banken tun, wenn nichts mehr geht; und zwar am Beispiel der Großen Wirtschaftskrise der Dreißiger.  


"Wer auch immer die Geldmenge in einem Land beherrscht,

ist unumschränkter Herr von allem Gewerbe und allem Handel."  


James A. GARFIELD, Präsident der USA  


Die Wirtschaftskrise der Dreißiger ist ein Phänomen. Sie befiel alle westlichen Staaten und zog sich über Jahre - exakt bis zum Jahr 1939. Kein westlicher Staat blieb von ihr verschont: mit Ausnahme des Deutschen Reiches, das sich seltsamerweise schon 1934 rapide davon zu erholen begann. Aber das Deutsche Reich wollen wir für den Augenblick mal links liegen lassen.  


Man hat allerlei Leute für die Krise verantwortlich gemacht: die Politiker hätten falsch reagiert; und viele Politiker mußten ihren Hut nehmen; andere wurden als Beseitiger der Krise gefeiert. Aber das sind alles Lügen! Die Politiker hatten weder etwas für ihr Zustandekommen, noch etwas für ihr Verschwinden getan. Die Banken alleine verursachten die Krise, und die Banken alleine ließen sie verschwinden. - Wie, das wollen wir im folgenden vereinfacht darstellen - stellvertretend für alle Staaten (mit Ausnahme Deutschlands) am Beispiel Kanadas, weil es ein besonders gutes Beispiel ist.  


Nehmen wir Kanada im Jahre 1930. Kanada hatte keine Kriegsreparationen zu bezahlen. Kanada hatte fruchtbares Ackerland, gewaltige Wälder, riesige Rohstoffvorkommen. Die Arbeiter waren genauso tüchtig, die Bauern waren genauso fleißig, die Unternehmer waren genauso innovativ wie zuvor. Kanada hatte ein ausgebautes und hoch wirksames Transportwesen an Eisenbahnen und Straßennetzen und Wasserwegen im Inland und auf dem Meer. Die Nachrichtenverbindungen gehörten zu den besten der Welt, nutzten Telefon, Telegraf, Rundfunk und ein gut arbeitendes Postwesen. Kein Krieg hatte die Städte oder Landschaften verwüstet. Keine Epidemie hatte die Bevölkerung geschwächt, ja, es gab sogar einen deutlichen Geburtenüberschuß. Keine Hungersnot hatte das Land betroffen.  


Und trotzdem kam es plötzlich zu einer Krise gewaltigen Ausmaßes. Eine Krise, die aus der Situation Kanadas völlig

unerklärlich ist, eine Krise, die es gar nicht geben hätte dürfen. Die rechtlichen Voraussetzungen waren unverändert, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen hatten sich stets verbessert, die Schornsteine rauchten, die Städter arbeiteten, die Forstarbeiter hackten, die Farmer pflügten. --  


Und dennoch: plötzlich stockte das Getriebe. Einfach so. Aus heiterem Himmel. -- Gottes Wille?  


Kaum. Wir brauchen uns nur anzusehen, was die Banken zu dieser Zeit trieben.  

 1.  Die Bankiers begannen, Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen,  

indem sie anfingen, die Zinsen auf ungeahnte Ausmaße zu erhöhen.  

Utopische Zinsen vermindern die Kreditnachfrage: die Leute können sich  

die Kredite nicht mehr leisten. Verminderte Kreditnachfrage führt zur  

Minderung der Geldmenge (siehe Teil 4). Ohne die neuen Kredite konnten

die Unternehmer ihre Lieferanten und Arbeiter nicht mehr bezahlen,  

sie mußten ihre Produktion mindern, Arbeiter kündigen oder schlitterten in

den Konkurs. Ohne die neuen Kredite ging die Nachfrage nach Gütern und

Dienstleistungen zurück. Das führte zu Produktionsflauten, Arbeitslosigkeit  

und Anschlußkonkursen.

2.  Hohe Zinsen führen zur selben Hand zu vermehrten Sparen (Bankeinlagen).

Auch dieses Geld ist temporär dem Wirtschaftskreislauf entzogen, und führt

zu einer (faktischen) Minderung der im Umlauf befindlichen Geldmenge.  

Bloß faktisch deshalb, weil das Geld als Buchgeld ja weiterhin da ist.  

Es wird aber nicht benutzt.  (Effekt wie oben)

3.  Die Bankiers begannen, dem Staat, den Industrien, den Gewerbebetrieben  

und den Bauern Darlehen zu verweigern.  (Effekt wie oben)

4.  Die Bankiers verlangten gleichzeitig aber die Rückzahlung der bestehenden  

Darlehen und Kredite. Das führte abermals zu einer Minderung der Geldmenge.  

(Effekt wie oben)  



Kanada war somit in eine Wirtschaftsflaute sondergleichen gebracht worden. Güter waren vorrätig, um verkauft zu werden. Arbeiten warteten darauf, getan zu werden. Aber niemand konnte es bezahlen. Es war zu wenig Geld da. Fünfundzwanzig von Hundert Arbeitern wurde gekündigt.  


Zur gleichen Zeit zockten die Banken ab! Weil durch die Wirtschaftsflaute viele Betriebe in den Konkurs wanderten, wurden die Banken per Hypotheken die Eigentümer von Zehntausenden von land- und forstwirtschaftlichen Anwesen (in der Größe von über einer Million Quadratkilometer -> das ist dreimal die Fläche Deutschlands) und von weiteren Zehntausenden Gewerbebetrieben und Industrien.  


Dreimal die Fläche Deutschlands und Industrien in Milliardenwerten - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne Risiko.

Toll, wat?  


Und hier ist der Beweis - die Zahlen der Geldmenge/Kopf von Kanada:

 1929 ......... 302 CAN-$

1933 ......... 236 CAN-$

1934 ......... 237 CAN-$

1935 ......... 247 CAN-$

1938 ......... 274 CAN-$  



Zahlen sagen mehr als Worte.  


Geld kann schön sein, wenn man weiß, wie man's verschwinden läßt!



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mfg
füx
Zick-Zock:

toll !

 
17.05.03 16:08
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