Bruttoinlandsprodukt 1999 um 1,4 Prozent gestiegen – Importe legten stärker zu als Exporte
Deutschland hinkt Europas Wachstum hinterher
Erst im Schlussquartal des vergangenen Jahres ist die deutsche Konjunktur kräftig in Schwung gekommen. Für das Gesamtjahr reichte es nur für ein Wirtschaftswachstum im Durchschnitt der 90er-Jahre.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 12. Januar 2000
HB DÜSSELDORF. Die deutsche Wirtschaft hat sich im internationalen Vergleich 1999 nur schwach entwickelt. Wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, am Mittwoch berichtete, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr real um 1,4 % auf 3 872 Mrd. DM oder 1 980 Mrd. Euro. Damit liege Deutschland beim Wachstum in der EU an vorletzter Stelle vor Italien mit 1,1 %. Das durchschnittliche Wachstum der Euro-Länder wird auf 2,1 %, das Weltwachstum auf 3 % geschätzt.
Banken-Volkswirte sahen allerdings keine Veranlassung, auf Grund der Zahlen für 1999 ihre Prognosen für 2000 zu revidieren. Sie liegen bei 2,8 bis 3 % Wirtschaftswachstum in Deutschland.
1998 war das deutsche BIP noch um 2,2 % gestiegen. Laut Hahlen lag das Wachstum 1999 exakt auf dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 1998. In diesen Zeitraum fällt allerdings auch die Rezession im Jahr 1993, in der das BIP real um 1,1 % zurückgegangen war.
Hahlen erklärte, die deutsche Wirtschaft habe 1999 eine „Konjunkturdelle" zu verzeichnen gehabt. Allerdings gebe es nun Anzeichen für eine Aufhellung des Konjunkturhimmels. Die Talsohle sei offenbar durchschritten. Der Leiter der Abteilung Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung beim Bundesamt, Wolfgang Strohm, sagte, im vierten Quartal 1999 habe das Wachstum bereits bei rund 2 % gelegen. Es sei wieder eine „kräftige Dynamik" vor allem im Außenhandel zu sehen. Dabei wird allerdings eine Überzeichnung durch vorgezogene Käufe vor dem Wechsel zum Jahr 2000 nicht ausgeschlossen.
Während der Außenhandel im Gesamtjahr keinen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten konnte, weil die Importe stärker stiegen als die Exporte, legten die privaten Konsumausgaben sowie die Investitionen in Ausrüstungen und sonstige Anlagen überdurchschnittlich zu. Jedoch fielen diese Zuwachsraten geringer aus als 1998. Die Bauinvestitionen sanken nochmals. Die Lohnstückkosten stiegen nach Rückgängen in den Jahren 1997 und 1998 wieder um 0,8 %. Um die privaten Konsumausgaben zu finanzieren, griffen die Bürger auch auf ihre Ersparnisse zurück. Die Sparquote sank von 10 auf 9,2 %.
Das Staatsdefizit erreichte mit 45,9 Mrd. DM 1999 den niedrigsten Wert seit der deutschen Einheit. Das Statistische Bundesamt machte dafür den deutlichen Anstieg der öffentlichen Einnahmen (+4 %) verantwortlich. Dem hätten Ausgabensteigerungen von 2,6 % gegenübergestanden, hieß es weiter. Mit einer Defizitquote von 1,2 % vom nominalen BIP habe Deutschland nun zum dritten Mal in Folge den im Vertrag von Maastricht festgelegten Referenzwert von 3 % unterschritten.
Quelle: www.handelsblatt.de
"DER EURO WIRD EINE STABILE WÄHRUNG"... zumindest in den Köpfen der Analysten.
Good trades. Stockbroker.
Deutschland hinkt Europas Wachstum hinterher
Erst im Schlussquartal des vergangenen Jahres ist die deutsche Konjunktur kräftig in Schwung gekommen. Für das Gesamtjahr reichte es nur für ein Wirtschaftswachstum im Durchschnitt der 90er-Jahre.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 12. Januar 2000
HB DÜSSELDORF. Die deutsche Wirtschaft hat sich im internationalen Vergleich 1999 nur schwach entwickelt. Wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, am Mittwoch berichtete, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr real um 1,4 % auf 3 872 Mrd. DM oder 1 980 Mrd. Euro. Damit liege Deutschland beim Wachstum in der EU an vorletzter Stelle vor Italien mit 1,1 %. Das durchschnittliche Wachstum der Euro-Länder wird auf 2,1 %, das Weltwachstum auf 3 % geschätzt.
Banken-Volkswirte sahen allerdings keine Veranlassung, auf Grund der Zahlen für 1999 ihre Prognosen für 2000 zu revidieren. Sie liegen bei 2,8 bis 3 % Wirtschaftswachstum in Deutschland.
1998 war das deutsche BIP noch um 2,2 % gestiegen. Laut Hahlen lag das Wachstum 1999 exakt auf dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 1998. In diesen Zeitraum fällt allerdings auch die Rezession im Jahr 1993, in der das BIP real um 1,1 % zurückgegangen war.
Hahlen erklärte, die deutsche Wirtschaft habe 1999 eine „Konjunkturdelle" zu verzeichnen gehabt. Allerdings gebe es nun Anzeichen für eine Aufhellung des Konjunkturhimmels. Die Talsohle sei offenbar durchschritten. Der Leiter der Abteilung Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung beim Bundesamt, Wolfgang Strohm, sagte, im vierten Quartal 1999 habe das Wachstum bereits bei rund 2 % gelegen. Es sei wieder eine „kräftige Dynamik" vor allem im Außenhandel zu sehen. Dabei wird allerdings eine Überzeichnung durch vorgezogene Käufe vor dem Wechsel zum Jahr 2000 nicht ausgeschlossen.
Während der Außenhandel im Gesamtjahr keinen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten konnte, weil die Importe stärker stiegen als die Exporte, legten die privaten Konsumausgaben sowie die Investitionen in Ausrüstungen und sonstige Anlagen überdurchschnittlich zu. Jedoch fielen diese Zuwachsraten geringer aus als 1998. Die Bauinvestitionen sanken nochmals. Die Lohnstückkosten stiegen nach Rückgängen in den Jahren 1997 und 1998 wieder um 0,8 %. Um die privaten Konsumausgaben zu finanzieren, griffen die Bürger auch auf ihre Ersparnisse zurück. Die Sparquote sank von 10 auf 9,2 %.
Das Staatsdefizit erreichte mit 45,9 Mrd. DM 1999 den niedrigsten Wert seit der deutschen Einheit. Das Statistische Bundesamt machte dafür den deutlichen Anstieg der öffentlichen Einnahmen (+4 %) verantwortlich. Dem hätten Ausgabensteigerungen von 2,6 % gegenübergestanden, hieß es weiter. Mit einer Defizitquote von 1,2 % vom nominalen BIP habe Deutschland nun zum dritten Mal in Folge den im Vertrag von Maastricht festgelegten Referenzwert von 3 % unterschritten.
Quelle: www.handelsblatt.de
"DER EURO WIRD EINE STABILE WÄHRUNG"... zumindest in den Köpfen der Analysten.
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