Zurück zu fünf Prozent
Von Matthias Dezes, Frankfurt
Immobilienfonds hatten im Aktienboom einen schweren Stand: Fünf Prozent Rendite erschienen langweilig, wenn der neueste Börsengänger doch gleich 200 Prozent versprach.
Ein Jahr später sind wir schlauer: Während sich einige der Stars vom Neuen Markt in Penny-Stocks verwandelten, stehen die vom Bundesverband der Investment-Gesellschaften (BVI) gelisteten Offenen Immobilienfonds gut da: Die meisten von ihnen erreichten erneut 6 Prozent und mehr. Wer seit zehn Jahren dabei ist, kann sich damit über eine Wertentwicklung von bis zu 85 Prozent freuen.
Anders als Technologieaktien sind die Immobilienfonds von den Überbewertungen der vergangenen 2 Jahre verschont geblieben. Den großen Run gab es nicht, dafür waren die Kunden treu: Die Wiederanlagequote von Immobilienfonds betrug 100 Prozent. Nur im vergangenen Jahr wurden einige Anleger den Glitzerpalästen und Altbausanierungen, in die das Fondsvermögen fließt, untreu.
Gebrannte Kinder
Einiges spricht dafür, dass diese Kunden als gebrannte Kinder wieder zurückkommen. Schon hat Walter Klug, Geschäftsführer der Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Grundbesitz (DGI), eine Trendwende im Absatz seiner Produkte registriert. Und die unabhängigen Finanzdienstleister fragen bei den Anbietern zunehmend Immobilienfonds nach. Die Immobilienbeteiligung als Alternative oder Ergänzung zum Rentenfonds? Warum nicht? Dafür spricht der vergleichsweise kontinuierliche Wertzuwachs. Dafür spricht ebenfalls die verbesserte Transparenz. So publiziert beispielsweise die DGI neuerdings auch Verkehrswerte und Mieterträge ihrer Fondsobjekte.
Doch auch die Immobilienbeteiligung ist keine Einbahnstraße: Auch Mieten für Geschäftsräume sind konjunkturabhängig. Die eine oder andere Performance-Delle wird auch dem Immobilieninvestor langfristig nicht erspart bleiben.