ZAANDAM (dpa-AFX) - Der weltweit drittgrößte Einzelhändler Ahold hat einen neuen Chef. An die Spitze des angeschlagenen Konzerns wird an diesem Montag (5. Mai) der ehemalige Ikea-Chef Anders Moberg rücken. Zudem kündige die niederländische Ahold am Freitag an, bei ihrer wegen Bilanztricks angeschlagenen US-Tochter die Frist für die Verbriefung von Krediten in Wertpapierform erneut verlängert zu haben.
Ahold machte auch den Weg für das Anzapfen einer zweiten Tranche der im Februar bewilligten Kreditlinie über 3,1 Milliarden Euro frei. Deloitte & Touche prüfe die Abschlüsse der zum Konzern gehörenden Supermarktketten Albert Heijn und Stop & Shop. Die testieren 2002-Zahlen für die beiden Bereiche sollen am 31. Mai vorgelegt werden. Dies ist eine Bedingung, um über die ungedeckte 915 Millionne Euro schwere Tranche verfügen zu können.
VERKAUF DES MALAYSIA-GESCHÄFTS - AKTIE STEIGT
Außerdem kündigte Ahold den Verkauf seines Malaysia-Geschäfts an Dairy Farm an. Zum Verkaufspreis machten die Niederländer keine Angaben. Die Nachrichten aus Zaandam trieb die Nachfrage nach Ahold-Aktien in die Höhe. Der im niederländischen Leitindex AEX sowie im EuroSTOXX 50 notierte Titel schwang sich am Freitagmittag an die Spitze des europäischen Börsenbarometers. Die Aktie stieg um 17,80 Prozent auf 4,83 Euro.
Die Aktie hat seit Februar mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüßt, nachde m Unregelmäßigkeiten in den Büchern der Ahold-Tochter U.S. Foodservices und der argentinischen Tochter Disco bekannt geworden waren. Die Niederländer hatten daraufhin die Bilanzen für die vergangenen drei Jahre zurückgezogen. Die US-Tochter soll ihren Umsatz um mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar geschönt haben. Als Konsequenz hatten der Ahold-Vorstandschef Cees van der Hoeven und Finanzchef Michael Meurs ihre Ämter niedergelegt.
VERBRIEFUNGSPROGRAMM BEI US-TOCHTER VERLÄNGERT
Bei der US-Tochter hat der Einzelhändler die Frist für die Verbriefung von Krediten in Wertpapierform erneut verlängert. Es stünden noch 750 Millionen US-Dollar aus, von denen 300 Millionen Dollar im Jahr 2005 fällig würden, hieß es in der Mitteilung vom Freitag. Die restlichen 450 Millionen Dollar seien für weitere 60 Tage verlängert worden.
Bei der so genannten Securitization werden Forderungen wertpapiermäßig unterlegt sowie abgesichert und so handelbar gemacht. Die Verbriefungsprogramme der U.S. Foodservice sollten eigentlich am 27. und 28 Februar ablaufen, wurden dann aber bis Ende der letzten Aprilwoche verlängert.
Von den restlichen 450 Millionen Dollar sollen 200 Millionen Dollar binnen 60 Tagen getilgt werden. Das Geld dafür will Ahold aus der Milliarden-Kreditlinie entnehmen. Insgesamt seien im Februar 450 Millionen Dollar zur Unterstützung der Forderungsumwandlungen zugesagt worden. Die restlic hen 250 Millionen Dollar davon blieben griffbereit für Ahold, falls die Verbriefungsprogramme der U.S. Foodservices weiter unterstützt werden müssten./sbi/mnr
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