Deine Einstellung ist absolut nachvollziehbar, und glaub mir, das geht uns in der Gesamtheit hier nicht anders. Aber ich sehe bei all dem Säbelrasseln
noch nicht einen brutalen Krieg heraufziehen. Das was jetzt passiert, ist eine Überreaktion auf die Morde heute morgen. Die USA wird aber ebenso wie die UN schnell mit diplomatischen Geschick die Lage klären. Israelis und Palästinenser sind zwar vereinzelt Fanatiker, letztenendes wissen aber die Führer und auch die Bevölkerung beider Seiten, das ein Weg in die Zukunft nur durch eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann. Es wird keinen dauerhaften Krieg dort geben, da vertraue ich auf die Vernunft der Politiker. Die Lage ist eine andere als z.B. auf dem Balkan oder im Golf, wo wirklich eiskalte Machtgelüste und Prestige im Vordergund standen. Beide Seiten müssen aber einigermaßen ihr Gesicht waren. Hoffen wir auf eine friedliche Lösung.
Zur Info die Meldung von n-tv von deren Homepage kopiert:
Nahost
Israelis und Palästinenser steuern auf neuen Krieg zu
Die Wiederaufnahme des Friedensprozesses im Nahen Osten ist vorerst in weite Ferne gerückt. Israelische Kampfhubschrauber feuerten mehrere Raketen auf die von Palästinensern verwaltete Stadt Ramallah im Westjordanland. Dabei wurde auch das Hauptquartier von Palästinenserpräsident Jassir Arafat getroffen.
Auch Arafats Wohnhaus in Gaza war Ziel von Luftangriffen. Sein Amtssitz in der Stadt blieb verschont. Dort hatte sich Arafat zum Zeitpunkt der Übergriffe aufgehalten.
Die Israelis reagierten mit den Angriffen auf den Lynchmord an zwei ihrer Soldaten wenige Stunden zuvor in Ramallah. Sie riegelten auch umgehend das Westjordanland und alle Autonomiestädte ab. Die Palästinenser riefen nach CNN-Berichten den Notstand aus.
Augenzeugen berichteten, die Raketen trafen auch die Polizeiwache, vor der sich der Lynchmord ereignete. Auch im Gebäude des amtlichen palästinensischen Fernsehsenders soll eine Rakete eingeschlagen sein. Israel hatte die Berichterstattungen des Senders über die Unruhen der letzten Tage als aufrührerisch bezeichnet.
Dem israelischen Militär zufolge waren insgesamt vier Soldaten offenbar versehentlich nach Ramallah gelangt, wo sie von einer aufgebrachten Menschenmenge in der Nähe der Polizeiwache attackiert wurden. Zwei wurden dabei getötet. Ein dritter erlitt schwere Verletzungen. Er wurde inzwischen den israelischen Streitkräften übergeben. Das Schicksal des vierten ist weiter unklar.
Noch kurz zuvor schien ein mögliches Ende der aktuellen Krise in Sicht. UN-Generalsekretär Kofi Annan war es mit seinem diplomatischen Geschick gelungen, Israelis und Palästinenser wieder an den Verhandlungstisch zurückzubewegen.
Nach einem Treffen mit hochrangigen Sicherheitsvertretern hätten sich beide Seiten zu einem Treffen bereit erklärt. "Der Generalsekretär glaubt, dass dies ein wichtiger Schritt zur Beendigung der Gewalt ist, was hoffentlich zu einer Wiederbelebung des Friedensprozesses führen wird", hieß es in einer Erklärung. Das Gespräch könnte noch am heutigen Donnerstag, möglicherweise unter Beteiligung der USA, stattfinden.
Annan ist inzwischen in den Libanon gereist, wo er sich vor allem um die Freilassung der drei von der Hisbollah-Miliz entführten israelischen Soldaten bemühen will. Auch will er die Regierung in Beirut auffordern, mehr Sicherheitskräfte in den Süden des Landes zu verlegen, den Israel nach 22 Jahren Besatzung im Mai geräumt hatte.
Der russische Außenminister Igor Iwanow sah durch Annans jüngstem Vermittlungserfolg noch keine entscheidende Wende der Nahost-Krise. "Ohne Zweifel zeichnen sich aber hervorragende Varianten für einen Ausweg ab", sagte Iwanow. Russland halte engen Kontakt zu Annan, den USA sowie den Konfliktparteien.
Für den stellvertretenden israelischen Ministerpräsidenten Binjamin Ben-Elieser ist der Friedensprozess tot. Er warf Palästinenserpräsident Jassir Arafat vor, sich für die Konfrontation entschieden zu haben. Für Israel schlug Ben-Elieser die Bildung einer nationalen Notstandsregierung zwischen dem Linksblock um Ministerpräsident Ehud Barak und dem rechtsgerichteten Likud vor, um mit den jüngsten Unruhen fertig zu werden.
In den Palästinensergebieten gab es erneut blutige Auseinandersetzungen. Dabei wurden mindestens drei Araber getötet. Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer damit auf über 90.
Gruß, S.Lord