Allerdings muss man vorwegnehmen, dass die ganz große Überraschung heute wohl ausbleiben wird. Der Konsens erwartet laut Bloomberg 138.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Das dürfte, wenn es denn so kommt, weder den Dollar noch die Fed groß bewegen.
Aber der Reihe nach: Schließlich gab es in den letzten zwei Tagen eine ganze Menge Daten, die es wert sind, besprochen zu werden, und die auch unsere Erwartungen für den heutigen Arbeitsmarkt beeinflussen.
Zunächst wäre da die Veröffentlichung der BIP-Daten am Mittwoch. Im annualisierten Quartalsvergleich steht nominal ein Minus von 0,3%25 zu Buche. Aus dieser Zahl lässt sich für die Zukunft jedoch nicht wirklich schlau werden. Schließlich ist sie durch sehr hohe Importe verzerrt. Betrachtet man stattdessen den Wert mit dem etwas sperrigen Namen „Endgültiger Verkauf an private inländische Käufer” (Final Sales to Private Domestic Purchasers), dann steht dort ein Plus von 3,0%25. In diesem Fall ist diese Zahl vermutlich aussagekräftiger. Allerdings muss man auch beachten, dass es bei den Ausgaben ebenfalls zu Vorzieheffekten in Antizipation der Zölle gekommen sein könnte. So stiegen die Investitionen in IT-Equipment beispielsweise um fast 70%25 im annualisierten Quartalsvergleich an. Ein Großteil davon dürfte aus Asien importiert worden sein. Und der große Zoll-Schock kam schließlich erst am 2. April.
Bleiben noch einige Daten zum Arbeitsmarkt, angefangen mit der JOLT-Umfrage vom Dienstag. Demnach fielen die Job-Openings recht deutlich auf den zweitniedrigsten Wert seit 2021. Damit scheint der Abwärtstrend, der seit September pausierte, wieder aufgenommen worden zu sein. Betrachtet man allerdings die Quits-, Layoffs- und Hiring-Rate, so sind keine großen Veränderungen erkennbar. Hiring und Quits sind zwar nach wie vor deutlich niedriger, als es die Arbeitslosenquote vermuten ließe. Bei einer Arbeitslosenquote von 4,2%25 würde man eigentlich mehr Dynamik auf dem Arbeitsmarkt erwarten. Dieser Umstand hält allerdings bereits seit ein paar Monaten an.
Ein ähnliches Bild zeigen auch die Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Diese stiegen in der Woche bis zum 26. April zwar auf 241.000 an. Schwankungen gibt es bei dieser Zahl jedoch immer wieder und das Niveau ist nach wie vor sehr niedrig. Auffälliger waren da hingegen die fortlaufenden Anträge (Continuing Claims), die mit 1 916 000 auf den höchsten Stand seit 2021 stiegen.
Auch die Beschäftigungskomponenten des Conference Boards und des ISM für das verarbeitende Gewerbe, die gestern veröffentlicht wurden, sowie die der Umfrage der Dallas Fed deuten zwar auf eine anhaltende Eintrübung am Arbeitsmarkt hin, aber eben auch nicht auf eine Katastrophe.
Und damit kommen wir wieder zu dem zurück, womit wir angefangen haben. Eine größere Überraschung wird heute wohl ausbleiben. Der Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab, was sich auch in den kommenden Arbeitsmarktberichten immer deutlicher zeigen dürfte. Und da die Datenreihe sehr volatil ist, ist ein negativer Wert in den kommenden Monaten sicherlich nicht auszuschließen. Allerdings dürfte es eher eine graduelle als eine plötzliche Abschwächung bleiben.
Und was bedeutet das für den US-Dollar? Gemessen an der Reaktion auf den gestrigen ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der mit 48,7 zwar auf den niedrigsten Stand seit November fiel, aber nicht so stark wie erwartet, ist davon auszugehen, dass die Reaktion asymmetrisch ausfallen könnte. Ein besser als erwarteter Arbeitsmarkt dürfte EUR-USD, der gestern kurzzeitig deutlich unter 1,13 fiel, weiter fallen lassen. Ein schwächerer Arbeitsmarkt dürfte hingegen vermutlich nicht die gleiche Wirkung in die andere Richtung entfachen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SJ75P2 | Call | EUR/USD | Hebel: 4,0 |
SB7HE3 | Put | EUR/USD | Hebel: 4,1 |
Wie lange geht die Goldpreisrally?
Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug nahezu ungebremst fort. Nachdem sich das Edelmetall im vergangenen Jahr um 27 Prozent verteuerte – so stark wie zuletzt vor 14 Jahren –, schloss es das erste Quartal 2025 mit einem Plus von 19 Prozent ab. Das entspricht dem stärksten Quartalsanstieg seit mehr als 38 Jahren.
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