Zwischensprint der Bullen

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Zwischensprint der Bullen

 
20.02.03 19:40
Der drohende Irak-Krieg beunruhigt Investment-Profis stärker als die Terrorattentate vom 11. September 2001. Dies ist das Ergebnis des jüngsten "Fund Manager Survey" von Merrill Lynch.

Die grassierende Unsicherheit drückt sich vor allem im Anlageverhalten aus: So haben im vergangenen Monat Fondsmanager den Aktienanteil in ihren Portfolios drastisch zurückgefahren und stattdessen Anleihen gekauft oder hohe Barpositionen aufgebaut, heißt es in dem aktuellen Bericht der Investmentbank. "Die Leute sind heute risikoscheuer als nach dem 11. September", so Merrill-Lynch-Chefstratege David Bowers.

Die Umfrage unter 308 Fondsmanagern, die insgesamt 714 Milliarden Dollar verwalten, zeichnet ein trübes Bild der derzeitigen Lage: Gaben im Januar rund ein Viertel der befragten Aktienexperten an, eine defensivere Strategie als üblich zu verfolgen, erhöhte sich der Anteil im vergangenen Monat auf ein Drittel. Zudem beurteilten rund 40 Prozent der Befragten, dass ihr Anlagehorizont sehr viel kurzfristiger ausgerichtet sei als üblich.

In den Kassen schlummert viel Geld

Der hohe Kassenbestand, der von Januar bis Februar von 4,2 auf 4,9 Prozent gestiegen ist, könnte im Zusammenwirken mit der jüngsten Talfahrt an den Börsen nach Meinung von Bowers jedoch zu einer kurzfristigen Umkehrreaktion führen. Denn trotz des niedrigen Aktienanteils in ihren Depots hielt rund die Hälfte der Fondsmanager den Markt für zum Teil deutlich unterbewertet.

In diesem Szenario "extremer Ansichten könnte eine taktische Rallye" ausgelöst werden, sagte der Merrill-Lynch-Experte in einem CNBC-Interview. Bislang hielten die geopolitischen Unwägbarkeiten die Märkte zurück. Allerdings seien mittlerweile so viele schlechte Nachrichten eingepreist, dass der Startschuss zur Wende bald gezündet werden könnte.

Die nötigen Cash-Reserven für einen kräftigen Aufwärtsschwung sind vorhanden. Die Parallelen zwischen der derzeitigen Börsenstimmung und der im Oktober vergangenen Jahres weisen Bowers zufolge auf ein "Sechs bis Acht-Wochen-Wunder" hin, in deren Verlauf die Börsenkurse kräftig steigen sollten. Langfristig sei jedoch erst dann mit einer Entspannung zu rechnen, wenn im Falle der Irak-Krise Klarheit herrsche.

So long,
Calexa
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