Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2

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Speculator:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2

2
04.03.01 22:42
Hallo alle zusammen,

ich habe mir endlich wieder etwas Zeit genommen, um diesen Thread auf dem neusten Stand zu bringen. Besser gesagt, den alten Thread, der jetzt aber hier weitergeführt wird.

Blicken wir zuerst kurz zurück und fassen die vorangegangenen Prognosen zusammen:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 283336

Meine Nasdaq (Composite) Prognose für das Jahr 2001:
Januar/Februar   : 2800 bis 3000 Punkte, endlich geht es wieder nach oben!
März bis Juni    : 3000 bis 3200 Punkte, Markt weiter moderat steigend.
Juli/August      : 2900 bis 3100 Punkte, die ersten räumen ihr Depot.
September/Oktober: 2600 bis 2900 Punkte, die Angst kehrt zurück.

Meine Fundamentale Argumente:
Das Präsidentschaftsdebakel wird bald ein Ende finden, dies dürfte positiv auf die Märkte wirken.
Die Zinsen in der USA werden wieder sinken, auch dies dürfte für wieder bessere Stimmung sorgen.
Der hohe Ölpreis wird wieder den Weg zu normalen(akzeptablen) Preise finden, denn die OPEC ist am wenigsten an einer Rezession interessiert.
Inflationsdruck durch den engen Arbeitsmarkt wird abnehmen, da hier mit Entspannung zu rechnen ist.
Die Märkte außerhalb der USA gewinnen langsam an Fahrt und wirken der Konjunkturabschwächung der USA entgegen. Europa kann einen ansehnlichen Wachstum vorweisen und sogar Asien, insbesondere Japan scheint das schlimmste überstanden zu haben!

Meine Psychologische Argumente:
Die Märkte werden aber nicht nur von Fundamentale Daten getrieben, sondern auch von Psychologische Vorgänge. Im Moment überwiegt der Pessimismus, also die Bären. Somit ist bei wieder steigenden Kurse für zahlreiche potentielle Käufer gesorgt.

Meine Charttechnische Argumente:
Das wir uns gerade in einem (bisher) Mittelfristigen Abwärtstrend befinden ist schon klar. Schaut man sich diesen genau an, stellt man fest das wir uns schon ziemlich nahe der unteren Begrenzungslinie aufhalten. Man sollte nicht gleich alles in den Markt investieren, vielmehr zahlt es sich aus, in kleinere Schritte in den Markt zu gehen. Am 28.11.2000 empfahl ich bei einem Nasdaqstand von 2700 Punkte 30% in den Markt zu investieren, am 05.12.2000 bei einen Nasdaqstand von 2500 Punkte weitere 30% zu investieren und am 22.12.2000 empfahl ich für den Fall, das die Nasdaq unter 2250 Punkte rutschen sollte, die restlichen 40% zu investieren, Kurse unter 2200 Punkte hielt ich für unwahrscheinlich.

So sieht der Chart Aktuell aus:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 283336




Fazit:
Die Fundamentale Argumente sind weitgehendst eingetroffen, haben bisher aber auf dem Markt nicht zu den gewünschten Effekt geführt, zumindest nicht langfristig. Bei der psychologischen Bewertung des Marktes mußte ich schnell feststellen, daß dieser keinesfalls bereinigt ist, da leider noch zu viele "Zocker" überlebt haben. Charttechnisch liege ich (bis heute betrachtet) nicht ganz richtig, da wir bereits unter 2200 Punkte gerutsch sind. Ich halte den Markt trotzdem weiterhin für überverkauft, so daß ich den Zeitpunkt als günstig betrachte, um die restlichen 40% an Cash zu investieren.


Zu meiner Person:
Seit 1996 bin ich aktiv an der Börse tätig, vorher habe ich mich sieben Jahre ausschließlich mit Aktienfonds beschäftigt. Seit etwa drei Jahre beschäftige ich mich intensiv mit der Charttechnischen Analyse. Hierzu muß gesagt werden, daß für mich die Charttechnische Analyse nur ein Teil der Gesamtbetrachtung darstellt. Ausschließlich nach Charttechnische Kriterien zu handeln halte ich für ein großen Fehler (Kostolany war nie ein großer Freund der Charttechnik und hatte dennoch großen Erfolg).
Seit ende 2000 beteilige ich mich aktiv an diesem Forum, da mich die Qualität der Beiträge überzeugt hat. Von "Zockerwerte", "Pennystocks" und Markt enge Titel halte ich nichts. Vom Daytrading nehmen ich genauso abstand.
Ich stelle meine "Gedanken" hier gerne zur Diskussion, fordere aber jeden auf sich selbst Gedanken zu machen.

zur aktuellen Lage:

Wer erkennt diesen Chart???

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 283336

Na klar, ist doch der Kursverlauf der letzen Jahre an der Nasdaq!
Wirklich???

Stimmt nicht! Es handelt sich um den Kursverlauf der Nasdaq von 1978 bis 1982, in den nachfolgende Chart "Pik" eingerahmt. Damals ging es es ähnlich wie heute über einen Jahr (1981 bis 1982)nur runter. Erst sah es so aus, als würde sich ein doppelter Boden ausbilden, doch dann ging es noch weiter runter und durchbrach sogar die bis dahin gültigen Aufwärtstrendlinie. Charttechnisch ein klares Verkaufssignal!
Doch plötzlich wendete sich die Stimmung, die Kurse zogen wieder an und erreichten innerhalb eines Jahres einen neuen Höchststand.
Wie Dr. Alexander Eder in seinem Buch "Die Formel für ihren Börsenerfolg" beschreibt, darf man eine Trendkanallinie nicht als etwas starres,  was nach einem Durchbruch wie Glas zerbricht sehen, sonder vielmehr wie einen Zaun an den sich "Bären" und "Bullen" anlehnen und diesen schon mal einige "Meter" in die eine oder andere Richtung verschieben. Auch 1990 wurde die schon korrigierte Trendkanallinie wieder gebrochen und wieder sollte dies als "false break" herausstellen. Ein Jahr später notiert die Nasdaq wieder auf einen Höchststand und damit nicht genug, es ist der Anfang einer fulminanten Hausse die ende der 90er Jahre in einer Übertreibung endet. Die Konsequenzen spüren wir jetzt. Der Nasdaq-Composite Index hat vom Hoch fast schon 60% korrigiert, ein Ende ist z.Z. nicht absehbar. Die seit 1990 gültige Trendkanallinie wurde nach unten durchbrochen, wie es weitergehen wird kann keiner sagen. Betrachtet man den gesamten historischen Kursverlauf, so läßt sich ein neuer Trendkanal definieren (im nachfolgenden Chart "Blau" gezeichnet). Die untere Trendkanllinie verläuft derzeit bei etwa 1900 Punkte und läßt somit nach unten nur noch geringen Korrekturpotential zu, nach oben steht dagegen alles offen.

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 283336



Wie gesagt, den zukünftigen Kursverlauf wird uns niemand vorhersagen können, erst in ein paar Jahre werden wir wissen, wie wir den Trendkanal zu zeichnen haben. Ich hoffe, daß euch dieser Beitrag trotz allem zumindest Informativ weiterhelfen kann.


mfG: Speculator



19 Beiträge ausgeblendet.
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Speculator:

Hey Patz, du machst mich GLÜCKLICH!

 
21.05.01 15:42
Du bist der einzigste, der sich bisher zu dieser Arbeit aüßert, ich dachte schon es würde hier keinen interessieren.!?

Wenn ich euch langweile braucht ihr das nur zu sagen, kann mir auch die Arbeit sparen.


mfG: Speculator
Speculator:

@Patz

 
21.05.01 17:38
Hey, die Analyse kam genau zum richtigen Zeitpunkt!
Der Nasdaq Composite über 2200, die Nasdaq 100 klopft an die 2000 an.

Schon in der Vergangenheit ist mir aufgefallen, daß just an dem Tag wo ich hier was ins Netzt stelle die Kurse drehen, dabei hatte ich eher mit einen schwächern Wochenanfang gerechnet!?

Patz, schau dir mal Corning und die DTE an, sehen Charttechnisch garnicht so schlecht aus.

mfG: Speculator
tom68:

@Speculator Das ist das Beste,was ich je

 
21.05.01 17:57
gelesen habe, vor allem durch die Anlehnung an Fundamentals wird die Analyse wesentlich plastischer und verständlicher. Ich glaube auch, dass wir momentan einen Fake sehen, denn bei dem Wort Liquiditäts-Hausse sollten selbst die unerschütterlichsten Optimisten nachdenklich werden.....ist noch gar nicht lange her.
Für diese Analyse bekommst Du von mir alles an grün, was ich so angesammelt habe
in meiner kurzen Zeit hier an Board(außer die Sterne für Witzig...)

mfg tom68

P.S. Es reden mir zu viele von "Hausse", das macht mich nachdenklich
furby:

Speculator auch mein Kompliment für diesen Beitrag

 
21.05.01 18:05
Man hat das Gefühl, daß Arivianer gar nicht mehr gewohnt sind mit ausführlicheren oder gehaltvolleren Beiträgen umzugehen, der geringen unverdienten Resonanz hier zufolge.

Gruß furby
Kleines Gehei.:

@speculator

 
21.05.01 18:14
Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für soooo viel Arbeit. Ich glaube Interesse gibt es hier genug an solchen Beiträgen. Habe ihn gleich gefunden und durchgelesen. 5 Stunden benötigt man schon ... und da können erste Reaktionen erst nun kommen =;-).

Waere schoen, auch naechsten Monat wieder die Fortsetzung zu lesen. Und wenn an diesem Tag die Kurse steigen, sag' uns einfach einen Tag vorm Posting Bescheid.

Ob ich wirklich 5 Stunden gelesen habe, das bleibt ein ...

Kleines Geheimnis!
Carupano:

@Speculator

 
21.05.01 18:42
da du einer der Wenigen bist,der wie ich Open TV im Depot hat,würde es mich interessieren,wie du die weitere Entwicklung bei Open TV siehst.
Gruß Carupano
Speculator:

@Carupano

 
21.05.01 19:05
Hatte!

Am 19.04.2001 habe ich alle meine Aktien verkauft und erst am letzten Freitag in DTE und Corning eingestiegen. OpenTV ist schon vorher rausgeflogen.

Interactives Fernsehen scheint sich genau so wenig wie die Verschmelzung von Internet und Fernsehen durchzusetzen. Zwar konnte OpenTV, wenn ich richtig informiert bin, einige gute Deals abschließen aber der Chart überzeugt mich nicht. Sollte es jetzt zu einer kleinen Ralley an der Nasdaq kommen (danach sieht es momentan aus), so würde ich OpenTV Kurse zwischen 12 und 16 USD zutrauen. Nach unten würde ich ein Stop-Los setzen (ca. 9,5 USD).

Also, ich würde OpenTV bei einem Kursanstieg verkaufen, gerade wenn wir in eine Rezession schlittern sollten, ist die Gefahr sehr groß das solche kleinere Firmen gänzlich von der Bildfläche verschwinden.

mfG: Speculator
Carupano:

@Speculator

 
21.05.01 19:31
danke für deine Einschätzung,dann hoffe ich mal auf eine kleine Rallye,denn ich bin bei 13,60€ bei Open TV eingestiegen,allerdings hatte ich letztes Jahr mit Open TV auch schon schöne Gewinne,als die Aktie noch in höheren Regionen notierte.Den Abschluß einiger guter Deals in den letzten Wochen habe ich auch gelesen und von daher bin ich doch noch positiv gestimmt,denn charttechnisch ist ja auch ein stabiler Seitwärtstrend zu erkennen,der leicht Richtung Norden läuft.
Gruß Carupano
ecki:

Hallo speculator,

 
22.05.01 00:14
Will dir auch danken für deine mühen und Denkanstösse.
Allerdings halte ich die dauernden Vergleiche mit 1929 trotz allem für nicht angebracht. Ein Korrelation von 0,85 zwischen 2 beliebigen Kurven kann man schon erreichen, wenn bei Skalen frei verschiebbar sind und beide Kurven einen deutlichen Zacken nach unten haben.
Übrigens. Wenn man den Trend der Nasi mit dem tiefen peak von 1975 untersucht, dann geht der langfristige Aufwärtstrend doch noch wetwas steiler (ca.10% jährlich) und liegt aktuell "schon" über 1000 Punkte.
Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 336285chart.bigcharts.com/bc3/intchart/frames/...nd=6148&mocktick=1" style="max-width:560px" >
Deine neueren Überlegungen haben dich veranlasst von einem mehrjährigen Bärenmarkt auszugehen? Den Wünsch ich mir nicht. Aber zweilfellos haben die Leitindizees schon wieder deutlich Luft unter den Flügeln.
Mach weiter so
ecki
Reila:

Bärenmarkt fällt leider aus.

 
22.05.01 01:30
Wenn ich diesen pseudowissenschaftlichen Müll von Hamilton schon lese: "Ich weise dieser Möglichkeit aktuell ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 5 % zu." Warum denn nicht 3 oder 7 oder 22 Prozent? Nicht berechenbare Zahlen werden zur Demonstration scheinbarer Genauigkeit "zugewiesen". Die Ausdrucksweise selbst ist schwülstig: "Die höchste Wahrscheinlichkeit für die Performance der Nasdaq in den folgenden 18 Monaten, ist ein mehrjähriger Baissenmarkt im Index, meiner Meinung nach liegt diese Möglichkeit bei 80%." Aha, in den nächsten 18 Monaten haben wir einen mehrjährigen Baissemarkt. Wieviel Jahre sind denn 18 Monate? Aber wer wird das so genau nehmen. Und wir haben dann nicht nur einen Baissemarkt sondern einen "Baissemarkt im Index". Soso. Und Charts aus 70 Jahren Entfernung werden etwas gedehnt und gezerrt und siehe da, Goldstandard und Zinspolitik hin oder her, in ihrer Überlagerung offenbart sich das gierige Urtier (oder Gott - je nach Sichtweise) in uns.
Merke:
Eine klare Sprache ist Ausdruck eines klaren Verstandes.
Eine wirre Sprache ist Ausdruck eines wirren Geistes.

Vielleicht hätte Hamilton mal berechnen können, wieviel Liquidität durch die Zinssenkungen in den Markt strömt. Vielleicht wäre ihm dann aufgefallen, wie unendlich viel mehr Kaufkraft dadurch entsteht als durch ein paar hunderttausend mehr Arbeitslose vernichtet wird. Auch durch das Herbeibeten einer Rezession wird sie nicht kommen.
Seit über 10 Jahren haben wir Sondereffekte durch das Ende des kalten Krieges. Die sind noch lange nicht vorbei, wenn man z.B. an die EU-Osterweiterung, an Rußland, China und die amerikanische Freihandelszone denkt.

Sicher sind wir gerade verdammt knapp an einer Rezession in Amerika vorbeigeschrammt. Aber der Staat konnte im Gegensatz zu 1929 handeln mit Zins- und Steuerpolitik.
Nicht übersehen werden sollte auch die exponentielle Wissensentwicklung, die gerade die Technologiemärkte befördert. In den 80ern war es der Computer, ab Mitte der 90er Jahre das Internet, welche unser Leben ziemlich veränderten. Und wenn schon heute in einem modernen PKW mehr Elektronik steckt als in Apollo 11, verdeulicht das die Dramatik unserer Entwicklung.
Die Charts, welche eigentlich die Stimmung der Massen widerspiegeln sprechen eine eindeutige Sprache, oben ecki`s Nasdaq-Wochenchart oder noch besser der Monatschart seit 1990, den monique gestern früh gepostet hat.

Aber was rege ich mich eigentlich auf.

Gute Nacht.

R.


Reila:

Die Taxifahrer,

 
23.05.01 02:12
Friseure, Kindermädchen und Verkäuferinnen haben ihre Aktien schon mit Verlust verkauft. Zum weiteren Kursverfall können sie damit nicht beitragen. Die nächste Generation der Frischlingsaktionäre wartet auf den Einstieg in den Aktienmarkt, vielleicht ohne es im Augenblick zu wissen. Aber sie werden kommen und die Kurse beflügeln. Wer heute noch nicht weiß, was Pensionsfonds sind, dem wird es Riester schon erklären. Und wer der Bundesregierung nicht vertraut (was ich verstehen würde) der sollte wissen, daß Aktiensparen so sicher nach Europa kommen wird, wie der BigMac hier schon eingetroffen ist.

R.
Speculator:

@Reila

 
23.05.01 18:32
Aktiensparen ist in Deutschland (und Europa) beliebter denn je, was sicherlich mit der Hausse der letzten 20 Jahre zusammen hängt.

Ob die Taxifahrer, Kindermädchen und Verkäuferinnen wirklich schon alle verkauft haben (oder immer noch auf die Trendwende hoffen, welche ihre Verluste ausbügeln soll warten) sei dahin gestellt. Ich weiß nicht was Du für einen Beruf hast aber es schein mir, als wenn Du bis über beide Ohren investiert wärs, oder warum regst Du dich so auf???

Zugegeben, die Sprache von Hamilton klingt etwas geschwollen (vielleicht liegt es auch an meiner Übersetzung) und wie er seine Wahrscheinlichkeiten berechnet hat ist ein Geheimnis aber wenn es zutrifft, daß dies eine Original Analyse vom 25.08.2001 ist, dann muß man anerkennen daß der Vergleich mit dem DOW-Crash von 1929 garnicht so abwegig ist. Schau dir mal den aktuellen Vergleich an!
Wer hier in diesem Board hätte dies im August 2000 für möglich gehalten, ich wette keiner.

Und Hamilton hat tolle Aussagen in seiner Studie gemacht: "...und jede neue Generation denkt, dass sie die hoch entwickeltesten Händler in der Geschichte sind" trifft dies nicht auf uns zu???

"Hoffnung und Optimismus sind extrem wertvolle menschliche Merkmale, die ewig entspringen. Sie sind jedoch lebensgefährliche Gefühle in einem Baissemarkt. Durch eine scheinbar endlose Reihe verhältnismäßig kleinere Gegenbewegungen, gewähren Baissemärkte gerade genügend Hoffnung, um gläubige vom Treffen der passenden Verkaufsentscheidung abzuhalten" Ich fühle mich voll erttapt, genau dies war mein Fehler als ich im Januar vom Boden ausging. Den Kursaufschwung sah ich kommen und kaufte groß ein. Als es dann wieder runter ging, verkaufte ich aber nicht, da dies ja nur ein "Luftholen" sein sollte.

Die Geschichte muß sich nicht genauso wiederholen, es könnte jetzt durchaus wieder etwas nach oben gehen aber dies ändert nichts an, wie Hamilton schon sagte, den massiven grundlegenden Probleme der Wirtschaft und US-Finanzmärkten auch wenn Deine argumente bezüglich EU-Osterweiterung, Rußland, China und die amerikanische Freihandelszone richtig sind.

Crash und Baissemärkte gab es schon immer auch vor dem Kalten Krieg:

Tulpen vom "Holländer" etwas Besonderes (www.movingmarkets.de/index.htm)
Auch damals galt es, für immer größere Projekte immer mehr Kapital aufzubringen und zugleich das Risiko zu verteilen. Die Börse sorgte dafür, daß die Kapitalgeber stets ihre Beteiligungen veräußern konnten, um sich neuen Projekten zuzuwenden. Das Spiel Hausse - Baisse - Zusammenbruch ist altbekannt.

Auch "Tulpen" wachsen nicht in den Himmel: So kam es in Holland zum Tulpenskandal, als Züchtung und Verkauf der neuen Modeblume auf Aktien betrieben wurde, und deren hochspekulierte Kurse zusammenbrachen.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlebten französische Investoren schmerzliche Verluste mit den überbewerteten Aktien der Mississippi-Gesellschaft, eines Kolonial-Unternehmens des Engländers John Law. In England platzten zur gleichen Zeit die "Südsee-Spekulationen", die sich ebenfalls mit den Anteilen einer Kolonial-Gesellschaft befaßt hatten.


Auch Deutschland ist kein unbeschriebenes Blatt
Deutschland lernte die großen Börsendebakel erst im 19. Jahrhundert kennen. Mit der industriellen Revolution entdeckte man die Vorzüge der Finanzierungsmöglichkeiten mit der Börse. Auch damals gehörten Konjunkturverlauf und Spekulation zusammen.

Die große Eisenbahnkonjunktur hielt von 1840 bis 1870 an. In dieser Zeit waren die Namen "KRUPP" und "BORSIG" eng verknüpft mit den Symbolen der Industrialisierung Deutschlands. Der damalige Aufschwung nährte sich aus immer neuen Aktien-Emissionen. Der Berliner Kurszettel verzeichnete Anfang 1870 über 180 (!) Eisenbahnpapiere.


Terminhandel auf Unternehmen, die noch nicht gegründet waren
Eine besondere Spielart der Spekulation war der "Promessenhandel". Es wurden Bezugscheine auf Aktien von Eisenbahngesellschaften verkauft, die noch gar nicht gegründet waren - und leider oft nie gegründet wurden. Einer der erfolgreichsten deutschen Bahnbauer, Bethel Henry Strousberg, verlor sein Vermögen durch ein geplatztes Schienenunternehmen in Rumänien.

Und die Meinungen der Anleger, Analysten, etc. ging dabei immer auseinander, z.B. beim Crash von 1987:
Hier einen Bericht, der unmittelbar vor dem 1987er Börsencrash von der Deutschen Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS) in einem Börsenbrief veröffentlicht wurde. Dort heißt es:

"Für die Investment-Anlage bietet sich auch in den kommenden Monaten (...) ein unverändert günstiges Umfeld. Die der Deutschen Bank AG nahestendene DWS rechnet mit einer Fortsetzung der stabilen Verfassung des deutschen Aktienmarktes. Gelegentliche Konsolidierungsphasen sollten den Gesamttrend dabei nicht nachhaltig beeinträchtigen. (...) Angesichts der günstigen fundamentalen Faktoren könnte sich auch das Auslandsinteresse wieder verstärken."

Wer hätte hier nicht gekauft?

Ein paar Wochen später rasselten deutsche Aktien über 40 Prozent in die Tiefe. Sie brauchten anschließend zwei Jahre, um die Verluste wieder aufzuholen.

...und was sagte Altmeister Kostolany im Juni 1987?
"Von den Insidern spekuliere im Augenblick kaum mehr einer an den deutschen Börsen. Hier sei im Augenblick nämlich kein Geld zu machen. Sie haben während des Booms der letzten Jahre reichlich abkassiert und sind längst ausgestiegen. Im Augenblick ist an Bundesdeutschlands Börsen die Zeit der "Zittrigen" angebrochen, die weder über das erforderliche Kleingeld noch über die Geduld, aber schon gar nicht über das Feeling verfügen, um aus den Gesamtzusammenhängen messerscharf die nötigen Schlußfolgerungen ziehen zu können".

Kostolany lag (auch) damals mit seiner Einschätzung richtig.


Und wie war es 1929?(www.fnet.de)
Es ist Dienstag, der 3. September 1929. Die Stimmung an der New Yorker Börse ist gut. Obwohl es für kurzfristige Zinsanlagen 9 Prozent gibt, erklimmen die Aktien an der Wall Street nie dagewesene Höhen. Fast 390 Zähler erreicht das Marktbarometer Dow Jones. Genau 381,17 bleiben am Ende dieses Tages übrig (1). Zu diesem Zeitpunkt weiß niemand, dass der Gipfel des Anstiegs markiert ist, der den Dow in acht Jahren um 500 Prozent in die Höhe gebracht hat. Und niemand ahnt, daß die Aktien ein Vierteljahrhundert brauchen, bis sie solche Höhen wieder erreichen.

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 337492213.61.31.16/img/bilder/hf_crash.jpg" style="max-width:560px" >

Am 5. September kommt leises Unbehagen auf (2). Der Dow verliert 3,4 Prozent. Roger Babson - ein Börsianer mit zweifelhaftem Ruf - nimmt das Wort vom "Crash" in den Mund, der "schrecklich werden könnte". Der angesehene Professor Irving Fisher pariert: Der Kursrückgang sei allenfalls eine Reaktion des Marktes auf die vorangegangenen Anstiege. Und in der Tat: Bis Mitte Oktober können die Aktien einen Teil ihrer Septemberverluste wettmachen. Fisher triumphiert: "Die Kurse haben ein dauerhaft hohes Niveau erreicht und werden von da an weiter steigen." Es ist der 15. Oktober, und der Dow pendelt um 350 (3). Die Zwischenerholung währt nur kurz. Empfindliche 6 Prozent gehen die Kurse an den beiden Folgetagen in die Knie. Am 19. Oktober ist erstmals von "Verkaufswellen" die Rede (4). Aber auch davon, dass nun das Schlimmste überstanden sei.

Der 23. Oktober zerstört die Hoffnungen. Der Dow kracht um 8 Prozent und schließt auf Tagestief (5). Jetzt gibt es kein Halten mehr. Am Donnerstag, den 24. Oktober, nimmt die eigentliche "Panic of 1929" ihren Lauf (6). Der Handel beginnt nervös, die Umsätze sind hoch. Dann brechen die Kurse weg. Vor den Toren der Börse drängen sich verzweifelte Aktionäre, die Besuchergalerie wird geschlossen. Der Dow verliert mehr als 12 Prozent. Zur Mittagszeit kann er sich dank demonstrativer Stützung durch Banken wie J.P. Morgan über die 300er-Marke retten. Mit Mühe hält er sie bis zur Schlußglocke. Auch Freitag und Samstag noch - damals Börsentag. Dann aber stürzt der Himmel ein: Am Montag, den 28. Oktober (er geht als "schwarzer" in die Geschichte ein) kracht der Dow um mehr als 12 Prozent (7). Eine Schlusserholung der Kurse gibt es dieses Mal nicht mehr, Stützungskäufe der Banken auch nicht. Und der Dienstag wird noch schlimmer: Noch mehr Verkäufe, noch mehr Verluste, im Verlauf bis zu 16 Prozent (8). Am Ende dieses umsatzstärksten Tages ein Hoffnungsschimmer: Der Dow schließt deutlich über seinem Tief - und macht in den nächsten zwei Tagen auch fast 30 Prozent gut (9). Öffentliche Bekenntnisse von Banken, Unternehmen und Politikern helfen; auch die Zinssenkungen der Notenbank.

Am 1. und 2. November ist die Börse geschlossen. Die Unternehmen berichten von guten Gewinnaussichten, Autoproduzent Ford senkt die Preise. Umsonst. Am Montag, den 4. November bricht die nächste Verkaufswelle los (10). Vor allem hochspekulative Aktien von Finanztrusts trifft es. Für sie gibt es keine Käufer mehr. Wer mit geliehenem Geld Aktien gekauft hat, muß jetzt gute Papiere über Bord werfen, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, um sogenannte "Margin Calls" zu decken. Der eigentliche Ausverkauf findet vom 11. bis 13. November statt (11). Der Dow taucht unter die Marke von 200 Punkten. Seit den September-Rekorden haben sich die Aktien halbiert. Endzeitstimmung herrscht. Doch damit ist der Crash von 1929 überstanden. Bis Dezember kämpft sich der Dow Jones auf 265 Zähler hoch; bis April 1930 erreicht er sogar wieder fast das Niveau, an dem die Panik begonnen hatte. Doch der Crash von 1929 endete nicht hier sondern es war der Beginn einer Weltwirtschaftskrise. Deshalb hält die Kurserholung nach dem Schock vom November 1929 auch nur kurz: Bis April 1930 kommt der Dow-Jones-Index an die 300er-Marke heran - bevor er im Zuge der absackenden Wirtschaft am 8. Juli 1932 mit 41,22 Punkten seinen Tiefststand erreichte.


Ich wil hier, weiß Gott, keine Rezesion herbeireden, ich wollte euch nur auffordern VORSICHTIG zu sein, daß Schlimmste könnte uns noch bevor stehen!



mfG: Speculator

Reila:

Hi Speculator,

 
23.05.01 19:24
danke für die ausführliche Antwort. Ich bin nur kurz im Büro und melde mich demnächst. Habe jetzt vier Tage volles Programm im Job.

R.
Reila:

Die Faszination von 1929

 
23.05.01 22:59
rührt wohl daher, daß hier unsere Urängste angesprochen werden, unsere Sorgen um die Grundlagen unserer Existenz. Obwohl von der Generation, die Crash und Krise bewußt erlebten, heute nur noch wenige unter uns weilen, hat sich das Ereignis tief in das (Unter-)Bewußtsein des Volkes eingegraben. Niemand hält heute eine Wiederholung von Ereignissen wie dem 2. Weltkrieg oder der Russischen Revolution für möglich, eine Weltwirtschaftskrise jedoch sehr wohl. Das fällt umso leichter als zyklische Entwicklung von der auf Privateigentum an Produktionsmitteln basierenden Gesellschaftsform nicht trennbar ist. Die Frage ist also nicht, ob es weiter Prosperität und Krise bzw. Hausse und Baisse an der Börse geben wird, sondern nur: Wie lange dauert diese verdammte Baisse, in der wir uns gerade befinden? Ich will mich nicht wiederholen und auf Faktoren hinweisen, die für weiteres Wachstum sprechen. Aber wenn man sich die Ursachen der Weltwirtschaftskrise anschaut und mit den heutigen Zuständen vergleicht, fällt doch auf, wie grundverschieden die Zeiten trotz einiger Ähnlichkeiten sind:

Quelle: www.hanke.purespace.de/geschi/Weltwirtschaftskrise.htm
------------------------
Weltwirtschaftskrise: 1929 beginnende Erschütterung des Wirtschaftslebens

auslösendes Ereignis :

Als auslösendes Ereignis gilt der Börsenkrach an der New York Stock Exchange (schwarzer Freitag).

Ursachen :

1. Überschätzung des Aufschwungs der amerikan. Wirtschaft (seit 1922), was zu Überkapazitäten führte, v. a. aber mit einer oft auch kreditfinanzierten Spekulation an den Aktienmärkten verbunden war, so daß relativ geringe Kursrückgänge ausreichten, um den Kurssturz auszulösen;
2. Absatzschwierigkeiten in der Landwirtschaft, die zu einer Agrarkrise mit einem schnellen und starken Preisverfall bes. für Getreide führte und auch mit der landwirtschaftl. Überproduktion in den USA zusammenhing;
3. Behinderung des Welthandels durch eine protektionist. Zollpolitik;
starke Ausweitung des Internat. Geldverkehrs (kriegsbedingte Auslandsschulden europ. Länder bei den USA, Reparationsverpflichtungen Dtl.s), verbunden mit einer eher kurzfristigen Kreditvergabe der USA an europ. Staaten mit hohen Inflationsraten.
4. mangelnde Fähigkeit Großbritanniens und mangelnde Bereitschaft der USA, für Freihandel und eine langfristige Finanzierung der Nachkriegswirtschaft in Europa zu sorgen. Der Zusammenbruch der Binnenkonjunktur in den USA übertrug sich schnell auf die europ. Industrieländer, sich wechselseitig verstärkende Preis- und Produktionsrückgänge führten schließlich zur weltweiten Rezession, die 1932 ihren Tiefpunkt erreichte.

Was bedeutete sie für die Bevölkerung in Deutschland:

Die W. war verbunden mit einer Schrumpfung der Volkseinkommen und der Außenhandelsumsätze,v.a. mit sehr hoher Arbeitslosigkeit, und führte in Dtl. zudem zur Zahlungsunfähigkeit aufgrund der hohen kurzfristigen Auslandsschulden und zur Bankenkrise (1931).
-------------------
Grundsätzlich bin ich also optimistisch, wenn wir auch gerade eine leichte Gegenbewegung der Märkte erleben.
Hinsichtlich Gier und Massenpsychologie will ich Dir gar nicht widersprechen. Da unterscheiden wir uns anlagebedingt wohl nicht von den frühesten Spekulanten der Menschheitsgeschichte.
Ich selbst war, wie Du richtig erraten hast, zu früh zu 100 Prozent investiert. Im Augenblick schmerzen mich die noch vorhandenen Buchverluste nur wenig, da mein Geschäft wieder gut läuft. Wenn ich mich mal aufrege, liegt das wohl eher an meiner cholerischen Grundstimmung. (Wenn man in Berlin Auto fährt, wird man zwangsweise cholerisch.)

Gute Nacht

R.  
007Bond:

@Speculator

 
24.05.01 14:00
Deine Beträge klingen sehr abenteuerlich und ich habe sie auch mit Fazination gelesen. Daraus bin ich zu der Einsicht erlangt, dass sich Menschen heute noch genauso verhalten, wie vor 70 Jahren - und sie sich auch in 70 Jahren noch genauso verhalten werden - eben menschlich - gesteuert von Gefühlen wie Angst oder Überheblichkeit.

Folgendes gebe ich im Zusammenhang mit Deinem Vergleich jedoch zu bedenken: die NASDAQ ist nicht der DOW JONES!

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 337875

Möglicherweise solltest Du Deinen Namen ändern - mein Vorschlag: Nostradamus

Ich glaube, er hat auch alles schwarz gesehen und nach seiner Theorie würde es die Welt heute nicht mehr geben. Daher sieh es positiv - wir handeln immer noch mit Aktien - der eine mit mehr, der andere eben mit weniger Glück ..
hennesy:

Speculator + Nasdag !?

 
24.05.01 14:50
Hey !!! Ich hab den Beitrag über die Nasdag letzte nacht in mich rein gezogen.
Ich muß sagen, ich hatte eine sehr unruhige Nacht(auch Geile gedanken konnten
mir beim einschlafen nicht helfen),denn Dein Prognosen-szenario war immer wieder
im Vordergrund. Aber Heeeyyyyyy ein super beitrag. Du hast mich aus meiner
lethargischen oberflächlichen Denke wachgerüttelt. In Zukunft werde ich mehr
mit Stops arbeiten.
Danke Dir für die aufwendige Fleißarbeit.
Speculator:

@Reila

 
24.05.01 17:38
So Optimistisch wie Du war ich auch, anfang des Jahres. Ich ging davon aus, daß der Anfang der Zinssenkungsrunde die Kurse stabilisieren würde, tat es aber nicht. Jetzt betrachte ich die Lage kritischer.

Bleiben wir mal beim Beispiel Cisco: Am 10.08.2000 meldete Cisco die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2000(Geschäftsjahrende 29.07.2000) und gab ein Gewinn pro Aktie von 0,53USD bekannt. Bei einem Kurs von damals 63USD war Cisco mit einem KGV von 119 bewertet. Die Analystenmeinungen trotzdem sehr positiv (Kursziel 100 US-$  J.P. Morgan, Cisco Systems "Strong Buy"  Morgan Stanley Dean Witter, Cisco bei $70 kaufen  Wirtschaftswoche heute, etc.)

Nunmehr hat sich Cisco gedrittelt und notiert bei 22USD. Sollte die Nasdaq den Trendbruch bestätigen und das von mir angegebene Kursziel von 2800 Punkte erreichen (+27%) so würde Cisco wahrscheinlich auf ca. 28USD anziehen. Bei einer durchschnittliche Gewinnerwartung von 0,30USD für das Jahr 2002 wäre Cisco dann mit einem 2002er KGV von 93 und somit fast genau so teuer wie zum Höchstkurs bewertet!
Ein so hohen KGV wäre aber nur zu rechtfertigen, wenn Cisco zur Abwechslung die Prognosen anheben würde, doch bisher wurden diese stehts nach unten korregiert.

Erst im letzten Quartal konnten viele Unternehmen zumindesten die stark revedierten Erwartungen erfüllen. Vielleicht läßt sich dies im diesem Quartal wiederholen aber wie sieht es mit dem traditionell schwachen 3. Quartal aus?

Wenn hier wiederholt die Erwartungen nach unten angepaßt werden sollten, dann wird ohne Zweifel wieder eine "Kurslavine" losgetreten. Die nächste Frage wäre dann, wie groß ist der Spielraum der amerikanischen Notenbank? Wieviele Prozentpunkte können die Zinsen noch gesenkt werden, 1%, 2% oder sogar 3%? Das wäre dann wie in Japan annähernd eine null Prozent Zinspolitik, die den Japanern bisher auch nicht aus ihren Dilemma geholt hat.

Was ist wenn die Inflation steigt, wieviel Prozent wären dann drin, 1%, 0,5% oder möglicherweise 0%?

Während die letzte Wirtschaftsdaten im Euroraum ganz klare Inflationstendenzen erkennen läßt, sind diese in Amerika noch nicht so stark zu erkennen. Ich brauche aber nur eins und eins zusammen zu zählen um mir ein Bild hiervon zu machen. Unternehmen müssen um die Gewinne zu sichern, bisher kostenlose Inhalte einstellen oder diese in Kostenpflichtige umwandeln, des weiteren werden (wie erst kürzlich bei AOL) die Preise angehoben.

Trotz höherer Arbeitslosigkeit steigen die Löhne, Angestellte die sich bisher ein Großteil ihres Einkommen mit Aktien(optionen) auszahlen liesen wollen nunmehr lieber Cash sehen. Der Ölpreis ist mit aktuell etwas mehr als 26USD pro Barrel nicht gerade günstig und läßt schließen, daß dieser zum Winter hin noch weiter anziehen wird. Schon jetzt leiden einige Staaten unter einer Energiekrise. Die zugespitzte Lage im Nahen Osten stellt ein weiteres Risiko dar.

Daher, VORSICHTIG sein!!! Wir könnten bei einem Trendbruch nochmals kräftig anziehende Kurse sehen, aber "Bäume wachsen nicht in den Himmel"!!!



mfG: Speculator
Speculator:

@007Bond

 
24.05.01 17:44
Mit Deinem Beitrag hast Du viel mit Deinen Idol "James Bond 007" gemeinsam.

In seinen Filme käpft er immer ganz allein gegen eine Armee von Schurken und besiegt natürlich auch alle ohne einen Kratzer ab zu bekommen.

Ja, Filme sind wie süße Träume, die Realität sieht aber oft anders aus!


mfG: Speculator
sfor:

@reila

 
24.05.01 18:53
eine hauptursache für den crash von 1929 hast du nicht erwähnt:
das wachstum in vielen damaligen boombereichen ging schon anfang 1929 stark zurück, da nur noch geld für aktien ausgegeben wurde
bei einigen banken brauchte man erstmal nur 10% eigenanteil für die erworbenen aktien zu zahlen, d.h. 90% kredit (!)
Reila:

Als Zinssenkungsankündigung

 
25.05.01 08:47
interpretiere ich diese Nachricht auch. Und wenn Meyer von Risiko und Wert statt von Chance und Wert spricht, bremst das die Bullen im Technologiemarkt. Da gehen wir ja spannenden Tagen entgegen.

R.
Speculator:

Greenspan äussert Bedenken

 
25.05.01 10:45
25.05. 08:56
Greenspan äussert Bedenken, Zinsen rückläufig?
--------------------------------------------------
(©BörseGo - www.boerse-go.de)  

In einer Rede vor dem Economic Club in New York war von Alan Greenspan zu hören, dass der FED Präsident eine weiterhin schwache Wirtschaft erwartet und auch weitere Zinssenkungen nicht ausschliesst. Die Wirtschaftsschwäche werde seiner Meinung nach noch einige Quartale anhalten und es könnte durchaus sein, dass die Situation kippt und sich heftiger als erwartet verschlechtere. Des weiteren erwähnte er, dass die jüngsten Zinssenkungen erst mit der Zeit Effekte zeigen werden und noch in diesem Jahr den Abfall der Wirtschaftsaktivität positiv beeinflussen sollten.

Greenspan sieht vor allem für die Konsumentenausgaben weiter anstehendes Abwärtspotential. Die Inflationsrisiken dürften seiner Meinung nach jedoch unter Kontrolle bleiben, was vom Markt mit zu erwartenden weiteren Zinssenkungen intergprtiert wurde. So hält JP Morgan`s John Lipsky eine weitere Senkung um 50 Basispunkte im Juni durchaus für nöglich.

FED Mitglied Laurence Meyer hatte sich am gestrigen Tag ebenfalls zur Wirtschaftsentwicklung geäussert (BoerseGo berichtete), hob jedoch ein wenig mehr den warnenden Zeigefinger. Nach Meyers Worten müsse die FED nach den starken Zinssenkungen nun aufpassen, daß man nicht über das Ziel, die Wirtschaft wiederzubeleben, hinnausschieße. Man dürfe nicht vergessen, daß es Risiken auf beiden Seiten gebe. Auf der einen Seite stehe die Rezessionsangst, die auch heute nicht ausgeschlossen werden könne. Auf der anderen Seite müsse man aber auch das Inflationsrisiko beachten. Der Zinsrückgang von 6,5% auf 4% beim Tagesgeldsatz aktuell sei sehr heftig gewesen, viel weiter sollte es aber nicht mehr gehen, so Meyer.

Meyer, der in Fachkreisen als überzeugter Inflationsjäger gilt, sieht wesentliche Ursachen für den weltwirtschaftlichen Abschwung in der schwachen US-Konjunktur, in den hohen Energiepreisen, in einem schwachen technologischen Investmentverhalten und in dem starken Verlust an der Aktienmärkten.

Den Bärenmarkt, in dem sich die Märkte der New Economy gerade befänden, hätten sie sich selbst zuzuschreiben. Er sei eine bloße Reaktion auf die Exzesse an den Aktienmärkten in den vergangenen Jahren, glaubt Meyer.
Man dürfe nicht den Fehler machen und glauben, daß die Aktienmärkte nur in einer zyklischen Korrektur steckten. Vielmehr solle man sich auf eine längerandauernde Neubewertung der Unternehmen einstellen, die den Faktoren Risiko und Wert ausreichend Rechnung tragen sollte, findet Meyer.

--------------------------------------------------


Es ist immer wieder erstaunlich, wie schlechte News für gute News verkauft werden. Da äußert sich der US-Notenbankvorsitzende trotz der masiven Zinssenkungen skeptisch, warnt daß die Lage kippen und sich viel schlechter als erwartet entwickeln könnte, und schon kommen die super Analysten aus ihren Löchern gekrochen und proklamieren weitere Zinssenkungen die gut für den Markt sein sollen!?


mfG: Speculator
Speculator:

Kleines Update...

 
04.06.01 11:19
Die aktuelle Lage im Nasdaq Composite:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 343396members.tripod.de/Speculator/NasdaqComposite-2001-06-01-w.gif" style="max-width:560px" vspace=5">

Mit dem letzten Kursanstieg konnte sich der Nasdaq Composite Index aus den sekundären Abwärtstrend befreien und in den primären Abwärtstrend zurück finden. Die Indikatoren zeigen eine überkaufte Situation an und tendieren schwächer.



Das gleiche Bild finden wir im Dow Jones Industrial Average wieder:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 343396members.tripod.de/Speculator/Dow-2001-06-01-w.gif" style="max-width:560px" >

Der Ausbruch (nach unten) aus der Diamanten-Formation im März fand unter großen "Getöse" (hohe Umsätze) statt! Es folgte eine Kursralley die den Index nicht nur in die Formation zurück führte sondern auch einen neuen Ausbruch, diesmal nach oben, erzwang. Diesmal unter rückläufige Umsätze jedoch!

Auch beim DOW sind deuten die Indikatoren eine eher überkaufte Situation an und tendieren schwächer.



Ein Blick auf dem Tageschart läßt diesen Drahtseiltanz sichtbar werden:

Aktuelle Analyse zur Nasdaq, Teil2 343396members.tripod.de/Speculator/NasdaqComposite-2001-06-01-d.gif" style="max-width:560px" vspace=5>

Wie wird sich die Nasdaq entscheiden? Bleibt es im moderateren "gelben" Abwärtstrend oder fältt es in den steilen "pink farbigen" Abwärtstrend zurück?

Die jüngsten Äußerungen von Alan Greenspan und die neue Serie von  Gewinnwarnungen lassen eher auf fallende Kurse schließen. Noch ist es aber nicht entschieden. Wenn der "Schuss" fällt, wird es aber so oder so ziehmlich schnell gehen. Ich kann daher nur anraten, sehr vorsichtig zu Agieren!!!


mfg: Speculator
aabb-cisco:

Greenspan hat doch gesagt, dass er

 
04.06.01 11:23
keine Inflationsrisiken sieht und macht damit den Weg frei für weitere Zinssenkungen, die dann auch greifen werden (3./4. Quartal). Was ist daran schlecht.

Spekulator: Mach doch neuen Thread, damit man nicht endlos blättern muss

Gruss
aabb-cisco:

..

 
04.06.01 11:25
Greenspan  
 
Dieser Beitrag wurde 14 mal gelesen. Er ist mit 0 Punkten bewertet.  
 

  Greenspan  aabb-cisco  04.06.01 11:16    
 
sieht keine Inflationsgefahr, daher ist mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen (50 Basispunkte Juni, spätestens Anfang Juli), Rettung im Sommerloch???    


Speculator:

@aabb-Cisco

 
04.06.01 20:23
US-Notenbank – kein Inflationsdruck

Der Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Alan Greenspan hat während einer Rede in Singapur gesagt, er sehe derzeit keinen Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten.

Gegenwärtig unterliege die amerikanische Wirtschaft einer "außergewöhnlichen Preisschwäche", so Greenspan zu den Delegierten der International Monetary Conference am Montag. Das bedeute, dass die gestiegenen Produktionskosten in den Unternehmen nicht mehr zu Lasten der Verbraucher sondern der eigenen Gewinnmargen gingen.

Aus diesem Grund stufe die Notenbank die Gefahr einer Inflation gegenwärtig als sehr gering ein. Eine generelle Entwarnung gab Greenspan aber nicht: "Natürlich verfolgen wir auch weiterhin die Situation sehr genau."

Besorgt äußerte er sich zu den Energiepreisen. Seiner Einschätzung nach könnte die Situation bei den amerikanischen Unternehmen wegen der "unnormalen" Preisschwankungen eskalieren.

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Greenspan lässt weitere Zinssenkungen offen

Notenbankchef sieht noch kein Ende der schwachen US-Wirtschaft

Wegen der anhaltend schwachen US-Konjunktur hat sich der Chef der US-Notenbank Fed, Alan Greenspan, weitere Senkungen der Leitzinsen vorbehalten. Die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in den USA sei noch nicht zu einem Ende gekommen, betonte der US-Notenbankpräsident am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Dies könne eine neue Reaktion der Geldpolitik erfordern. Die Fed hat ihre Leitzinsen in diesem Jahr bereits fünf Mal gesenkt, um dem seit Ende 2000 beobachteten Abwärtstrend nach jahrelangem Boom der US-Wirtschaft entgegenzutreten.

Fed-Gouverneur Lawrence Meyer verwies unterdessen auf die noch nicht überstandene Inflationsgefahr in den Vereinigten Staaten. Die US-Notenbank müsse vor weiteren Zinsschritten die Preisentwicklung genau beachten, sagte Meyer im schottischen Edinburgh. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibe gespannt und die Inflation höher, als er dies mittelfristig akzeptabel finde, betonte der US-Notenbanker. Die Währungshüter des Dollar müssten darauf achten, mit einer Lockerung der Geldpolitik nicht zu höherem Preisdruck beizutragen.

25.05.2001 22:23:29

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Ist Inflation wirklich kein Thema oder wird dies ignoriert um weiterhin die Zinsen senken zu können???

Warum muß Alan Greenspan noch weiter die Zinsen senken, reichen die 250 Basispunkte noch nicht aus um die Wirtschaft wieder anzukurbeln???

Wieviel Spielraum hat die FED noch???

Fragen über Fragen und konkrete Antworten gibt es nicht!
Immerhin wurde eingeräumt, daß die Gewinnmargen drastisch einbrechen, die Energiekrise zu einer Eskalation der Lage führen könnte usw, usw.

Die Japaner versuchen schon seit Jahren mit einer NULLZINS-POLITIK aus dem Tal der Tränen zu kommen, bisher erfolglos!

Höhere Kosten (Energie, Lohn, etc.) = niedrigere Gewinnmargen = weitere Gewinnwarnungen = anziehende Preise = höhere Kosten ...

Ich sage nur: "VORSICHT" die Lage spitzt sich zu, es kann noch schlimmer werden.


mfG: Speculator
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