Wachsende Wirtschaftskriminalität verursacht Milliarden-Schaden
Diebstahl, Veruntreuung und Unterschlagung durch Mitarbeiter gehören in Deutschland offenbar immer häufiger zum betrieblichen Alltag. Die Zahl der Schadenfälle sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen, sagte der Vorstandschef der Hermes Kreditversicherungs-AG, Clemens von Weichs, am Dienstag in Hamburg. Von Weichs berief sich dabei auf eine Hermes-Untersuchung zur Entwicklung der Wirtschaftskriminalität, für die rund 400 Unternehmen in Deutschland befragt worden waren. "Wirtschaftskriminalität ist ein unternehmerisches Risiko, über das nicht gern gesprochen wird, dennoch ist sie eine wachsende Bedrohung für Unternehmen", sagte von Weichs.
Mit 86 Prozent sieht die deutliche Mehrheit der deutschen Unternehmer in wirtschaftskriminellen Handlungen ein ernsthaftes Problem. 58 Prozent der Befragten glauben, dass die Wirtschaftskriminalität in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Das Kölner Marktforschungsinstitut psychonomics hatte Anfang dieses Jahres 402 Manager von Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Million Euro in Telefoninterviews befragt.
Diebische Beschäftigte
Bis zu 100 Milliarden Euro könne der gesamtwirtschaftliche Schaden nach Schätzungen der Unternehmer pro Jahr betragen, sagte von Weichs. Jedes dritte befragte Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 10 Millionen Euro war in den vergangenen drei Jahren selbst Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden. Dabei waren Schäden in Höhe von 23,6 Milliarden Euro entstanden. In drei von vier Fällen waren Mitarbeiter aus den eigenen Reihen des Unternehmens daran beteiligt. Knapp 40 Prozent der Fälle wurden zufällig aufgedeckt.
Hauptursachen für die steigende Wirtschaftskriminalität sind der Studie zufolge für 88 Prozent der Unternehmen schwindendes Unrechtsbewusstsein und allgemeiner Werteverfall. Aber auch verschärfter Wettbewerb und privater Existenzkampf wurden häufig als Ursache genannt.
Sicherheitsrisiko Neueinstellungen
Vor allem in den ersten zwei Jahren der Betriebszugehörigkeit von Mitarbeitern sei das Risiko für Veruntreuung groß, sagte von Weichs. Neue Mitarbeiter sollten daher möglichst sorgfältig und erst nach dem Sichten von Referenzen vorheriger Arbeitgeber ausgewählt werden. Im Bereich Finanzen sollte in Anlehnung an das Vier-Augen-Prinzip stets eine doppelte Absicherung erfolgen. Das regelmäßige Austauschen von Passwörtern könnte das Risiko für Unternehmen ebenso reduzieren wie eine Erhöhung der Kontrollen.
(N24.de, dpa)
Diebstahl, Veruntreuung und Unterschlagung durch Mitarbeiter gehören in Deutschland offenbar immer häufiger zum betrieblichen Alltag. Die Zahl der Schadenfälle sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen, sagte der Vorstandschef der Hermes Kreditversicherungs-AG, Clemens von Weichs, am Dienstag in Hamburg. Von Weichs berief sich dabei auf eine Hermes-Untersuchung zur Entwicklung der Wirtschaftskriminalität, für die rund 400 Unternehmen in Deutschland befragt worden waren. "Wirtschaftskriminalität ist ein unternehmerisches Risiko, über das nicht gern gesprochen wird, dennoch ist sie eine wachsende Bedrohung für Unternehmen", sagte von Weichs.
Mit 86 Prozent sieht die deutliche Mehrheit der deutschen Unternehmer in wirtschaftskriminellen Handlungen ein ernsthaftes Problem. 58 Prozent der Befragten glauben, dass die Wirtschaftskriminalität in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Das Kölner Marktforschungsinstitut psychonomics hatte Anfang dieses Jahres 402 Manager von Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Million Euro in Telefoninterviews befragt.
Diebische Beschäftigte
Bis zu 100 Milliarden Euro könne der gesamtwirtschaftliche Schaden nach Schätzungen der Unternehmer pro Jahr betragen, sagte von Weichs. Jedes dritte befragte Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 10 Millionen Euro war in den vergangenen drei Jahren selbst Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden. Dabei waren Schäden in Höhe von 23,6 Milliarden Euro entstanden. In drei von vier Fällen waren Mitarbeiter aus den eigenen Reihen des Unternehmens daran beteiligt. Knapp 40 Prozent der Fälle wurden zufällig aufgedeckt.
Hauptursachen für die steigende Wirtschaftskriminalität sind der Studie zufolge für 88 Prozent der Unternehmen schwindendes Unrechtsbewusstsein und allgemeiner Werteverfall. Aber auch verschärfter Wettbewerb und privater Existenzkampf wurden häufig als Ursache genannt.
Sicherheitsrisiko Neueinstellungen
Vor allem in den ersten zwei Jahren der Betriebszugehörigkeit von Mitarbeitern sei das Risiko für Veruntreuung groß, sagte von Weichs. Neue Mitarbeiter sollten daher möglichst sorgfältig und erst nach dem Sichten von Referenzen vorheriger Arbeitgeber ausgewählt werden. Im Bereich Finanzen sollte in Anlehnung an das Vier-Augen-Prinzip stets eine doppelte Absicherung erfolgen. Das regelmäßige Austauschen von Passwörtern könnte das Risiko für Unternehmen ebenso reduzieren wie eine Erhöhung der Kontrollen.
(N24.de, dpa)