Amatech: Hohes Minus droht
Viele Aktien des Neuen Markts benötigten rund zwölf Monate, um 90 Prozent von ihrem Höchststand zu verlieren. Dieses zweifelhafte Kunststück brachten die Amatech-Titel seit Januar 2001 zustande.
Vom Top ist das Papier des Anbieters von Smard-Cards sogar fast 95 Prozent entfernt. Wie so zahlreiche Gesellschaften dieses Handelssegments ist Amatech Opfer eines Wachstums um jeden Preis geworden.
Das vergangene Geschäftsjahr wurde mit einem Verlust von 8,8 Millionen Euro abgeschlossen - und das bei einem Umsatz von lediglich 20,5 Millionen. Dabei ist die Idee der Allgäuer pfiffig. Die von ihnen hergestellten Chipkarten können zum bargeldlosen Bezahlen etwa an Flughäfen oder Tankstellen eingesetzt werden. Zu schaffen macht Amatech vor allem die Expansion im Ausland. Die in den USA übernommene Firma produzierte hohe rote Zahlen. Ein Blick auf die gezahlten Gelder an die Führungsriege lässt allerdings auch den Verdacht aufkommen, dass die Gesellschaft als Selbstbedienungsladen betrachtet wurde. Während sich das Management junger Firmen meist mit einem geringen Salär bescheidet, erhielten die beiden Vorstände im letzten Jahr rund 1,1 Millionen Mark. An die zwei Aufsrichtsräte flossen noch einmal 921 Millionen Mark.
Trotz der beschlossenen Sanierung wird für 2001 erneut mit einem Minus von acht Millionen Euro gerechnet. Die finanziellen Mittel von Amatech dürften kaum ausreichen, um noch das rettende Ufer zu erreichen. Der Untergang ist nur eine Frage der Zeit.
Viele Grüße
aus dem Ruhrpott