Deutschland befindet sich in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt des vierten Quartals ist um 0,3 Prozent geschrumpft. Die Zahl für sich ist keine Überraschung, sondern wurde von Analysten in dieser Höhe erwartet. Bereits im dritten Quartal war ein Rückgang der heimischen Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Per Definition sind damit die Voraussetzungen für eine Rezession vorhanden.
Als Katastrophe dürfte dies jedoch niemand mehr auffassen, hat doch kein Experte mit einer Verbesserung gerechnet. Dass die Lage schlecht ist, haben nicht erst die gestrigen ifo-Zahlen (w:o berichtete ) verdeutlicht. Volkswirte rechnen in ersten Kommentaren zu den BIP-Zahlen auch nicht mit einem Schub im laufenden Quartal. Die Erholung sollte erst im zweiten Halbjahr an Fahrt gewinnen. Ein spürbareres Wachstum wird ab dem zweiten Quartal 2002 erwartet. Im Schnitt rechnen Volkswirte für das laufende Jahr mit einem Wachstum um die Marke 0,75 Prozent, die Bundes-Finanzminister Hans Eichel (SPD) für das laufende Jahr als Ziel ausgegeben hat. Nicht verschwiegen werden sollte, dass mancher Experte für das laufenden Jahr eine Stagnation erwartet.
Wenig Wachstum der Wirtschaft bedeutet wenig Umsatzwachstum bei den Unternehmen im Durchschnitt. Gewinneffekte werden bei den Börsen notierten Unternehmen also vor allem auf der Kostenseite zu finden sein. Die Zinsen sind deutlich gesunken, was vor allem Unternehmen mit höherem Verschuldungsgrad zugute kommen sollte. Dazu – und das dürfte der wesentlich größere Batzen sein – kommen die Einsparungen aus der letzten Entlassungswelle. Nur: Dies sind Einmaleffekte, mehr nicht. Die Zweifels ohne positiven Auswirkungen auf die Kurse bleiben daher begrenzt.
Will die Börse auch 2003 einen Aufwärtstrend erleben, der sich auf Fundamentaldaten stützt, muss eine höhere Wachstumsrate her. Eichel stellt für das kommende Jahr 3 Prozent in Aussicht. Wenn alles gut geht, muss man hinzufügen. Die Prognoseunsicherheit ist, wie immer in konjunkturellen Umschwungphasen, sehr groß. Dazu kommen diesmal allerdings weitere Risiken: Vor allem der Kampf gegen den weltweiten Terrorismus, den die USA mit ihren Verbündeten führt, birgt auch für die Börse Sprengstoff.
Es war nicht nur die Technologie-Euphorie, sondern zum großen Teil auch die Beendigung des Ost-West-Konfliktes, die als Grundlage für eine der größten Haussen aller Zeiten gedient hat. Der „Friedensbonus“, der die Börse rund ein Jahrzehnt in die Höhe hat schießen lassen, wurde am 11. September 2001 auf brutale Art zerstört. Der „neue Ost-West-Konflikt“ ist ein Konflikt zwischen Staaten und internationalen Terroristen, die zu allem bereit sind. Dies hat die Zeit nach den Terroranschlägen gezeigt.
So ist es nicht nur der ausbleibende Friedensbonus, der die Bewertung von Aktien nicht mehr in alte Höhen schießen lassen wird. Das zarte Pflänzchen Aufschwung, das nach Ansicht der Experten im Frühjahr zu keimen beginnt, kann durch Auswirkungen des Anti-Terror-Krieges jäh zertrampelt werden. Schlagen die USA im Irak zu, wird sich das Öl verteuern. Die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen und werden vor allem von der Länge einer möglichen militärischen Konfrontation abhängen. Nur ein Beispiel für eine Vielzahl von Risiken, die sich aus der neuen weltpolitischen Großwetterlage ergeben.
Und Börsianer hassen nichts mehr als Risiken. Höhere Risiken bedeuten einen Abschlag auf die Bewertung der Aktien, andere – vermeintlich „sichere“ – Anlageformen wie Renten, Gold oder Immobilien kommen wieder ins Spiel. Der Aktie ist eine Konkurrenz erwachsen, die sie in en letzten Jahren nicht kannte. Der scharfe Anstieg des Goldpreises seit Anfang Januar könnte ein Vorbote dessen sein, was im Falle eines Irak-Krieges droht. Aktien dürften in diesem Fall – zumindest kurzfristig – nicht die erste Anlagewahl sein.
Die gute Seite der Medaille: Die Stürme gehen vorbei. Zwar kann niemand ein mögliches Ende des Anti-Terror-Krieges beziffern, die Auswirkungen sollten allerdings bereits 2003 nicht mehr so stark sichtbar sein. Von daher wird 2002 noch einmal ein schwieriges Jahr für Aktien werden, was die ersten beiden Monate des Jahres bereits gezeigt haben. Allerdings bestehen sehr gute Chancen, dass 2002 auch den Boden für eine neue Aufwärtsbewegung bietet. Die meisten Experten haben als Beginn das zweite Halbjahr 2002 auserkoren. Damit wäre auch die Tatsache wieder einmal bestätigt, dass die Börse ihrer Zeit um ein halbes Jahr voraus ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Experten sich nicht irren.
Als Katastrophe dürfte dies jedoch niemand mehr auffassen, hat doch kein Experte mit einer Verbesserung gerechnet. Dass die Lage schlecht ist, haben nicht erst die gestrigen ifo-Zahlen (w:o berichtete ) verdeutlicht. Volkswirte rechnen in ersten Kommentaren zu den BIP-Zahlen auch nicht mit einem Schub im laufenden Quartal. Die Erholung sollte erst im zweiten Halbjahr an Fahrt gewinnen. Ein spürbareres Wachstum wird ab dem zweiten Quartal 2002 erwartet. Im Schnitt rechnen Volkswirte für das laufende Jahr mit einem Wachstum um die Marke 0,75 Prozent, die Bundes-Finanzminister Hans Eichel (SPD) für das laufende Jahr als Ziel ausgegeben hat. Nicht verschwiegen werden sollte, dass mancher Experte für das laufenden Jahr eine Stagnation erwartet.
Wenig Wachstum der Wirtschaft bedeutet wenig Umsatzwachstum bei den Unternehmen im Durchschnitt. Gewinneffekte werden bei den Börsen notierten Unternehmen also vor allem auf der Kostenseite zu finden sein. Die Zinsen sind deutlich gesunken, was vor allem Unternehmen mit höherem Verschuldungsgrad zugute kommen sollte. Dazu – und das dürfte der wesentlich größere Batzen sein – kommen die Einsparungen aus der letzten Entlassungswelle. Nur: Dies sind Einmaleffekte, mehr nicht. Die Zweifels ohne positiven Auswirkungen auf die Kurse bleiben daher begrenzt.
Will die Börse auch 2003 einen Aufwärtstrend erleben, der sich auf Fundamentaldaten stützt, muss eine höhere Wachstumsrate her. Eichel stellt für das kommende Jahr 3 Prozent in Aussicht. Wenn alles gut geht, muss man hinzufügen. Die Prognoseunsicherheit ist, wie immer in konjunkturellen Umschwungphasen, sehr groß. Dazu kommen diesmal allerdings weitere Risiken: Vor allem der Kampf gegen den weltweiten Terrorismus, den die USA mit ihren Verbündeten führt, birgt auch für die Börse Sprengstoff.
Es war nicht nur die Technologie-Euphorie, sondern zum großen Teil auch die Beendigung des Ost-West-Konfliktes, die als Grundlage für eine der größten Haussen aller Zeiten gedient hat. Der „Friedensbonus“, der die Börse rund ein Jahrzehnt in die Höhe hat schießen lassen, wurde am 11. September 2001 auf brutale Art zerstört. Der „neue Ost-West-Konflikt“ ist ein Konflikt zwischen Staaten und internationalen Terroristen, die zu allem bereit sind. Dies hat die Zeit nach den Terroranschlägen gezeigt.
So ist es nicht nur der ausbleibende Friedensbonus, der die Bewertung von Aktien nicht mehr in alte Höhen schießen lassen wird. Das zarte Pflänzchen Aufschwung, das nach Ansicht der Experten im Frühjahr zu keimen beginnt, kann durch Auswirkungen des Anti-Terror-Krieges jäh zertrampelt werden. Schlagen die USA im Irak zu, wird sich das Öl verteuern. Die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen und werden vor allem von der Länge einer möglichen militärischen Konfrontation abhängen. Nur ein Beispiel für eine Vielzahl von Risiken, die sich aus der neuen weltpolitischen Großwetterlage ergeben.
Und Börsianer hassen nichts mehr als Risiken. Höhere Risiken bedeuten einen Abschlag auf die Bewertung der Aktien, andere – vermeintlich „sichere“ – Anlageformen wie Renten, Gold oder Immobilien kommen wieder ins Spiel. Der Aktie ist eine Konkurrenz erwachsen, die sie in en letzten Jahren nicht kannte. Der scharfe Anstieg des Goldpreises seit Anfang Januar könnte ein Vorbote dessen sein, was im Falle eines Irak-Krieges droht. Aktien dürften in diesem Fall – zumindest kurzfristig – nicht die erste Anlagewahl sein.
Die gute Seite der Medaille: Die Stürme gehen vorbei. Zwar kann niemand ein mögliches Ende des Anti-Terror-Krieges beziffern, die Auswirkungen sollten allerdings bereits 2003 nicht mehr so stark sichtbar sein. Von daher wird 2002 noch einmal ein schwieriges Jahr für Aktien werden, was die ersten beiden Monate des Jahres bereits gezeigt haben. Allerdings bestehen sehr gute Chancen, dass 2002 auch den Boden für eine neue Aufwärtsbewegung bietet. Die meisten Experten haben als Beginn das zweite Halbjahr 2002 auserkoren. Damit wäre auch die Tatsache wieder einmal bestätigt, dass die Börse ihrer Zeit um ein halbes Jahr voraus ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Experten sich nicht irren.