5 Jahre NM - ein Grund zum Feiern??

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5 Jahre NM - ein Grund zum Feiern??

 
06.03.02 09:50
Eigentlich gibt es keinen Grund zum Feiern, wenn die Deutsche Börse am Mittwoch Abend mit rund 700 Gästen den 5. Geburtstag des Neuen Marktes zelebriert. Zu sehr hat das einstmals umjubelte Wachstumssegment in den letzten Jahren an Renommee eingebüßt.

Zu viele Anleger haben um manch bittere Erfahrung reicher und viele Euro ärmer der Zockerbörse den Rücken gekehrt, als dass Partystimmung aufkommen könnte. Und dennoch sind die verbliebenen Spieler durchaus zuversichtlich, dass der Neue Markt das Schlimmste inzwischen überstanden hat.

Rückblende: Vier Tage vor dem 3. Geburtstag des Neuen Marktes am 6. März 2000 erklimmt der Auswahlindex Nemax 50 mit 9208,98 Punkten ein vorläufiges Rekordhoch. Zahlreiche Kaufempfehlungen treiben Papiere wie Vectron und Easy Software um bis zu 43 Prozent in die Höhe. Einer der größten Kursgewinner an diesem Montag, einem Rosenmontag, ist die Aktie der Software-Schmiede Poet, die mit 185 Euro den Handel beendet. Zugleich kündigen die Internetunternehmen mens.Net@G und Ision ihren Börsengang an.

Zwar gibt es bereits mahnende Stimmen, die angesichts der spektakulär hohen Bewertungen vor einer drastischen Kurskorrektur von bis zu 40 Prozent warnen. Doch nur vier Tage später, am 10. März 2000 und damit pünktlich zum Geburtstag, klettert der Nemax 50 auf sein Allzeithoch von 9694,07 Zählern. Die 10.000er Marke ist greifbar nahe.

Es war einmal...

Was wie ein Börsenmärchen klingt, hat wirklich stattgefunden und ist gerade einmal zwei Jahre her. Heute gibt es am Neuen Markt keine einzige Aktie mehr, die über 100 Euro kostet. Vectron, Easy Software und Poet notieren gefährlich nahe an der 1-Euro-Schwelle, eines der beiden Kriterien, ab der Firmen für einen Zwangsausschluss durch die Deutsche Börse in Frage kommen. Beim zweiten Delisting-Kriterium, der Marktkapitalisierung, liegen alle drei Unternehmen mittlerweile unter dem Schwellenwert von 20 Mio. Euro.

Der Nemax 50 pendelt derweil seit Monaten um die Marke von 1000 Punkten, nachdem er zeitweilig sogar dreistellig notierte. Der Begriff "Börsengang" ist mittlerweile ein Fremdwort geworden. Das letzte "Initial Public Offering" (IPO) am Neuen Markt gab es im Juli 2001, als der eher biedere Telematikdienstleister Init sein Debüt feierte. Die mens.Net@G dagegen ist niemals an die Börse gegangen, Ision inzwischen vom britischen Konkurrenten Energis übernommen worden.

Keine Existenzängste

"Der Neue Markt ist ungemein wichtig und wird weiter existieren", sagt trotz allem Sascha Hirsch, der für die Dresdner-Bank-Tochter DIT den Publikumsfonds "DIT Neue Märkte Europa" managt. "Volkswirtschaftlich hat der Neue Markt mehr gebracht als jedes Gespräch im Bündnis für Arbeit", verweist Hirsch auf rund 200.000 Arbeitsplätze, die bei den Firmen des Segmentes und in ihrem Umfeld entstanden sind.

Hirsch hat seinen rund 50 Mio Euro schweren Fonds breit gestreut: Der "DIT Neue Märkte Europa" umfasst etwa 80 Titel, 46 davon stammen vom Frankfurter Neuen Markt. Dabei achtet der Fondsmanager nicht auf das Herkunftsland einer Einzelaktie.

"Wir legen auch keinen Wert darauf, ob der Titel im Nemax 50 notiert oder nur im Nemax All Share", sagt Hirsch. Entscheidend seien einzig das Geschäftsmodell, die Seriosität des Managements und die Ertragsstärke des Unternehmens. So wie Hirsch argumentieren die meisten Fondsmanager. Diskussionen wie die um ein "Prämiumsegment" für die großen und liquiden Werte halten die Geldverwalter für überflüssig.

In die gleiche Kerbe schlägt Karl Fickel vom Fondsanbieter Lupus Alpha. "Die Mitgliedschaft im Nemax 50 allein schützt nicht vor Dummheit", sagt Fickel. Die aktuellen Probleme von Indexschwergewicht Mobilcom stützen seine Theorie.

Prozesse über Prozesse

"Viel wichtiger ist, dass die Deutsche Börse durch das 4. Finanzmarktförderungsgesetz mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhält", sagt Stefan Müller von Activest. "Dann hätte zum Beispiel die Prozesshuberei um die Delisting-Regeln ein Ende".

Derzeit sind zahlreiche Prozesse anhängig, in denen vom Ausschluss bedrohte Neuer-Markt-Firmen die im Oktober 2001 eingeführten Regeln torpedieren wollen. Die Zahl der Nemax-Mitglieder ist durch 13 zwangsweise und 18 freiwillige Austritte auf 319 geschrumpft, Tendenz weiter fallend. Die Höchstzahl datiert vom Juni 2001 mit 345. Erst am Dienstag kündigte mit SER Systems eines der ältesten Mitglieder den freiwilligen Wechsel in den Geregelten Markt an. Der Grund: Die hohen Kosten für die Betreuerbanken von rund 100.000 Euro.

Auch Müller, der den "Activest Lux New Markets" managt, hält nicht viel von Panikmache. Mit Blick auf das große Vorbild Nasdaq wirbt er um Zeit für den notwendigen Reifeprozess. Die Anfang der 70er Jahre gegründete US-Hightech-Börse war zu Beginn dramatisch abgestürzt. Delistings und Firmenpleiten gehören seither zum Erscheinungsbild.

"Diesen Prozess macht jetzt auch der Neue Markt durch", sagt Müller. Durch eine schärfere Regelung der Haltefristen für Altaktionäre, der Prospekthaftung und der Bilanzerstellung werde sich das rechtliche Umfeld verbessern, hofft der Fondsmanager. Voraussetzung für eine nachhaltige Erholung des Neuen Marktes sei aber eindeutig ein konjunktureller Aufschwung. "Nur wenn die Old Economy Geld in die Hand nimmt, kann die New Economy überleben".

Aixtron und Qiagen wollen bleiben

Für die wenigen etablierten Firmen des Neuen Marktes kommt eine Flucht in andere Börsensegmente derzeit nicht in Frage. Sowohl Analysten-Liebling Aixtron als auch Biotech-Branchengröße Qiagen wollen bleiben. "Wir und andere arbeiten mit der Deutschen Börse eng zusammen, um den Neuen Markt zu stärken", sagt Solveigh Mähler, Investor-Relations-Managerin bei Qiagen.

Und die geprellten Kleinanleger? "Die kommen alle wieder zurück", ist sich Fickel von Lupus Alpha sicher. Ähnlich äußern sich seine Kollegen. "Wenn es bei IPOs erstmal wieder etwas zu verdienen gibt, erwacht auch die Gier der Leute", sagt einer, der lieber anonym bleiben will.

© 2002 Financial Times Deutschland
Darkview:

Seid wohl nicht in Feierlaune!? o.T.

 
06.03.02 10:27
Depothalbierer:

Doch, denn so schnell konnte man noch nie

 
06.03.02 10:35
vorher lernen ,wie Börse funktioniert.
Das wird mir für die Zukunft enorme Vorteile bringen.
Nur ein Beispiel: Kaufempfehlung bei Tiefstkursen-->sofort verkaufen!
Darkview:

stimmt ...

 
06.03.02 10:45
.. vielleicht sogar noch zu erweitern: viele Kaufempfehlungen: ganz die Finger von lassen ...

.. und besonders gern genommen am NM: Sell on good News ...
Depothalbierer:

An Darkview

 
06.03.02 10:57
Das sowieso!
Und: Nach der ersten Gewinnwarnung werden aus seriösen in 90% der Fälle unseriöse Firmen(oft auch schon vorher).
Aber gerade dann ist die Volatilität hoch und damit auch die möglichen Gewinne.
Katjuscha:

Legt mal den Nasdaq-Chart der letzten 5 Jahre

 
06.03.02 10:58
über den Nemax-Chart! Das Gleiche dann mit Dow und Dax und Ihr werdet Grund genug zum Feiern finden!

Was ist denn eigentlich weltbewegendes passiert?

Der Neue Markt hat nach einer überdimensionalen Übertreibungsphase diese Blase platzen lassen! Weiterhin haben schon viele Analysten vor Jahren darauf hingewiesen, daß viele Unternehmen nicht lange überleben werden!
Jetzt tritt eine normale Marktbereinigung ein, und alle tun so, als wäre der Name "Neuer Markt" daran Schuld, und jedes Unternehmen in dem Index steht unter Generalverdacht!

Ich bin der Meinung, es gibt guten Grund den Geburtstag zu feiern! Basta!


Viele Grüße und Herzlichen Glückwunsch,

katjuscha
Darkview:

@depothalbierer @katjuscha

 
06.03.02 11:11
... mittlerweile gibt es nur keine seriösen Firmen mehr am NM, mit einigen Ausnahmen, die man an einer Hand abzählen kann ... und jeder, dessen Anlagehorizont weiter als ein paar Tage reicht, kann hier eigentlich nicht mehr investieren ... Zocken am NM macht sicher Spaß, kann aber auch sehr schnell teuer werden ...

.. und dass es viele Analysten waren, die vor Jahren darauf hingewiesen haben, daß viele Unternehmen nicht lange überleben werden, möchte ich auch anzweifeln. Wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, kann das jeder feststellen ....

... und die Marktbereinigung wird wohl noch eine ganze Zeit anhalten!
Katjuscha:

Das halte ich für ausgemachten Blödsinn

 
06.03.02 12:00
Überprüfe bitte deine eigene Psychologie!

Hälst Du es nicht auch für unangebracht, und geradezu lächerlich, ein Unternehmen nur deswegen schlechter zu reden, weil es am NeuenMarkt notiert? Im S-Dax gibts genauso viele Enttäuschungen!

Die Psychologie ist das Problem! Weil der Nemax von diesen Höhen abgestürzt ist, glauben jetzt alle an einen Generalverdacht bei Nemax-Firmen! Ich bin der Meinung, wenn der Nemax diese Kurve nicht gemacht hätte, und 3 Jahre lang seitwärst gegangen wäre, würdest Du das nicht sagen! Dann wäre der Nemax plötzlich ein solider Markt!
Über die Gründe dieses Hypes im Frühjahr 2000 kann man an anderer Stelle sprechen!

Es gibt durchaus genügend gute Unternehmen am NeuenMarkt, nur werden diese wohl erst wieder in einem Jahr wahrgenommen! Auch wenn ich mir nicht mehr anmaße, diese jetzt nennen zu können, denn die Gewinner werden sich erst nach dem Konsolidierungsprozeß herauskristalisieren!

Das die Marktbereinigung noch einige Monate anhalten wird, glaube ich auch, und das ist auch gut so! Und das mit den Analysten habe ich mir nicht ausgedacht, nur waren diese Stimmen sehr selten, auch ein Grund für die Blase vor 2 Jahren!


Ich bin jedenfalls sicher, daß 15-20% der Nemax-Firmen in 2 Jahren mehr als 100% höher stehen als jetzt! Wie der Rest sich entwickeln wird, sei dahin gestellt!


katjuscha
Darkview:

@katjuscha

 
06.03.02 13:22
Mit Sicherlich spielt Psychologie in diesem Zusammnenhang eine große Rolle. Zum einen sind sicherlich die Erwartungen an gute Zahlen in diesem "Wachstumssegment" teilweise noch immer auf dem Stand Frühjahr 2000. Und wenn ein Unternehmen dann den Erwartungshorizont auf dem Hintergrund einer schlechten Wirtschaftslage herunterschraubt, sind sofort die Analysisten da und zerreißen das Unternehmen - und das trifft selbst die besseren Firmen am Neuen Markt.

Und ein Generalverdacht bei Nemax-Firmen - den ich einräume - ist aus meiner Sicht nicht bedingt durch den Hype insgesamt, sondern durch die Zahl der Pleiten und mieser Geschäftspraktiken ...  
erzengel:

Was wird da gefeiert? Wer am Besten abgezockt hat? o.T.

 
06.03.02 13:48
erzengel:

Ob die Haffas & Co. auch da sind? o.T.

 
06.03.02 13:50
Darkview:

lassen bestimmt nur eine Dankesbotschaft verlesen o.T.

 
06.03.02 13:59
Katjuscha:

@Darkview, bist Du der Meinung, daß

 
06.03.02 14:10
prozentual gesehen mehr Nemax-Firmen schlechtere oder gar kriminellere Machenschaften an den Tag legen, als in anderen Segmenten?

Ich bin absolut anderer Meinung! Ich kann Dir sagen was der Unterschied zwischen den kleinen Unternehmen am NeuenMarkt und den BlueChips ist!

Wenn eine Dt.Telekom 3,5 Milliarden Schulden hat, lassen die Banken eine solche Firma nicht so schnell hängen, wie eine kleine Firma mit "nur" 100 Millionen Umsatz! Wenn irgendwo bei einem SmallCap sich ein Liquiditätsproblem auftut, ist der Kreditbearbeiter einer Bank oder Sparkasse dazu verplichtet, die Kredite einzufrieren, wodurch sich die Situation weiter verschärft! Dann kommen sogenannte Analysten dreschen auf den Wert ein, als Folge sinkt der Aktienkurs, und das Unternehmen hat erst recht Probleme, weil alle Kunden wegbleiben!

Der NeueMarkt stirbt nicht wegen fehlender innovativer Geschäftsideen, sondern wegen den katastrophalen Folgen des kapitalistischen Bankensystems!

Sicherlich kann das Dir als Kleinanleger egal sein, da Du ja nur an Gewinnen interessiert bist, aber mich kotzt dieses ewige Gequatsche von führenden deutschen Politikern und Bankern absolut an, die immer wieder von fehlendem Unternehmer-Geist in Deutschland sprechen, vor allem in Ost-Deutschland, aber die selbst keine Strukturen schaffen, um die Selbstständigkeit zu fördern!

Ich würde mich gern selbstständig machen, aber die bürokratischen und finanziellen Hürden sind einfach zu groß! Und wenn ich die Praxis des Banken-Establishment beobachte, möchte ich auch gar nicht mehr zu diesem elitären Kreis gehören!


katjuscha
Darkview:

@katjuscha

 
06.03.02 14:32
ich kann deine Sichtweise vor dem Hintergrund der Überlegungen hinsichtlich einer Selbstständigkeit gut nachvollziehen.

Dennoch: (Ohne das ich dies belegen kann) Zur Frage, ob es aus meiner Sicht prozentual gesehen mehr Nemax-Firmen gibt, die schlechtere oder gar kriminellere Machenschaften an den Tag legen, als in anderen Segmenten?

Eindeitig : JA
Katjuscha:

Eindeutig Nein

 
06.03.02 15:06
Deshalb ja uch mein letztes Posting! Es mag sein, daß Du mit Nemax-Firmen mehr Verlust machts, durch das Aufdecken krimineller Machenschaften aber auch durch die falsche Konsequenz der Banken! Aber dieselben Machenschaften und Fehlentwicklungen gibt es auch prozentual in anderen Segmenten!

Der Unterschied ist nur, wenn am NeuenMarkt so eine Firma auffliegt, wird sie durch die miese Stimmung gegenüber dem NeuenMarkt (siehe deine Meinung), von allen Banken, Analysten, Journalisten und dann auch Anlegern links liegen gelassen!
Während eine Holzmann AG u.a. vom Staat gestützt werden! Mit dem Geld was man bei Holzmann eingesetzt hat, oder was man für die Restrukturierung der Bankgesellschaft Berlin einsetzt, könnte man den halben NeuenMarkt sanieren!


Darkview:

Neueste Meldung von dpa-AFX

 
06.03.02 16:32
WDH: 5. Geburtstag am Neuen Markt - Ruf nach Reformen für Milliardengrab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gerade einmal fünf Jahre nach seiner Gründung hagelt es am Neuen Markt mehr Reformvorschläge als Gratulationen. An der Börse herrscht Katerstimmung. Der Auswahlindex der Wachstumsbörse, der Nemax 50  , dümpelt um die 1.000 Punkte-Marke herum, die einmal seine Ausgangsbasis war. Das ist Lichtjahre von seinem Rekordwert von 9.694 Punkten entfernt. "Die Stimmung ist mies, aber das ist ein guter Anlass zur Neubesinnung", meint Christian Strenger, Mitglied der Börsensachverständigenkommission und Aufsichtsrat der Deutsche Bank-Fondstochter DWS Investment.

"Die Deutsche Börse sollte stärker einzelne Branchen vermarkten - Biotech und Seniorenheim passen nicht zusammen", kritisiert Strenger. In diese Richtung denkt offenbar auch Rainer Riess, bei der Börse für den Neuen Markt verantwortlich. Biotechnologie, erneuerbare Energien und die Nanotechnologie will Riess an der Wachstumsbörse stärker etablieren. Ihnen gelte besondere Aufmerksamkeit bei der Suche nach neuen Börsenkandidaten, kündigte Riess im "Handelsblatt" an.

Börsendebütanten sind derzeit aber kaum zu finden. Laut einer Umfrage bekennen sich derzeit nur 36 deutsche Unternehmen zu Börsenplänen für dieses und nächstes Jahr. Bei einer ähnlichen Umfrage hatten sich 2000 noch mehr als 500 Firmen gemeldet. Seit Juli 2001 ist keiner AG mehr der Sprung an den Neuen Markt gelungen. Zuletzt scheiterte das spanische Porno-Unternehmen Private Media .

GERINGER ANREIZ FÜR UNTERNEHMEN

Die desolate Lage schreckt nicht nur Anleger ab: "Der Anreiz für Unternehmen, an den Neuen Markt zu gehen, ist momentan sehr gering", sagt der Vorstandschef der Bertrandt AG , Dietmar Bichler. Der Automobilzulieferer war neben Mobilcom  das erste Unternehmen an der Wachstumsbörse. "Unter den Bedingungen von 1997 würden wir wieder an den Neuen Markt gehen, aber heute würden wir Alternativen prüfen."

Die scharfe Auslese geht derweil weiter und verschont auch nicht den Auswahlindex Nemax 50. Der Glasfasernetzbetreiber Carrier 1  ist pleite ebenso wie die ehemaligen Anlegerlieblinge Brokat  oder Biodata

D.Logistics  und der IT-Dienstleister Heyde  stecken tief in Sanierungsarbeiten. Mit Heyde beherbergt der Nemax 50 sogar einen Penny Stock. So heißen Billigaktien, die weniger als ein Euro kosten und deren Börsenwert 20 Millionen Euro unterschreitet. Bleibt es in den kommenden Monaten dabei, greifen für Heyde die Ausschlussregeln der Börse für den Neuen Markt.

STRENGERE REGELN FÜR DEN MARKT

Mit strengeren Regeln für Quartalsberichte, der Meldepflicht für Wertpapiergeschäfte des Managements und mit den Rauswurfregeln versucht die Börse, im Wachstumssegment auszumisten. Allerdings ist juristisch ungeklärt, ob die Börse die Ausschlussregeln einseitig einführen durfte. "Das ist unter Fachjuristen heiß diskutiert", sagt Klaus Härle, Richter am Oberlandesgericht Frankfurt. Etwa zwei Dutzend Unternehmen droht die Verbannung aus dem Neuen Markt.

Die Auslese hat nach Einschätzung der Finanzbranche auch ihr Gutes. "Die Fantasiewerte fallen raus und werden durch Qualität ersetzt", argumentiert der Aktienstratege von West LB Panmure, Andreas Hürkamp. Der Prozess braucht Zeit. "Erst Ende 2003 wird aus dem Nemax 50 wieder ein Qualitätsindex". Strenger empfiehlt deshalb, "die Börse sollte aus dem Nemax 50 die 30 besten Werte in einen Nemax 30 zur Betonung der Qualität abbilden."

Auch die Deutsche Börse zeigt sich von der Auslese nicht beeindruckt. Die habe es auch an der US-Technologiebörse Nasdaq, dem Vorbild für den Neuen Markt gegeben, argumentiert eine Sprecherin. "Von den Firmen, die Anfang der 90er Jahre an der Nasdaq notierten, sind über 80 Prozent vom Kurszettel verschwunden durch Insolvenzen, Übernahmen oder einen Ausschluss
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