neu ist lediglich, dass es durch IFRS einen Kick oder ein Alibi erhält, wie man will.
Es kann auch eine ganze Weile laufen, dieses Geschäftsmodell, solange sich eben immer wieder Käufer für Aktien finden (oder die 'sanierten' Unternehmen) ... und solange man genug 'billige' Unternehmen findet die man mit eigenen Aktien oder den symbolischen Euro bezahlen kann.
Ein uralter Trick zur Kursstabilisierung ist natürlich auch, den Freefloat niedrig zu halten, deswegen wird möglicherweise auch 'arquana' als separate Aktie begeben statt einer neuen Kapitalerhöhung bei Arques .
Die kritischen Punkte nanntest du ja selbst schon, es wurde halt sehr viel und quer durch die Branchen aquiriert - auch wenn man jetzt einen Schwerpunkt in der Druckbranche gebildet hat - da schien es mir, dass hier dem Aspekt "Hauptsache billig eingekauft (bargain purchase)zum Einmalgewinnausweis" der Vorzug vor einer schlüssigen Branchenstrategie gegeben wurde.
Und dass sich das kleine Arques Management wirklich in all den Branchen schnell zurechtfindet um eine NACHHALTIGE Sanierung zu leisten, scheint mir ja nicht allzu wahrscheinlich.
Nachhaltigkeit - das ist der Punkt bei dem ich hier sehr skeptisch bin.
Vom volkswirtschaftlichen Standpunkt wäre es ja durchaus begrüßenswert und wertvoll, wenn sich Firmen wie Arques als langfristig erfolgreiche Sanierer verdient machten.
Verglichen mit den schon jahrelang erfolhreich agierenden - übrigens auch niedrig bewerteten Holdings wie Indus oder Gesco, die sich auf eine Branche konzentrieren in denen das Management kompetent ist, macht Arques halt einen rasch zusammengeschusterten Eindruck. Dazu die platte Eigenwerbung und der Löwsche Personenkult - vor kurzem kam mir sogar ein Autotest vor die Augen (finde den leider nicht mehr) in dem Löw irgendeine
Luxuskarre (BMW M6??? ) für ein Magazin probegefahren hat und dafür vom Schreiberling
augiebigst in seinen Lebensgewohnheiten gewürdigt wurde- wers braucht...
das sind halt so Punkte wo die Warnlampen angehen - bei mir jedenfalls.
Muss natürlich nicht bei jedem so sein.
Man kann sicher viele Ansatzpunkte finden um so ein etwas schwer zu durchschauendes
Unternehmen auf seine Seriosität hin abzuklopfen.
Ich selbst würde bei den Vorstandsmitgliedern anfangen - z.b. wo haben sie früher gewirkt, wo hat Löw seine 2 Dissertationen geschrieben, - er trägt ja stolz den doppelten Dr. im Namen - also wo hat er promoviert, bei welchem Prof/Lehrstuhl usw.
Das sind Infos, die man normalerweise sehr leicht findet, finden MUSS, (Hochschulbiliothek z.B.)
einen Blick in die Diss. zu werfen schadet auch nichts, wenn man sich in dem Bereich etwas auskennt, ebenso bei Vorderwülbecke. usw. ;)
(Allgemein gesagt, ohne Bezug auf genannte Personen: Man sieht manchmal schnell, was echt oder (teures) Ghostwriting ist. ;)
Da ich kein Interesse an der Aktie habe, werde ich mir die Arbeit natürlich nicht machen. Das habe ich einmal gemacht (bei Crown/Langbar, bei WO dokumentiert), anfang des Jahres, war völlig sinnlos, selbst wenn man etwas ganz eindeutiges gefunden hat: Die Lemminge kaufen trotzdem, wenn ein Pusherdienst die Aktie empfiehlt und sie steigt, und deine Recherchezeit honoriert dir niemand. Wenn die Aktie später geplatzt ist, gehen die nächsten Illusionisten ans Werk.
Ich hatte dir meine Meinung bzw. allgemeine Gedanken zu Arques eigentlich nur geschrieben, Fundamental, weil ich aus diversen deiner Beiträge (u.a. in katjuschas Threads) den Eindruck gewonnen habe, dass du dir die Firmen recht genau anschaust, in die du dein geld steckst.
Und weil es mir gefällt, wenn jemand auch mal klar sagt, seine Meinung zu einer Aktie
radikal geändert zu haben.
Ohne Bezug zu Arques, allgemeine Info zum Thema Bilanzen:
Bei wo habe ich übrigens einen Thread, in dem u.a. die gröbsten Bilanztrickserereien (Enron, Wordlcom; Heathsouth ... ) und Konglomeratgaunereien (Tyco, Cendant ..)
der letzen Jahre gesammelt sind, meist von US-Unternehmen.
Hier zum Thread Gruß, Klinger