Arbeit an einer Statistik (Symbolbild).
Quelle: - ©unsplash.com:
Google
dpa-AFX  |  aufrufe Aufrufe: 320

Studie: Konsum von E-Zigaretten nimmt zu

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsum von E-Zigaretten in Deutschland nimmt einer Untersuchung zufolge zu, vor allem Einweg-Modelle sind gefragt. Das geht aus einer Erhebung der Universitätsklinik Düsseldorf zum Rauchverhalten hervor, an der 92.327 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen hatten. "Besonders der Konsum von Einweg-E-Zigaretten hat stark zugenommen", hieß es. Sie seien vor allem bei jüngeren Menschen beliebt. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg fordert ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten.

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
ARIVA Newsletter
Altria Group Inc 59,61 $ Altria Group Inc Chart +0,51%
British American Tobacco plc 37,99 € British American Tobacco plc Chart -1,04%
Imperial Brands plc 36,23 € Imperial Brands plc Chart +0,67%
Philip Morris Int. Inc 170,86 $ Philip Morris International Inc Chart +0,48%
Swedish Match -   Swedish Match Chart 0,00%

Für die sogenannte Düsseldorfer Debra-Studie waren nach Angaben der Uniklinik von 2016 bis 2023 Frauen und Männer im Alter von 14 bis 99 Jahren persönlich zum Konsum von E-Zigaretten befragt worden. In Deutschland sind demnach vor allem drei unterschiedliche E-Zigaretten-Modelle erhältlich: Einweg-E-Zigaretten, die nach etwa 600 Zügen leer sind und weggeworfen werden, Pod-Modelle, die mit bereits gefüllten, austauschbaren Patronen gekauft werden und somit wiederverwendbar sind, und Tank-Modelle, bei denen ein Tank für das Liquid von den Nutzerinnen und Nutzern selbst befüllt wird - auch diese Variante ist wiederverwendbar. "In der Regel erhalten E-Zigaretten Nikotin - ein Nervengift, das schnell abhängig macht", betonte das Forscherteam.

Rund 2,2 Prozent der Bevölkerung greifen zu E-Zigaretten

2016 lag der Anteil der E-Zigaretten-Konsumenten bundesweit bei 1,6 Prozent, aktuell (2023) konsumieren laut Debra-Studie 2,2 Prozent der Bevölkerung E-Zigaretten. Der Anteil der Menschen, die klassische Tabak-Zigaretten rauchen, sei in dem Zeitraum mit rund 30 Prozent auf hohem Niveau geblieben.

Unter den E-Zigaretten seien inzwischen Einweg-Modelle die am häufigsten genutzte Variante in Deutschland. "Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge, denn Einweg-E-Zigaretten sind aufgrund ihrer Eigenschaften - wie der großen Vielfalt an Aromen und ihrem farbenfrohen Design - besonders bei jungen Menschen beliebt", sagte Forscherin Stephanie Klosterhalfen vom Institut für Allgemeinmedizin des Uniklinikums.

Wegwerf-Modelle bei Jüngeren beliebt

Menschen, die Einweg-E-Zigaretten nutzen, sind den Angaben zufolge im Durchschnitt etwa vier Jahre jünger als Personen, die die Tank-Variante oder Pod-Modelle nutzen. Sie sind außerdem häufiger weiblich und kombinieren E-Zigaretten auch mit dem Rauchen von klassischen Tabak-Zigaretten.

"Junge Menschen sind besonders gefährdet, nikotinabhängig zu werden, und laufen Gefahr, an den Folgen des Konsums von E-Zigaretten und Tabak zu erkranken", mahnte Suchtforscher und Studienleiter Daniel Kotz. Eine stärkere Kontrolle von Nikotin- und Tabakprodukten sei dringend notwendig. Vor allem zum Schutz von Kindern und Jugendlichen müssten diese Produkte höher besteuert, ihre Verfügbarkeit und Sichtbarkeit stark eingeschränkt werden.

Krebsforschungszentrum sieht alarmierende Ergebnisse

Die Zahlen der Debra-Studie belegten erstmals empirisch für Deutschland, das Einweg-E-Zigaretten vor allem unter jungen Menschen beliebt seien, sagte Expertin Ute Mons vom Krebsforschungszentrum (DKFZ) der Deutschen Presse-Agentur. Zwar sei der Anteil der Nutzung von E-Zigaretten in der Bevölkerung insgesamt sehr gering und der Konsum weiterhin deutlich seltener als das Rauchen von Tabak-Zigaretten. "Allerdings ist die große Beliebtheit von Einweg-E-Zigaretten unter Jugendlichen höchst alarmierend, da die Gefahr einer Nikotinabhängigkeit hoch ist und ein Risiko für gesundheitliche Folgeschäden - insbesondere Atemwegserkrankungen wie Asthma - besteht."

Die erschwinglichen Kaufpreise und die vielfältigen Aromen machen Einweg-Angebote gerade für junge Menschen attraktiv, so Mons. Und: "Das Jugendschutzgesetz wird offensichtlich regelmäßig unterlaufen." Allein schon aus Gründen des Jugendschutzes und des Verbraucherschutzes sei der Gesetzgeber in der Verantwortung, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Verbrauch von Ressourcen und Schaden für die Umwelt

"Hinzu kommt, dass die als Wegwerfprodukte konzipierten Einweg-E-Zigaretten auch aus umweltpolitischer Perspektive höchst fragwürdig sind." Aus Sicht des Deutschen Krebsforschungszentrums ist daher ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten dringend geboten, wie Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention beim DKFZ, betonte.

In früheren Angaben hatte das Umweltbundesamt besonders mit Blick auf die Einweg-Modelle von einer enormen Ressourcenverschwendung gesprochen. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Geräte nicht ordnungsgemäß und umweltgerecht entsorgt würden, sondern vor allem in öffentlichen Abfalleimern landeten./wa/DP/zb

Werbung

Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Community-Beiträge zu Philip Morris International Inc

aus Forum-Thread: Marlboro fürs Depot
Avatar des Verfassers
24.04.2025 - 10:00 Uhr
Highländer49
Philip Morris
Die Aktie des US-Tabakkonzerns Philip Morris setzt ihren Höhenflug fort. Nach der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal legten die Kurse in New York um weitere +2,3% zu und markierten beim Stand von 171,63 US$ ein neues Rekordhoch. Sind die Zahlen wirklich so gut und was können Anleger jetzt noch ...
Avatar des Verfassers
11.02.2025 - 10:08 Uhr
Highländer49
Philip Morris
Die Aktie von Philip Morris ist in der vergangenen Woche um mehr als +10% nach oben geschossen und auf ein neues Rekordhoch geklettert. Grund waren die Zahlen, die der weltgrößte Tabakkonzern vor Marktbeginn vorgelegt hat. Fielen diese wirklich so gut aus? Und ist die Aktie auf dem Niveau immer noch einen Kauf ...
Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend