11.09.2001

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11.09.2001

 
11.09.01 20:22
...und Ihr macht Euch Gedanken über Scharpings Liebesleben...?

Mehrere tausend Tote, eines der Wahrzeichen der Global City New York zerstört, das Pentagon von einem Selbstmordpiloten getroffen und großflächig in Brand gesetzt – dieser größte Terrorangriff aller Zeiten wird die Welt verändern, und das gewiss nicht zum Guten.
 
Der Zusammenbruch des World Trade Center: Militärische Sicherheitslogik am Ende

Vor laufenden Fernsehkameras, vor den Augen von vielen hundert Millionen Menschen, hat eine ungeheuerliche und extrem skrupellose Terrororganisation die Supermacht USA direkt und in ihrem Herzen angegriffen. Erstmals in der neueren Geschichte erleben Amerikaner kriegsähnliche Schrecken in ihrem eigenen Land.

Die Frage, welche fanatischen Hirne hinter dieser barbarischen Terrorwelle stecken, ist noch nicht beantwortet. Gleichwohl gibt es allen Grund anzunehmen, dass die Welt sich fürchten muss. Vermutlich schon in den nächsten Stunden wird zu beobachten sein, was geschieht, wenn die mächtigste Nation der Welt sich substanziell bedroht sieht.

Der größte Sicherheitsapparat der Welt hat versagt

Für die zigtausend Mitarbeiter der zahlreichen amerikanischen Sicherheitsdienste hat sich etwas ereignet, das in ihren Augen eigentlich völlig unmöglich war. Die Organisation der Anschlagserie war zwangsläufig hochgradig kompliziert. Hunderte von Mittätern müssen vorab zumindest teilweise Bescheid gewusst haben. Nur mit langer Vorbereitung und komplexer Logistik ist so etwas durchführbar. Zugleich unterhalten die USA einen gewaltigen Sicherheitsapparat, der Jahr für Jahr dreistellige Milliardenbeträge kostet. Doch ganz offensichtlich haben weder die global installierten Lauschposten der National Security Agency, noch die vielen tausend Agenten der CIA und des FBI irgendwelche konkreten Hinweise über die bevorstehende Katastrophe sammeln können.

So wurde bewiesen, was Kritiker der US-Sicherheitspolitik schon seit je monieren: Auch und gerade die USA, militärisch und ökonomisch der Gigant unter den Nationen, sind verletzbar – genauso wie jede andere komplexe Industriegesellschaft. Die terroristisch herbeigeführte Apokalypse in Manhattan ist nicht nur eine "Kriegserklärung gegen die zivilisierte Welt", wie Kanzler Schröder sagte. Sie belegt auch, dass die primitive militärische Logik amerikanischen Sicherheitsdenkens, die stets in Rüstungs-Visionen nach Art der nationalen Raketenabwehr oder globalen Abhörlogistik der NSA mündet, am Ende keine wirkliche Sicherheit produziert.

Der Vergeltungsschlag kann schon bald beginnen

Ganz gleich, zu welchen Maßnahmen US-Präsident Bush nun greifen wird: Zu befürchten ist, dass sie die Welt nicht friedlicher machen werden. Große Teile der amerikanischen Bevölkerung werden nach Vergeltung rufen, ein Druck, dem sich selbst klügere Präsidenten als George W. Bush kaum entziehen könnten.

Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass auch hinter diesem Anschlag der seit Jahren gefürchtete islamistische Fanatiker Ussama Ibn Ladin steckt, der bis heute im Staat der afghanischen Taliban Asyl genießt, dann droht Afghanistan ein weiterer Krieg – diesmal gegen die USA und ihre Verbündeten. Doch ob dies dazu beitragen wird, vergleichbare Schrecken wie die Anschläge von New York und Washington künftig zu verhindern, ist mehr als zweifelhaft.


Das Web nach dem Anschlag

"Bombt sie in Grund und Boden!"

Es ist gespenstisch. New York, eine der "Most wired Cities" der Welt, ist verstummt. Die Webcams sind offline, die Chaträume leer. Selbst der Polizeifunk ist nicht mehr zu hören. Derweil tobt in den Newsrooms der Ruf nach Rache.

Im Instant-Messenger-Chatraum von AOL sucht AmyKathren nach New Yorkern. Normalerweise wimmelt es dort von Chattern, wie auch in den zahlreichen Web-basierten Chats aus dem Big Apple. Doch heute herrscht dort gähnende Leere.

Auch AmyKathren hat nur den Fernseher, das Radio. "Das Pentagon soll brennen", sagt sie. "Sie haben angefangen, Manhattan zu evakuieren." Panik herrscht in der Stadt, die durch einen beispiellosen Terrorakt auch aus dem Web gefegt scheint. Die "New York Times"? Fehlanzeige. Die zahlreichen Webcams? Entweder weit von der City entfernt - oder "Off Duty". Gespenstisch das Verzeichnis der zahlreichen Webcams auf dem World Trade Center, das mehr davon zu bieten hatte als jedes andere Gebäude in der Stadt: Die Links laufen ins Leere, der Bildschirm bleibt grau.

Doch in diesen Stunden versagen alle Kanäle der Kommunikation. Thaddeus sucht in den Newsgroups nach jemandem in New York: "Sind in New York auch die Telefone ausgefallen? Ich versuche ständig anzurufen, und alles, was ich bekomme, ist ein Besetztzeichen".

Nach knapp 30 Minuten bekommt er Antwort: Ja, die Telefonverbindungen sind zum Teil gestört. Die Telefonzellen funktionieren, die Privatanschlüsse nur noch zum Teil. Dabei komme es nicht darauf an, in welchem Teil der Stadt sich der Anschluss befinde: Vor wenigen Minuten noch habe er mit einer Frau gesprochen, die den Einschlag des zweiten Flugzeuges habe sehen können.

Jetzt kocht die Gerüchteküche über. Es hat eine Stunde gedauert, doch nun brodelt es in den Newsgroups. Die News-Brocken fliegen: Absturz bei Somerset, Pennsylvania. Angeblich schlägt ein Jet nahe Camp David ein. Das Kippen des zweiten, zuerst noch stehenden WTC-Turmes. Nachricht und Gerücht sind kaum mehr zu trennen. Bei Newspoll.net beginnt eine perverse Abstimmung: "Könnten die Attacken auf die USA zu einem Dritten Weltkrieg führen?"

Die Erschütterung weicht wütenderen Stimmen. Racherufe werden laut. "Welches Volk auch immer dafür verantwortlich ist", schreibt ein Diskutant, "sollte in Grund und Boden gebombt werden!"

Das Web spendet Beifall. "Es ist Zeit, die Palästinenser aus Jerusalem herauszuwerfen. Sofort." Schreibt einer - und fällt damit als moderate Stimme auf. Zahlreiche Diskutanten rufen nach Krieg. Viel bedrohlicher jedoch wirken die kurzen Botschaften, die derzeit in zahlreichen Newsgroups, die von Palästinensern und Arabern frequentiert werden, platziert werden: "Ihr glaubtet bisher, Ihr hättet ein Problem. Jetzt habt Ihr ein Problem".

Newsgroups mit aktuellen Diskussionen zum Thema:

alt.disasters.aviation
alt security.terrorism
soc.culture.palestine
soc.culture.arabic

Gruß
HE

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"Das ist Krieg"

 
11.09.01 20:32
Wenige Stunden nach den Anschlägen jagen noch immer Krankenwagen durch Washington, und in der Luft knattern Hubschrauber über das Pentagon, die Ausschau nach neuen Flugzeugen halten, die auf die Hauptstadt der einzig verbliebenen Supermacht Kurs nehmen könnten.

Die Innenstadt ist komplett abgeriegelt, kein Durchkommen für die Journalisten, die ihre Fernsehberichte gerne vor dem Weißen Haus aufnehmen.

Zehntausende Angestellte wurden aus ihren Gebäuden evakuiert, aus dem Weißen Haus, dem Außenministerium und dem Justizministerium. Senat und Repräsentantenhaus mussten panisch geräumt werden, weil angeblich ein Flugzeug mit Attentätern unterwegs war. Die Krankenhäuser rufen zu Blutspenden für die Schwerverwundeten im Pentagon auf.

Die Leute sammeln sich in Kneipen, Einkaufszentren und Restaurants vor den Fernsehern. CNN hat das Monopol auf die Berichterstattung. Fassungslos schauen sich die nach Hause geschickten Passanten immer wieder die Bilder aus New York an: In Staub gehüllte Menschen, die weglaufen von den einstürzenden Bauten des World Trade Centers, Menschen mit Gasmasken, eine Mutter, die sich über ihr Kind wirft, um es zu schützen.

"Das ist Krieg", sagen die Leute. Was ist da vorher passiert, in den Flugzeugen, die in die beiden Türme in New York und ins Pentagon in Washington rasten? Haben die Attentäter die Piloten erst umgebracht und sind dann selber in ihr Ziel gerast? Und was ist mit der Maschine, die in Somerset in Pennsylvania abgestürzt ist? Ist sie abgeschossen worden, weil sie eigentlich nach Washington fliegen sollte - um das Weiße Haus zu treffen?

Washington ist eine kleine Stadt, jeder kennt jemanden, der drüben über dem Potomac im Pentagon arbeitet. Keiner weiß, wie viele von den 24.000 dort Beschäftigten getötet oder verwundet sind. Dass die Krankenhäuser noch immer, Stunden nach dem Attentat, zum Blutspenden aufrufen, lässt das Schlimmste befürchten.

So ziemlich alle Amerikaner werden noch nach Jahren erzählen können, wo sie an jenem 11. September zwischen neun und zehn Uhr gewesen sind, als vermutlich vier Flugzeuge entführt worden sind, um die Zentren der Weltmacht USA in die Luft zu jagen.

Aber wo ist eigentlich der Präsident? Er war in Florida, sollte dann nach Washington zurückkehren und ist jetzt offensichtlich auf einer Militärbasis in Louisiana. Bei seiner kleinen Ansprache an die Nation, die gerade über CNN lief, wirkte er fassungslos und aufgewühlt und drohte den Attentätern damit, er werde sie jagen lassen. "Die Entschlossenheit unserer großen Nation wird einem Test unterzogen", sagte er. Auch er wird einem Test unterzogen. Amerika, so ist es nun einmal, wartet gespannt auf die Gegenschläge des Präsidenten.



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Deutsche in den USA

 
11.09.01 20:34
"Alle versuchen nach Hause zu kommen"

Das Schicksal vieler Deutscher, die im World Trade Center ihren Arbeitsplatz hatten, ist noch ungeklärt. Das Auswärtige Amt hat eine Hotline eingerichtet: 01888/174600.


New York/Washington - Nach den Anschlägen in den USA ist über das Schicksal der Mitarbeiter der Deutschen Bank, die im attackierten World Trade Center in New York ein Büro hatte, bisher nichts bekannt. Das sagte ein Sprecher der Bank am Dienstag in Frankfurt. Wie viele Angestellte dort für das Geldinstitut arbeiteten, könne er momentan nicht sagen. Ein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Außenwirtschaft der Deutschen Wirtschaft sagte, drei deutsche Firmen seien in den beiden Bürotürmen untergebracht gewesen. Die Namen der Firmen würden aber zunächst nicht bekannt gegeben. "Hier geht das Menschliche vor", sagte der Sprecher.

Dresdner Bank evakuierte 400 Mitarbeiter

Die Commerzbank unterhält im benachbarten World Financial Center ein Büro, wie ein Sprecher sagte. Man habe aber noch keine Nachricht von dort. Die Dresdner Bank hat ein Büro in der Wall Street, wie ein Sprecher sagte. Dort arbeiteten rund 400 Menschen, die aber evakuiert worden seien.

Die Zahl der von den Terroranschlägen in den USA betroffenen deutschen Filialen ist bislang kaum zu ermitteln. Nach Angaben des Delegierten der deutschen Wirtschaft in den USA, Robert Bergmann, gibt es etwa 3000 deutsche Niederlassungen in den USA. "Das World Trade Center ist keine typische Büroadresse für deutsche Investoren", sagte Bergmann. Wie viele Unternehmen aus Deutschland Büros im World Trade Center hatten, wisse er nicht. "Es gibt schließlich keine Meldepflicht."

Bergmanns Büro befindet sich in Washington, wo das Verteidigungs- und das Außenministerium angegriffen wurde. "Wir sind fünf Kilometer vom Pentagon entfernt", sagte Bergmann. "Alle versuchen, nach Hause zu kommen."

Keine Liste mit deutschen Firmen

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hatte am Dienstagnachmittag noch keine Liste von deutschen Unternehmen mit Filialen in Manhattan. Die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York hat nach eigenen Angaben fast tausend Mitglieder und gehört zu den größten internationalen deutschen Industrie- und Handelskammern. Das Büro ist in der Nähe des Central Parks. Nach Angaben eines Mitarbeiters des DIHK in Berlin brach einige Stunden nach den Anschlägen der Kontakt zu den Kollegen in New York ab.

Die Münchener Rückversicherung ist an der Feuerversicherung des World Trade Centers beteiligt. Sprecher Rainer Küppers sagte am Dienstag in München, die Schadenslast der Anschlagswelle in den USA könne für die Münchener Rück erheblich sein. Sie habe aber auch für eine Katastrophe dieser Dimension Vorsorge getroffen durch Rückstellungen, Rückversicherungen und Eigenkapital. Die Finanzkraft sei nicht in Frage gestellt. Die Mitarbeiter der Münchener Rück, die in New York nur zwei Blocks von den eingestürzten Doppeltürmen entfernt gearbeitet hätten, seien unverletzt geblieben.




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