Anlagemarkt steht ein schweres Jahr ins Haus

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sir charles:

Anlagemarkt steht ein schweres Jahr ins Haus

 
07.06.02 08:47
Anlagemarkt steht ein schweres Jahr ins Haus

Wertpapiergeschäft: Von einer Wende am Anlagemarkt ist laut Direktanlage.at noch nichts zu sehen.


Ernst Huber, Chef der Direktanlage.at : "Heuer wird für die gesamte Anlage-Branche ein sehr schweres Jahr."


WIEN (schell). Seit Monaten trommeln internationale Investmentbanken vor allem eine Botschaft in Richtung Anleger: Die Lage an den Aktienmärkten wird sich spürbar bessern, und zwar schon bald. Einer, der diesen Optimismus nicht teilt, ist Ernst Huber, Chef der Direktanlage.at, des größten heimischen Diskont-Brokers. "Heuer wird für die gesamte Anlage-Branche ein sehr schweres Jahr. Allein das erste Quartal war von den Umsätzen her schlechter als das schlechteste Quartal des Krisenjahres 2001", so Huber. Und treibende Kräfte durch anziehende Aktienkurse wären noch nicht auszumachen.

Ablesen lasse sich die triste Lage an der niedrigen Aktivität der Anleger. Während ein Kunde 2000 noch 18 Wertpapiertransaktionen (pro Jahr) abwickelte, waren es im Vorjahr nur 13, und heuer sind es - vom ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet - zehn. Für das Gesamtjahr rechnet Huber mit durchschnittlich elf Transaktionen je Kunden.

Die Direktanlage.at, eine Tochter der HypoVereinsbank, schreibt eigenen Angaben zufolge heuer dennoch schwarze Zahlen. Womit die Bank zu den Ausnahmen unter Europas Diskont-Brokern zählen dürfte. Der Vorteil gegenüber der Konkurrenz sei, daß keine Übernahmen zu Phantasiepreisen durchgeführt wurden, meint Huber. Deutschen Medien zufolge wurden in Europa in Zeiten des Aktien-Booms bei Übernahmen von Brokern fünfstellige Euro-Beträge je Kunden gezahlt.

Trotz der Börsenkrise steigt die Zahl der Diskont-Anlage-Kunden weiter, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Bedeutung des Internet. Per Ende 2001 zählte der Markt 39.000 Kunden, 26.000 davon entfielen auf die Direktanlage.at. In zweieinhalb Jahren soll der Gesamtmarkt 100.000 Kunden zählen. Die Direktanlage.at hat es nun allerdings auch noch auf die Wertpapier-Kunden klassischer Banken abgesehen. Beratung zu günstigen Konditionen heißt die Zauberformel. Das Potential sei hoch, die Beratung in den Banken nicht optimal: "Man kann von Bankangestellten nicht erwarten, daß sie Schalterkunden betreuen, Bausparverträge und Versicherungen verkaufen und dann auch noch Wertpapier-Experte sind", meint Huber. Mit Wien, Linz, Salzburg und Bregenz hat die Direktanlage bereits vier Beratungs-Filialen eröffnet.

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