Aktuell schaut die Bewertung vieler Aktien „noch schlecht aus“, beschreibt Paul Severin von der Capital Invest, der Fondsgesellschaft der Bank Austria-Gruppe, eine Zwickmühle, in der Anleger derzeit stecken.
Auf der einen Seite deuten viele Signale darauf hin, dass die Konjunkturerholung eingesetzt hat. Die Hoffnung auf künftig steigende Unternehmensgewinne hat die Aktienkurse auch schon etwas beflügeln können. Auf der anderen Seite fehlt noch die Bestätigung, dass die Gewinne der Unternehmen auch wirklich kräftig steigen – womit viele Aktien vergleichsweise teuer sind.
Optimismus
Die Experten-Prognosen stimmen optimistisch: Nach Schätzungen sollten die Unternehmensgewinne in den USA heuer um 15,5 Prozent und in der Eurozone um 24 Prozent steigen. Vor diesem Hintergrund haben die Fondsgesellschaften die Aktienanteile in ihren Muster-Portfolios auch schon um rund fünf Prozentpunkte angehoben. Das Gewicht von US-Aktien wurde reduziert, jenes von Aktien der Eurozone dafür erhöht.
Ganz deutlich hat diesen Schritt Franz Gschiegl, Chef der Erste Sparinvest, der Fondsgesellschaft der Erste Bank, vollzogen: Er hat den US-Teil in der Aktienveranlagung, der im MSCI-Weltindex bei 58,4 Prozent liegt, auf 48,4 Prozent zurück genommen. Dafür wurde der Europa-Anteil von 30,3 auf 35,3 Prozent angehoben.
Gschiegl gesteht US-Aktien auf Sicht von zwölf Monaten ein Kurspotenzial von sieben Prozent zu. Europa könnte aber 20 Prozent schaffen. Bei Anleihen empfehlen die Fondsprofis einmal mehr die Beimischung von Unternehmensanleihen, um die Rendite aufzufetten.
Schön langsam kommen wir ja auf die Beine
jo.