Andersen: Berater-Ehe unter Dach und Fach
Die Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat grünes Licht für den Zusammenschluss mit Andersen gegeben. Stimmt die Kartellbehörde zu, entsteht die drittgrößte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deutschlands.
Nach Andersen sprachen sich auch die rund 250 Partner des Konkurrenten Ernst & Young für eine Fusion der beiden Unternehmen aus. Einzelheiten sollten am Montag bekannt gegeben werden, teilte ein Sprecher von Ernst & Young am Sonntag in Stuttgart mit. Nach dem Beschluss ist die andere mögliche Variante einer Zusammenarbeit mit dem Branchenriesen KPMG endgültig vom Tisch. Auch an den meisten anderen Standorten weltweit fusioniert Andersen mit Ernst & Young.
Andersen steckt in den USA nach dem Zusammenbruch ihres Mandanten Enron in einer tiefen Krise und sucht daher für seine nationalen Ableger Käufer oder Fusionspartner. Unter anderem hatte Andersen-Partner David Duncan Akten des Energiekonzerns Enron vernichtet, um die Lage des Unternehmens zu verschleiern. Damit war der Name Andersen diskreditiert, zahlreiche Kunden sprangen ab. Neben riesigen Schadensersatzklagen der Enron-Anleger drohen darüber hinaus Anklagen amerikanischer Staatsanwälte.
Nach Ansicht von Branchenkennern sprach für Ernst & Young auch, dass Konkurrent KPMG derzeit selbst in der Kritik steht. Grund dafür sind unter anderem Abschlüsse der KPMG für den Telematik-Anbieter Comroad, der seit Jahren Bilanzen manipuliert hat.
Quelle:ftd
