Kurs-Phantasie, die in die Knochen geht
Gegenüber den phantasie-getriebenen Biotech-Aktien gelten Medizintechnik-Werte oft als langweilig. Dabei wachsen im Biotechnologie-Sektor die Bäume nicht in den Himmel, während die Medtech-Spezialisten oft mehr Phantasie haben, als gedacht.
Am Neuen Markt sind drei Gesellschaften notiert, die sich im Kerngeschäft mit Knochen beschäftigen und ihre Zukunfts-Chancen in diesem rasch wachsenden Markt sehen. Macropore und Curasan sind dabei von der Deutschen Börse dem Biotech-Segment zugeordnet, Aap Implantate dagegen dem Medizintechnik-Bereich. Seit dem Einstieg in die Orthobiologie, d.h. dem Einsatz von biologisch abbaubaren Materialien für die Knochenheilung, ist diese Trennung nicht mehr sinnvoll: Das Unternehmen bekommt wie Macropore und Curasan einen Biotech-Touch.
Aap ist bislang auf zwei Geschäftsbereiche konzentriert: Die so genannte Osteosyntese, d.h. Produkte für die Knochenheilung (Nägel, Platten) und künstlichen Gelenkersatz (Endoprothetik). Das neu hinzugewonnene Tätigkeitsfeld ist zu den bisherigen teilweise ergänzend: Die so genannte Orthobiologie umfasst Produkte, die Knochenwachstum stimulieren oder ein geeignetes Umfeld dafür schaffen. So werden z.B. biologische Implantate für das Knie neben herkömmlichen für Hüfte und Schulter angeboten. Das Angebot geht damit von der Reparatur, der Überbrückung von Knochendefekten, bis hin zur Heilung durch die Generierung von Knochenersatz aus körpereigenen Zellen.
In diesem Bereich ist auch Macropore tätig. Das Unternehmen ist dabei über die anfängliche Beschränkung auf Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hinaus auf allgemeine orthopädische und Wirbelsäulenanwendungen vorgedrungen. Macropore stützt sich bei seinen Vertriebsaktivitäten auf den US-Medizintechnik Riesen Medtronic, der den kompletten Vertrieb übernimmt. Die Fokussierung auf Medtronic hatte für das Geschäftsjahr 2000 eine negative Wirkung: Macropore bot seinem Partner ein Starter-Set an, das zum Selbstkostenpreis ausgegeben wurde. Das wirkte sich negativ auf Umsatz und Gewinn aus, die enttäuschten Börsianer quittierten das mit drastischen Kursabschlägen.
Während aap implantate die Erwartungen bislang erfüllen konnte, musste Curasan die eigenen Pläne für 2000 begraben: Der angestrebte Umsatz von 12,2 Mio.€ konnte definitiv nicht erreicht werden, auch das für 2001 angestrebte Volumen wurde gesenkt. Der Kurs von Curasan ging erwartungsgemäß in den Keller. Trotzdem sind die Erwartungen der Analysten für die mittlere Zukunft zuversichtlich. Das Unternehmen generiert erst einen kleinen Teil seiner Umsätze aus Biomaterial: Rund ein Viertel des Umsatzes geht auf diesen Bereich zurück, Tendenz stark ansteigend. Zugpferd soll dabei Cerasorb sein. Der vollständig abbaubare Knochenersatzstoff soll weltweit einen neuen Behandlungsstandard setzen. Curasan ist aktuell noch stark auf den Kieferbereich fokussiert.
Gemeinsam ist allen Aktien eine sehr mäßige Performance. Die jeweiligen Allzeittiefs sind noch in Sichtweite. Macropore konnte sich immerhin mit einem Zugewinn um 100% in wenigen Wochen von den Untiefen ein gutes Stück entfernen, der Weg zu alten Höhen ist aber weit. Der Blick auf die fundamentale Lage der Unternehmen zeigt ein sehr unterschiedliches Bild (Tabelle): Demnach wäre Macropore nach Konsensschätzungen von Analysten am billigsten, Curasan um ein Mehrfaches höher bewertet. Die Mitte belegte Aap Implantate.
Aap Implantate Macropore Curasan
Kurs 16,60 € 11,40 € 10,00 €
KGV 01 (e) 27,2 - 400
KGV 02 (e) 16,1 7,5 47,6
Oh man,- wenn die das machen, was sie vorhaben....:-)
Gruß
Ein überzeugter Macroporianer.
Gegenüber den phantasie-getriebenen Biotech-Aktien gelten Medizintechnik-Werte oft als langweilig. Dabei wachsen im Biotechnologie-Sektor die Bäume nicht in den Himmel, während die Medtech-Spezialisten oft mehr Phantasie haben, als gedacht.
Am Neuen Markt sind drei Gesellschaften notiert, die sich im Kerngeschäft mit Knochen beschäftigen und ihre Zukunfts-Chancen in diesem rasch wachsenden Markt sehen. Macropore und Curasan sind dabei von der Deutschen Börse dem Biotech-Segment zugeordnet, Aap Implantate dagegen dem Medizintechnik-Bereich. Seit dem Einstieg in die Orthobiologie, d.h. dem Einsatz von biologisch abbaubaren Materialien für die Knochenheilung, ist diese Trennung nicht mehr sinnvoll: Das Unternehmen bekommt wie Macropore und Curasan einen Biotech-Touch.
Aap ist bislang auf zwei Geschäftsbereiche konzentriert: Die so genannte Osteosyntese, d.h. Produkte für die Knochenheilung (Nägel, Platten) und künstlichen Gelenkersatz (Endoprothetik). Das neu hinzugewonnene Tätigkeitsfeld ist zu den bisherigen teilweise ergänzend: Die so genannte Orthobiologie umfasst Produkte, die Knochenwachstum stimulieren oder ein geeignetes Umfeld dafür schaffen. So werden z.B. biologische Implantate für das Knie neben herkömmlichen für Hüfte und Schulter angeboten. Das Angebot geht damit von der Reparatur, der Überbrückung von Knochendefekten, bis hin zur Heilung durch die Generierung von Knochenersatz aus körpereigenen Zellen.
In diesem Bereich ist auch Macropore tätig. Das Unternehmen ist dabei über die anfängliche Beschränkung auf Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hinaus auf allgemeine orthopädische und Wirbelsäulenanwendungen vorgedrungen. Macropore stützt sich bei seinen Vertriebsaktivitäten auf den US-Medizintechnik Riesen Medtronic, der den kompletten Vertrieb übernimmt. Die Fokussierung auf Medtronic hatte für das Geschäftsjahr 2000 eine negative Wirkung: Macropore bot seinem Partner ein Starter-Set an, das zum Selbstkostenpreis ausgegeben wurde. Das wirkte sich negativ auf Umsatz und Gewinn aus, die enttäuschten Börsianer quittierten das mit drastischen Kursabschlägen.
Während aap implantate die Erwartungen bislang erfüllen konnte, musste Curasan die eigenen Pläne für 2000 begraben: Der angestrebte Umsatz von 12,2 Mio.€ konnte definitiv nicht erreicht werden, auch das für 2001 angestrebte Volumen wurde gesenkt. Der Kurs von Curasan ging erwartungsgemäß in den Keller. Trotzdem sind die Erwartungen der Analysten für die mittlere Zukunft zuversichtlich. Das Unternehmen generiert erst einen kleinen Teil seiner Umsätze aus Biomaterial: Rund ein Viertel des Umsatzes geht auf diesen Bereich zurück, Tendenz stark ansteigend. Zugpferd soll dabei Cerasorb sein. Der vollständig abbaubare Knochenersatzstoff soll weltweit einen neuen Behandlungsstandard setzen. Curasan ist aktuell noch stark auf den Kieferbereich fokussiert.
Gemeinsam ist allen Aktien eine sehr mäßige Performance. Die jeweiligen Allzeittiefs sind noch in Sichtweite. Macropore konnte sich immerhin mit einem Zugewinn um 100% in wenigen Wochen von den Untiefen ein gutes Stück entfernen, der Weg zu alten Höhen ist aber weit. Der Blick auf die fundamentale Lage der Unternehmen zeigt ein sehr unterschiedliches Bild (Tabelle): Demnach wäre Macropore nach Konsensschätzungen von Analysten am billigsten, Curasan um ein Mehrfaches höher bewertet. Die Mitte belegte Aap Implantate.
Aap Implantate Macropore Curasan
Kurs 16,60 € 11,40 € 10,00 €
KGV 01 (e) 27,2 - 400
KGV 02 (e) 16,1 7,5 47,6
Oh man,- wenn die das machen, was sie vorhaben....:-)
Gruß
Ein überzeugter Macroporianer.