"PIONEER"-SONDE
Nummer zehn lebt
Auch nach zwölf Milliarden Reisekilometern ist "Pioneer 10" noch ansprechbar: Auf gefunkte Jubiläumsgrüße reagierte der Weltraum-Veteran mit einer zögerlichen Antwort.
Genau 30 Jahre nach dem Start von "Pioneer 10" hatte die Nasa am Freitag noch einen Kontaktversuch unternommen. Mit beträchtlicher Verzögerung meldete sich der Jubilar zurück, wie die US-Raumfahrtbehörde nun berichtet.
Rund 22 Stunden mussten Forscher an einem 70-Meter-Radioteleskop im spanischen Madrid warten, bis sie die Antwort des fernen Raumfahrzeugs auffingen. "Wir sind überglücklich, dass wir noch Kontakt zur Sonde haben", sagt Robert Hogan vom zuständigen Ames Research Center der Nasa.
Dem Funkverkehr war eine monatelange Sendepause vorausgegangen. Angesichts einer Distanz von rund zwölf Milliarden Kilometern schien es Skeptikern zweifelhaft, ob der schwache Bordsender noch einmal aktiviert werden könnte. Doch die Sonde zählt offenbar noch nicht zum alten Eisen: "Der Erfolg bezeugt das gute und solide Design", triumphiert Projektmanager Larry Lasher.
Nach seinem Start am 2. März 1972 hatte "Pioneer 10" als erstes Raumgefährt den Asteroidengürtel durchquert, Bilder vom Jupiter zur Erde gefunkt und schließlich 1983 das Sonnensystem verlassen. Seither rast die Sonde mit rund 44.000 Stundenkilometern auf das Sternbild Stier zu.
Für den Fall, dass Aliens das Vehikel abfangen, befindet sich an Bord eine goldene Platte mit eingravierten Informationen über die Erde und ihre Bewohner. Allerdings dürfte eine solche Begegnung, wenn sie überhaupt stattfindet, noch eine ganze Weile auf sich warten lassen: Den nächsten Stern wird "Pioneer 10" erst in etwa zwei Millionen Jahren erreichen.
Quelle: Der Spiegel