Nach dem Kursanstieg der letzten Wochen gibt es eine Vielzahl an warnenden Stimmen, die die Aktienmärkte wieder für überbewertet halten. Oft werden dann die historisch hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse angeführt.
Derzeit errechnet sich für den S&P 500 ein Gewinnvielfaches auf Basis der Pro-forma-Ergebnisse (also vor Sondereffekten) von etwa 20, nimmt man die US-GAAP-Zahlen liegt der Wert sogar um die 30. Vor dem Börsenboom der 90er-Jahre lag die Kennzahl sowohl in den USA als auch in Deutschland in der Regel knapp im zweistelligen Bereich. Historisch gesehen ist die Bewertung von Aktien also tatsächlich enorm hoch. Beim DAX liegt das KGV auf Basis der 2003er-Gewinne zwar nur bei rund 16, aber immer noch deutlich über dem langjährigen Schnitt.
Jetzt in Pessimismus zu verfallen, wäre aber voreilig, denn die ausschließliche Betrachtung der Gewinnvielfachen liefert nur die halbe Wahrheit. Der faire Wert des Aktienmarkts wird von zwei Komponenten bestimmt: Den Gewinnen und den Zinsen. Das KGV alleine liefert nur ein statisches Bild (also den aktuellen Stand), künftige Gewinnzuwächse von Unternehmen finden keine Berücksichtigung.
Zinsen müssen einbezogen werden
Dieser Mangel wird beseitigt, indem man die Zinsen in die Betrachtung mit einbezieht. Zur Bestimmung einer fairen Bewertung für den Aktienmarkt teilt man 100 durch den aktuellen Zinssatz, der aktuell zwischen 3,3 und 3,5 Prozent schwankt. Daraus ergibt sich ein faires KGV für den Aktienmarkt von 29 bis 33. Die historisch deutlich niedrigeren Gewinnvielfachen erklären sich vor allem durch die zu früheren Zeiten erheblich höheren Zinsen.
Insgesamt zeigt sich damit, dass die US-Aktien in etwa fair bewertet sind (zumindest nach US-GAAP-Ergebnissen), der DAX dagegen noch erheblich unterbewertet ist. Damit dürften zum einen die hohen Unsicherheiten bezüglich der künftigen Ergebnisentwicklung der Firmen berücksichtigt werden. Zum anderen ist aber davon auszugehen, dass die historisch niedrigen Zinsen im Laufe des Jahres zumindest etwas zulegen werden, zeichnet sich derzeit doch ab, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten ist.
Unter dem Strich lässt sich aber festhalten, dass Aktien mitnichten überbewertet sind. Vielmehr lässt das aktuelle Kursniveau vor allem bei den deutschen Aktien noch etwas Spielraum nach oben.
© 06.06.2003 www.stock-world.de [1]
Derzeit errechnet sich für den S&P 500 ein Gewinnvielfaches auf Basis der Pro-forma-Ergebnisse (also vor Sondereffekten) von etwa 20, nimmt man die US-GAAP-Zahlen liegt der Wert sogar um die 30. Vor dem Börsenboom der 90er-Jahre lag die Kennzahl sowohl in den USA als auch in Deutschland in der Regel knapp im zweistelligen Bereich. Historisch gesehen ist die Bewertung von Aktien also tatsächlich enorm hoch. Beim DAX liegt das KGV auf Basis der 2003er-Gewinne zwar nur bei rund 16, aber immer noch deutlich über dem langjährigen Schnitt.
Jetzt in Pessimismus zu verfallen, wäre aber voreilig, denn die ausschließliche Betrachtung der Gewinnvielfachen liefert nur die halbe Wahrheit. Der faire Wert des Aktienmarkts wird von zwei Komponenten bestimmt: Den Gewinnen und den Zinsen. Das KGV alleine liefert nur ein statisches Bild (also den aktuellen Stand), künftige Gewinnzuwächse von Unternehmen finden keine Berücksichtigung.
Zinsen müssen einbezogen werden
Dieser Mangel wird beseitigt, indem man die Zinsen in die Betrachtung mit einbezieht. Zur Bestimmung einer fairen Bewertung für den Aktienmarkt teilt man 100 durch den aktuellen Zinssatz, der aktuell zwischen 3,3 und 3,5 Prozent schwankt. Daraus ergibt sich ein faires KGV für den Aktienmarkt von 29 bis 33. Die historisch deutlich niedrigeren Gewinnvielfachen erklären sich vor allem durch die zu früheren Zeiten erheblich höheren Zinsen.
Insgesamt zeigt sich damit, dass die US-Aktien in etwa fair bewertet sind (zumindest nach US-GAAP-Ergebnissen), der DAX dagegen noch erheblich unterbewertet ist. Damit dürften zum einen die hohen Unsicherheiten bezüglich der künftigen Ergebnisentwicklung der Firmen berücksichtigt werden. Zum anderen ist aber davon auszugehen, dass die historisch niedrigen Zinsen im Laufe des Jahres zumindest etwas zulegen werden, zeichnet sich derzeit doch ab, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten ist.
Unter dem Strich lässt sich aber festhalten, dass Aktien mitnichten überbewertet sind. Vielmehr lässt das aktuelle Kursniveau vor allem bei den deutschen Aktien noch etwas Spielraum nach oben.
© 06.06.2003 www.stock-world.de [1]