Ariba - Das riecht nach Bilanzskandal
Am Mittwoch brechen die Titel von Ariba [Nasdaq: ARBA ] bis 16:50 Uhr MEZ um 8,3 Prozent auf 3,21 Dollar ein, nachdem der B2B-Softwareentwickler vor Handelsbeginn bekannt gegeben hatte, dass man die 200er-Bilanz und die Quartalsberichte von März 2000 bis einschließlich Juni 2002 neu erstellen werde. Dies hätte die immer noch andauernde Überprüfung der Rechnungslegung ergeben.
Darüber hinaus bestätigte das Unternehmen, dass die 2002er-Bilanz (Geschäftsjahresende 30.09.) nicht pünktlich eingereicht wird und warnte die Anleger vor entsprechenden Konsequenzen durch die NASDAQ.
Reicht ein Unternehmen innerhalb der von der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC vorgeben Frist die Jahresbilanz oder den Quartalsbericht nicht rechtzeitig ein, kann die NASDAQ die entsprechende Aktie von Handel ausschließen und an den ungeregelten Over the Counter (OTC)-Markt verbannen.
Erste Zeichen im Dezember
Bereits im Dezember schockte Ariba seine Aktionäre mit der Meldung, dass die Ergebnisse für 2001 komplett überarbeitet werden müssten. Auslöser für die Ungereimtheiten ist angeblich die falsche Verbuchung einer Zahlung in Höhe von zehn Millionen Dollar von Firmen-Mitbegründer und Chairman Keith Krach an seinen Chief Operating Officer (COO) Larry Mueller. Damals hatte das Unternehmen noch gesagt, dass dies die einzigen Bilanzkorrekturen sind, womit zu rechnen wäre.
Inzwischen mehren sich allerdings die Hiobsbotschaften aus der Rechnungslegungsabteilung. Aribas Investor Relations-Arbeit ist derzeit auch nicht das Gelbe vom Ei und, dass Firmen-Insider wie Krach sich noch Ende November von beträchtlichen Aktienpakten getrennt haben [1] , wirft kein gutes Licht auf den B2B-Spezialisten. Bis mehr Klarheit herrscht, lautet unser kurzfristige Empfehlung: Finger Weg!