+++ Neuer Markt schwach +++
Der Frankfurter Neue Markt ist heute schwaecher in die neue Handelswoche
gestartet. Schwache Vorgaben aus den USA und manche schlechte
Unternehmensnachricht liessen die Indizes im weiteren Handelsverlauf tiefer
in die Verlustzone rutschen.
Zum Handelsende ist der NEMAX ALL-SHARE PERFORMANCE-INDEX 7,47 Zähler oder
1,60 Prozent auf 458,27 Punkte und der NEMAX-50-Performance-INDEX 7,34
Zähler oder 1,75 Prozent auf 411,11 Punkte gefallen.
+++ TOP 10 des Tages +++
LETSBUYIT.COM +100,00% auf 0,02 Euro (Kursspanne: 0,01 - 0,02 Euro)
MIS + 27,78% auf 2,30 Euro (Kursspanne: 1,87 - 2,95 Euro)
BKN INTERNATIONAL + 21,43% auf 0,17 Euro (Kursspanne: 0,16 - 0,19 Euro)
I:FAO + 21,21% auf 0,80 Euro (Kursspanne: 0,77 - 0,98 Euro)
MME ME,MYSELF + 15,56% auf 0,52 Euro (Kursspanne: 0,50 - 0,53 Euro)
PRIMACOM + 13,64% auf 0,50 Euro (Kursspanne: 0,42 - 0,50 Euro)
VI Z RT LTD. + 13,41% auf 0,93 Euro (Kursspanne: 0,85 - 1,07 Euro)
FLUXX.COM + 12,68% auf 0,80 Euro (Kursspanne: 0,69 - 0,80 Euro)
CANCOM IT SYST. + 12,67% auf 3,38 Euro (Kursspanne: 2,99 - 3,47 Euro)
ADVANCED MEDIEN + 11,76% auf 0,19 Euro (Kursspanne: 0,17 - 0,22 Euro)
MIS positives Ergebnis im 3. Quartal
Ad hoc
Die MIS AG (WKN 661240) (MIX) hat im dritten Quartal 2002 einen Gewinn vor
Zinsen und Steuern (EBIT) erwirtschaftet. Umsatzsteigerungen im
Jahresverlauf führten bei deutlich reduzierten Fixkosten zu einem positiven
EBIT-Ergebnis von 0,52 Mio. Euro. (Q3/2001: -0,77 Mio. Euro). Der Umsatz
blieb mit
12,10 Mio. Euro rund 19 Prozent unter Vorjahr (Vj.: 14,98 Mio. Euro), wuchs
aber in einem europaweit unverändert schwierigen Markt um 4 Prozent
gegenüber Q2/2002 und um 13 Prozent verglichen mit Q1/2002.
Dank der erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen sowie verstärkter
Vertriebsanstrengungen erzielte der führende europäische Anbieter für
Business-Intelligence-Lösungen im dritten Quartal einen Gewinn nach Steuern
in Höhe von 0,58 Mio. Euro bzw. 0,17 Euro je Aktie (Vj.: -0,92 Mio. Euro
bzw. -0,27 Euro je Aktie). In den ersten neun Monaten 2002 betrug der nach
IAS konsolidierte Konzernumsatz infolge des unvermindert zögerlichen
Investitionsverhaltens 34,48 Mio. Euro, 27 Prozent weniger als im Vorjahr
(Vj.: 47,50 Mio. Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im gleichen
Zeitraum deutlich auf -6,46 Mio. Euro gegenüber dem durch außerordentliche
Wertberichtigungen belasteten 9-Monatsergebnis des Vorjahres
(-11,89 Mio. Euro.) Der Verlust nach Steuern halbierte sich in den ersten
neun Monaten 2002 auf -6,31 Mio. Euro (Vj.: -15,31 Mio. Euro).
Dementsprechend verringerte sich der Fehlbetrag je Aktie auf -1,86 Euro
(Vj.: -4,54 Euro).
Obwohl sich der Vorstand durch die Geschäftsentwicklung der ersten neun
Monate in seinem Kurs bestätigt sieht, erwartet er angesichts der speziell
im Inland anhaltend trüben Konjunkturaussichten für das vierte Quartal 2002
nach vorsichtiger Einschätzung einen Umsatz und ein Ergebnis auf Niveau des
dritten Quartals. Den 9-Monatsbericht finden Sie ab 8:15 Uhr unter
www.misag.de zum Download.
+++ FLOP 10 des Tages +++
IM INTERNATIONAL -24,19% auf 0,94 Euro (Kursspanne: 0,89 - 1,13 Euro)
DRILLISCH -18,03% auf 1,00 Euro (Kursspanne: 0,97 - 1,24 Euro)
ADLINK INTERNET -17,98% auf 0,73 Euro (Kursspanne: 0,71 - 0,89 Euro)
DCI DATABASE -15,85% auf 0,69 Euro (Kursspanne: 0,66 - 0,81 Euro)
MOBILCOM -15,24% auf 4,17 Euro (Kursspanne: 4,17 - 4,74 Euro)
SENATOR ENTERT. -14,86% auf 0,63 Euro (Kursspanne: 0,62 - 0,71 Euro)
NEUE SENTIMENTAL -13,45% auf 1,03 Euro (Kursspanne: 0,95 - 1,15 Euro)
OHB TELEDATA -13,41% auf 3,81 Euro (Kursspanne: 3,56 - 4,25 Euro)
IBS ENGIN.CONSUL -13,39% auf 1,10 Euro (Kursspanne: 1,05 - 1,28 Euro)
CO.DON -12,66% auf 2,00 Euro (Kursspanne: 1,99 - 2,30 Euro)
Internationalmedia reduziert Vorstand
Ad hoc
Im Rahmen eines vom Unternehmen am Wochenende diskutierten Kostensenkungs-
und Restrukturierungsprogramms hat der Aufsichtsrat der IM
Internationalmedia AG (WKN 548880) beschlossen, den Vorstand von vier auf
zwei Mitglieder zu reduzieren. Moritz Bormann ist weiterhin
Vorstandsvorsitzender von Internationalmedia und verantwortlich für das
weltweite operative Geschäft. Finanzvorstand Andreas Konle wird zusätzlich
die Ressortverantwortung für Unternehmenskommunikation, Investor Relations
und Unternehmensentwicklung mit übernehmen. Der bisherige stellvertretende
Vorstandsvorsitzende, Caspar von Blomberg, wird das Unternehmen verlassen.
Vorstandsmitglied Graham King legt sein Mandat nieder, bleibt jedoch
Geschäftsführer der IM-Tochtergesellschaft Initial Entertainment Group, Inc.
Eine ausführliche Beschreibung des Restrukturierungsprogramms wird kommende
Woche von der Gesellschaft bekannt gegeben.
Internationalmedia "reduce"
DZ BANK
Die Analysten der DZ Bank stufen die Aktie von Internationalmedia (WKN
548880) unverändert mit "reduce" ein.
Die Quartalszahlen seien schlechter als erwartet ausgefallen. Der Film
"K-19" habe im dritten Quartal weniger als erwartet zum Umsatz und Ergebnis
beigetragen. Das Unternehmen habe darüber hinaus Schwierigkeiten neue
Filmprojekte zu starten. Insofern könnten auch die entsprechenden Financing
Fees nicht eingestrichen werden.
Die Aussichten für 2003 seien jedoch besser. Die verschobenen Filmstarts
würden in das neue Jahr fallen und daher sollte für zusätzlichen Umsatz
gesorgt sein. Zudem hätte Internationalmedia bereits einige Projekte
festgezurrt, so dass mit entsprechenden Umsatz- und Ergebnisbeiträgen fest
gerechnet werden könne. Insofern könne in 2003 der Turnaround geschafft
werden. Derzeit dränge sich aber ein Engagement nicht auf.
Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten der DZ Bank bei ihrer
Empfehlung die Aktie von Internationalmedia zu reduzieren.
Drillisch 9-Monatsbericht
Ad hoc
Die Drillisch AG (WKN 554550) weist in den ersten neun Monaten 2002
(Q1 bis Q3 2002) in allen operativen Kennzahlen positive Ergebnisse auf. Das
EBIT stieg von -3,8 Mio. Euro (Q1 bis Q3 2001) auf +1,3 Mio. Euro in den
ersten neun Monaten 2002. Im gleichen Zeitraum konnte das EBITDA von
0,8 Mio. Euro (Q1 bis Q3 2001) auf 4,1 Mio. Euro verfünffacht werden. Der
Konzernumsatz reduzierte sich aufgrund des rückläufigen
Mobilfunkendgerätegroßhandels um 16,8 Prozent auf 107,9 Mio. Euro. Der
durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunkkunde (ARPU) dagegen erhöhte sich von
Januar bis September 2002 im Durchschnitt der drei Quartale um ca. 14
Prozent.
Auch im sequenziellen Quartalsvergleich 2002 weist die Drillisch AG eine
enorme Ertragsdynamik auf. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
erhöhte sich von 185 Tausend Euro (Q1/02) und 327 Tausend Euro (Q2/02) auf
358 Tausend Euro im Q3/02. Auch die sequentielle Steigerung des
Quartalsüberschusses hat sich im 3. Quartal 2002 fortgesetzt. So erhöhte
sich der Jahresüberschuss von 5 Tausend Euro (Q1/02) und 93 Tausend Euro
(Q2/02) auf 117 Tausend Euro im 3. Quartal. Damit bestätigt die Drillisch AG
eindrucksvoll, dass der Turnaround sich auch im Q3/02 fortsetzt und damit
nachhaltig ist.
Zum 30.09.2002 ist die Entschuldung des Drillisch-Konzerns erfolgreich
abgeschlossen worden. Gegenüber dem 31.12.2001 wurden die
Bankverbindlichkeiten von 8,4 Mio. Euro zum 30.09.2002 komplett getilgt. Zu
diesem Stichtag verfügt der Drillisch-Konzern sogar über einen Bestand an
liquiden Mitteln von 2,8 Mio. Euro, der zukünftig in die vermehrte
Kundenbindung, Neukundenakquisition und in die Vermarktung der
IQ-work-Software investiert werden soll.
Aufgrund der durch Effizienzverbesserungen ausgelösten Nachhaltigkeit der
Ertragssituation bestätigt die Drillisch AG ihre Zielvorgabe für das Jahr
2002. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr ein EBITDA von 5,7
Millionen Euro nach einem EBITDA-Verlust von 4,3 Mio. Euro in 2001.
DCI Database meiden
AC Research
Die Analysten von AC Research empfehlen derzeit, die Aktien des am Neuen
Markt notierten Anbieters einer internetbasierten Informations- und
Handelsbörse DCI Database AG (WKN 529530) zu meiden.
Die Unternehmensleitung habe am heutigen Morgen Zahlen für die ersten neun
Monate 2002 veröffentlicht.
Demnach habe die Gesellschaft in diesem Zeitraum im Vergleich zur
entsprechenden Vorjahresperiode einen Umsatzrückgang von 10,5% auf 10,334
Millionen Euro hinnehmen müssen. Gleichzeitig habe der EBITDA-Verlust um
64,4% auf 5,103 Millionen Euro verringert werden können. Dabei habe sich der
EBIT-Verlust um 80,1% auf 7,923 Millionen Euro verringert, so die Analysten
von AC Research.
Zum 30. September habe die Gesellschaft noch über liquide Mittel in Höhe von
7,703 Millionen Euro verfügt. Dabei habe sich die Cash-Burn-Rate im
abgelaufenen dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Millionen
Euro auf 1,6 Millionen Euro verringert. Die deutliche Verlustreduzierung im
operativen Geschäft sei durch ein rigides Kostenmanagement in Verbindung mit
einem Personalabbau und stark reduzierten Marketingaufwendungen ermöglicht
worden.
Beim derzeitigen Aktienkurs von 0,75 Euro erreiche die Gesellschaft eine
Marktkapitalisierung von rund 6,4 Millionen Euro. Damit werde das
Unternehmen unterhalb des Bestandes an liquiden Mitteln bewertet. Trotzdem
würden beim aktuellen Börsenkurs nach Ansicht der Analysten von AC Research
bei einem Investment in die Aktie weiterhin die Risiken die Chancen
überwiegen.
Hauptumsatzträger der Gesellschaft sei das 60%-ige Tochterunternehmen MuK
Medien- und Kommunikationsgesellschaft GmbH. Hierbei handle es sich um eine
Druckerei, die unter anderem Drucksachen für den Bundestatg produziere.
Dieses Unternehmen werde im laufenden Geschäftsjahr etwa 10 Millionen Euro
Umsatz erwirtschaften. Insbesondere der Bereich eCommerce, der die
Online-Handelsplattformen umfasse und der Bereich Information Providing, sei
weiterhin hochdefizitär. So sei im Bereich eCommerce bei einem
Neunmonatsumsatz von 1,126 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von -3,086
Millionen Euro angefallen. Im Bereich Information Providing sei bei einem
Umsatz von 1,453 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von -2,835 Millionen
Euro herausgesprungen.
Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien der DCI
Database AG zu meiden.
Mobilcom AG UnderperformerSES Research
Der Analyst Klaus Baumann von SES Research stuft die Mobilcom-Aktie (WKN
662240) mit Underperformer ein.
Sollte es zu einer Einigung zwischen Gerhard Schmid und der Bundesregierung
hinsichtlich der Treuhänderschaft des Aktienpaketes von knapp 50% kommen,
könnte der Weg für eine weitere Finanzspritze durch ein Bankenkonsortium in
Höhe von 100 Mio. EUR geebnet sein. Damit hätte Mobilcom zumindest
kurzfristig die Stellung eines Insolvenzantrages abgewendet. Fraglich sei
jedoch weiterhin, ob France Telecom dann einen Schuldenerlass für Mobilcom
tatsächlich in die Tat umsetzen werde.
Ungesicherte Quellen würden über einen Schuldenerlass für Mobilcom in Höhe
von ca. 6,9 Mrd. EUR sowie eine Finanzierung von UMTS-Einfrierkosten durch
France Telecom berichten. Ein vollständiger Erlass der Verbindlichkeiten
ohne weitere Verpflichtungen für Mobilcom sei für die Analysten nach wie vor
nicht nachvollziehbar. Ein solcher Schritt könne jedoch vor dem Hintergrund
nicht näher zu spezifizierender Schadenersatzforderungen an France Telecom
und insbesondere vor dem Hintergrund politischer Aspekte nicht
ausgeschlossen werden.
Mit einem Schuldenerlass in oben genannter Höhe ergäbe sich für die Aktie
jedoch ein völlig neues Bewertungsszenario. Ziehe man beispielsweise das
französische Mobilfunkunternehmen Orange zum Vergleich heran, errechne sich
gemessen an der Kundenzahl und der Marktkapitalisierung ein Wert von ca. 632
EUR je Kunde. Je Mobilfunkkunde bei Mobilcom würden aktuell rund 69 EUR
bezahlt. Der Wert pro Kunde von 632 EUR indiziere - basierend auf der
aktuellen Mobilfunkkundenzahl Mobilcoms von rund 4,9 Mio. - einen Wert des
Mobilfunkgeschäftes von Mobilcom von rund 49 EUR je Aktie.
Auf Basis eines solchen Multiplevergleichs mit Vodafone resultiere sogar ein
Wert für die Mobilfunksparte Mobilcoms in Höhe von ca. 80 EUR pro Aktie. Die
hier erzielten Ergebnisse seien jedoch deutlich zu relativieren, da Orange
und Vodafone Netzbetreiber seien und Mobilcom hingegen lediglich das
margenschwächere Resellergeschäft betreibe. Weiterhin sei zu
berücksichtigen, dass das künftige Kundenwachstum bei Mobilcom durch den
erlittenen Imageschaden aus Sicht der Analysten vergleichsweise geringer
ausfallen werde. Somit dürfte Mobilcom gegenüber Vodafone auf dem deutschen
Markt weitere Marktanteile einbüßen. Somit erscheine den Analysten gegenüber
Orange ein Abschlag von ca. 70%, gegenüber Vodafone von 80% angemessen.
Folglich ergebe sich aus diesem Peer-Group-Vergleich ein durchschnittlicher
Wert für das Mobilfunkgeschäft Mobilcoms von ca. 15 EUR.
Von Relevanz für die Werthaltigkeit des Unternehmens sei zudem das
Festnetzgeschäft mit zur Zeit ca. 0,95 Mio. Vertragskunden. Aktuell werde
ein British Telecom-Kunde am Markt mit ca. 1.180 EUR bewertet. British
Telecom eigne sich für einen Vergleich, da sich das Unternehmen nach einer
Umstrukturierung nahezu ausschließlich auf das Festnetzgeschäft fokussiere.
Dieser Multiplikator indiziere einen Wert für das Segment Festnetz Mobilcoms
von ca. 16 EUR je Aktie. Auch hier seien jedoch erhebliche Abschläge
erforderlich, da die erzielten Umsätze pro Kunde bei Mobilcom deutlich
niedriger liegen würden. Bei einem Abschlag von 75%, der den Analysten
angemessen erscheine, würde sich somit ein Wert für das Festnetzgeschäft in
Höhe von rund 4 EUR ergeben.
Die oben errechneten Werte für die Segmente Mobilfunk und Festnetz würden
sich ohne Berücksichtigung des Internetbereiches auf 19 EUR summieren. Die
Aussagekraft dieses über einen sehr vereinfachten Peer-Group-Vergleich
ermittelten Wertes sei insbesondere aufgrund einer eingeschränkten
Vergleichbarkeit im Mobilfunkbereich stark eingeschränkt. Zudem müsse sich
diese Indikation erst noch im Rahmen des DCF-Verfahrens bestätigen.
Nichtsdestotrotz zeige dieser Ansatz jedoch das mögliche Potenzial im Falle
eines 100%igen Schuldenerlasses eindrucksvoll auf. Trotz dieses möglichen
Kurspotenzials raten die Analysten von SES Research weiterhin von einem
Investment ab, da das Risiko eines Totalverlustes weiterhin gegeben sei.
Das Rating der Analysten von SES Research für die Mobilcom-Aktie,
Underperformer hat Bestand.
IBS reduzieren
WGZ-Bank
Manfred Jaisfeld, Analyst der WGZ-Bank, bewertet die IBS-Aktie (WKN 622840)
mit "reduzieren".
IBS habe am Freitag bekannt gegeben, den ehemaligen Protagon-Anteil der
defizitären Tochter IVT (IBS Vision Technologies) im Rahmen eines MBO an den
bisherigen Minderheitsgesellschafter veräußert zu haben. Die restlichen
IVT-Anteile sollten an den zweiten IVT-Vorstand verkauft werden. Diese
Nachricht überrasche nicht und decke sich mit dem bereits abgeschlossenen
Vorgehen bei der ebenfalls stark defizitären IWT (IBS Workflow
Technologies).
Neben der nunmehr erfolgten Fokussierung auf das ursprüngliche Kerngeschäft
der IBS, Lösungen für das Produkt- und Qualitätsmanagement, erwarte man in
den kommenden Monaten noch zusätzliche organisatorische Straffungen in der
Zentrale. Man gehe unverändert davon aus, dass diese Maßnahmen bereits in
2003 bei reduzierten Umsätzen (e: 20,3 Mio. Euro) zu einem positiven EBIT
(e: 1,04 Mio. Euro) führen sollten. Die Zahlen für das dritte Quartal des
laufenden Jahres würden voraussichtlich am Donnerstag veröffentlicht und
dürften den Erwartungen zufolge deutlich von den negativen Belastungen der
jüngsten Restrukturierungen und dem schwachen Branchenumfeld geprägt sein.
Die Empfehlung der Analysten der WGZ-Bank für IBS lautet "reduzieren".
IBS Unternehmensanteile veräußert
Ad hoc
Im Zuge der angekündigten Umstrukturierung der Unternehmensgruppe veräußerte
die IBS AG (WKN 622840) im Rahmen eines Management Buy-out die
Unternehmensanteile der ursprünglichen Fa. Protagon an den bisherigen
Minderheitsgesellschafter der IVT AG, Herrn Dr. Gerhard Spieß. Verhandlungen
mit dem weiteren Vorstandsmitglied der IVT AG, Herrn Herbert Menke, zur
Übernahme der Unternehmensanteile der ursprünglichen Fa. Metec sollen
zeitnah abgeschlossen werden. Die IVT AG, mit Sitz in Niederzissen, wurde im
Dezember 2000 aus den damaligen Firmen Protagon und Metec gegründet.
Bereits in der Ad hoc-Mitteilung vom 26. September 2002 hatte der Vorstand
der IBS AG erklärt, das Portfolio der IBS zukünftig konsequent nach
Ertragsstärke auszurichten. Daher wurde entschieden, defizitäre
Tochterunternehmen nicht mehr finanziell zu unterstützen. Da eine profitable
Ausrichtung der IVT AG mittelfristig nicht erreichbar ist, ist der Stop der
finanziellen Unterstützung des Tochterunternehmens für die IBS AG die
wirtschaftlichste Lösung.Bedingt durch die Herauslösung der
Tochtergesellschaften, erwartet die IBS AG im Vergleich zum
Halbjahresbericht reduzierte Umsatzzahlen zum Ende des Geschäftsjahres.
Die anhaltend schlechte Geschäftsentwicklung der Tochterunternehmen sowie
außerordentliche Firmenwert- und Forderungsabschreibungen werden das
Jahresergebnis der IBS AG zusätzlich belasten. Mit der zielgerichteten
Konzentration auf das profitable und stetig wachsende MES-Kerngeschäft in
allen weiteren IBS Konzernteilen und dem sich in der Gesamtgruppe deutlich
positiv auswirkenden Kostenreduktionsprogramm, hat die IBS AG alle
erforderlichen Voraussetzungen für die Rückkehr zu einer profitablen
Geschäftsentwicklung geschaffen. Zusammen mit der sich spürbar verbessernden
Investitionsbereitschaft für Produktions- und Qualitätsmanagementsysteme und
der seit Anfang Juli verbesserte Auftragsentwicklung erwartet die IBS AG, in
2003 wieder deutlich ertragsreich zu arbeiten und auf den Wachstumspfad der
letzten Jahre zurückzukehren.
Haftungsausschluss
Alle Angaben und Quellen, die die Redaktion verwendet, werden sorgfaeltig
recherchiert. Dennoch kann eine Haftung nicht uebernommen werden.
Insbesondere stellen die Informationen des AktienCheck keine Aufforderung
zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
aktiencheck.de AG
Schloss Westerburg
D-56457 Westerburg
Der Frankfurter Neue Markt ist heute schwaecher in die neue Handelswoche
gestartet. Schwache Vorgaben aus den USA und manche schlechte
Unternehmensnachricht liessen die Indizes im weiteren Handelsverlauf tiefer
in die Verlustzone rutschen.
Zum Handelsende ist der NEMAX ALL-SHARE PERFORMANCE-INDEX 7,47 Zähler oder
1,60 Prozent auf 458,27 Punkte und der NEMAX-50-Performance-INDEX 7,34
Zähler oder 1,75 Prozent auf 411,11 Punkte gefallen.
+++ TOP 10 des Tages +++
LETSBUYIT.COM +100,00% auf 0,02 Euro (Kursspanne: 0,01 - 0,02 Euro)
MIS + 27,78% auf 2,30 Euro (Kursspanne: 1,87 - 2,95 Euro)
BKN INTERNATIONAL + 21,43% auf 0,17 Euro (Kursspanne: 0,16 - 0,19 Euro)
I:FAO + 21,21% auf 0,80 Euro (Kursspanne: 0,77 - 0,98 Euro)
MME ME,MYSELF + 15,56% auf 0,52 Euro (Kursspanne: 0,50 - 0,53 Euro)
PRIMACOM + 13,64% auf 0,50 Euro (Kursspanne: 0,42 - 0,50 Euro)
VI Z RT LTD. + 13,41% auf 0,93 Euro (Kursspanne: 0,85 - 1,07 Euro)
FLUXX.COM + 12,68% auf 0,80 Euro (Kursspanne: 0,69 - 0,80 Euro)
CANCOM IT SYST. + 12,67% auf 3,38 Euro (Kursspanne: 2,99 - 3,47 Euro)
ADVANCED MEDIEN + 11,76% auf 0,19 Euro (Kursspanne: 0,17 - 0,22 Euro)
MIS positives Ergebnis im 3. Quartal
Ad hoc
Die MIS AG (WKN 661240) (MIX) hat im dritten Quartal 2002 einen Gewinn vor
Zinsen und Steuern (EBIT) erwirtschaftet. Umsatzsteigerungen im
Jahresverlauf führten bei deutlich reduzierten Fixkosten zu einem positiven
EBIT-Ergebnis von 0,52 Mio. Euro. (Q3/2001: -0,77 Mio. Euro). Der Umsatz
blieb mit
12,10 Mio. Euro rund 19 Prozent unter Vorjahr (Vj.: 14,98 Mio. Euro), wuchs
aber in einem europaweit unverändert schwierigen Markt um 4 Prozent
gegenüber Q2/2002 und um 13 Prozent verglichen mit Q1/2002.
Dank der erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen sowie verstärkter
Vertriebsanstrengungen erzielte der führende europäische Anbieter für
Business-Intelligence-Lösungen im dritten Quartal einen Gewinn nach Steuern
in Höhe von 0,58 Mio. Euro bzw. 0,17 Euro je Aktie (Vj.: -0,92 Mio. Euro
bzw. -0,27 Euro je Aktie). In den ersten neun Monaten 2002 betrug der nach
IAS konsolidierte Konzernumsatz infolge des unvermindert zögerlichen
Investitionsverhaltens 34,48 Mio. Euro, 27 Prozent weniger als im Vorjahr
(Vj.: 47,50 Mio. Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im gleichen
Zeitraum deutlich auf -6,46 Mio. Euro gegenüber dem durch außerordentliche
Wertberichtigungen belasteten 9-Monatsergebnis des Vorjahres
(-11,89 Mio. Euro.) Der Verlust nach Steuern halbierte sich in den ersten
neun Monaten 2002 auf -6,31 Mio. Euro (Vj.: -15,31 Mio. Euro).
Dementsprechend verringerte sich der Fehlbetrag je Aktie auf -1,86 Euro
(Vj.: -4,54 Euro).
Obwohl sich der Vorstand durch die Geschäftsentwicklung der ersten neun
Monate in seinem Kurs bestätigt sieht, erwartet er angesichts der speziell
im Inland anhaltend trüben Konjunkturaussichten für das vierte Quartal 2002
nach vorsichtiger Einschätzung einen Umsatz und ein Ergebnis auf Niveau des
dritten Quartals. Den 9-Monatsbericht finden Sie ab 8:15 Uhr unter
www.misag.de zum Download.
+++ FLOP 10 des Tages +++
IM INTERNATIONAL -24,19% auf 0,94 Euro (Kursspanne: 0,89 - 1,13 Euro)
DRILLISCH -18,03% auf 1,00 Euro (Kursspanne: 0,97 - 1,24 Euro)
ADLINK INTERNET -17,98% auf 0,73 Euro (Kursspanne: 0,71 - 0,89 Euro)
DCI DATABASE -15,85% auf 0,69 Euro (Kursspanne: 0,66 - 0,81 Euro)
MOBILCOM -15,24% auf 4,17 Euro (Kursspanne: 4,17 - 4,74 Euro)
SENATOR ENTERT. -14,86% auf 0,63 Euro (Kursspanne: 0,62 - 0,71 Euro)
NEUE SENTIMENTAL -13,45% auf 1,03 Euro (Kursspanne: 0,95 - 1,15 Euro)
OHB TELEDATA -13,41% auf 3,81 Euro (Kursspanne: 3,56 - 4,25 Euro)
IBS ENGIN.CONSUL -13,39% auf 1,10 Euro (Kursspanne: 1,05 - 1,28 Euro)
CO.DON -12,66% auf 2,00 Euro (Kursspanne: 1,99 - 2,30 Euro)
Internationalmedia reduziert Vorstand
Ad hoc
Im Rahmen eines vom Unternehmen am Wochenende diskutierten Kostensenkungs-
und Restrukturierungsprogramms hat der Aufsichtsrat der IM
Internationalmedia AG (WKN 548880) beschlossen, den Vorstand von vier auf
zwei Mitglieder zu reduzieren. Moritz Bormann ist weiterhin
Vorstandsvorsitzender von Internationalmedia und verantwortlich für das
weltweite operative Geschäft. Finanzvorstand Andreas Konle wird zusätzlich
die Ressortverantwortung für Unternehmenskommunikation, Investor Relations
und Unternehmensentwicklung mit übernehmen. Der bisherige stellvertretende
Vorstandsvorsitzende, Caspar von Blomberg, wird das Unternehmen verlassen.
Vorstandsmitglied Graham King legt sein Mandat nieder, bleibt jedoch
Geschäftsführer der IM-Tochtergesellschaft Initial Entertainment Group, Inc.
Eine ausführliche Beschreibung des Restrukturierungsprogramms wird kommende
Woche von der Gesellschaft bekannt gegeben.
Internationalmedia "reduce"
DZ BANK
Die Analysten der DZ Bank stufen die Aktie von Internationalmedia (WKN
548880) unverändert mit "reduce" ein.
Die Quartalszahlen seien schlechter als erwartet ausgefallen. Der Film
"K-19" habe im dritten Quartal weniger als erwartet zum Umsatz und Ergebnis
beigetragen. Das Unternehmen habe darüber hinaus Schwierigkeiten neue
Filmprojekte zu starten. Insofern könnten auch die entsprechenden Financing
Fees nicht eingestrichen werden.
Die Aussichten für 2003 seien jedoch besser. Die verschobenen Filmstarts
würden in das neue Jahr fallen und daher sollte für zusätzlichen Umsatz
gesorgt sein. Zudem hätte Internationalmedia bereits einige Projekte
festgezurrt, so dass mit entsprechenden Umsatz- und Ergebnisbeiträgen fest
gerechnet werden könne. Insofern könne in 2003 der Turnaround geschafft
werden. Derzeit dränge sich aber ein Engagement nicht auf.
Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten der DZ Bank bei ihrer
Empfehlung die Aktie von Internationalmedia zu reduzieren.
Drillisch 9-Monatsbericht
Ad hoc
Die Drillisch AG (WKN 554550) weist in den ersten neun Monaten 2002
(Q1 bis Q3 2002) in allen operativen Kennzahlen positive Ergebnisse auf. Das
EBIT stieg von -3,8 Mio. Euro (Q1 bis Q3 2001) auf +1,3 Mio. Euro in den
ersten neun Monaten 2002. Im gleichen Zeitraum konnte das EBITDA von
0,8 Mio. Euro (Q1 bis Q3 2001) auf 4,1 Mio. Euro verfünffacht werden. Der
Konzernumsatz reduzierte sich aufgrund des rückläufigen
Mobilfunkendgerätegroßhandels um 16,8 Prozent auf 107,9 Mio. Euro. Der
durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunkkunde (ARPU) dagegen erhöhte sich von
Januar bis September 2002 im Durchschnitt der drei Quartale um ca. 14
Prozent.
Auch im sequenziellen Quartalsvergleich 2002 weist die Drillisch AG eine
enorme Ertragsdynamik auf. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
erhöhte sich von 185 Tausend Euro (Q1/02) und 327 Tausend Euro (Q2/02) auf
358 Tausend Euro im Q3/02. Auch die sequentielle Steigerung des
Quartalsüberschusses hat sich im 3. Quartal 2002 fortgesetzt. So erhöhte
sich der Jahresüberschuss von 5 Tausend Euro (Q1/02) und 93 Tausend Euro
(Q2/02) auf 117 Tausend Euro im 3. Quartal. Damit bestätigt die Drillisch AG
eindrucksvoll, dass der Turnaround sich auch im Q3/02 fortsetzt und damit
nachhaltig ist.
Zum 30.09.2002 ist die Entschuldung des Drillisch-Konzerns erfolgreich
abgeschlossen worden. Gegenüber dem 31.12.2001 wurden die
Bankverbindlichkeiten von 8,4 Mio. Euro zum 30.09.2002 komplett getilgt. Zu
diesem Stichtag verfügt der Drillisch-Konzern sogar über einen Bestand an
liquiden Mitteln von 2,8 Mio. Euro, der zukünftig in die vermehrte
Kundenbindung, Neukundenakquisition und in die Vermarktung der
IQ-work-Software investiert werden soll.
Aufgrund der durch Effizienzverbesserungen ausgelösten Nachhaltigkeit der
Ertragssituation bestätigt die Drillisch AG ihre Zielvorgabe für das Jahr
2002. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr ein EBITDA von 5,7
Millionen Euro nach einem EBITDA-Verlust von 4,3 Mio. Euro in 2001.
DCI Database meiden
AC Research
Die Analysten von AC Research empfehlen derzeit, die Aktien des am Neuen
Markt notierten Anbieters einer internetbasierten Informations- und
Handelsbörse DCI Database AG (WKN 529530) zu meiden.
Die Unternehmensleitung habe am heutigen Morgen Zahlen für die ersten neun
Monate 2002 veröffentlicht.
Demnach habe die Gesellschaft in diesem Zeitraum im Vergleich zur
entsprechenden Vorjahresperiode einen Umsatzrückgang von 10,5% auf 10,334
Millionen Euro hinnehmen müssen. Gleichzeitig habe der EBITDA-Verlust um
64,4% auf 5,103 Millionen Euro verringert werden können. Dabei habe sich der
EBIT-Verlust um 80,1% auf 7,923 Millionen Euro verringert, so die Analysten
von AC Research.
Zum 30. September habe die Gesellschaft noch über liquide Mittel in Höhe von
7,703 Millionen Euro verfügt. Dabei habe sich die Cash-Burn-Rate im
abgelaufenen dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Millionen
Euro auf 1,6 Millionen Euro verringert. Die deutliche Verlustreduzierung im
operativen Geschäft sei durch ein rigides Kostenmanagement in Verbindung mit
einem Personalabbau und stark reduzierten Marketingaufwendungen ermöglicht
worden.
Beim derzeitigen Aktienkurs von 0,75 Euro erreiche die Gesellschaft eine
Marktkapitalisierung von rund 6,4 Millionen Euro. Damit werde das
Unternehmen unterhalb des Bestandes an liquiden Mitteln bewertet. Trotzdem
würden beim aktuellen Börsenkurs nach Ansicht der Analysten von AC Research
bei einem Investment in die Aktie weiterhin die Risiken die Chancen
überwiegen.
Hauptumsatzträger der Gesellschaft sei das 60%-ige Tochterunternehmen MuK
Medien- und Kommunikationsgesellschaft GmbH. Hierbei handle es sich um eine
Druckerei, die unter anderem Drucksachen für den Bundestatg produziere.
Dieses Unternehmen werde im laufenden Geschäftsjahr etwa 10 Millionen Euro
Umsatz erwirtschaften. Insbesondere der Bereich eCommerce, der die
Online-Handelsplattformen umfasse und der Bereich Information Providing, sei
weiterhin hochdefizitär. So sei im Bereich eCommerce bei einem
Neunmonatsumsatz von 1,126 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von -3,086
Millionen Euro angefallen. Im Bereich Information Providing sei bei einem
Umsatz von 1,453 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von -2,835 Millionen
Euro herausgesprungen.
Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien der DCI
Database AG zu meiden.
Mobilcom AG UnderperformerSES Research
Der Analyst Klaus Baumann von SES Research stuft die Mobilcom-Aktie (WKN
662240) mit Underperformer ein.
Sollte es zu einer Einigung zwischen Gerhard Schmid und der Bundesregierung
hinsichtlich der Treuhänderschaft des Aktienpaketes von knapp 50% kommen,
könnte der Weg für eine weitere Finanzspritze durch ein Bankenkonsortium in
Höhe von 100 Mio. EUR geebnet sein. Damit hätte Mobilcom zumindest
kurzfristig die Stellung eines Insolvenzantrages abgewendet. Fraglich sei
jedoch weiterhin, ob France Telecom dann einen Schuldenerlass für Mobilcom
tatsächlich in die Tat umsetzen werde.
Ungesicherte Quellen würden über einen Schuldenerlass für Mobilcom in Höhe
von ca. 6,9 Mrd. EUR sowie eine Finanzierung von UMTS-Einfrierkosten durch
France Telecom berichten. Ein vollständiger Erlass der Verbindlichkeiten
ohne weitere Verpflichtungen für Mobilcom sei für die Analysten nach wie vor
nicht nachvollziehbar. Ein solcher Schritt könne jedoch vor dem Hintergrund
nicht näher zu spezifizierender Schadenersatzforderungen an France Telecom
und insbesondere vor dem Hintergrund politischer Aspekte nicht
ausgeschlossen werden.
Mit einem Schuldenerlass in oben genannter Höhe ergäbe sich für die Aktie
jedoch ein völlig neues Bewertungsszenario. Ziehe man beispielsweise das
französische Mobilfunkunternehmen Orange zum Vergleich heran, errechne sich
gemessen an der Kundenzahl und der Marktkapitalisierung ein Wert von ca. 632
EUR je Kunde. Je Mobilfunkkunde bei Mobilcom würden aktuell rund 69 EUR
bezahlt. Der Wert pro Kunde von 632 EUR indiziere - basierend auf der
aktuellen Mobilfunkkundenzahl Mobilcoms von rund 4,9 Mio. - einen Wert des
Mobilfunkgeschäftes von Mobilcom von rund 49 EUR je Aktie.
Auf Basis eines solchen Multiplevergleichs mit Vodafone resultiere sogar ein
Wert für die Mobilfunksparte Mobilcoms in Höhe von ca. 80 EUR pro Aktie. Die
hier erzielten Ergebnisse seien jedoch deutlich zu relativieren, da Orange
und Vodafone Netzbetreiber seien und Mobilcom hingegen lediglich das
margenschwächere Resellergeschäft betreibe. Weiterhin sei zu
berücksichtigen, dass das künftige Kundenwachstum bei Mobilcom durch den
erlittenen Imageschaden aus Sicht der Analysten vergleichsweise geringer
ausfallen werde. Somit dürfte Mobilcom gegenüber Vodafone auf dem deutschen
Markt weitere Marktanteile einbüßen. Somit erscheine den Analysten gegenüber
Orange ein Abschlag von ca. 70%, gegenüber Vodafone von 80% angemessen.
Folglich ergebe sich aus diesem Peer-Group-Vergleich ein durchschnittlicher
Wert für das Mobilfunkgeschäft Mobilcoms von ca. 15 EUR.
Von Relevanz für die Werthaltigkeit des Unternehmens sei zudem das
Festnetzgeschäft mit zur Zeit ca. 0,95 Mio. Vertragskunden. Aktuell werde
ein British Telecom-Kunde am Markt mit ca. 1.180 EUR bewertet. British
Telecom eigne sich für einen Vergleich, da sich das Unternehmen nach einer
Umstrukturierung nahezu ausschließlich auf das Festnetzgeschäft fokussiere.
Dieser Multiplikator indiziere einen Wert für das Segment Festnetz Mobilcoms
von ca. 16 EUR je Aktie. Auch hier seien jedoch erhebliche Abschläge
erforderlich, da die erzielten Umsätze pro Kunde bei Mobilcom deutlich
niedriger liegen würden. Bei einem Abschlag von 75%, der den Analysten
angemessen erscheine, würde sich somit ein Wert für das Festnetzgeschäft in
Höhe von rund 4 EUR ergeben.
Die oben errechneten Werte für die Segmente Mobilfunk und Festnetz würden
sich ohne Berücksichtigung des Internetbereiches auf 19 EUR summieren. Die
Aussagekraft dieses über einen sehr vereinfachten Peer-Group-Vergleich
ermittelten Wertes sei insbesondere aufgrund einer eingeschränkten
Vergleichbarkeit im Mobilfunkbereich stark eingeschränkt. Zudem müsse sich
diese Indikation erst noch im Rahmen des DCF-Verfahrens bestätigen.
Nichtsdestotrotz zeige dieser Ansatz jedoch das mögliche Potenzial im Falle
eines 100%igen Schuldenerlasses eindrucksvoll auf. Trotz dieses möglichen
Kurspotenzials raten die Analysten von SES Research weiterhin von einem
Investment ab, da das Risiko eines Totalverlustes weiterhin gegeben sei.
Das Rating der Analysten von SES Research für die Mobilcom-Aktie,
Underperformer hat Bestand.
IBS reduzieren
WGZ-Bank
Manfred Jaisfeld, Analyst der WGZ-Bank, bewertet die IBS-Aktie (WKN 622840)
mit "reduzieren".
IBS habe am Freitag bekannt gegeben, den ehemaligen Protagon-Anteil der
defizitären Tochter IVT (IBS Vision Technologies) im Rahmen eines MBO an den
bisherigen Minderheitsgesellschafter veräußert zu haben. Die restlichen
IVT-Anteile sollten an den zweiten IVT-Vorstand verkauft werden. Diese
Nachricht überrasche nicht und decke sich mit dem bereits abgeschlossenen
Vorgehen bei der ebenfalls stark defizitären IWT (IBS Workflow
Technologies).
Neben der nunmehr erfolgten Fokussierung auf das ursprüngliche Kerngeschäft
der IBS, Lösungen für das Produkt- und Qualitätsmanagement, erwarte man in
den kommenden Monaten noch zusätzliche organisatorische Straffungen in der
Zentrale. Man gehe unverändert davon aus, dass diese Maßnahmen bereits in
2003 bei reduzierten Umsätzen (e: 20,3 Mio. Euro) zu einem positiven EBIT
(e: 1,04 Mio. Euro) führen sollten. Die Zahlen für das dritte Quartal des
laufenden Jahres würden voraussichtlich am Donnerstag veröffentlicht und
dürften den Erwartungen zufolge deutlich von den negativen Belastungen der
jüngsten Restrukturierungen und dem schwachen Branchenumfeld geprägt sein.
Die Empfehlung der Analysten der WGZ-Bank für IBS lautet "reduzieren".
IBS Unternehmensanteile veräußert
Ad hoc
Im Zuge der angekündigten Umstrukturierung der Unternehmensgruppe veräußerte
die IBS AG (WKN 622840) im Rahmen eines Management Buy-out die
Unternehmensanteile der ursprünglichen Fa. Protagon an den bisherigen
Minderheitsgesellschafter der IVT AG, Herrn Dr. Gerhard Spieß. Verhandlungen
mit dem weiteren Vorstandsmitglied der IVT AG, Herrn Herbert Menke, zur
Übernahme der Unternehmensanteile der ursprünglichen Fa. Metec sollen
zeitnah abgeschlossen werden. Die IVT AG, mit Sitz in Niederzissen, wurde im
Dezember 2000 aus den damaligen Firmen Protagon und Metec gegründet.
Bereits in der Ad hoc-Mitteilung vom 26. September 2002 hatte der Vorstand
der IBS AG erklärt, das Portfolio der IBS zukünftig konsequent nach
Ertragsstärke auszurichten. Daher wurde entschieden, defizitäre
Tochterunternehmen nicht mehr finanziell zu unterstützen. Da eine profitable
Ausrichtung der IVT AG mittelfristig nicht erreichbar ist, ist der Stop der
finanziellen Unterstützung des Tochterunternehmens für die IBS AG die
wirtschaftlichste Lösung.Bedingt durch die Herauslösung der
Tochtergesellschaften, erwartet die IBS AG im Vergleich zum
Halbjahresbericht reduzierte Umsatzzahlen zum Ende des Geschäftsjahres.
Die anhaltend schlechte Geschäftsentwicklung der Tochterunternehmen sowie
außerordentliche Firmenwert- und Forderungsabschreibungen werden das
Jahresergebnis der IBS AG zusätzlich belasten. Mit der zielgerichteten
Konzentration auf das profitable und stetig wachsende MES-Kerngeschäft in
allen weiteren IBS Konzernteilen und dem sich in der Gesamtgruppe deutlich
positiv auswirkenden Kostenreduktionsprogramm, hat die IBS AG alle
erforderlichen Voraussetzungen für die Rückkehr zu einer profitablen
Geschäftsentwicklung geschaffen. Zusammen mit der sich spürbar verbessernden
Investitionsbereitschaft für Produktions- und Qualitätsmanagementsysteme und
der seit Anfang Juli verbesserte Auftragsentwicklung erwartet die IBS AG, in
2003 wieder deutlich ertragsreich zu arbeiten und auf den Wachstumspfad der
letzten Jahre zurückzukehren.
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