America Online startet in China
Erstes Gemeinschaftsunternehmen mit größter Computerfirma des Landes Legend Holdings Limited gegründet
Von Johnny Erling
Peking - Der US-Internetgigant America Online Inc. (AOL) hat mit Chinas größter Computerfirma Legend Holdings Limited ein Gemeinschaftsunternehmen zum künftigen Angebot von Internetdiensten für den chinesischen Markt gegründet. AOL Time Warner-Chef Gerald Levin und Legend-Vorstandsvorsitzender Liu Chuanzhi unterzeichneten am Montag die Vereinbarung in Peking. Es ist die erste Direktinvestition eines US-Unternehmens in Chinas Internetmarkt.
Beide Seiten wollen nach und nach jeweils 100 Mio. Dollar in ihr Joint Venture investieren, wobei Legend nach Chinas Vorschriften mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist. AOL hält 49 Prozent der Anteile. Levin nannte die Vereinbarung von AOL mit Chinas Top-Computerhersteller, der eine klare Internetstrategie verfolgen würde, "einen großen Schritt, um das Versprechen eines weltweiten Internets einzulösen."
Über das 200 Mio. Dollar schwere Gemeinschaftsunternehmen wurde fast anderthalb Jahre lang unter großer Geheimhaltung verhandelt. Legend-Vorsitzender Liu Chuanzhi lobte den "Zusammenschluss der Kräfte" mit dem weltweit führenden Anbieter von Internetdiensten als "strategischen Schritt mit weitgehenden Auswirkungen auf Chinas Internet-Industrie". In der künftigen Kooperation darf AOL gemäß der restriktiven chinesischen Bestimmungen vorerst aber nur seine Expertise einbringen und dem Unternehmen Legend FM und seinem Internetportal fm365.com technische Unterstützung leisten. Erst, wenn über Chinas Aufnahme in die WTO der Zugang des Auslands zu Internet-Dienstleistungen von Beschränkungen befreit wird, wollen "beide Seiten das Spektrum ihrer Aktivitäten entsprechend der gesetzlichen Möglichkeiten ausweiten".
Beide Seiten besetzen zu gleichen Teilen die Geschäftsführung des Joint Venture. AOL, das in 17 Ländern 29 Millionen Mitglieder hat, kann in China auf dem von Legend im April 2000 gegründeten Internetportal fm365.com aufbauen. Es wird in Legend-PC und anderen Internet-Geräten vorinstalliert. Das als Familieninternet entwickelte Portal hat bisher 1,7 Millionen Nutzer gewonnen und 2,9 Millionen E-Mail-Konten registriert. Das Unternehmen Legend erreichte 2000 beim Computerverkauf einen Marktanteil in China von 39 Prozent.
Telefon- und Internetzugänge Chinas wachsen weiter mit extrem hohen Zuwachsraten. Das Informationsministerium rechnet nach Angaben der Wirtschaftszeitung "Jingji Ribao" mit einer Verdopplung der bisherigen Festnetz-Kapazitäten auf 280 Mio. Anschlüsse und 360 Mio. Mobilfunkkapazitäten bis zum Jahr 2005. Darunter soll sich die Zahl der Internetnutzer von derzeit 30 Millionen auf 70 Millionen bis Ende 2004 erhöhen. AOL geht davon aus, dass im Jahre 2007 chinesisch an erster Stelle der Internetsprachen stehen wird. Trotz solcher Zahlen lassen sich in China mit Internet bisher keine Gewinne erzielen. Alle reinen Internetportale- und Dienstleistungen schreiben rote Zahlen.
Chinesische Analysten sehen trotz dieses schwierigen geschäftlichen Umfeldes im Zusammengehen von AOL und Legend eine "sinnvolle strategische Partnerschaft". Beide Unternehmen seien in ihren Bereichen überaus erfolgreich und ergänzten sich durch ihre "Business-Modelle".
Erstes Gemeinschaftsunternehmen mit größter Computerfirma des Landes Legend Holdings Limited gegründet
Von Johnny Erling
Peking - Der US-Internetgigant America Online Inc. (AOL) hat mit Chinas größter Computerfirma Legend Holdings Limited ein Gemeinschaftsunternehmen zum künftigen Angebot von Internetdiensten für den chinesischen Markt gegründet. AOL Time Warner-Chef Gerald Levin und Legend-Vorstandsvorsitzender Liu Chuanzhi unterzeichneten am Montag die Vereinbarung in Peking. Es ist die erste Direktinvestition eines US-Unternehmens in Chinas Internetmarkt.
Beide Seiten wollen nach und nach jeweils 100 Mio. Dollar in ihr Joint Venture investieren, wobei Legend nach Chinas Vorschriften mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist. AOL hält 49 Prozent der Anteile. Levin nannte die Vereinbarung von AOL mit Chinas Top-Computerhersteller, der eine klare Internetstrategie verfolgen würde, "einen großen Schritt, um das Versprechen eines weltweiten Internets einzulösen."
Über das 200 Mio. Dollar schwere Gemeinschaftsunternehmen wurde fast anderthalb Jahre lang unter großer Geheimhaltung verhandelt. Legend-Vorsitzender Liu Chuanzhi lobte den "Zusammenschluss der Kräfte" mit dem weltweit führenden Anbieter von Internetdiensten als "strategischen Schritt mit weitgehenden Auswirkungen auf Chinas Internet-Industrie". In der künftigen Kooperation darf AOL gemäß der restriktiven chinesischen Bestimmungen vorerst aber nur seine Expertise einbringen und dem Unternehmen Legend FM und seinem Internetportal fm365.com technische Unterstützung leisten. Erst, wenn über Chinas Aufnahme in die WTO der Zugang des Auslands zu Internet-Dienstleistungen von Beschränkungen befreit wird, wollen "beide Seiten das Spektrum ihrer Aktivitäten entsprechend der gesetzlichen Möglichkeiten ausweiten".
Beide Seiten besetzen zu gleichen Teilen die Geschäftsführung des Joint Venture. AOL, das in 17 Ländern 29 Millionen Mitglieder hat, kann in China auf dem von Legend im April 2000 gegründeten Internetportal fm365.com aufbauen. Es wird in Legend-PC und anderen Internet-Geräten vorinstalliert. Das als Familieninternet entwickelte Portal hat bisher 1,7 Millionen Nutzer gewonnen und 2,9 Millionen E-Mail-Konten registriert. Das Unternehmen Legend erreichte 2000 beim Computerverkauf einen Marktanteil in China von 39 Prozent.
Telefon- und Internetzugänge Chinas wachsen weiter mit extrem hohen Zuwachsraten. Das Informationsministerium rechnet nach Angaben der Wirtschaftszeitung "Jingji Ribao" mit einer Verdopplung der bisherigen Festnetz-Kapazitäten auf 280 Mio. Anschlüsse und 360 Mio. Mobilfunkkapazitäten bis zum Jahr 2005. Darunter soll sich die Zahl der Internetnutzer von derzeit 30 Millionen auf 70 Millionen bis Ende 2004 erhöhen. AOL geht davon aus, dass im Jahre 2007 chinesisch an erster Stelle der Internetsprachen stehen wird. Trotz solcher Zahlen lassen sich in China mit Internet bisher keine Gewinne erzielen. Alle reinen Internetportale- und Dienstleistungen schreiben rote Zahlen.
Chinesische Analysten sehen trotz dieses schwierigen geschäftlichen Umfeldes im Zusammengehen von AOL und Legend eine "sinnvolle strategische Partnerschaft". Beide Unternehmen seien in ihren Bereichen überaus erfolgreich und ergänzten sich durch ihre "Business-Modelle".