Zukunftsatlas

Beiträge: 4
Zugriffe: 525 / Heute: 1
permanent:

ZukunfsatlasII

 
03.02.06 14:11
<!-- ISI_LISTEN_START -->

HANDELSBLATT, Freitag, 03. Februar 2006, 12:24 Uhr

Zukunftsatlas 2006 Zukunftsatlas 2369537
Starke Branchen - starke Regionen Zukunftsatlas 2369537
Ohne die Leitbranchen läuft nichts. Wer den Zustand einer Volkswirtschaft feststellen will, kommt um die führenden Wirtschaftszweige nicht herum. Hier arbeiten die meisten Menschen, hier entstehen Wirtschaftskraft und Wohlstand einer Nation. Zukunftsatlas 2369537
<!-- Artikelkorb -->
 
 Mehr zum Thema: Zukunftsatlas 2006
Artikel

Partner der Wissenschaftler (12:25)

Artikel

Domäne der Mittelständler (12:36)

Artikel

Schlüsselindustrie der Volkswirtschaft (12:25)

Zukunftsatlas 2369537

Zum Special ...

 
Zukunftsatlas 2369537
Zukunftsatlas 2369537
Zukunftsatlas 2369537
Zukunftsatlas 2369537
Zukunftsatlas 2369537

Zukunftsatlas 2369537

HB Düsseldorf. Bei der Suche nach den starken Regionen der Republik steht deshalb die Identifizierung der Leitbranchen an erster Stelle. In Deutschland sind das nach den Ergebnissen des Prognos-Zukunftsatlas die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die elektrotechnische Industrie sowie die Hersteller von Informationstechnik und Software. Hier sind die heimischen Unternehmen im Europavergleich stark. Doch Branche ist nicht Branche. Mal dominieren die Mittelständler vor den großen Konzernen, mal brilliert der Süden der Republik vor dem Norden.

Automobil - Schlüsselindustrie der Volkswirtschaft

Elektrotechnik - Paradebranche der Konzern

IT/Software - Partner der Wissenschaftler

Maschinenbau - Domäne der Mittelständler

Interaktive Karten zu den einzelnen Regionen finden Sie hier

Zukunftsatlas 2369537
permanent:

Von Frankfurt in alle Welt

 
06.02.06 15:49

HANDELSBLATT, Montag, 06. Februar 2006, 11:03 Uhr

Zukunftsatlas 2006Zukunftsatlas 2373034
Pharmaindustrie: Von Frankfurt in alle WeltZukunftsatlas 2373034
Von Susanne WermelskirchenZukunftsatlas 2373034
Die Pharmaindustrie zählt zu den Branchen mit massiven staatlichen Eingriffen. Und die fördern in Deutschland nicht gerade Wachstum und Innovationskraft. Trotzdem schlägt sich die Branche im Europavergleich gut.Zukunftsatlas 2373034
Zukunftsatlas 2373034bc22.vhb.de/pshb?fn=relhbi&sfn=cn_load_bin&id=1185339" style="max-width:560px" align=left vspace=20 border=0>Zukunftsatlas 2373034

INGELHEIM. Streng ging es zu, damals um die Jahrhundertwende, „beim Boehringer“. In pedantischer Schönschrift stehen heute noch alle Vergehen im Strafbuch – zu besichtigen im Museum der Konzernzentrale. „Zehn Pfennig Strafe für die Vernachlässigung des einen kranken Pferdes“, „fünf Pfennig wegen Werfens mit Gewichtssteinen“ und gar „eine Mark wegen Trunkenheit“, heißt es dort.

Was 1885 mit Albert Boehringer begann, der eine kleine Weinsteinfabrik in Ingelheim am Rhein kaufte, hat sich bis heute zum weltweit größten Pharmakonzern in Familienbesitz entwickelt – mit 8,2 Mrd Euro Umsatz sowie 36 000 Mitarbeitern. Ein Drittel davon arbeitet in Deutschland.

Die Villa des Firmengründers steht heute noch mit romantischem Türmchen in einer kleinen grünen Oase auf dem Firmengelände; daneben: High-Tech-Industrie. Zum Beispiel der mit bunten Rohren durchzogene neue Pharma-Wirkstoffbetrieb, mit 180 Millionen Euro eine der größten Einzelinvestitionen in der Boehringer-Firmengeschichte.

Pharmariesen wie Boehringer Ingelheim, Sanofi-Aventis, Merck oder Altana sind bedeutende Arbeitgeber der Rhein-Main-Region, die viele ausschließlich mit dem Begriff „Finanzmetropole“ assoziieren. Dabei galt sie im vergangenen Jahrhundert einmal als „Apotheke der Welt“ – und würde an diese Tradition gern wieder anknüpfen. Medizin, von Frankfurt in alle Welt.

Das Unterfangen könnte gelingen. Zumindest urteilen so die Experten des Marktforschungsinstituts Prognos in ihrem Zukunftsatlas 2006. Sie bewerten die Pharmabranche als Industrie mit hohem Wachstumspotenzial. Und das Rhein-Main-Gebiet, mit 16 430 Beschäftigten in der Pharmabranche schon heute größter Arbeitgeber in dem Sektor, könnte davon stark profitieren.

Boehringer Ingelheim bietet vielleicht das anschaulichste Beispiel für die These: „Weltweit bewerben sich Wissenschaftler und Mitarbeiter, die in unserer High-Tech-Anlage für Pharmawirkstoffe arbeiten wollen“, sagt Deutschland-Chef Ulrich Pitkamin. Alle neuen Medikamente des Konzerns gehen in Ingelheim – dem Launchstandort für neue Präparate – in Erstproduktion. Dazu gehören etwa Erfolgsprodukte wie das Herzmittel Micardis oder das neuartige Medikament Sprivia gegen chronische Atemnot. Auch ein neuer Wirkstoff zur Thrombose-Vorbeugung, der gerade in die abschließende Testphase geht, wird voraussichtlich in Ingelheim produziert. „Wer hier arbeitet, kann viel Erfahrung und Wissen sammeln.“

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Seit den 80er Jahren hat sich bei den Regulierungen viel getan

-->
Zukunftsatlas 2373034

Auch Sanofi-Aventis lockt Wissenschaftler aus aller Welt. „Es ist einmalig, dass wir auf dem Gelände der ehemaligen Hoechst AG (inzwischen Teil von Sanofi-Aventis) von der Erforschung einzelner Moleküle bis zu klinischen Versuchen alles an einem Ort haben“, sagt Deutschland-Chef Heinz-Werner Meier und lobt die Kommunikation der kurzen Wege.

Die Situation war gewiss nicht immer so günstig: Noch in den 80er-Jahren führte Hoechst einen fast aussichtslosen Kampf um die Genehmigung für eine gentechnische Insulinfabrik. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet, ist Frankfurt wieder zum wichtigen Produktionsstandort für Diabetesmittel geworden. Allein Sanofi-Aventis investierte seit 1999 rund 1,2 Mrd. Euro in neue Sachanlagen. Das Insulin-Derivat Lantus gehört zu den wachstumsstärksten Medikamenten des Konzerns. Und das erste inhalierbare Insulin, das der US-Konzern Pfizer in Kürze auf den Markt bringt, wurde von Sanofi-Aventis in Frankfurt mit entwickelt und wird auch hier produziert.

Die Vorteile des Clusters haben gewissermaßen die politischen Sünden der Vergangenheit geheilt. Meier lobt heute die Strukturen um Frankfurt und Wiesbaden, und meint damit zum Beispiel die unmittelbare Nähe zu den Universitäten Mainz, Frankfurt und Darmstadt. Drei Max-Planck-Institute treiben die naturwissenschaftliche Forschung vor Ort voran und helfen mit, Pharmazie und Biotechnologie zu vernetzen. Kein Wunder, dass sich auch im Rhein-Main-Gebiet in jüngster Zeit eine lebendige Biotech-Szene ansiedelte, so zum Beispiel im Frankfurter Biotech-Zentrum FIZ, in direkter Nachbarschaft zum neuen naturwissenschaftlichen Riedberg-Campus der Goethe-Universität .

„Vernetzung und Clusterbildung – darum geht es uns“, sagt Christian Garbe, FIZ-Geschäftsführer. Er will ein Terrain schaffen, auf dem wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in marktfähige Produkte umgesetzt werden. 15 Unternehmen mit rund 130 Mitarbeitern, darunter auch Beschäftigte indischer Firmen, sitzen bereits im FIZ – 300 sollen es nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes werden. Was außerdem lockt: Zwischen der Entwicklung zum Prototypen im FIZ und einer möglichen industriellen Produktion zum Beispiel im Industriepark Höchst liegen nur wenige Kilometer.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Weltkonzern mit regionalen Wurzeln

-->
Zukunftsatlas 2373034

High-Tech-Industrie zieht junge Leute an. Jahr für Jahr bildet Boehringer mehr Auszubildende aus – 664 sind es derzeit, davon 379 in Ingelheim. Dass bei der Suche nach einem Arbeitsplatz nicht nur das Gehalt, sondern auch andere Werte zählen, weiß Pitkamin aus unzähligen Bewerbungsgesprächen. Dazu gehören etwa eine Kinderkrippe für den Nachwuchs der Beschäftigten oder Sozialpädagogen die sich um Mitarbeiter-Nöte jeglicher Art kümmern. Beate Hunzinger, Gruppenleiterin und zuständig für die Sozialleistungen des Konzerns in Deutschland, weiß, wie wichtig das alles ist. Noch heute erinnert sie sich an ihren Arbeitsbeginn „beim Boehringer“ vor 27 Jahren. „Da kannte der Pförtner noch jeden“, sagt sie. Und dieses Gefühl sei auch heute noch bei vielen verbreitet. Es gehe etwas persönlicher zu.

Auf solchen Grundlagen ist Boehringer zu einem Weltkonzern aufgestiegen, der nach wie vor eng mit der Region verwachsen ist. „Tradition – das ist der Grund, warum wir hier sind und investieren. Hier sind unsere Wurzeln“, sagt Deutschland-Chef Pitkamin. Dabei klammert er die Risiken dieser Struktur nicht aus und wird bei dem Thema ein wenig lauter und akzentuierter: „Wir machen nur noch sechs Prozent unseres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland. Das spricht doch wohl für sich.“

Was Branchenvertreter wie Pitkamin erregt, ist vor allem das Spannungsfeld zwischen regionalen und firmenspezifischen Stärken einerseits und übergeordneten bundesstaatlichen Schwächen andererseits. Prozesse und Entscheidungswege zum Beispiel seien im Hinblick auf neue Technologien viel zu lang.

In eine ähnliche Kerbe schlägt sein Kollege Meier, wenn er einerseits die Vorzüge des Standortes Rhein-Main lobt, andererseits eine Gesundheitspolitik attackiert, die die Pharmaindustrie „nur noch als Kostenverursacher betrachtet“. Im europäischen Vergleich habe Deutschland bei den Rahmenbedingungen lange Zeit mitgehalten. Aber die aktuellen politischen Vorschläge aus Berlin, etwa zum Patent- und Innovationsschutz, könne er in der Konzernzentrale kaum noch vermitteln. „Die deutsche Gesundheitspolitik hat sich inzwischen zu einem Hemmschuh erster Klasse entwickelt.“

Zukunftsatlas 2373034
Zukunftsatlas 2373034
permanent:

Medizintechnik

 
07.02.06 15:25

HANDELSBLATT, Dienstag, 07. Februar 2006, 12:13 Uhr

Zukunftsatlas 2006Zukunftsatlas 2375070
Medizin für die Westalb Zukunftsatlas 2375070
Von Anna SleegersZukunftsatlas 2375070
Die Nachfrage nach hochwertiger Medizintechnik hat der Region um Tuttlingen ein echtes Jobwunder beschert. Mehrere hundert Traditionsunternehmen fertigen dort High-Tech für den Operationssaal – teilweise noch in Handarbeit.Zukunftsatlas 2375070
Zukunftsatlas 2375070bc22.vhb.de/pshb?fn=relhbi&sfn=cn_load_bin&id=1186286" style="max-width:560px" align=left vspace=20 border=0>Zukunftsatlas 2375070
Medizintechnik made in Tuttlingen kommt in den Operationssälen rund um die Welt zum Einsatz. Foto: dpa

TUTTLINGEN. Tanja Döring entgehen auch kleinste Fehler nicht. Mit dem Blick eines Diamantschleifers inspiziert sie jede Stablinse einzeln, bevor sie sie mit der Pinzette in den millimeterdünnen Metallschaft einsetzt. Nach etwa 20 Minuten hat sie die endoskopische Lichtquelle zusammengesetzt. Wenn das chirurgische Instrument den anschließenden Funktionstest bestanden hat und verpackt ist, hat es gute Chancen auf eine Weltreise: Die Tuttlinger Firma Karl Storz beliefert Kliniken in 140 Ländern.

Von der Fingerfertigkeit der gelernten Instrumentenmacherin hängt Leben ab: Mit den Storz-Endoskopen können zum Beispiel Hirntumore entfernt werden. Das altgriechische Wort Endoskopie bedeutet „ins Innere schauen“. Miniaturisierte OP-Instrumente, Lichtquellen und Kameras werden durch dünne Metallschäfte in das Körperinnere eingeführt. Der Chirurg operiert unter der unverletzten Haut. Sein Tun verfolgt er auf einem Monitor, der die Bilder aus dem Körper live zeigt.

Seit 1987 erstmals eine Gallenblase auf diese Weise entfernt wurde, setzt sich die Endoskopie immer mehr durch. Mit gutem Grund, denn statt eines großen Schnitts sind nur drei Einstiche in der Größe von Knopflöchern nötig. Infektionsrisiko, Schmerzen und Narben werden auf ein Minimum reduziert. Oft kann der Patient schon wenige Stunden nach der Operation aufstehen.

Der Siegeszug der Endoskopie und der medizinische Fortschritt insgesamt bescherten der Kleinstadt Tuttlingen am Rande der schwäbischen Alb ein Jobwunder. 400 Medizintechnikfirmen haben sich in der 35 000-Einwohner-Stadt angesiedelt. Spaßeshalber vergleichen Einheimische ihre Stadt bisweilen mit dem Silicon Valley.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Aus Handwerkern werden High-Tech-Experten

-->
Zukunftsatlas 2375070

Doch anders als die kalifornische Wiege der Computerindustrie hat sich das schwäbische Hightech-Zentrum aus einer uralten Handwerkstradition entwickelt. Nachdem man in der Gegend Eisenerz gefunden hatte, wurde Tuttlingen im Mittelalter zum Zentrum der Messerschmiede.

Werner Plumpe, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Frankfurt macht auch den kargen Boden der Schwäbischen Alb für die Entwicklung des Industrie-Clusters verantwortlich: „Als die Bevölkerung im 17. und 18. Jahrhundert begann, rasant zu wachsen, war sie nicht mehr allein von der Landwirtschaft zu ernähren.“ Zwei Heilmittel standen zur Wahl: Auswanderung oder die Entwicklung einer gewerblichen Produktion.

Mit dem medizinischen Fortschritt und der steigenden Nachfrage nach Skalpellen eröffnete sich den Produzenten der hochwertigen Tuttlinger Klingen im 19. Jahrhundert ein neuer Markt. Schon bald nannten sich die ersten der rund 100 ansässigen Messerschmiede auch Instrumentenmacher. 1867 werden die Aesculap-Werke gegründet, noch heute der größte Arbeitgeber der Region.

Auch Karl Storz, dessen Erfindergeist die Entwicklung der Endoskopie mit vorantrieb, entstammte einer Familie von Instrumentenmachern. Storz selbst lernte bei einem Sanitätshaus, bevor er sich 1945 mit seinen Erfindungen für die damals noch in den Kinderschuhen steckende Endoskopie selbstständig machte. Heute ist sein Unternehmen einer der weltweit bedeutendsten Hersteller von Endoskopie-Instrumenten.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Jeder Zweite lebt von der Medizintechnik.

-->
Zukunftsatlas 2375070

Daneben sind in Tuttlingen aber auch jede Menge kleinerer Unternehmen angesiedelt, die ganz gut von der Medizintechnik leben. Das Spektrum reicht vom 400 Mitarbeiter starken OP-Tisch-Experten Berchtold bis zum Ein-Mann-Betrieb, der als Lohnfertiger Bauteile für medizintechnische Geräte zusammenlötet.

„Die genauen Zahlen kenne ich nicht, aber aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass jeder Zweite hier beruflich mit Medizintechnik zu tun hat“, sagt die Pressesprecherin von Karl Storz. Im Landkreis stellt die Branche nach Angaben der Agentur für Arbeit jeden sechsten Arbeitsplatz. „Vollbeschäftigung haben wir zwar nicht“, sagt ein Agentur-Sprecher, „mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent stehen wir aber im Bundesvergleich ganz gut da.“

Karl Storz beschäftigt 3 500 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon in Tuttlingen. Der Umsatz stieg 2005 um 18 Prozent auf 634 Millionen Euro. Ein gutes Jahr, aber keine Ausnahme. „Zweistellig wachsen wir eigentlich meistens“, sagt Sybill Storz, die die Firma 1996 von ihrem Vater übernahm.

Auch das gibt es im Zeitalter der Globalisierung noch: Obwohl drei Viertel der Storz-Endoskope ins Ausland gehen, müssen die gut 800 Mitarbeiter der Tuttlinger Produktion nicht um ihren Job bangen. Denn die Chefin hängt nicht bloß aus Heimatliebe am Standort: „Hier ist die Instrumentenmacherei nun mal angesiedelt – wo sonst sollten wir das qualifizierte Personal finden, das wir brauchen?“

Lesen Sie weiter auf Seite 4: Ausländer haben Auge auf Tuttlingen geworfen.

-->
Zukunftsatlas 2375070

„Für die Bildung eines Industrie-Clusters ist vor allem das Humankapital entscheidend“, sagt auch Plumpe. Die Firmen müssten sich auf Dauer darauf verlassen können, dass es genügend gut qualifiziertes Personal gibt. „Wenn die Mitarbeiter dann auch noch bodenständig sind, wie man es den Schwaben ja nachsagt, ist es umso besser für die Unternehmen.“ Mit loyalen Mitarbeitern könnten sie Know-how nicht nur entwickeln, sondern auch bewahren: „Das verbessert die Standortbedingungen entscheidend.“

Das geballte Wissen der Tuttlinger Region zieht in der Tat auch ausländische Investoren an. So fertigt zum Beispiel der britische Medizintechnik-Konzern Smith & Nephew seit 1978 orthopädische Implantate in Tuttlingen.

Ein Ende des Booms muss Tuttlingen offenbar nicht fürchten. Wie sonst ist zu verstehen, dass Karl Storz Jahr für Jahr mehr Chirurgiemechaniker und Feinoptiker ausbildet, während der Rest Deutschlands über die Ausbildungsmisere klagt? Begannen 2003 noch 98 Azubis bei Karl Storz, waren es 2004 schon 106 und im vergangenen Jahr 122.

„Wir übernehmen diese jungen Leute natürlich gerne“, sagt Sybill Storz. Das sehen manche Wettbewerber ähnlich. Bisweilen komme es zu Abwerbungsversuchen, sagt die Firmenchefin. Aber man kennt sich in Tuttlinger Unternehmerkreisen: „Häufen sich die Angebote von derselben Adresse, bewirkt ein freundlicher Anruf oft Wunder.“

Zukunftsatlas 2375070
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--