Absurde Inflationsdebatte

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Absurde Inflationsdebatte

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15.04.09 14:53
Es gibt viele Gründe, die Unabhängigkeit der Zentralbanken zu kritisieren. Warum zum Beispiel sollte ein kompletter Politikbereich der demokratischen Kontrolle entzogen sein? Warum ausgerechnet die Geldpolitik, aber nicht die Finanzpolitik? In diesen Tagen jedoch kann man nur froh sein, dass es eine Bundesbank und eine Europäische Zentralbank gibt, die vor der Berliner Politik geschützt sind.

Da warnt der Finanzminister stetig vor der großen Inflationswelle – doch gerade meldet das Statistische Bundesamt, dass die Großhandelspreise um acht Prozent gesunken sind. Gesunken. Nicht gestiegen. Wenn sich die Krise verschärft, werden auch alle anderen Preise sinken. Dann herrscht Deflation. Dann steigt automatisch die Schuldenlast, die Löhne sinken, die Rezession nährt sich selbst. In den Zentralbanken ist man sich dieser Gefahr sehr wohl bewusst. Deshalb werden die Märkte mit Geld geflutet, deshalb greift man auch zu unkonventionellen Instrumenten.

Steinbrücks Inflationswarnung ist deshalb bizarr. Inflation entsteht nur, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage schneller wächst als das Angebot. Wie viel Geld in der Wirtschaft ist, ob die Geldmenge M1 schneller wächst als die Geldmenge M3 – das alles ist sekundär.

Natürlich soll das viele Geld, das derzeit in die Wirtschaft gepumpt wird, die Nachfrage ankurbeln. Das ist der Zweck der Übung. Aber wir sind noch weit, sehr weit von dem Punkt entfernt, an dem sich die Wirtschaft überhitzt. Im Moment schrumpft das Bruttoinlandsprodukt! In keinem anderen Industrieland käme man bei einer rückläufigen Wirtschaftsleistung auf die Idee, sich vor Inflation zu sorgen.

www.zeit.de/online/2009/16/inflationsdebatte?page=1
Mouton:

Etwas überspitzt der Artikel

 
15.04.09 15:03
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